Leserartikel PTM7950 - Die kleine Wärmeleitevolution im Test

Hallo an alle Mitleser,

anbei möchte ich kurz auf das z.T. noch recht unbekannte 'Honeywell PTM7950' eingehen.
Einige Anwender schwören seit Jahren darauf; andere haben noch nie davon gehört. Ich selbst bin durch Reddit und Youtube-Kanäle wie z.B. IgorsLab darauf aufmerksam geworden und wollte das Zeug unbedingt einmal selbst testen (den Basteltrieb befriedigen).

Ich habe keinerlei wissenschaftlichen Anspruch. Ich möchte lediglich meine eigenen Erfahrungen mitteilen.

  1. Was ist PTM7950? [Wer setzt es ein und wo wird es genutzt]
  2. Was ist der Unterschied zu klassischen Wärmeleitpasten? [Pro/Contra]
  3. Wo bekommt man PTM7950? [Vorsicht vor Fakes]
  4. Mein PC und der Grund, warum ich PTM7950 teste
  5. Die Bestandsaufnahme bzw. der Ist-Zustand der alten Wärmeleit-Paste und -Pads [Temperatuen, BleedOut-/PumpOut-Effekt]
  6. Die Applikation von PTM7950 und die Besonderheiten [BurnIn, Temperatur-Fenster etc.]
  7. Die Messergebnisse + Fazit

ModDIY.png

Bild: modDIY

Was ist PTM7950 überhaupt?​

PTM steht für PhaseTransitionMaterial. Zu gut deutsch ein Phasenwechselpad. Man könnte es als einen Hybriden aus klassischer Wärmeleitpaste und einem Graphen-Wäremleitpad bezeichnen (wie z.B. dem ThermalGrizzly KryoSheet).
Die Besonderheit ist, dass PTM7950 unter der Kombination aus Druck+Temperatur seine physikalische und chemische Struktur ändern kann (und das beliebig oft). Im kalten Zustand kann es steinhart sein und im erhitzten Zustand fast flüssig.

Es eignet sich bestens, um die Unebenheiten/Übergänge zwischen einem Chip bzw. Heatspreader und einem Kühler zu schließen. PTM macht das nachweislich besser, als jede ordinäre Wärmeleitpaste. Die Performance von PTM liegt dabei auf dem Niveau üblicher Premiumpasten wie z.B. Noctua NT-H1, Thermalright TF-8, Arctic MX-6 oder ThermalGrizzly Kryonaut.
Man darf also keine Wunder erwarten, aber durchaus solide Messergebnisse.

PTM7950 wird fälschlicherweise fast überall als "PCM" beworben; also als ein "PhaseChangeMaterial".
Ein PCM ist dabei dafür gedacht, Energie/Hitze zu speichern und ggf. auch wieder abzugeben. Im Grunde wie ein klassischer Taschenwärmer mit Knickplättchen. Genau das macht PTM7950 allerdings nicht. Es kann keine Wärme speichern; dafür aber hervorragend leiten.

Angewendet wird PTM7950 vor allem von der Industrie in Geräten mit langen Wartungsintervallen oder in Geräten, die im Grunde planmäßig nie zerlegt werden sollten. So findet es sich z.B. in Spielekonsolen, Gaming-Handhelds und Notebooks (MSI). Den Weg in den klassischen Desktop-PC findet PTM hingegen eher nur in Ausnahmefällen. Genau dort möchte ich es aber testen.

Natürlich funktioniert PTM am besten bei Direct-DIE-Cooling, wie z.B. beim GPU-Die.
Da bei Desktop-CPU's meistens noch ein Heatspreader und ein weiteres Leitmedium im Spiel sind, kann es sich hier weniger gut entfalten. Trotzdem funktioniert es auch hier ohne Probleme und sollte immer noch auf dem Level üblicher Pasten liegen.

igorsLAB.png

Bild: igorsLAB

Was ist der Unterschied zu "normalen" Wärmeleitpasten?​

Das Problem klassischer Wärmeleitpasten ist die begrenzte Lebensdauer.
Viele Pasten leiten extrem gut; härten dafür aber extrem schnell aus und die Temperaturen der Chips steigen folglich extrem an. So schneidet z.B. eine Kryonaut Extreme in so ziemlich allen Reviews hervorragend ab. Allerdings ist diese Paste für den SubZero-Bereich gedacht. Also vor allem die Extrem-Overclocker, die ihre Pasten ohnehin im Stundentakt wechseln. Im Heimanwenderbereich ist diese Paste in aller Regel nach ca. 6 Monaten fast "unbrauchbar" und kühlt fortwährend immer schlechter.

PTM kann nicht austrocknen und ist quasi unbegrenzt haltbar. Zumindest wird es die Lebensdauer des zu kühlenden elektronischen Bauteils überleben. Zudem kann es wiederverwendet werden, wenn man z.B. den Kühler mal demontieren muss; wohingegen Wärmeleitpaste jedes Mal erneuert werden sollte.

Und ganz im Gegenteil zu normaler Wärmeleitpaste wird es im Laufe der Zeit immer besser. In Tests hat PTM nach über 10.000 HeatCycles eine sogar noch leicht bessere Wärmeleitfähigkeit besessen, als direkt nach den ersten paar Zyklen.

Reguläre Pasten enthalten oft Anteile an Silikon, welches im Laufe der Zeit zwischen Kühler und Chip herausgedrückt wird. Erst dadurch härtet die Paste letztlich aus und bringt nicht mehr die gewohnte Performance (PumpOut-/BleedOut-Effekt). PTM leidet nicht unter diesem Phänomen.

Vorteile von PTM7950:
  • extrem lange Haltbarkeit / kein Erneuern notwendig
  • kein PumpOut- oder BleedOut-Effekt
  • die Wärmeleitfähigkeit nimmt im Laufe der Zeit sogar noch leicht zu
  • allgemeine Kühl-Performance auf Augenhöhe mit den üblichen Premium-Pasten
  • nach Kühlerdemontage wiederverwendbar
  • nicht elektrisch leitend wie einige andere Pasten oder Flüssigmetall
Nachteile von PTM7950:
  • regulär wird es nur Business2Business vertrieben und ist im freien Handel kaum bzw. nur schlecht erhältlich
  • genau aus diesem Grund existieren auf den üblichen Plattformen wie Amazon, AliExpress etc. sehr viele Fakes.
  • fummelige Applikation bzw. ist reguläre Paste leichter aufzutragen
  • bei Custom-Wasserkühlungen kann es sich z.T. nicht richtig einbrennen, da die nötigen Temperaturen nicht immer erreicht werden
  • hoher Preis

LTT.png

Bild: lttstore

Wo bekommt man das "echte" Honeywell PTM7950?​

Da es eben regulär nur B2B gehandelt wird und recht teuer ist, haben sich sehr viele Fakes etabliert. Teilweise handelt es sich dabei auch um ähnliche PTM's, aber halt nicht um das Original. Ist das schlimm?

Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Das Original zeichnet sich durch seine niedrige BurnIn-Temperatur bzw. durch das relativ breite Temperatur-Fenster aus, das für den BurnIn zur Verfügung steht. Daher hat das Orignal durchaus seine Vorzüge.

Das Original ist erhältlich auf z.B. modDIY.com, lttstore.com oder TradeBit@Kaufland.
Es wird mit Sicherheit noch div. andere Shops geben, die das Original vertreiben. Dies sind lediglich ein paar Beispiele.


Rig.jpeg


Mein Gaming-PC und warum dieser mal wieder einen Service nötig hatte​

Als Erstes mal die verwendete Hardware:
CPU:5800X3D [-30mV PBO2 AllCore]
CPU-Kühler:Noctua NH-U12A
GPU:RTX4080 Ventus 3X OC
GPU-Kühlung:Deshroud mit 2x NF-A12x25
Mainboard:ROG Strix B550I
Netzteil:Corsair SF750 (custom 12VHPWR-Kabel)
Gehäuse:NR200P (v1)

Das System habe ich im Nov. 2022 aufgebaut. Damit ist es jetzt ziemlich genau 21 Monate alt.
Die anfänglichen Temperaturen von CPU und GPU waren sehr gut, doch so langsam beginnen die Temperaturen zu klettern (vor allem im Sommer). Somit wollte ich das System einmal komplett zerlegen, reinigen und in diesem Zuge auch die Wärmeleitpaste tauschen.

Der GPU-Kühler war, zwecks Garantie, noch nie demontiert und ich habe keine Ahnung, welche WLP hier seitens MSI ab Werk genutzt wird. Die Paste auf der CPU ist Noctuas NT-H1.

Zwischenzeitlich vermutete ich, dass auch die Wärmeleitpads der GPU so langsam ausgeölt sind und werde auch diese gleich mit austauschen (ThermalGrizzly Minus Pad 8 in div. Dicken/Stärken). Anfänglich war der VRAM mal ~12°C kühler als er es jetzt vor dem Pad-Tausch gewesen ist.

PTM7950 ist nicht für das Überbrücken von Distanzen geeignet und es funktioniert nur unter Druck+Hitze.
Die Abstände zwischen VRAM+Kühler bzw. VRM's+Kühler liegen bei mir zwischen 2-3mm.
Da PTM7950 nur 0,25mm stark ist, kann man es in diesem Umfeld nicht einsetzen.

_NT-H1 BleedOut.jpeg_NT-H1 BleedOut 2.jpeg_4080 Pads.jpeg_4080 Dismantle.jpeg

Die Bestandsaufnahme bzw. der Ist-Zustand der alten Wärmeleit-Paste und -Pads​

Wie erwartet war die Wärmeleitpaste der GPU 'ausgehärtet' und die Pads waren extrem bröselig.
Die Pads zwischen PCB und Backplate waren noch in ganz gutem Zustand, da sie wahrscheinlich weniger hohen thermischen Belastungen ausgesetzt sind, als die Pads direkt auf den RAM-Modulen, Mosfets und VRM's auf der Vorderseite.

_4080 Pads.jpeg


_4080 WLP-Abdruck.jpeg


_4080 BackPlate.jpeg


Bei der Wärmeleitpaste der CPU konnte man sowohl PumpOut als auch BleedOut relativ schön sehen und da ist es dann auch nicht verwunderlich, wenn die Temperaturen nicht mehr so richtig passen. Die obere Hälfte des WLP-Abdrucks war hart und trocken.
Hingegen ist die untere Hälfte extrem nass (Silikon) und wurde auch zwischen Coldplate und Kühler rausgepresst. Diese Paste war schon längst überfällig für eine Erneuerung.

_NT-H1 BleedOut.jpeg


_NT-H1 BleedOut 2.jpeg


Die CPU lief anfänglich mal 4450Mhz Allcore bei ~84°C.
Die Messung vor der Demontage ergab nur noch 4275Mhz AllCore bei ~90°C.
Die CPU hat sich also bereits selbt gedrosselt (wenn natürlich auch nur bei Prime95-Durchläufen und nicht im Alltag).


Die Applikation von PTM7950 und die Besonderheiten​

Geliefert wird PTM in Form eines 0,25mm dicken Pads, das von 2 Plastikfolien geschützt wird (Größe des Pads nach Wahl).
PTM ist im Auslieferungszustand bei Raumtempartur sehr klebrig bis schleimig und daher nur schwer zu verarbeiten.
Die Folie lässt sich kaum lösen, ohne dass das PTM daran haften bleiben möchte.
PS: Nach der BurnIn-Phase ist PTM bei Raumtemperatur hart. Diesen Zustand hat es, bei Raumtemperatur, nur vor dem BurnIn.

Für die Verarbeitung legt man das PTM am besten vor dem Schneiden für eine gewisse Zeit in den Tiefkühler (>30min).
Bei -18°C wird es hart und leichter zu verarbeiten. Danach kann es einfach mit einer Schere geschnitten werden.

Ich habe mit einem Messschieber die Dimensionen des GPU-Dies gemessen. Bei der 4080 habe ich 26x16mm gemessen.
Idealerweise lässt man das Pad 1mm überstehen, damit man später die Folie besser abziehen kann.

ptm_4080.png


So sieht der PTM-Abdruck auf dem Kühler aus, wenn noch kein BurnIn stattgefunden hat:

_PTM7950 Abdruck.jpeg


Bei der CPU verhält es sich im Grund identisch. Dimensionen ausmessen, schneiden, drauflegen, Folie abknibbeln. Fertig.

ptm_cpu.jpeg


Was genau muss man jetzt, speziell im Sinne des BurnIns, machen? Im Grunde nicht besonders viel.
PTM7950 ist ab Minute 1 bereits voll einsatzfähig. Man muss sich also keine großartigen Gedanken machen.

Der BurnIn erfolgt, lt. Honeywell, bereits ab 45°C. Dabei ist natürlich die Materialtemperatur gemeint und nicht die Chip-Temperatur.
Igor hat das ausführlichst getestet und kam zu dem Ergebnis, dass der BurnIn ca. 5min dauert und eine EdgeTemp von 69°C benötigt. Das ist natürlich z.B. mit FurMark, Prime etc. leicht machbar.

Wichtig ist, dass der BurnIn nicht mit dem Erhitzen beendet ist, sondern erst mit dem Erkalten des Materials.
Man sollte den PC im Anschluss also zumindest einmalig auf Raumtemperatur abkühlen lassen.

Der erste BurnIn ist hierbei eindeutig der wichtigste; da hier die Übergänge zwischen Chip und Kühler geschlossen werden. Jeder weitere BurnIn verbessert die Temperaturen dann nur noch geringfügig. Ab dem 10. BurnIn stabilisieren sich die Messergebnisse dann.
Wobei hier natürlich z.B. auch einfach nur gezockt werden kann. Auch das ist, nach dem Abschalten des Rechners, de facto ein BurnIn.

Während der ersten paar BurnIns wird das PTM (anfangs 0,25mm) immer dünner, bis es nach dem 5. BurnIn seine "endgültige" Schichtstärke von 0,16mm erreicht.

Sollte man PTM7950 doch einmal entfernen wollen, funktioniert das sehr ähnlich zu normalen Pasten. Es ist jedoch einfacher, den PC vorher kurz warmlaufen zu lassen, damit das PTM nicht zu hart ist. Speziell bei AM4-Sockeln ist die Verbindung im erkalteten Zustand ansonsten zu stabil und man zieht sich ggf. die CPU aus dem Sockel. Für das Entfernen vom Kühler und/oder Chip habe ich Isopropanol und Wattestäbchen genutzt. Das ist auch die Methode, mit der ich übliche Pasten und Padreste entferne und es funktioniert ähnlich gut.


Die Messergebnisse + Fazit​

Genug gelabert; hier sind meine Ergebnisse (grün=GPU || rot=CPU):

Results.png


GPU-Z während FurMark.png


Die Messung wurde nach dem 5. BurnIn gemacht. Zwischenzeitlich sind die Temperaturen sogar noch margnial gesunken (0,x°C).
Jeder BurnIn waren bei mir ein 10-minütiger Durchlauf von Prime95 und FurMark; gefolgt vom Abkühlen des PC's.

Wichtig: Die hier angezeigten Lüfterdrehzahlen für die GPU stimmen nicht.
Die Karte gibt die Werte basierend auf ihren Stock-Lüftern aus, über die die Karte aber überhaupt nicht mehr verfügt. Die Stock-Lüfter machen bei 100% PWM ziemlich genau 3600rpm. Die NF-A12x25 chromax drehen bei 100% PWM aber nur bis 2000rpm. Somit sind die realen Drehzahlen 1220rpm vor dem Wechsel und 960rpm nach dem Wechsel auf PTM7950.

Die GPU ist jetzt also ~6°C kühler und die CPU ~9°C.
Positive Nebeneffekte sind hierbei, dass die CPU wieder bis 4450 Mhz boostet und die GPU etwas weniger Lüfterdrehzahl benötigt.

Interessanterweise perfomt das PTM speziell auf der CPU bei mir unerwartet gut (trotz Heatspreader).
Die Werte sind ca. 2-3°C besser als mit frischer NT-H1 (wobei diese Messung dazu auch noch im November bei niedrigerer Raumtemperatur stattgefunden hat.). Bei identischer Raum-Temp. ist die Differenz daher wahrscheinlich noch größer.

Die GPU ist jetzt wieder ziemlich genau auf den Werten ihres Auslieferungszustands; nur wird sie diese Werte nun auch dauerhaft halten können und nicht nur für eine gewisse Zeit.

FurMark.png


Eine interessante Auffälligkeit, die man bei jedem BurnIn sehen kann, ist der Verlauf der Temperaturkurve der Chips.
Während die Temperaturen bei normaler Paste stetig steigen bzw. die Kurve dann irgendwann abflacht; sieht es bei PTM anders aus.
Hier kommt es initial zu einem kleinen Temperatur-Spike, bis sich das PTM schließlich verflüssigt und die Temperatuen dann wieder fallen.

Ob sich der Aufwand und die Kosten für PTM lohnen, liegt im Auge des Betrachters.
Speziell für Anwender, die ihren PC nur ungern zerlegen wollen und möglichst lang ihre Ruhe haben wollen, ist PTM7950 aus meiner Sicht ideal.
 
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Hi Mister Smith, ich benutze Flüssigmetall. Kannst Du einen Side-By-Side Vergleich einstellen? Ist Dein PTM7950 besser als Flüssigmetall? Oder gleich / ähnlich? Die Wärmeleitfähigkeit ist bei diese Legierung bei 73W/mK während Dein Honeywell auf 8.5W/mK kommt.
 
Das kann ich dir auch beantworten @nebukadnezar.ll !

Flüssigmetall ist schon noch um einiges besser als PTM7950,
aber auch um viele gefährlicher auf eine Grafikkarte zu applizieren.

BTW die W/mK-Werte kann man alle vergessen,
die geben die Hersteller zu Marketingzwecken so an,
aber in der Realität werden die nicht erreicht.
Bei normaler WLP ist bei etwa 5W/mK Schluss auch das PTM ist da leicht drunter.
Da geht Flüssigmetall aber deutlich drüber.

Gruß
Mehlstaub
 
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nebukadnezar.ll schrieb:
Hi Mister Smith, ich benutze Flüssigmetall. Kannst Du einen Side-By-Side Vergleich einstellen? Ist Dein PTM7950 besser als Flüssigmetall? Oder gleich / ähnlich? Die Wärmeleitfähigkeit ist bei diese Legierung bei 73W/mK während Dein Honeywell auf 8.5W/mK kommt.
Diese Werte sind Blödsinn und reine Marketinglügen. Das PTM7950 hat je nach finaler Schichtdicke 3,7-5,8 W/mK.

Siehe hier.
 
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Bei mir wurde zuhause schon mehrmals ein Motherboard im Laptop von Lenovo auf Garantie getauscht.
Die Techniker hatten dafür immer Honeywell Wärmeleitpaste mit dabei.
Dieses war allerdings in einer Tube wie z.B. das ThermalGrizzly Kryonaut auch.

Der Techniker meinte, dass die Honeywell Paste für Laptops höhere Temperaturen aushält (geht ja oft auf 95C bei Volllast) und eben deutlich längerhält als MX-5, ThermalGrizzly Kryonaut, usw...

Jetzt wäre nur noch interessant welche Paste das wäre bzw. ob man dein "Pad" auch für Laptops verwenden kann.
 
EIn schöner Test. :)
Gute Bilder und schön geschrieben.

Ich sehe das durchaus als eine Interessante Alternative zu Paste oder Graphen-Pad.

Was ich immer nicht nachvollziehen kann, ist die Notwendigkeit nach kürzester Zeit die Paste zu wechseln.
Ich hatte z.B. schlechte Temperaturen auf meiner Radeon VII mit Flüssigmetall, aber da sah es erst so aus als wäre das Zeug teilweise fest und fies....neu auftragen hat aber kein Stück gebracht und es lag an meinem Ausstopfen mit Wärmeleitpads(um das Spulenfiepen zu dämpfen).

Auch sonst habe ich nach einigen Jahren noch keine Vorteile durch neue Paste gesehen....abgesehen von 20 Jahre alten Systemen mit bröckeligem Fensterkit als TIM.

Ich benutze aber auch seit langer Zeit Gelid Extreme, was ab Werk schon ein zähflüssiges Zeug ist und daher vermutlich wenig Pump Out Effekt hat. Man muss es allerdings per Hand mit kreisenden Bewegungen "dünn-massieren", da es sich nicht durch den Anpressdruck dünn drückt.
Aber "ausgetrocknet" ist das bei mir auch noch nie...trotz Silikonbasis.

Aber egal.... Neu auftragen scheint ja eine Sache zu sein und da hilft so ein PTM scheinbar. :)

Fage: Wie sieht es da mit der Elastizität aus?
Ich habe schon am Rande von solchen Pads mit "Burn-in" gehört und da wurde gesagt, dass die nachher perfekt anliegen und hart bleiben.... und das es daher nicht in Laptops sinnvoll ist, weil da zu viel Verwindung stattfindet und es sich doch lösen/brechen kann und ab da sehr schlecht kühlt.

Bei dir sagst du, dass es immer wieder flüssig wird...wie sicher bist du bei dieser Aussage?
 
hugo1337 schrieb:
Jetzt wäre nur noch interessant welche Paste das wäre bzw. ob man dein "Pad" auch für Laptops verwenden kann.
Das Pad ist der Honeywell Paste gleich zu setzten, das PTM kann man für Laptops verwenden.
Blutomen schrieb:
Wieso soll es so schwierig sein, dass von seriösen Quellen zu bekommen?
Thermal-Grizzly hat es doch im Shop unter den Namen "PhaseSheet PTM" (EAN: 4260711991059).
https://www.thermal-grizzly.com/blog/neu-phasesheet-ptm
Nein! Das Thermal Grizzly ist nicht gleich das Honeywell PTM7950.
 
Interessant und auch sehr gut geschrieben. Hast es gut geschafft ohne viele Fachausdrücke es den Leuten näher zu bringen! Solltest dich als Technik-Redakteur bewerben!
 
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KuroNeko schrieb:
Kann mir jemand sagen wie man am besten ein Pad (zB auf VRM) messen kann, um die genaue hoehe fest zu stellen?
Ein digitaler Messschieber reicht aus. Anders habe ich das auch nicht gemacht.
Eine sehr gute Erklärung zur Berechnung der Padstärken findest du hier:


hugo1337 schrieb:
Jetzt wäre nur noch interessant welche Paste das wäre bzw. ob man dein "Pad" auch für Laptops verwenden kann.
Das wird mit ziemlicher Sicherheit auch die PTM7950-Paste gewesen sein.
Die ist aber nicht so stark wärmeleitend, wie das Pad.

Salamimander schrieb:
Kann man das Pad selber zerschneiden?
Ja, das kannst du mit einer Schere oder Teppichmesser+Lineal selber schneiden.
Es geht am besten, wenn du es vorher in den Kühlschrank oder Tiefkühler legst; weil es dann richtig steif wird.

Baal Netbeck schrieb:
Ich habe schon am Rande von solchen Pads mit "Burn-in" gehört und da wurde gesagt, dass die nachher perfekt anliegen und hart bleiben.... und das es daher nicht in Laptops sinnvoll ist, weil da zu viel Verwindung stattfindet und es sich doch lösen/brechen kann und ab da sehr schlecht kühlt.

Bei dir sagst du, dass es immer wieder flüssig wird...wie sicher bist du bei dieser Aussage?
Auch PTM7950 kann brechen, wenn es kalt ist. Aber es schmilzt unter Hitze halt sofort wieder, weswegen die Bruchstelle kein Problem darstellt. Dass es immer wieder schmilzt ist vielfach belegt. Wenn du es ganz genau wissen möchtest, hat Igor dazu wahrscheinlich die weitreichensten Tests gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Netter Test, danke. Überlege schon sehr lange darauf zu setzten. Kenn jemand noch weitere, am besten deutsche Shops? Kann man das Pad selber zerschneiden?
 
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MehlstaubtheCat schrieb:
Nein! Das Thermal Grizzly ist nicht gleich das Honeywell PTM7950.
Ja? Und?
Es geht hier doch um die neuen PTMs als Lösung .. und genau das ist das Ding von TG.

Der Markenname interessiert doch nicht?
 
Naja, unterschiedliche PTMs können auch unterschiedlich performen. Ist also schon nicht ganz uninteressant.

EDIT: Siehe da bei Igor.
 
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Es geht darum, dass das Honeywell PTM an Performance hat.
Wenn das TG PTM dran kommt joa, aber das muss man noch abwarten.

Daher Honeywell > TG und nicht vermischen!

Wenn man das Honeywell haben möchte kauft man nicht das TG.
 
Blutomen schrieb:
Es geht hier doch um die neuen PTMs als Lösung .. und genau das ist das Ding von TG.

Der Markenname interessiert doch nicht?
Niemand hat gesagt, dass PTM7950 das ultimative PTM darstellt. Es ist halt einfach "Das Orignial".
Es hat, soweit mir bekannt, die niedrigste BurnIn-Temperatur und auch das breiteste BurnIn-Fenster aller verfügbaren PTM's.

Dadurch kannst du es fast überall einsetzen.. auch auf Chips mit geringerer TDP (im Gegensatz zu PTM's mit höheren BurnIn-Temperaturen).

nebukadnezar.ll schrieb:
Hi Mister Smith, ich benutze Flüssigmetall. Kannst Du einen Side-By-Side Vergleich einstellen? Ist Dein PTM7950 besser als Flüssigmetall? Oder gleich / ähnlich?
Die W/mK-Werte sagen erstmal wenig aus. Da verhält es sich in etwa wie bei den Reaktionszeitangaben bei Gaming-Monitoren. Flüssigmetall kann immer noch mehr leisten als PTM7950.

Wenn dir die Nachteile von Flüssigmetall egal sind; dann solltest du das benutzen.
Für mich pers. war es keine Option wegen der elektr. Leitfähigkeit und dass es sich halt z.T. richtig in die Kühler frisst (je nach Material des Kühlers) bzw. nur sehr schwer wieder zu entfernen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Wirklich guter Test, finde ich intressant gerade für meine MiniPCs wo ich eigentlich nicht regelmäßig dran will und die halt auch langfristig laufen.
Hat jemand einen Vergleich zum Thermalgrizzly PTM zur Hand ? Das lokal zu bekommen ohne viel Tamtam wäre mir ein paar ° durchaus wert.
Außerdem intressant: 50x40mm bei TG kosten "nur" 10€, da sind die Versandkosten fast schon ärgerlich.
 
Mr. Smith schrieb:
Ein digitaler Messschieber reicht aus. Anders habe ich das auch nicht gemacht.
Eine sehr gute Erklärung zur Berechnung der Padstärken findest du hier:
Danke! Werde demnaechst meine 4080 mal 'rundum erneuern' - deine Anleitung mit PTM7950 kommt gerade rechtzeitig!
 
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Wie viel cm2 hat so ein ryzen 5xxx denn? Würde ich direkt in meinen homeserver und meinen pc packen. Ruhe ist für eine Weile
 
Vielen Dank für den Bericht!

Was ich mitnehme:
Ich sollte dringen meine WLP wechseln…
Bei meiner RTX 3070 ist noch die originale drauf, habe allgemein erst ein mal auf einer gpu die Paste getauscht, das auch nur wegen dem Umbau auf einen Wasserkühler.
 
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Mr. Smith schrieb:
Das wird mit ziemlicher Sicherheit auch die PTM7950-Paste gewesen sein.
Die ist aber nicht so stark wärmeleitend, wie das Pad.

Das weckt meine Neugier, woran das liegen könnte. Evtl. an einer höheren Dichte wärmeleitender Elemente des Pads, als man sie in eine Paste "packen" kann?
Es liegt zwar nicht in Deiner Macht, aber mich würde die Herstellung des Pads mordsmäßig interessieren, aber Honeywell wird einen :evillol: tun, da etwas zu veröffentlichen.
Allein schon wegen der Frage, ob der Preis wirklich hohen Herstellungskosten geschuldet oder eher an die konkurrenzlose Alternativlosigkeit des Pads angelehnt ist.

Persönlich werde ich bei der TF8 bleiben, die ist bzgl. Haltbarkeit quasi "der Einäugige unter Blinden". Kommt nicht mit dem Pad mit, aber reicht, um meine Intervalle abzudecken.

Und natürlich auch von mir vielen Dank für den super verständlichen Lesestoff und für Deine Mühe! Hat die CB Redaktion ja auch erkannt und zurecht angepinnt! :schluck:
10x besser dargelegt als bei einem bekannten Hardwareguru, bei dem man dank seines zwischenzeitlichen Geschwafels und Abschweifens am Ende genausoviel weiß wie vorher.
Und ich traue seiner Apparatur, die er im Moment feiert, auch nicht so wie wirklichen CPU/GPU-Tests.
 
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