News Quartalszahlen: Intel strukturiert um und streicht 12.000 Stellen

Wir haben uns alle diesem System angeschlossen. Insofern braucht niemand hier über BWLer schimpfen und oder an einzelne Personen des Systems seine Spucke anzuheften. Bespucken wir uns lieber selber. Die mehrfachen Verurteilungen inkl. der eine Milliarde teuren Strafe gegen Intel haben nichts geändert. Im Gegenteil, die selbsternannten Sprecher, Anwälte und Manager für Intel hier im Forum wurden zahlreicher. Die Umsätze der Firma Intel schlugen einen Rekord nach dem anderen. Das zeigt doch nur, dass sehr sehr viele Menschen dieses System wollen in dem wir Kapitalisten leben.
Nicht einmal die Panama Papers haben eine berichtenswerte Menge an Menschen hier in Deutschland auf die Straße gebracht. Auch ein Zeichen, dass wir so ein System wollen.
Aber Ausländerfeindlichkeiten bringen wöchentlich tausende Menschen auf die Straße.

Die Geschichte zeigt uns den Weg in die Zukunft. Immer schön Brot und Spiele für das Volk, damit es ruhig bleibt. Denn 770000 Menschen haben 90% des Geldes und 6,5 Milliarden haben die restlichen 10%. Die Masse muss ruhig gehalten werden.

Zum Schluss noch:
Immer erst vor der eigenen Haustür den Dreck entfernen, dann erst den BWLer bespucken.

Unterschied zwischen einer Tragödie und einer Katastrophe.
Es ist eine Tragödie, wenn ein Schiff mit tausend BWLer untergeht. Es wäre aber eine Katastrophe, wenn einer von denen schwimmen kann.
 
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Ich hasse Aktiengesellschaften und jeder der Aktien hat beteiligt sich an solchen Abzockeraktionen.
Bei Bedarf werden Leute angestellt und bei Verlust gefeuert.

In jungen Jahren hat man noch Optionen, was macht aber die ältere Generation zumal man immer länger arbeiten soll?

Zu meiner Zeit wusste man, dass auch nur die meist was taugen die sehr lange bei einem Unternehmen sind, da diese Menschen treu sind und sich mit dem Unternehmen identifizieren und auch die Erfahrung im gleichen Berufsbild steigt und es noch einen gewissen Berufsethos gab.

Heutzutage *welche Ironie* ist es genau umgekehrt - man nennt es "Erfahrungen sammeln" und hüpft von Job zu Job und somit werden auch empathische Nullnummern (meist auch frisch von der Uni) in Führungspositionen aus Firmen weggelobt und machen mit dem gleichen Unsinn genau so weiter :freak:

Einen Abteilungsleiter Mitte 20 Bis Anfang 30 hätte es früher nicht gegeben ...

Ich möchte heutzutage nicht mehr von vorne mit einer Ausbildung anfangen ... die wenigsten werden mit dem gewählten Berufsbild noch in Rente gehen, wenn sie nicht vorher schon mit Burnouts oder anderen Ticks beim Psychologen landen.
 
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Zunächst einmal folgende Sachverhalte:

1. Intel beschäftigt +/- 100.000 Menschen. D.h. 12.000 Stellen sind lediglich 12 Prozent.

2. Niemand beschwert sich, wenn Intel Jahr für Jahr 1.000 - 2.000 neue Mitarbeiter einstellt um neue Projekte aufzubauen, aber alle lassen sich darüber aus, wenn diese nach einigen Jahren wieder gehen müssen, weil die Projekte überflüssig geworden sind. (Oder weil andere Projekte überflüssig geworden sind)

3. Nur weil ein Unternehmen Gewinn macht, heißt das nicht direkt, dass sich die Aktionäre freuen (auch wenn ich das im Falle Intels absolut nicht abschätzen kann). Es gibt auch noch Punkte wie zukünftige Investitionen, Rücklagen, betriebliche Versicherungen usw...

4. Wenn ihr eine solche Firmenpolitik nicht unterstützen wollt, dann habt ihr die Möglichkeit dazu: Im Gegensatz zur Politik könnt ihr bei jedem Kauf mit eurem Geldbeutel eine Stimme für oder gegen ein Unternehmen abgeben und im Falle Intels kann man auf AMD zurückgreifen. Man nennt das "sich an die eigene Nase fassen".

5. Wie bereits angemerkt wurde, gibt es durchaus begründete Vorgehensweisen hinter solchen Massenentlassungen (auch wenn ich von der pauschalen Variante wenig halte, eine analytische Vorgehensweise wäre mMn sinnvoller.).

6. Zum Thema, wenn ein Chef den Überblick nicht mehr behalten kann ist er nicht zum Chef geeignet: Wer so etwas äußert, disqualifiziert sich zunächst einmal selbst. Niemand kann wirklich den Überblick bei 100.000 Mitarbeitern behalten. Ich bin sogar der Meinung, dass es bei 100+ Mitarbeitern schon schwer wird. Sehr schwer.


Dann noch ein paar Worte zu den ach so verhassten BWLern:

Es ist ja schön, dass alle denken, BWLer sind anschließend alle Manager oder ähnliches. Die Buchhalter, Controller usw. werden dabei komplett vergessen. Ganz zu schweigen von den Projektorganisatoren, Abteilungsleitern usw. Alles Jobs die sonst keiner angehen möchte. Und ein weiterer Fakt aus der BWL: Nur jede zweite Unternehmensgründung schafft es, älter als fünf Jahre zu werden. Meist liegt das scheitern entweder an der schlechten Geschäftsidee oder an mangelndem betriebswirtschaftlichen Wissen. Mir ist klar, dass es auch Idioten unter den BWLern gibt. Wie bei allen anderen eben auch. Ich (Informatikstudent mit Nebenjob in der Industrie) habe schon oft Programmierer gesehen, die so dermaßen schlechte Ergebnisse abliefern, dass es schmerzt. In meinem alten Job hab ich das an anderen Stellen (hatte nichts mit der Informatik zu tun). Vor allem in den technischen Bereichen wird immer so getan, als seien BWLer prinzipiell unfähig und alle anderen die Krone der Schöpfung mit nullprozentiger Fehlerquote, überwältigender Inovativität und Perfektionsgarantie.


Das in unserer heutigen Industrie allerdings auch einiges falsch läuft, kann man nicht abstreiten. Beispiele dafür sind 25-jährige Abteilungsleiter (als Massenphänomen, dass sich ein einzelner schnell entwickelt kann schon sein) oder der fortlaufende Vertragsbruch, genannt Überstunden (persönliche Meinung). Ebenso muss ich meinen Vorredner zustimmen: Das man es heute als "Sammeln von Erfahrungen" bezeichnet, wenn alle zwei Jahre der Job gewechselt wird (freiwillig oder nicht sei mal dahingestellt), halte ich für falsch. Erfahrung wird in den meisten Berufen über Jahre aufgebaut und zumindest in meinem Unternehmen zählt man mit zwei Jahren noch nicht als erfahrener Mitarbeiter.


Abschließend möchte ich noch sagen: Wenn ihr mit der Politik eines Unternehmens nicht zufrieden seid und ihr euch sicher seid, dass ihr ALLE NÖTIGEN INFORMATIONEN zur Bewertung der Lage eingeholt habt (die stehen nicht in einem CB-Bericht), dann kauft die Produkte nicht. Das ist das einzige, was gegen solche Unternehmen und diese Praktiken hilft. Ich selbst mache das bei Kosmetika für den Tierschutz (andere Interessen) und beschwere mich dennoch nicht darüber, dass alle anderen Menschen böse sind, nur weil sie getrost auf das wohlergehen der Tiere in unserer Gesellschaft sch**ß*n.

Liebe Grüße

PS: Sollte sich jemand durch diesen Artikel angegriffen fühlen, so war das nicht meine Absicht. Mich stört nur die allgemeine Haltung gegenüber unternehmerischen Maßnahmen von Personen, die im Leben noch kein erfolgreiches Unternehmen geleitet haben.
 
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Eins ist jedenfalls sicher: Intel ist konkurrenzlos und wird auch auf absehbare Zeit den Desktop, Server und mobilen (für Laptops) Markt dominieren. Sie konnten zwar keinen Fuß im Smartphone Geschäft fassen, was ich aber auch nicht so schlimm finde.

Und im Endeffekt profitiert jeder von dem System: In jedem kapitalitischen Land mit freier Marktwirtschaft geht es den Menschen durchschnittlich besser als in anderen Ländern.

Unternehmen müssen eben möglichst effizient und gewinnorientiert handeln. Es ist nicht ihre Aufgabe, dafür zu sorgen, dass unproduktive Menschen mit Geld versorgt werden. Das ist die Aufgabe des Staates. In Deutschland funktioniert das, hier gibt es Arbeitslosengeld. In den USA gibt es sowas nicht, da muss eben jeder für sich selbst sorgen, zahlt dafür aber auch weniger Steuern. Ausserdem bekommen die Mitarbeiter ja auch noch eine Abfindung ;).

Desweiterhin sagt ja niemand, dass die Entlassungen alle uneinvernehmlich geschehen. Vielleicht wollten einige Menschen ohnehin die Firma verlassen, eine Pause machen oder wie auch immer. Bei einem gesunden Arbeitsmarkt sollte es auch kein Problem sein, wieder einen neuen Job zu finden.

Also regt euch mal nicht so auf: Das System ist hart, das ist richtig. Aber Kapitalismus und freie Marktwirtschaft bedeutet eben Wettbewerb: Wer von der Leistung nicht mithalten kann, der fliegt raus. Ist auch in der Schule so. Und wenn ein kleiner Teil der Menschen nunmal die Erfindungen gemacht haben, wovon die ganze Menschheit nun profitiert, dann ist es auch legitim, dass diese das meiste Geld besitzen.

Und wenn es eines Tages so sein sollte, dass Maschinen die ganze Arbeit erledigen und die Produktion wirklich gar nichts mehr kostet, kann man das Zeug auch verschenken. Schon heute ist es so, dass viele Produkte dadurch sehr billig geworden sind. Das ist allerdings, wie gesagt, die Aufgabe des Staates.
 
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Eis-T schrieb:
Also regt euch mal nicht so auf: Das System ist hart, das ist richtig. Aber Kapitalismus und freie Marktwirtschaft bedeutet eben Wettbewerb: Wer von der Leistung nicht mithalten kann, der fliegt raus. Ist auch in der Schule so. Und wenn ein kleiner Teil der Menschen nunmal die Erfindungen gemacht haben, wovon die ganze Menschheit nun profitiert, dann ist es auch legitim, dass diese das meiste Geld besitzen.

Und wenn es eines Tages so sein sollte, dass Maschinen die ganze Arbeit erledigen und die Produktion wirklich gar nichts mehr kostet, kann man das Zeug auch verschenken. Schon heute ist es so, dass viele Produkte dadurch sehr billig geworden sind. Das ist allerdings, wie gesagt, die Aufgabe des Staates.

Genau wegen dieser typischen amerikanischen Haltung ändert sich nichts:

1. Es betrifft ja nur andere
2. und jeder muss selbst schauen wie er sich aus dem eigenen Unglück zieht, denn irgendwie ist er ja jeder auch selbst der Auslöser

Nun fehlt noch:

3. Schafft alle Gewerkschaften ab oder mobbt stattdessen alternativ die irgendwann nur noch befristet beschäftigten Mitglieder auszutreten und sich die Mitgliedsbeiträge durch Billiglöhne sich nicht mehr leisten zu können
4. Schafft das Sozialnetz ab, denn krank ohne Geld bedeutet eben mangels Finazierbarkeit von Operationen und Fürsorge ein frühzeitiger Tod

Dann haben wir "Little Amerika" und wir benötigen nur noch *Achtung Ironie* Schusswaffen als verbesserte Argumentation. Reiche werden reicher, Ärmere kommen schwerer in die Höhe.

Glücklicherweise wird jeder älter und auch wenn man gerne hätte, dass alle möglichst ab dem ersten Rententag tot umfallen, und alle Kranken schnell ausgesondert und kalt gestellt werden, wird man immer mehr mit diesen daraus resultierenden Missständen zu tun bekommen.
Nur mit visionären ab oft weltfremden und unsozialen um nicht zu sagen asozialen Führungskräften im Verbund mit Maschinen alleine hält man die Wirtschaft nicht aufrecht ... man braucht auch eine große Masse an zahlungskräftigen Verbrauchern um alles am Laufen zu halten ...

Was ist doch der Europäer oft für ein geistloses Wesen, dass er vieles was von unseren Großeleltern und Vorfahren mühevoll erkämpft wurde von ein paar über Leichen gehende Menschen wieder nach und nach abgeschafft und sogar noch von der breiten Masse befürwortet wird.
 
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Eis-T schrieb:
Und im Endeffekt profitiert jeder von dem System: In jedem kapitalitischen Land mit freier Marktwirtschaft geht es den Menschen durchschnittlich besser als in anderen Ländern.

Sosehr ich auch Verfechter der kapitalistischen Lehren bin, dieser Vergleich war schon immer schlecht und wird immer schlecht sein. Ein kommunistisches System beispielsweise kann nur dann erblühen, wenn alle Marktteilnehmer daran Teil nehmen. Das schließt nicht nur das eigene Land, sondern die gesamte Welt ein. Dass dies jedoch unrealistisch ist, sollte jedem klar sein.
Generell hast du aber völlig recht. Schaue ich mir die Lebenssituationen als zeitlichen Verlauf vom 16. Jhd bis zum 21 Jhd. an, kommen schon deutliche Unterschiede auf. Vor allem die allgemeine Bevölkerung genießt eine wesentlich bessere Position. Aus 12 bis 14 Stundentagen wurden 8 bis 9 Stundentage, aus Brot und Holzhütte wurden Auto, geheizte Wohnung und gutes Essen und so weiter.

Die Gesellschaft entwickelt sich weiter, allerdings verstehen viele nicht, dass das länger als 2 Jahre dauert. Mein Großvater erzählt mir bis heute, ich solle dankbar für das sein, was ich habe, da er vieles davon nicht genießen konnte und meint dabei Dinge wie Fleisch und Wurst in nahezu beliebiger Menge.
 
Die Amerikaner haben fast kein System. Die haben einfach die Dinge so genommen wie sie sind und versucht, möglichst wenig Regeln aufzustellen (auch wenn sich das seit 2001 ändert). Das betrifft viele Bereiche: Umweltschutz, Wirtschaft, Bildung, Verteidigung, Gerechtigkeit, etc. Sie haben nicht versucht, irgendein System nach Plan zwanghaft umzusetzen. Und dadurch ist das Land auch sehr erfolgreich geworden. Auch wenn vielleicht nur die Hälfte der Amerikaner davon profitieren.

China versucht hingegen die Wirtschaft zwanghaft um etwa 7% jährlich wachsen zu lassen. Es werden massiv Kapazitäten aufgebaut, unabhängig von der Nachfrage. Und um diese Kapazitäten zu finanzieren, wird der Wechselkurs massiv nach unten manipuliert. Fragt sich, wie lange das noch gut geht..
 
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Eis-T schrieb:
Die Amerikaner haben fast kein System. Die haben einfach die Dinge so genommen wie sie sind und versucht, möglichst wenig Regeln aufzustellen (auch wenn sich das seit 2001 ändert). Das betrifft viele Bereiche: Umweltschutz, Wirtschaft, Bildung, Verteidigung, Gerechtigkeit, etc. Sie haben nicht versucht, irgendein System nach Plan zwanghaft umzusetzen. Und dadurch ist das Land auch sehr erfolgreich geworden. Auch wenn vielleicht nur die Hälfte der Amerikaner davon profitieren.

Du sagst es - erfolgreich auf Kosten anderer.

Will man eine gesellschaftliche Waage haben bei denen es möglichst vielen wenn nicht allen gut geht.
Oder führt man mit sich daraus entwickelenden sozialen Randgruppen ein modernes Sklaventum wieder ein?

Eine Weiterentwicklung der Gesellschaft kann ich in der aus Amerika praktizierten Variante nicht erkennen.
 
@thekillerbounty

viele wahre worte! da greif ich nochmal eine wahrheit aus deinem beitrag auf:

BWLer ist nicht automatisch manager! berater, fibu-fuzzis, controller, marketing-fuzzis, assistenten... die starten alle auf der sachbearbeiter ebene. die die sich bewähren kommen in die abteilungsleitungen oder in nachwuchsförderprogramme und dann kommt vielleicht mit viel schwein ein manager / standortleiter raus.

schaut euch doch mal an, was die "echten" manager -und ich rede hier vom c-level (das sind dann die CEOs, CFOs und COOs)- sind. das ist das level wo diese entscheidungen getroffen werden.

das sind fast immer erstmal profis aus dem kerngeschäft. informatiker, naturwissenschaftler, mediziner, ingenieure... diese haben dann während ihrer laufbahn ein wirtschaftsstudium nachgelegt, meist an einer hochschule die grad besonders fancy ist (st. gallen, harvard), haben internationale erfahrung und verbindungen (meist durch beratertätigkeit (bei mckinsey, pwc). die haben nichts mit dem gemeinen BWLer zu tun.

auch in mittelständischen unternehmen sind kaufmännische leiter nicht gleich BWLer. und ganz ehrlich: das operative geschäft läuft sehr häufig ganz anders als es die lieben profs in ihren vorlesungen darlegen, dies betrifft insbesondere die bereiche personal- und changemanagement, strategisches management, qualitätsmanagement.

das nur mal so als hintergrundwissen für die allgemeinbildung aller beteiligten.
 
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