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Hallo, ich habe da mal eine Beobachtung zu meiner wassergekühlten Radeon VII, die ich mit euch diskutieren möchte.
Eventuell habt ihr ja gute Tipps/Erfahrungen für mich, oder erkennt einen offensichtlichen Fehler bei der Benutzung von Flüssigmetall.
Mein Desktop System mit einem Ryzen 5800X3D und einer Radeon VII wird seit ein paar Jahren mit einem Mora 360 und einer Laing DDC 3.2 PWM gekühlt. Auf der CPU sitzt ein Cryos Next und auf der Radeon VII ein Fullcover Kühler von Alphacool.
Der originale AMD Kühler war viel zu laut und so bin ich relativ schnell auf den Wasserkühler gewechselt.
Der hatte aber eine gefährliche Bodenplatte, wo mit der Fräse eine Pyramiede eingefräst war....mit einer deutlichen Spitze in der Mitte.
Hätte ich so den Kühler montiert und festgezogen, hätte es mir ziemlich sicher die GPU durchgebrochen.
Da ich lieber selber bastle als umzutauschen, habe ich mich mit Schleifpapier daran gesetzt und die Fläche abgeschliffen.
Soweit so gut...ich hatte die Grafikkarte eine Weile in Benutzung, wollte dann aber Flüssigmetall nutzen, da die Hotspot-Temperaturen nicht so toll waren und ich das mal ausprobieren wollte.
Wenn ich mich recht erinnere gab es damals eine deutliche Verbesserung, aber ich finde keine verlässlichen Daten mehr von damals.
Der originale AMD Kühler war viel zu laut und so bin ich relativ schnell auf den Wasserkühler gewechselt.
Der hatte aber eine gefährliche Bodenplatte, wo mit der Fräse eine Pyramiede eingefräst war....mit einer deutlichen Spitze in der Mitte.
Hätte ich so den Kühler montiert und festgezogen, hätte es mir ziemlich sicher die GPU durchgebrochen.
Da ich lieber selber bastle als umzutauschen, habe ich mich mit Schleifpapier daran gesetzt und die Fläche abgeschliffen.
Soweit so gut...ich hatte die Grafikkarte eine Weile in Benutzung, wollte dann aber Flüssigmetall nutzen, da die Hotspot-Temperaturen nicht so toll waren und ich das mal ausprobieren wollte.
Wenn ich mich recht erinnere gab es damals eine deutliche Verbesserung, aber ich finde keine verlässlichen Daten mehr von damals.
Motivation
Ich hatte schon länger nicht mehr auf meine Hotspot Temperaturen geachtet, da Alles lief und wenn ich mal die GPU Temperatur gesehen habe, war die immer super irgendwo zwischen 40-50°C.Jetzt hatte ich zum neuen 3DMark Benchmark genauer hingeguckt und mit etwas OC sofort Hotspots über 107°C und thermisches Drosseln und gestern dann auch einen Absturz in Kingdom Come Deliverance, wo danach der Treiber nicht mehr erkannt wurde und ich auf 1024x768 Pixeln gefangen war....ich musste einen neuen Treiber drüber installieren usw.
Mit meinem normalen Grafikkartenprofil, das die GPU undervolted, hatte ich dann im 3D Menü des Spiels 40 K Unterschied zwischen GPU und Hotspot(ca. 48 zu 88°C).
Auch 88°C ist keine kritische Temperatur, aber das Delta ist enorm. Und so dachte ich, dass ich das Flüssigmetall wechseln müsste.
Flüssigmetall wechseln hat "nichts" gebracht
Der Hotspot war im gleichen Test wieder bei ca. 88°C, wenn auch laut HWInfo der Maximalwert bei 89 statt 93°C lag. So wirklich verlassen würde ich mich aber nicht darauf.Ich hatte erwartet, dass es einen großen Unterschied geben würde und daher keinen sonderlich sorgfältigen Vergleich angestrebt.
Die GPU und HBM2 Temperaturen sind sogar um ein paar K gestiegen, was zwar das Delta um 4 k senkt, aber eher anders ist als erwartet.
Pumpe hat viel Einfluss
Was ich dann ausprobiert habe, ist die Pumpe etwas schneller zu stellen. Die hatte ich aufs Minimum gedrosselt, da sie sonst doch hörbar ist und auch mehr Strom braucht.
Ihre Minimumdrehzahl ist leider nicht sonderlich konstant, was den Vergleich der Temperaturen schwierig macht, da ich mir den alten Wert nicht aufgeschrieben hatte.
Von ca 1450 auf ca. 1950 rpm hat den Hotspot auf 83 °C und nach langer Aufwärmphase auf maximal 85°C gesenkt.
Voll aufgedreht bei ca 4450 rpm sinken GPU und HJotspot auf maximal 45 und 75°C.
Selbst das kommt mir aber komisch vor, da 30 K Temperaturunterschied weiterhin viel sind.
Frage: Ist das für die Radeon VII eventuell normal?
Es kann ja sein, dass ich mir hier völlig umsonst einen Kopf mache und man bei der Grafikakrte den Hotspot einfach nicht unter Kontrolle bekommt.Ich habe noch ein paar semi alte Videos gefunden, wo das Afterburner Overlay lief und auch da hatte ich manchmal ähnlich hohe Deltas, wenn auch teilweise viel geringer in manchen Spielen.
Ich weiß aber nicht, wie da die Pumpe lief und wie lange das Flüssigmetall drauf war.
Mein Vorgehen mit dem Flüssigmetall
Ursprünglich hatte ich Liquid Ultra von Cool Laboratory verwendet. Auf GPU/HBM2 und Kühlerboden verteilt.
Die Kondensatoren neben der GPU habe ich mit Nagellack geschützt und die Metallumrandung um die GPU mit etwas saugfähigem beklebt, damit nichts rauslaufen kann.
Neben den Mosfets habe ich auch noch die Spulen mit Wärmeleitpads versehen, um etwas von den Vibrationen zu dämpfen und das Spulenfiepen zu senken. Ich denke, dass ich die Höhe der Pads gut getroffen habe. Der Anpressdruck an der GPU sollte hoffentlich gut sein. Nach dem Abnehmen hatten die Pads alle leichte Abdrücke.
Mir ist aufgefallen, dass die GPU einige harte graue trockene Stellen hatte, aber auch noch viel flüssiges Metall.
Der Kupfer- Kühlerboden hat sich grau verfärbt, da hier vermutlich Gallium eindiffundiert ist.
Das Flüssigmetall ließ sich noch verschieben, auch wenn ich es weniger zäh in Erinnerung hatte:
Ich habe es so gut wie möglich mit Wattestäbchen abgenommen, mit Küchenrolle abgewischt und mit einem Plastikspatel die harten Stellen abgekratzt.
Ich habe auch Lösungsmittel versucht, aber es ist in einer schwarzen Pampe geendet:
Mit einer Art Metallschwamm, der bei dem alten Flüssigmetall dabei war, konnte ich die harten Reste aber abschmirgeln und die GPU hat wieder geglänzt:
Ich habe beim Auftragen des neuen Flüssigmetalls(Conductonaut) ziemlich viel genommen, da ich keinesfalls wieder trockene Stellen wollte und sich das meinem Verständnis super leicht rausdrücken lässt.
"Zu dick", wie mit manchen zähflüssigen Wärmeleitpasten dürfte es da nicht geben:
Fazit
Also so wie das Flüssigmetall aussah, nachdem ich den Kühler abgenommen hatte, war ich davon ausgegangen, dass es eine tolle Verbesserung geben müsste.Diese grauen harten Stellen auf GPU und Kühlerboden wirkten sehr problematisch.
Aber die Temperaturen sind nicht besser und teilweise schlechter geworden.
Große Unterschiede konnte ich nur über die Pumpengeschwindigkeit erreichen.