News Qimonda stoppt Produktion in Dresden zum 1. April

Ich arbeite übrigens auch bei Qimonda in Dresden und ich finde das Level der Diskussion hier unter aller Sau. Viele Vergleiche hinken einfach mal so sehr, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Besonders ist mir Blutschlumpf aufgefallen.
An alle anderen. Jetzt mal Hand aufs Herz: Wer hat schonmal so einen Betrieb von innen gesehen und weiß wie man Chips herstellt? Aber alle maßen sich an entscheiden zu können, was das Beste für diese Firma ist. Da werden schnell mal irgendwelche Halbwahrheiten pauschalisiert und es wird auch nicht geschaut wie andere Wettbewerber dastehen und wie dort die Regierung eingreift. Oft genug haben sich schon andere den Mund fusselig geredet bzw. die Finger wund geschrieben. Nunja, wenn Deutschland keine fortschrittliche/zukunftsorientierte Industrie will, dann soll es wohl so sein. (Lohnkosten machen im übrigen ca 5% bis 10% aus) Und dieses Gelaber von Wettbewerb und so, funktioniert das auch in der Globalisierung? Ich denke nicht.
Einen schönen Abend noch...
 
Das Beste für die Firma wäre gewesen bei Siemens bzw. später bei Infineon zu verbleiben. Siemens und/oder Infineon hätten es sicher hinbekommen einen halbwegs gescheiten Controller auf die Beine zu stallen um im aktuellem SSD mitmischen zu können etc. pp.

Das die Lohnkosten 5-10% ausmachen sollen kann man vielleicht in der Fertigung sagen ABER. Alle Zulieferbetriebe die auch in Deutschland liegen dürfen genauso deutsche Löhne zahlen. Im Endeffekt ist der Lohnanteil über die gesamte Produktionskette doch merklich höher als in Asien.

Und ja Deutschland braucht HightechFirmen wie Qimonda an sich dringend, zur Zeit geht es aber daraum Qimonda welches sehr nahe am Abgrund steht zu fördern wärend man andere HighTech Sparten mit der gleichen Summe fördern könnte und sollte. Oled Leuchtstoffe, organische Solarzellen usw. Das sind alles Dinge in denen Geld gut angelegt wäre, denn wenn dort der Durchbruch kommt hat Deutschland ein HighTech Bereich in dem es alleiniger Vorreiter ist.

Ansonsten muss man leider auch sagen, dass das Manegment bei allen großen Firmen zZ an sich fast nur S...... gebaut hat.
 
Leider konnte es sich die Firma aber nicht raussuchen (Infineon,Qimonda) da das Geschäft zu schwankungsanfällig war/ist, die Bilanzen verhagelte und deshalb als selbständige Firma ausgegliedert wurde. Das die Firma dadurch immer kleiner wurde und gegen große Firmen nur schwer bestehen kann/konnte hat wohl niemand interessiert. Also ist im Endeffekt der Anleger selbst schuld.
 
Ich würde sogar noch weitergehen, speziell wenn es um die Arbeitnehmer geht, die da jetzt eventuell ihre Arbeitsplätze verlieren.

Ist man heutzutage eigentlich Arbeitnehmer mit Scheuklappen oder gehört es nicht dazu, das man sich im Ungefährem und so gut wie möglich darüber informiert, wie sicher und zukunftsfähig der Job ist, den man tagtäglich erledigt - von der auszuführen Arbeit selbst bis hin zur Firma in der man sie erledigt!?

Ich selbst habe Jahre für einen allseits bekannten japanischen Hersteller von Technik gearbeitet, dessen große 4 Buchstaben mal riesengroß überall prangten und konnte verfolgen, wie in einigen Standorten die Beschäftigen lieber bis zum Unausweichlichem wegschauten um später über Betriebsräte und Firma abgezockt zu werden und fürchterlich zu weinen.
Einige zogen sogar in bundesweite andere Standorte um dort, ein Jahr später, alles noch einmal und diesmal ohne Hilfe (hatten sie ja bereits beim ersten Male erhalten) zu durchleben.

Ob eine Firma es sich aussuchen kann ist eine Ausrede! Ob die Angestellten dies ermöglichen und zu allem blind JA sagen ist eine Andere.
Würden bestimmte firmeninterne Instanzen nämlich von den oberen Etagen unbeeinflusst agieren können, dann würde so manche, teils provozierte, Insolvenz garnicht auftreten.
 
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Piktogramm schrieb:
Das Beste für die Firma wäre gewesen bei Siemens bzw. später bei Infineon zu verbleiben.

Infineon? Also bitte. Die flogen zurecht aus dem DAX. Die torkeln ja seit Ewigkeiten in der Gegend rum.
 
@Wintermute

diese hohlen kommentare gehen mir echt gegen den strich.
befass dich erstmal mit der materie und urteile dann!

ps: das gild auch für andere user hier!
 
Das der Markt kollabiert ist hat auch einen Großteil mit der deutlichen Überproduktion in Asien zu tun. Ist ja nicht so, dass Qimonda dort selbst Einfluss drauf gehabt hätte.

Im Management hätte man durchaus den einen oder anderen Fehler vermeiden können, die größten Fehler wurden ja schon genannt, allerdings muss man auch sehen, dass Quimonda quasi ein kleiner Zwerk im Speichermarkt ist / war und auch hart von der Wirtschaftskriese getroffen wurde. (Und immer wieder kann Infineon da auch kein Geld reinpumpen)

Vielleicht findet sich ja noch ein Käufer / Investor, aber wer sollte bei den aktuellen Speicherpreisen und den Mitbewerbern jetzt groß im Markt einsteigen? Da käme maximal ein Unternehmensriese mit einer guten Kapitaldecke und einem Interesse im Markt längerfristig einzusteigen in Frage. (z.B. Samsung)

Aber solche Unternehmen würden wohl eher im asiatischen Raum Investionen tätigen...es sei denn sie bräuchten die Patente.
(Aber dann würden sie 1 Jahr produzieren und dann die Fabriken verlegen)

Was würde Qimonda denn fehlen um SSD / Flashspeicher und Laufwerke zu produzieren?
 
Samsung hat selbst viele Werke die in letzter Zeit nicht wissen wo se mit ihrer Produktivität hin sollen. Samsung gehört wenn zu den Leichenfledderern die sich die Patente aus der Insolvenzmasse möglich billig kaufen. Investoren werden wenn sie bei Verstand sind auch nicht in ein Unternehmen investieren, dass solch standardisierten Produkte mit einem so gut gefülltem Konkurrenzfeld anbietet. Die Araber die zB AMD gekauft haben haben dies getan, weil AMD neben Intel der Einzige ernstzunehmende Produzent von X86 CPUs für den Massenmarkt ist. "Bissl" Ölgeld reingesteckt und schon kann man die Fabriken in 10Jahren ins eigene Land holen wenns Öl dann langsam knapp wird. So etwas ist nachhaltigen Wirtschaften. Den herrschenden Familien in Arabien geht es um längerfristige Anlagen mit guten Aussichten. Also genau das was westeuropäische Topmanager für kurzzeitige Aktienerfolge verschenken.
 
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