Jimmy Schulz meinte seine Frage wahrscheinlich gut, bzw. wollte damit nur die Absurdität aufzeigen.
Aber grundsätzlich ist es natürlich ein Unterschied, ob ein Geheimdienst als "strategische Aufklärungsmaßnahme" massenweise Daten aus Computernetzen sammelt und dabei z.B. auch die Inhalte von Skype-Gesprächen erfasst, oder ob sowas durch die Polizei gezielt im Rahmen einer Strafverfolgung geschieht und dabei z.B. gerichtsverwertbare Beweise gesammelt werden sollen, die zur Verurteilung des Verdächtigen führen.
Die Geheimdienste kümmern sich hingegen nicht um Beweise. Für die reichen "Hinweise", die auf beliebige Art und Weise zustande kommen können. Z.B. auch durch Hörensagen, Bestechung, Erpressung oder sogar Folter. Diejenigen, gegen die sich soche Hinweise ergeben, werden dann gewöhnlich auch nicht verhaftet und vor Gericht gestellt, sondern bekommen z.B. mitten in der Nacht eine von einer Drohne abgeschossene Rakete in die Wohnung gejagt.
Jedenfalls haben Geheimdienste nichts mit rechtsstaatlicher Strafverfolgung zu tun (weshalb eine Verquickung von Geheimdiensten und Polizei eine extrem blöde Idee ist). Aber beim deutschen Staatstrojaner geht es ja um Strafverfolgung.
Auch die deutschen Geheimdienste haben schon immer ohne gesetzliche Grundlage heimlich Daten von Computersystemen ausgespäht. Das wurd seinerzeit vom Bundesinnenminister auch offen zugegeben. Ich bin sicher, das tun sie immer noch fleißig. Das ist schließlich Teil ihres Jobs.
Beim Staatstrojaner geht es wie gesagt aber um eine Anwendung durch die Polizei und dafür braucht man dann halt eine saubere gesetzliche Gundlage, sonst sind die gesammelten Daten als Beweise nichts wert.
Wobei sich das alles wieder etwas relativiert, weil auch in Deutschland besonders das BKA zunehmend zu einer Behörde ausgebaut wird, die Geheimdienst und Polizei in sich vereint (böse, wer sowas beim Namen Geheimpolizei nennt) und statt rechtsstaatlicher Strafverfolgung "Prävention" praktiziert wird.