Probleme DSL-Anschluss

[Eck]

Moin Jungs und Mädels,

ich hoffe jemand von euch kennt sich mit der Materie aus. Die Hotlinemitarbeiter(innen) meines DSL-Anbieters 1&1 sind zwar teilweise bemüht, aber da ich mich jetzt seit 2,5 monaten mit denen rumschlage und die nicht zu potte kommen, hätte ich gerne mal fakten, bzw wissen, mit denen ich die festnageln kann.

Ich hänge hier mit meinem Anschluss (kommt von Vodafone) ca 6km von der Vermittlungsstelle entfernt. Ohne VOIP kamen hier stabile 2 Mbit an (per Tkom Speedport 501), seit der Umstellung auf VOIP im Januar 2019 stehts stabile 3,9 Mbit (Fritzbox 7512).
Nun habe ich seit mitte Januar diesen Jahres fast jeden Abend Verbindungsabbrüche und einen anschliessenden Recon mit niedrigerer Geschwindigkeit. Die Abbrüche treten frühestens um 2130 auf und enden spätestens um 2300. Vor der Zeitumstellung trat der erste abbruch meistens erst um 2230 auf, jetzt um 2130.

Ich habe mich bereits mehrfach an die Hotline gewandt, es wurde einiges probiert, aber eine Lösung steht noch aus. Folgendes wurde bereits durchgeführt: Leitungsreset (x-mal, jeder HotlineMA versucht das ...), Leitungsmessung (tagsüber wo alles top ist, haha), austausch der Fritzbox gegen eine 7520 (resultat 4,5 statt 3,9 mbit), losschicken eines Technikers zur Leitungsmessung (vor 3 wochen, alles top, tagsüber).

Der Techniker sagte, das Problem wäre zum einen die recht hohe Geschwindigkeit meines Anschlusses in relation zur Leitungslänge und definitiv ein problem am Port. 1&1 weigert sich jedoch bis jetzt einen Techniker zum Port zu schicken, laut Hotline liegt das problem nicht am Port. Im moment läuft bei mir eine 72 Std. Leitungsmessung mit 1 Mbit, seit 6 Tagen und ist schon wieder zusammengebrochen ... Laut Hotline solle ich auf Rückmeldung warten.

Ich hatte bereits vor wochen damit begonnen die Daten der Fritzbox mittels screenshots zu loggen (DSL-Daten, Spektrum, Statistik, Sicherheitseinstellungen) und die auch an 1&1 geschickt, null Rückmeldung.

Jetzt hoffe ich, das mir jemand von euch anhand der screenshots etwas mehr sagen kann, als mein Anbieter. Ich bin auf folgendes gestoßen:

• Im fraglichen Zeitraum (2130-2300) bricht die Störabstandsmarge sowie die Leitungskapazität ein
• es treten vermehrt CRC-Fehler auf
• die Verbindung bricht zusammen, wird auf einer niedrigeren Datenrate wiederhergestellt (2,xx mbit) und bricht dann teils mehrmals wieder zusammen und verbindet schlussendlich bei 1,2 -1,5 mbit
• eine Erhöhung der Störungssicherheit in der Fritzbox bringt keine abhilfe, an einem abend habe ich alles live miterlebt, geloggt und störsicherheit auf max gesetzt, ergebnis waren abbruch bei 0,9 mbit und recon mit 0,9mbit
• das spektrum, welches sonst aussieht wie ein langgezogener deich, dreht im betroffenen zeitraum total ab und sieht aus wie von artillerie getroffen
• im spektrum werden teils kompensierte leitungsstörer angezeigt

Screens:

DSL-Data 1 05.03. - StöSi einen schritt unter max speed, daher 3,7 Mbit, screenshot kurz vor beginnender zusammenbrucharie

Das dazugehörige Spektrum

StöSi

Und jetzt gehts los:

nach zusammenbruch max sicherheit

nach zusammenbruch max sicherheit

max sicherheit


angestoßener recon mit andren einstellungen der stösi (max speed) um gegentest zu machen

Und dann gings richtig rund:

absturz mit stösi max speed

holla die waldfee!

Bilder der StöSi spar ich mir mal. Ich habe dann die Stösi auf Max Sicherheit gesetzt und das kam dann dabei raus:

Das spektrum dazu:

Es kam dann wieder zum abbruch (mit 0,9 mbit !) und das bei max StöSi, Ergebnis waren wieder 0,9 mbit:

Spektrum dazu:

Ich habe dann das Spektrum beobachtet, die Stösi schrittweise höher gesetzt und schritt für schritt konnte wieder mehr Datenrate hergestellt werden. ab 2300 stieg die Leistung kontinuierlich an, am nächsten morgen war wieder alles normal (letztes bild spektrum)

Morgens am nächsten Tag ist alles wieder in Butter:

Hier nochmal die Statistiken (24h / 7d):

Die Synchronisationen tagsüber stammen von mir um wieder max geschwindigkeit zu erhalten

Ich hoffe ich erschlage niemanden mit dieser Flut an screenshots (keine bange, hab noch mehr ).
Mein Ziel ist definitiv nicht den Provider zu wechseln!
Eine Sonderkündigung wäre möglich, das weiß ich. Jedoch sitzen 1&1, bzw Vodafone auf der besten Leitung. Bei der Tkom wären nur 0,3 mbit möglich. Es gab mal einen Regionalen Anbeiter der damals eine eigene DSL-Infrastruktur aufgebaut hat und die wurde mehrmals übernommen/verkauft (Komtel -> Versatel -> 1&1 -> Vodafone). Daher wünsche ich eine Lösung des Problems.

 

[SpiII]

Meinst du nicht, dass du bei Vodafone bessere Chancen hättest? Immerhin gehört VF die Leitung und 1&1 ist da nur Untermieter.
Du wirst nicht viel machen können, als hartnäckig regelmäßig die Leute bei 1&1 zu nerven, bis es eventuell irgendwann eine Lösung gibt.

 

[KnolleJupp]

So wie ich das sehe - und das wird dir nicht gefallen, ist auch nur meine persönliche Einzelmeinung - liegt das Problem vor dem Router
und wenn die Telekom dir nur eine so langsame Leitung anbieten kann (was ziemlich der Geschwindigkeit entspricht, die du aktuell hast),
kann 1&1 dir auf der vermutlich selben Leitung nicht plötzlich viel mehr anbieten.

Sie haben ein höheres Profil geschaltet, aber die Vermittlungsstelle kommt wohl nicht hinterher.
Bei einer Leitungsdämpfung von ca. 60dB kannst du froh sein das überhaupt was durch kommt.

Wenn es keinen anderen Anbieter mit einer anderen/eigenen Leitung gibt, würde ich mal über LTE nachdenken.

 

[Fujiyama]

Ich würde an deiner Stelle mal schriftlich zur Nachbesserung/Erfüllung des Vertrags auffordern. Wenn nix passiert kündigen. Mit irgendwelchen Anrufen in der Hotline erreicht man übrigens so gut wie nie was.

 

[Eck]

@Spillunke
Das habe ich ja vor. Da mein wissen aber begrenzt ist, frage ich nach rat um fachlich korrekte munition zu bekommen und mich nicht weiter auf meine eloquenz, sowie simple logische schlussfolgerungen stützen zu müssen.

@KnolleJupp
Etwas ähnliches sagt die hälfte der Hotlinemitarbeiter auch. Allerdings lief ja alles früher mit 2mbit, dann mit 3,9 mbit völlig stabil. Nun sind ja nicht mal 2mbit möglich. Zum anderen liegen die 0,3mbit der tkom nur deshalb an, weil die eine andere infrastruktur als vf (und ich z.Z.) nutzen.

 

[KnolleJupp]

Ich hatte als Telekom-Kunde mal ein massives Problem mit meinem DSL-Anschluss.
Dutzende Anrufe bei der Hotline und auch ein Techniker vor Ort konnten nicht helfen.
Erst als ich in einem anderen Forum Kontakt aufnahm zu jemandem, der bei der Telekom in der Technik arbeitete, konnte das Problem nachvollzogen und letztlich auch behoben werden.

Inzwischen bin ich aber zufriedener Kunde eines regionalen Anbieters mit eigener Leitung.

 

[Eck]

Wenn nix passiert kündigen.

Bitte sorgsam lesen. Es gibt keine bessere Leitung für mich hier, nur DEUTLICH schlechter. Deswegen steht eine Kündigung nicht zur debatte

 

[Binalog]

Zwei Fragen:

1. Du schreibst im Eingangsbeitrag du hättest eine 7520, das Menue in den Screenshots zeigt 7412. Stimmt das so?

2. Wie ist die Inhouseverkabelung? Zeigt die FB direkt am Hausanschluss dasselbe Verhalten?

 

[KnolleJupp]

Es gibt keine bessere Leitung für mich hier, nur DEUTLICH schlechter.

Darum mein Vorschlag: LTE, z.B. Vodafone GigaCube o.ä.

Ich komme auf ca. 14dB Leitungsdämpfung und 64MBit/s, bei ca. 300m Kabelstrecke bis zur Vermittlungsstelle.
Du hast 60dB Leitungsdämpfung, bei 6km Entferung. Da ist nicht viel mehr rauszuholen meiner Meinung nach.

Die Inhouse Verkabelung kann auch eine Rolle spielen. Falls irgendein Gerät Störungen verursacht.
Das kann von einem dLAN Adapter bis zu einer LED-Lampe, einer Mikrowelle usw. alles sein.

 

[Christian1297]

Da die Leitung die meiste Zeit stabil läuft scheidet defekte Hardware eher aus. Es könnte sich elektrischen Fremdstörer handeln. Defektes Haushaltsgeräte, Netzteile, LED-Leuchtmittel und viele andere Geräte können sich auf die quasi kaum geschirmte DSL Verkabelung in und um das Gebäude auswirken.

Ich würde mal zum Zeitpunkt der Störung alle Sicherungen im Gebäude umlegen, so dass möglichst nur noch die FRITZ!Box als elektrisches Gerät aktiv ist. Vielleicht lässt sich ein Störer ermitteln.

Allerdings kann die Störung auch von einem umliegenden Gebäuden ausgehen. Die Telekom kann solche Störer auch mittels spezieller Antennen punktgenau orten.

 

[yxman]

Evtl. EMV Stoerer am Werke? Powerlan etc ist bekannt dafuer.

 

[Smurfy1982]

dLAN/Powerline im Einsatz?

E: Mift 2Late

 

[Binalog]

Oder vom EVU zeitgesteuerte Verbraucher (Nachtspeicheröfen, Wärmepumpen,...)

 

[Eck]

@Binalog

Das ist so korrekt, die screens wurden mit der 7512 erstellt. Die 7520 kam danach, es brachte aber keine verbesserung. Daten, Spektrum, usw ist gleich.

Die Box hängt direkt am Anschluss, sämtliche Geräte hängen wegen ungünstiger Anschlussposition im WLAN. Diagnose per Kabel angeschlossenem Laptop brachte das selbe Ergebnis.
Ich habe das Haus penibel nach störern abgesucht, es aktiviert sich nichts im betreffenden Zeitraum.
Ich habe sogar extra ein Cat5e kabel an einen TAE-Stecker gelötet und getestet um Störungen im Anschlusskabel zu testen.
Das Kabel zwischen Hausanschluss und TAE-Dose wurde vor 4 Jahren neu gemacht und seitdem nichts verändert.

Ergänzung (13. April 2020)

Nein, kein dlan im einsatz.

 

[Christian1297]

@Binalog
Ich habe das Haus penibel nach störern abgesucht, es aktiviert sich nichts im betreffenden Zeitraum.

Falls die Ursache bei dir nicht zu finden ist kann es sich dennoch um einen EMV Störer handeln. Dieser kann sich auch in benachbarten Gebäuden oder anderen Anlagen befinden. Dies ist dann allerdings ein Fall für den Leitungsbetreiber. Dieser kann zum Zeitpunkt der Störung die Umgebung mittels spezieller Messeinrichtungen abtasten und Störer orten.

Sieht bei der Telekom unter anderem so aus.

 

[Eck]

Dann werde ich mal so lange nerven bis die sich mal bequemen vf auf die finger zu klopfen ...

 

[Myron]

Nun habe ich seit mitte Januar diesen Jahres fast jeden Abend Verbindungsabbrüche und einen anschliessenden Recon mit niedrigerer Geschwindigkeit. Die Abbrüche treten frühestens um 2130 auf und enden spätestens um 2300. Vor der Zeitumstellung trat der erste abbruch meistens erst um 2230 auf, jetzt um 2130.

Wohnst du in einem EFH oder MFH?
Wurden im Januar irgendwelche neuen Geräte in Betrieb genommen? Oder irgendeine Beleuchtung etc. die in der Zeit angeschaltet wird?

 

[Eck]

Ich wohne in einem EFH, neue Geräte oder Beleuchtung wurden nicht in Betrieb genommen.

 

[Eck]

Statusupdate:

Ich habe heute Nachmittag insgesamt 2 stunden mit 1&1 Telefoniert.
Bei MA1 ist irgendwie die Verbindung verloren gegangen, komischerweise als ich nach runterrattern der ganzen Geschichte auf einen Technikereinsatz bestand

MA2 wollte dann, nach erzählen der ganzen Geschichte meinerseits (die hinterlegen echt NIX im System!), zuerst die Leitung wieder hochsetzen. Nach ändern der Parameter, reset der Leitung und abschliessendem durchmessen konnte der aber nicht die Verbindungsgeschwindigkeit höhersetzen weil die Störabstandsmarge Downlink total eingebrochen ist und er mit schnellem Preset nicht mehr als 1,1 MBit aus der Leitung bekommen konnte. O-Ton: "Das ist komisch ... also da ist definitiv was nicht in Ordnung. Da muss auf jeden Fall ein Techniker raus"
Ich kam aus dem Feiern nicht mehr raus und hab dem MA aufs herzlichste gedankt

Jetzt ist also endlich, nach über 2 Monaten und bestimmt 15 Telefonaten mit der sch**** Hotline, ein Techniker auf den Port angesetzt. Bin mal gespannt was draus wird.

 

[squadric]

Was für nen Unterschied macht es denn jetzt ob du 2 oder 3 mbit hast? Da bist du ja schon fast im Bereich der Messtoleranz. Hätte mich schon längst nach ner Alternative umgesehen.