Leserartikel PTM7950 - Die kleine Wärmeleitevolution im Test

Hallo an alle Mitleser,

anbei möchte ich kurz auf das z.T. noch recht unbekannte 'Honeywell PTM7950' eingehen.
Einige Anwender schwören seit Jahren darauf; andere haben noch nie davon gehört. Ich selbst bin durch Reddit und Youtube-Kanäle wie z.B. IgorsLab darauf aufmerksam geworden und wollte das Zeug unbedingt einmal selbst testen (den Basteltrieb befriedigen).

Ich habe keinerlei wissenschaftlichen Anspruch. Ich möchte lediglich meine eigenen Erfahrungen mitteilen.

  1. Was ist PTM7950? [Wer setzt es ein und wo wird es genutzt]
  2. Was ist der Unterschied zu klassischen Wärmeleitpasten? [Pro/Contra]
  3. Wo bekommt man PTM7950? [Vorsicht vor Fakes]
  4. Mein PC und der Grund, warum ich PTM7950 teste
  5. Die Bestandsaufnahme bzw. der Ist-Zustand der alten Wärmeleit-Paste und -Pads [Temperatuen, BleedOut-/PumpOut-Effekt]
  6. Die Applikation von PTM7950 und die Besonderheiten [BurnIn, Temperatur-Fenster etc.]
  7. Die Messergebnisse + Fazit

ModDIY.png

Bild: modDIY

Was ist PTM7950 überhaupt?​

PTM steht für PhaseTransitionMaterial. Zu gut deutsch ein Phasenwechselpad. Man könnte es als einen Hybriden aus klassischer Wärmeleitpaste und einem Graphen-Wärmeleitpad bezeichnen (wie z.B. dem ThermalGrizzly KryoSheet).
Die Besonderheit ist, dass PTM7950 unter der Kombination aus Druck+Temperatur seine physikalische und chemische Struktur ändern kann (und das beliebig oft). Im erkalteten Zustand kann es steinhart sein und im erhitzten Zustand fast flüssig.

Es eignet sich bestens, um die Unebenheiten/Übergänge zwischen einem Chip bzw. Heatspreader und einem Kühler zu schließen. PTM macht das nachweislich besser, als jede ordinäre Wärmeleitpaste. Die Performance von PTM liegt dabei auf dem Niveau üblicher Premiumpasten wie z.B. Noctua NT-H1, Thermalright TF-8, Arctic MX-6 oder ThermalGrizzly Kryonaut.
Man darf also keine Wunder erwarten, aber durchaus solide Messergebnisse.

PTM7950 wird fälschlicherweise fast überall als "PCM" beworben; also als ein "PhaseChangeMaterial".
Ein PCM ist dabei dafür gedacht, Energie/Hitze zu speichern und ggf. auch wieder abzugeben. Im Grunde wie ein klassischer Taschenwärmer mit Knickplättchen. Genau das macht PTM7950 allerdings nicht. Es kann keine Wärme speichern; dafür aber hervorragend leiten.

Angewendet wird PTM7950 vor allem von der Industrie in Geräten mit langen Wartungsintervallen oder in Geräten, die im Grunde planmäßig nie zerlegt werden sollten. So findet es sich z.B. in Spielekonsolen, Gaming-Handhelds und Notebooks (MSI). Den Weg in den klassischen Desktop-PC findet PTM hingegen eher nur in Ausnahmefällen. Genau dort möchte ich es aber testen.

Natürlich funktioniert PTM am besten bei Direct-DIE-Cooling, wie z.B. beim GPU-Die.
Da bei Desktop-CPU's meistens noch ein Heatspreader und ein weiteres Leitmedium im Spiel sind, kann es sich hier weniger gut entfalten. Trotzdem funktioniert es auch hier ohne Probleme und sollte immer noch auf dem Level üblicher Pasten liegen.

igorsLAB.png

Bild: igorsLAB

Was ist der Unterschied zu "normalen" Wärmeleitpasten?​

Das Problem klassischer Wärmeleitpasten ist die begrenzte Lebensdauer.
Viele Pasten leiten extrem gut; härten dafür aber extrem schnell aus und die Temperaturen der Chips steigen folglich extrem an. So schneidet z.B. eine Kryonaut Extreme in so ziemlich allen Reviews hervorragend ab. Allerdings ist diese Paste für den SubZero-Bereich gedacht. Also vor allem die Extrem-Overclocker, die ihre Pasten ohnehin im Stundentakt wechseln. Im Heimanwenderbereich ist diese Paste in aller Regel nach ca. 6 Monaten fast "unbrauchbar" und kühlt fortwährend immer schlechter.

PTM kann nicht austrocknen und ist quasi unbegrenzt haltbar. Zumindest wird es die Lebensdauer des zu kühlenden elektronischen Bauteils überleben. Zudem kann es wiederverwendet werden, wenn man z.B. den Kühler mal demontieren muss; wohingegen Wärmeleitpaste jedes Mal erneuert werden sollte.

Und ganz im Gegenteil zu normaler Wärmeleitpaste wird es im Laufe der Zeit immer besser. In Tests hat PTM nach über 10.000 HeatCycles eine sogar noch leicht bessere Wärmeleitfähigkeit besessen, als direkt nach den ersten paar Zyklen.

Reguläre Pasten enthalten oft Anteile an Silikon, welches im Laufe der Zeit zwischen Kühler und Chip herausgedrückt wird. Erst dadurch härtet die Paste letztlich aus und bringt nicht mehr die gewohnte Performance (PumpOut-/BleedOut-Effekt). PTM leidet nicht unter diesem Phänomen.

Vorteile von PTM7950:
  • extrem lange Haltbarkeit / kein Erneuern notwendig
  • kein PumpOut- oder BleedOut-Effekt
  • die Wärmeleitfähigkeit nimmt im Laufe der Zeit sogar noch leicht zu
  • allgemeine Kühl-Performance auf Augenhöhe mit den üblichen Premium-Pasten
  • nach Kühlerdemontage wiederverwendbar
  • nicht elektrisch leitend wie einige andere Pasten oder Flüssigmetall
Nachteile von PTM7950:
  • regulär wird es nur Business2Business vertrieben und ist im freien Handel kaum bzw. nur schlecht erhältlich
  • genau aus diesem Grund existieren auf den üblichen Plattformen wie Amazon, AliExpress etc. sehr viele Fakes.
  • fummelige Applikation bzw. ist reguläre Paste leichter aufzutragen
  • bei Custom-Wasserkühlungen kann es sich z.T. nicht richtig einbrennen, da die nötigen Temperaturen nicht immer erreicht werden
  • hoher Preis

LTT.png

Bild: lttstore

Wo bekommt man das "echte" Honeywell PTM7950?​

Da es eben regulär nur B2B gehandelt wird und recht teuer ist, haben sich sehr viele Fakes etabliert. Teilweise handelt es sich dabei auch um ähnliche PTM's, aber halt nicht um das Original. Ist das schlimm?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Original zeichnet sich durch seine niedrige BurnIn-Temperatur bzw. durch das relativ breite Temperatur-Fenster aus, das für den BurnIn zur Verfügung steht. Daher hat das Orignal durchaus seine Vorzüge.

Das Original ist erhältlich auf z.B. modDIY.com, lttstore.com oder TradeBit@Kaufland.
Es wird mit Sicherheit noch div. andere Shops geben, die das Original vertreiben. Dies sind lediglich ein paar Beispiele.


Rig.jpeg


Mein Gaming-PC und warum dieser mal wieder einen Service nötig hatte​

Als Erstes mal die verwendete Hardware:
CPU:5800X3D [-30mV PBO2 AllCore]
CPU-Kühler:Noctua NH-U12A
GPU:RTX4080 Ventus 3X OC
GPU-Kühlung:Deshroud mit 2x NF-A12x25
Mainboard:ROG Strix B550I
Netzteil:Corsair SF750 (custom 12VHPWR-Kabel)
Gehäuse:NR200P (v1)

Das System habe ich im Nov. 2022 aufgebaut. Damit ist es jetzt ziemlich genau 21 Monate alt.
Die anfänglichen Temperaturen von CPU und GPU waren sehr gut, doch so langsam beginnen die Temperaturen zu klettern (vor allem im Sommer). Somit wollte ich das System einmal komplett zerlegen, reinigen und in diesem Zuge auch die Wärmeleitpaste tauschen.

Der GPU-Kühler war, zwecks Garantie, noch nie demontiert und ich habe keine Ahnung, welche WLP hier seitens MSI ab Werk genutzt wird. Die Paste auf der CPU ist Noctuas NT-H1.

Zwischenzeitlich vermutete ich, dass auch die Wärmeleitpads der GPU so langsam ausgeölt sind und werde auch diese gleich mit austauschen (ThermalGrizzly Minus Pad 8 in div. Dicken/Stärken). Anfänglich war der VRAM mal ~12°C kühler als er es jetzt vor dem Pad-Tausch gewesen ist.

PTM7950 ist nicht für das Überbrücken von Distanzen geeignet und es funktioniert nur unter Druck+Hitze.
Die Abstände zwischen VRAM+Kühler bzw. VRM's+Kühler liegen bei mir zwischen 2-3mm.
Da PTM7950 nur 0,25mm stark ist, kann man es in diesem Umfeld nicht einsetzen.

_NT-H1 BleedOut.jpeg_NT-H1 BleedOut 2.jpeg_4080 Pads.jpeg_4080 Dismantle.jpeg

Die Bestandsaufnahme bzw. der Ist-Zustand der alten Wärmeleit-Paste und -Pads​

Wie erwartet war die Wärmeleitpaste der GPU 'ausgehärtet' und die Pads waren extrem bröselig.
Die Pads zwischen PCB und Backplate waren noch in ganz gutem Zustand, da sie wahrscheinlich weniger hohen thermischen Belastungen ausgesetzt sind, als die Pads direkt auf den RAM-Modulen, Mosfets und VRM's auf der Vorderseite.

_4080 Pads.jpeg


_4080 WLP-Abdruck.jpeg


_4080 BackPlate.jpeg


Bei der Wärmeleitpaste der CPU konnte man sowohl PumpOut als auch BleedOut relativ schön sehen und da ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn die Temperaturen nicht mehr so richtig passen. Die obere Hälfte des WLP-Abdrucks war hart und trocken.
Hingegen ist die untere Hälfte extrem nass (Silikon) und wurde auch zwischen Coldplate und Heatspreader rausgepresst. Diese Paste war schon längst überfällig für eine Erneuerung.

_NT-H1 BleedOut.jpeg


_NT-H1 BleedOut 2.jpeg


Die CPU lief anfänglich mal 4450Mhz Allcore bei ~84°C.
Die Messung vor der Demontage ergab nur noch 4275Mhz AllCore bei ~90°C.
Die CPU hat sich also bereits selbst gedrosselt (wenn natürlich auch nur bei Prime95-Durchläufen und nicht im Alltag).


Die Applikation von PTM7950 und die Besonderheiten​

Geliefert wird PTM in Form eines 0,25mm dicken Pads, das von 2 Plastikfolien geschützt wird (Größe des Pads nach Wahl).
PTM ist im Auslieferungszustand bei Raumtempartur sehr klebrig bis schleimig und daher nur schwer zu verarbeiten.
Die Folie lässt sich kaum lösen, ohne dass das PTM daran haften bleiben möchte.
PS: Nach der BurnIn-Phase ist PTM bei Raumtemperatur hart. Weich/schleimig ist PTM bei Raumtemperatur nur vor dem BurnIn.

Für die Verarbeitung legt man das PTM am besten vor dem Schneiden für eine gewisse Zeit in den Tiefkühler (>30min).
Bei -18°C wird es hart und leichter zu verarbeiten. Danach kann es einfach mit einer Schere geschnitten werden.

Ich habe mit einem Messschieber die Dimensionen des GPU-Dies gemessen. Bei der 4080 habe ich 26x16mm gemessen.
Idealerweise lässt man das Pad 1mm überstehen, damit man später die Folie besser abziehen kann.

ptm_4080.png


So sieht der PTM-Abdruck auf dem Kühler aus, wenn noch kein BurnIn stattgefunden hat:

_PTM7950 Abdruck.jpeg


Bei der CPU verhält es sich im Grund identisch. Dimensionen ausmessen, schneiden, drauflegen, Folie abknibbeln. Fertig.

ptm_cpu.jpeg


Was genau muss man jetzt, speziell im Sinne des BurnIns, machen? Im Grunde nicht besonders viel.
PTM7950 ist ab Minute 1 bereits voll einsatzfähig. Man muss sich also keine großartigen Gedanken machen.

Der BurnIn erfolgt, lt. Honeywell, bereits ab 45°C. Dabei ist natürlich die Materialtemperatur gemeint und nicht die Chip-Temperatur.
Igor hat das ausführlichst getestet und kam zu dem Ergebnis, dass der BurnIn ca. 5min dauert und eine EdgeTemp von 69°C benötigt. Das ist natürlich z.B. mit FurMark, Prime etc. leicht machbar.

Wichtig ist, dass der BurnIn nicht mit dem Erhitzen beendet ist, sondern erst mit dem Erkalten des Materials.
Man sollte den PC im Anschluss also zumindest einmalig auf Raumtemperatur abkühlen lassen.

Der erste BurnIn ist hierbei eindeutig der wichtigste; da hier die Übergänge zwischen Chip und Kühler geschlossen werden. Jeder weitere BurnIn verbessert die Temperaturen dann nur noch geringfügig. Ab dem 10. BurnIn stabilisieren sich die Messergebnisse dann.
Wobei hier natürlich z.B. auch einfach nur gezockt werden kann. Auch das ist, nach dem Abschalten des Rechners, de facto ein BurnIn.

Während der ersten paar BurnIns wird das PTM (anfangs 0,25mm) immer dünner, bis es nach dem 5. BurnIn seine "endgültige" Schichtstärke von 0,16mm erreicht.

Sollte man PTM7950 doch einmal entfernen wollen, funktioniert das sehr ähnlich zu normalen Pasten. Es ist jedoch einfacher, den PC vorher kurz warmlaufen zu lassen, damit das PTM nicht zu hart ist. Speziell bei AM4-Sockeln ist die Verbindung im erkalteten Zustand ansonsten zu stabil und man zieht sich ggf. die CPU aus dem Sockel. Für das Entfernen vom Kühler und/oder Chip habe ich Isopropanol und Wattestäbchen genutzt. Das ist auch die Methode, mit der ich übliche Pasten und Padreste entferne und es funktioniert ähnlich gut.


Die Messergebnisse + Fazit​

Genug gelabert; hier sind meine Ergebnisse (grün=GPU || rot=CPU):

Results.png


GPU-Z während FurMark.png


Die Messung wurde nach dem 5. BurnIn gemacht. Zwischenzeitlich sind die Temperaturen sogar noch margnial gesunken (0,x°C).
Jeder BurnIn waren bei mir ein 10-minütiger Durchlauf von Prime95 und FurMark; gefolgt vom Abkühlen des PC's.

Wichtig: Die hier angezeigten Lüfterdrehzahlen für die GPU stimmen nicht.
Die Karte gibt die Werte basierend auf ihren Stock-Lüftern aus, über die die Karte aber überhaupt nicht mehr verfügt. Die Stock-Lüfter machen bei 100% PWM ziemlich genau 3600rpm. Die NF-A12x25 chromax drehen bei 100% PWM aber nur bis 2000rpm. Somit sind die realen Drehzahlen 1220rpm vor dem Wechsel und 960rpm nach dem Wechsel auf PTM7950.

Die GPU ist jetzt also ~6°C kühler und die CPU ~9°C.
Positive Nebeneffekte sind hierbei, dass die CPU wieder bis 4450 Mhz boostet und die GPU etwas weniger Lüfterdrehzahl benötigt.

Interessanterweise perfomt das PTM speziell auf der CPU bei mir unerwartet gut (trotz Heatspreader).
Die Werte sind ca. 2-3°C besser als mit frischer NT-H1 (wobei diese Messung dazu auch noch im November bei niedrigerer Raumtemperatur stattgefunden hat.). Bei identischer Raum-Temp. ist die Differenz daher wahrscheinlich noch größer.

Die GPU ist jetzt wieder ziemlich genau auf den Werten ihres Auslieferungszustands; nur wird sie diese Werte nun auch dauerhaft halten können und nicht nur für eine gewisse Zeit.

FurMark.png


Eine interessante Auffälligkeit, die man bei jedem BurnIn sehen kann, ist der Verlauf der Temperaturkurve der Chips.
Während die Temperaturen bei normaler Paste stetig steigen bzw. die Kurve dann irgendwann abflacht; sieht es bei PTM anders aus.
Hier kommt es initial zu einem kleinen Temperatur-Spike, bis sich das PTM schließlich verflüssigt und die Temperaturen dann wieder fallen.

Ob sich der Aufwand und die Kosten für PTM lohnen, liegt im Auge des Betrachters.
Speziell für Anwender, die ihren PC nur ungern zerlegen wollen und möglichst lang ihre Ruhe haben wollen, ist PTM7950 aus meiner Sicht ideal. Speziell bei rein luftgekühlten Systemen genügt nach dem Aufbringen von PTM theoretisch das gelegentliche Ausblasen des PC's.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, loser, GunJackXL und 313 andere
Super Artikel!

Ich habe nur ein paar Anmerkungen:
  • Es wäre toll, wenn du noch ein paar Worte über die Reinigung der alten Paste und Pads verlierst. Also was für Werkzeuge und Reinigungsmittel nimmt man, wie geht man ggfs. vor, um die Hardware nicht zu beschädigen usw.
  • Hast du für den VRAM Pads verwendet und nicht PTM7950? Ist das preislich zu viel?
  • Vielleicht ist es für dich möglich, jährlich oder so einen Temperaturtest machst und den hier ergänzt?

Des Weiteren hast du geschrieben:
Mr. Smith schrieb:
nach Kühlerdemontage wiederverwendbar
Mr. Smith schrieb:
Speziell für Anwender, die ihren PC nur ungern zerlegen wollen und möglichst lang ihre Ruhe haben wollen, ist PTM7950 aus meiner Sicht ideal.
Ist das Zeug nicht auch für Bastler interessant, da es wiederverwendbar ist?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, Mcr-King, electronish und eine weitere Person
Sehr interessant und danke für den Test! Magst Du evtl. noch deine Furmark Einstellungen teilen? Habe erst bei mir auf Flüssigmetall umgebaut und ein ähnliches System(7800x3D/4080 Super) da wäre ein Vergleich ganz interessant.

VG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Steven1lol
Krik schrieb:
  • Es wäre toll, wenn du noch ein paar Worte über die Reinigung der alten Paste und Pads verlierst. Also was für Werkzeuge und Reinigungsmittel nimmt man, wie geht man ggfs. vor, um die Hardware nicht zu beschädigen usw.
  • Hast du für den VRAM Pads verwendet und nicht PTM7950? Ist das preislich zu viel?
  • Vielleicht ist es für dich möglich, jährlich oder so einen Temperaturtest machst und den hier ergänzt?
Die alte Paste habe ich mit 70% Reinigungsalkohol entfernt. Ein 100ml-Fläschen davon bekommt man in der Apotheke für unter 5€. Darin habe ich Wattestäbchen eingetaucht und dann poliert man einfach so lange über die Oberflächen, bis sich die Watte nicht mehr verfärbt.

PTM7950 ist nicht für das Überbrücken von Distanzen geeignet und es funktioniert nur unter Druck+Hitze.
Die Abstände zwischen VRAM+Kühler bzw. VRM's+Kühler liegen bei mir zwischen 2-3mm.
Da PTM7950 nur 0,25mm stark ist, kann man es in diesem Umfeld nicht einsetzen.

Ergänzung durch weitere Messungen in späterer Folge sind kein Problem. Interessiert mich auch selbst sehr.

Krik schrieb:
Ist das Zeug nicht auch für Bastler interessant, da es wiederverwendbar ist?
Durchaus auch, ja.

Ich habe nur darauf angespielt, dass es halt nicht austrocknen kann
und das für viele Anwender wahrscheinlich der allergrößte Pluspunkt sein dürfte.

Nordm4nn schrieb:
Sehr interessant und danke für den Test! Magst Du evtl. noch deine Furmark Einstellungen teilen? Habe erst bei mir auf Flüssigmetall umgebaut und ein ähnliches System(7800x3D/4080 Super) da wäre ein Vergleich ganz interessant.
Viel verändert habe ich da nicht.
Ich habe Furmark (GL) für 10min laufen lassen. In 2560x1440 und Fullscreen.
Parallel dazu habe ich das GPU-Z Ovberlay benutzt. Mehr nicht.

Kurz nach dem 1. BurnIn habe ich noch einen Screenshot vom Benchmark-Run gemacht:
FurMark_1440pBenchmark_ColdRun.png
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, NerdmitHerz, mux und 9 andere
Schöner Artikel. Hauptproblem ist meiner Meinung nach aktuell der Preis und Quellen um kein fake zu erhalten und das ganze in Verbindung mit der recht aufwendigen Montage.

Ich bleibe dann aktuell noch bei WLP.
 
Danke für die Mühe und den zugehörigen Test!
Die Temperaturunterschiede sind schon eine Hausnummer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67 und BlinkBlink
Toller und ausführlicher Artikel! 👍

Nur eine Anmerkung: Temperaturdifferenzen werden in Kelvin angegeben 😊

Viel Spaß beim nächsten Projekt! Gerne mehr von deinen Berichten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, Hellyeah und Mr. Smith
Sahit schrieb:
Hauptproblem ist meiner Meinung nach aktuell der Preis und Quellen um kein fake zu erhalten und das ganze in Verbindung mit der recht aufwendigen Montage.
Ich habe es von modDIY bezogen, da ich hier in Vergangenheit auch immer meine Kabel etc. gekauft habe.
Der Shop ist super. Der Versand erfolgt aber aus HongKong und im Schnitt wartet man ca. 14 Tage, bis das Zeug dann wirklich da ist. Aber im Falle eines Wärmeleitmittels ist es ja nicht so stressig.

Ich habe das 80x80mm Pad genommen.
Mit "moddiy10" als Coupon-Code bekommst du nochmal -10%.
Natürlich kommt saftig Versand hinzu; weswegen man letztlich bei knapp unter 50€ rauskommt.

Allerdings ist 80x80mm auch viel zu groß, wenn man nur einen PC machen möchte.
Ich habe inzwischen den PC meiner besseren Hälfte und den Media-PC ebenfalls mit PTM7950 geserviced und es ist immer noch etwas über.

4x CPU und 4x GPU holt man aus 80x80mm locker raus.
Unter dieser Betrachtung ist der Preis dann wieder i.O.

2g KryonautExtreme liegen auch bei 20€ und mit einem 80x40mm Pad für 22€ kommt man wahrscheinlich in etwa gleich weit. Teuer ist es nur, wenn man es mit billigeren Pasten wie Arctic MX-6 vergleicht...
Die Preise im LTT-Store sind generell eher Wucher. Dort würde ich es jetzt nicht unbedingt kaufen.

Im Grunde kaufst du dir hier die Zeit zurück, die du andernsfalls für das Wechseln der Paste benötigen würdest.
Bei normalen Builds ist der Zeitaufwand auch recht gering. Wenn man aber ein komplettes SFF-System zerlegen muss, nur um an die CPU heran zu kommen oder ein Notebook auseinanderbauen muss... da könnte es sich dann schon rentieren.

Rein aus Gründen der Performance muss man sich jetzt kein PTM7950 kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, NerdmitHerz, hanjef und 8 andere
Mr. Smith schrieb:
Die alte Paste habe ich mit 70% Reinigungsalkohol entfernt. Ein 100ml-Fläschen davon bekommt man in der Apotheke für unter 5€. Darin habe ich Wattestäbchen eingetaucht und dann poliert man einfach so lange über die Oberflächen, bis sich die Watte nicht mehr verfärbt.
Besten Dank für den Test!

70%iges Iso verdunstet nicht rückstandsfrei, da würd ich mindestens 90% nehmen.
Z.B. https://www.amazon.de/dp/B08CVSLVNY
https://www.amazon.de/dp/B0BB852G3L?psc=1


Das PTM7950 find ich auch super interessant, nur der Preis und vor allem die Fakes.
Ich glaub da bleib ich einfach bei vsikoser Paste wie TR TF8 oder TF9, die sind sehr gut und so
zäh die gehen nirgends hin und trocknen nicht so leicht aus.
 
modena.ch schrieb:
70%iges Iso verdunstet nicht rückstandsfrei, da würd ich mindestens 90% nehmen.
99,99 % bekommt man den Liter für 5 - 8 € je nach dem. Ist in der Regel sogar günstiger als in der Apotheke.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, NerdmitHerz, JustAnotherTux und eine weitere Person
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67 und ThirdLife
mmhh...
so richtig viel kam leider nicht bei rum.
Bzw. sind eben Airflow im Gehäuse sowie vorher evtl. etwas zu wenig Paste auf der CPU der Auslöser.

Der Tausch der Pads beim VRAM verfälscht leider zusätzlich das Ergebnis.
Sowie die natürlich gewollte dynamische Drehzahl.

Alles in allem auf jeden Fall in die richtige Richtung.
Aber knapp 50€ für ein Pad lohnt dann leider wirklich nicht.

Bebilderung & Text sind super <3

Undervolting der GPU ist beinahe Pflicht!
Vor allem in dem Gehäuse. Das trägt erheblich zu besseren System Temps bei.

Da kannste locker nochmal den gleichen Drop erwarten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: n8mahr
Das von dir verlinkte auf Ebuy7 sollte doch nen fake sein oder? Da steht überall dick 0,2mm Dicke und das Original hat 0,25mm.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: trichterofen
Wirklich ein sehr schöner Test zum Lesen. Vielen Dank dafür! Von PTMs als Wärmeleitmittel hatte ich zuvor noch nicht gehört.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67 und BlinkBlink
RaptorTP schrieb:
so richtig viel kam leider nicht bei rum.
Bzw. sind eben Airflow im Gehäuse sowie vorher evtl. etwas zu wenig Paste auf der CPU der Auslöser.
Ich sehe hier eher Bilder, wo viel zu viel verwendet wird. Und rumgematscht mit der Paste obendrein.

Das geht mir am meisten auf dem Senkel.
Es wird gleich die Kryonaut ausgepackt, Muster mit der WLP gemalt und dergleichen, gar manch einer macht noch eine Weihzeremonie.

Dann wird aber falsch / stümperhaft montiert und gemeckert, dass die Temps nicht passen.

BTT : Tolle Arbeit, der Artikel war schön zu lesen !
Hat mir gefallen, gerne mehr von dir .
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67
Ich nehme gerne eine Zahnbürste zum Reinigen, gerade da wo die Flächen nicht glatt sind, zusammen mit 99% Isopropylalkohol.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67
Hat man auf lange Sicht Performance Nachteile wenn man den (ersten) Burn-in nicht macht?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67
Hat das jemand bei bei seiner CPU mit Direct-Die Kühlung ausprobiert?

Mich würde mal interessieren wie das Zeug im Vergleich zu Flüssigmetall abschneidet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67 und Psierra117
Cooler Test, kannte zwar die Graphen Pads aber das war mir neu.
Gerade bei der GPU hatte ich schon mehrfach nachgedacht mal auf so Pads zu gehen weil man schon merkt dass die WLPaste nach Jahren deutlich nachlässt und das Zerlegen der GPU immer ein riesen Heckmeck ist.

Allerdings die Temps hier muss man natürlich ins richtige Licht rücken, die 9°C Unterschied gelten von ausgetrockneter WLPaste vs Idealzustand mit den Pads.
Wenn du den Test von neuer WLPaste vs. Pad gemacht hättest wäre vermutlich maximal ein Unterschied in der Messtolerenz oder sogar ein besserer Wert für die Paste bei raus gekommen.

Der einzige Interessante Part bei dem Material ist die Langlebigkeit.
Daher reicht eigentlich ein Test der zeigt dass die Temperaturen vergleichbar sind.

ThermalGryzly bzw. derBauer wirbt bei seinen Graphen Pads genau damit und sagt sogar dass die Temperatur schlechter als Flüssigmetal ist, dafür aber halt dauerhaft beständig.

Danke jedenfalls für den Test, wieder was gelernt heute. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, Schillicon und Lord B.
Zurück
Oben