hudini9911 schrieb:
Du wirst es nicht glauben: Sie würden auch dann immer noch so gut aus fallen. Zumindest eben genau bei dem einem Benchmark.
x86 ist immer noch CISC, das per Decoder zu Mikro-OPs (RISC) gewandelt wird, ausgeführt wird und am Ende wieder zu CISC wird. So etwas frisst etwas Effizienz.
Zudem sollte man etwas Abstand davon nehmen und denken Windows/MacOS würden sich so massiv von ihren mobilen Pendants unterscheiden. MacOS und iOS bauen auf Darwin auf, das wiederum auf ein BSD-Derviat zurück geht, das wiederum auf ein Unix zurück geht.
Ebenso gibt es ja bereits Windows für ARM-System - Win10 Mobile mal als Stichwort und Microsoft bringt nicht umsonst auch ein »vollwertiges« Windows für die SnapDragons, das eine Emulation für x86-Code beinhaltet. …
Nur weil ARM aus dem "Mobilenbereich" kommt, bedeutet es nicht, dass die CPUs nicht sehr leistungsfähig sein können.
yast schrieb:
Man sollte hier auch etwas mehr unterscheiden. ARM stellt ja sowohl eine ganze Befehlssatz-Architektur da, als auch eine CPU-Architektur.
Ob nun die verwendeten Prozessoren allen Szenarios gerecht werden hängt nicht unbedingt vom Befehlssatz ab (hier ARM gegen x86) sondern davon, wie die CPU darauf zugeschnitten ist.
Cache-Größen, Anbindung des Arbeitsspeichers usw. ist unabhägnig von der gewählten Befehlssatz. ARMv8 kann man auch mit entsprechenden Caches und Speichercontroller ausstatten und für entsprechende Einsatzszenarien wappnen.
Limit schrieb:
Richtig, Geekbench umgeht ein paar Aspekte einer CPU. Jedoch sollte einige hier jedoch auch von ihrer eigenen Behauptung Abstand nehmen, dass ARM-CPUs nicht für »richtige« Anwendungen geeignet sein, weil diese Aussage - gelinde gesagt - Bullshit ist.
Wer pauschal behauptet, dass ARM-Architektur wäre für »richtige« Anwendungen ungeeignet, zeigt eigentlich nur, dass diese Person von der Materie keine Ahnung hat und du tust es mit dem folgenden Beitrag selbst sogar, auch wenn die Argumente stimmen, ziehst du jedoch den falschen Schluss wegen Schubladendenken.
Limit schrieb:
1. Das ist aber eine sehr starke Vereinfachung und eigentlich sogar falsch. Die Rechenleistung hängt zwar durchaus auch von der "Pipeline" ab, primär für die Rechenleistung verantwortlich sind jedoch eher die ALUs und wie schnell diese entsprechend Arbeiten. Also wie viele Takte sie pro Befehl brauchen.
Pipelines sorgen eher dafür, dass die ALUs effizienter ausgelastet werden. Das eine große "Pipeline" nicht unbedingt zu einer höheren Geschwindigkeit führt hat Intel mit der Pentium 4 Architektur bewiesen. Manchmal sollte man etwas nicht zu sehr vereinfachen.
2. Geekbench allgemein ist - in keinem Fall - kein wirklich aussagekräftiger Test wenn es um Anwendungen geht, egal ob SmartPhone oder Desktop oder eben Server. Geekbench ist höchstens eine interessante Fußnote, was die mögliche Leistungsfähigkeit angeht, da wirklich NUR die Architektur der CPU eine Rolle spielt, ohne Caches und ohne Arbeitsspeicher.
Alles was du danach schreibst ist zwar in seiner Form durchaus richtig, dein Schubladendenken, was die Prozessorarchitekturen angeht verhindert es jedoch, dass man dein Beitrag wirklich ernst nehmen kann.
Leg dieses Schubladendenken von SmartPhones/Tabletts und Server sowie Desktop-PCs ab. Ich habe schon Apps gesehen auf dem iPad und für Android, die stehen üblichen Desktopanwendungen in nichts nach. Siehe Affinity Photo/Designer oder auch Word für iOS und Co.
Ebenso schau dir die Browser und deren JS-JIT-Compiler an …
Man kann auch ARM-Kerne mit Caches und entsprechende Speicherinterfaces ausstatten und somit auch für entsprechende Szenarien wappnen. Hier wird ja etwas ähnliches gemacht. 256KiByte L2-Cache pro Kern entspricht dem, was Intel aktuell auch jedem Kern zur Verfügung stellt. (Ab SkyLake-X sind es 1MiByte). Nur der L3-Cache pro Kern ist 768KiByte kleiner.
Deswegen noch mal: Man sollte nicht die Befehlssatz-Architektur mit der am Ende genutzten Prozessorarchitektur verwechseln. Zu mal ARMv8 ganze 31 Register hat, während x64 gerade mal mit 16 daher dümpelt …
Man kann jedem deiner richtigen Argumente zustimmen, leider kommst du am Ende dennoch auf die falschen Schlüsse, was schade ist, da du - und du bist nicht alleine - zu sehr in der Schublade des Mobile vs. Desktop gefangen bist.