Rechtsstreit: Globalfoundries verklagt IBM wegen Geheimnisverrat
IBM wirbt aktuell bei Rapidus-Projekt in Japan mit eigenen Technologien. Globalfoundries findet, dass es eigentlich ihre sind. Diese und weitere Vorkommen Vorkommnisse, unter anderem die Zusammenarbeit von IBM und Intel, lassen Globalfoundries nun gegen IBM vor Gericht ziehen.
IBM ist Forschungsweltmeister, seit Dekaden bereits. Auch und vor allem im Bereich der Mikroelektronik bis zur Materialforschung und letztlich kompletten Halbleitertechnologien kommen zu großen große Teilen oft auch von IBM. Doch viele Teile davon verkauft IBM, der ganze Patent-Handel und die Lizenzierung ist ein Teil sind Teile des IBM-Geschäftsmodells. Und viele Patente und Errungenschaften gingen inklusive Personal im Jahr 2015 zu Globalfoundries über, als der Standort in Albany den Besitzer wechselte.
Exakt hier sieht Globalfoundries nun viele ihrer Rechte verletzt. Laut Globalfoundries wirbt IBM mit Forschungen und Errungenschaften nicht nur bei der neuen japanischen Foundry Rapidus, die zusammen mit IBM eine 2-nm-Produktionslinie aufbauen möchten und damit ganz oben mitspielen wollen will, sondern auch bei IBMs Zusammenarbeit mit Intel. Diese hatten vor zwei Jahren eine Forschungskooperation verkündet. Viele der Technologien, die in beide Kooperationen eingebracht werden, stammen laut Klageschrift aus dem Albany NanoTech Complex. Die dort erforschten Technologien sind jedoch allesamt an Globalfoundries übergegangen.
Globalfoundries gibt an, dass hier für die Zukunft hunderte Millionen US-Dollar an finanziellem Schaden entstanden sind, denn sowohl Rapidus als auch Intel wollen als Foundry im Gebiet von Globalfoundries agieren. Gleichzeitig soll ein Gericht entscheiden, ob die Aussagen von Globalfoundries stimmen, dass IBM seit der Bekanntgabe der Zusammenarbeit mit Rapidus vermehrt hochkarätiges Personal von Globalfoundries abwerbe.
Globalfoundries hat sich auch Dank dank der Corona-Krise und hohen Chipnachfrage zuletzt finanziell deutlich stabiler aufstellen können und viele Zukunftsprojekte ins Leben gerufen. Dazu gehören auch Fabrikausbauten sowie nahezu vollständige An- und Neubauten für viele Milliarden US-Dollar. Ihren Markt haben sie fernab der PC-Chips, für die sie als Auskoppelung der AMD-Fabriken ursprünglich standen, in vielen anderen Lösungen von Automotive bis zu Smartphone-Chips gefunden.