Regelmäßige, dennoch unterschiedliche Bluescreens unter Windows 7

[JimSlim]

Servus Computerbase-Community,

ich habe seit mittlerweile zwei Jahren ein Problem mit meinem PC, bin bisher jedoch noch nie dazu gekommen es ausführlich irgendwo zu schildern und es somit evtl. zu beheben.

Das Problem sieht folgendermaßen aus: wenn der PC eine gewisse Zeit aus war (schätzungsweise ab einer halben Stunde) und ich ihn dann wieder hochfahre kommt es zu unterschiedlichen Zeitpunkten, jedoch spätestens beim Windows-Login-Screen zu einem Bluescreen. Dieser Bluescreen ist meist unterschiedlich (unterschiedliche Fehlermeldungen, siehe Link zum Screenalbum weiter unten), was mich natürlich sehr verwundert. Was mich aber noch mehr verwundert ist die Tatsache, dass ich den PC ganz normal nutzen kann - wodurch die 2 Jahre Nutzung ohne Behebung des Problems möglich waren - , wenn ich nach dem erscheinen des Bluescreens folgende Schritte durchführe:

• 1. Schritt: Powertaste am PC drücken, damit er herunter fährt
• 2. Schritt: Netzteil im PC aus machen
• 3. Schritt: Warten, bis die grüne LED auf dem Mainboard erlischt, danach Netzteil wieder anmachen
• 4. Schritt: Powertaste erneut zum hochfahren drücken.. und schon gibt es keine Probleme mehr, egal wie lang der Rechner anschließend läuft.

Anzumerken wäre dabei noch, dass die Bluescreens dennoch kommen, wenn ich das Netzteil (z.B. über Nacht) direkt ausschalte. Beim morgigen hochfahren muss ich wieder alle Schritte durchführen, egal ob das Netzteil über Nacht an oder aus war.

Dinge wie CHKDSK habe ich schon mehrere Stunden ohne Probleme/Fehlermeldungen durchlaufen lassen.. RAM wurde ebenfalls bereits einige male ausgetauscht, ohne Erfolg. Bios ist auf dem aktuellsten Stand. Ich wäre euch für Hilfe sehr Dankbar, evtl. kennt ihr auch Foren in denen explizit solche Themen betreut werden?

Link zu den Screens (da es doch eine Menge sind und ich sie hier nicht alle reinpacken wollte): Imageshack-Album

Noch einige Specs zu meinem PC:
Motherboard: Asus P7P55D-E
CPU: Intel Core i7-860 @ 2,8Ghz (bei knapp unter 30°)
Speicher: 4x 4GB G.Skill Ripjaws (F3-10666CL7D-4GBRH) bei Standardlatenzen
Grafikkarte: Zotac Geforce GTX 470 AMP!
Festplatte (System - Windows 7): Intel SSD X25-M Postville (80GB)
weitere Festplatten: 2x WesternDigital Cavier Green (WD6400) (je 640GB)
Netzteil: CoolerMaster SilentPro 500W

Anmerkung: Habe vor einiger Zeit mal irgendwo gelesen, dass durch falsche Treiberinstallation von SSD's vor der Windowsinstallation auf eben solchen, Bluescreens enstehen können. Könnte es auch damit zusammen hängen?


Beste Grüße, viel Spaß beim grübeln und schonmal danke fürs nachdenken
JimSlim

 

[t0x]

Ich würde einfach mal Windows neuinstallieren.
Hört sich nach einem Softwareproblem an.

Da das System wie du sagst sowieso schon 2 Jahre alt ist, ist das auch längst überfällig.

 

[JimSlim]

Danke für die schnelle Antwort, aber das System wurde bereits mehrmals neu installiert (dachte auch direkt an einen Softwarefehler), hätte ich evtl. dazu schreiben sollen -.-

 

[BadBigBen]

All deine BSOD's deuten auf ein Memory Management (Speicher) Problem hin...

außer der 0xD1, was auf ein Treiber Problem hin deuten könnte (aber durchaus auch auf die CPU zurück zuführen könnte)...

was ich vermute ist das eventuell bei dem Zusammenbau, evtl. einer der Pins, der den Kontakt zur CPU herstellt, verbogen sein könnte...

 

[JimSlim]

Vielen Dank für deine Antwort BadBigBen, ok das werde ich wohl dann demnächst mal nachprüfen müssen. Wundert mich halt nur, dass durch diese komische Schrittfolge dann doch keine Bluescreens mehr auftauchen bis zum nächsten herunterfahren, was ja ein Hardwareproblem eigentlich ausschließt, oder?

Bezüglich Speicher.. könnte es auch daran liegen, dass der Speicher nicht auf den zu unterstützenden Riegeln aufgeführt ist beim Mainboardhersteller? Ich weiß leider nicht mehr welchen Speicher ich damals zum austauschen benutzt habe, sonst hätte ich den hier auch aufgeführt.

 

[BadBigBen]

>> was ja ein Hardwareproblem eigentlich ausschließt, oder?

Leider nein...

>> dass der Speicher nicht auf den zu unterstützenden Riegeln aufgeführt ist beim Mainboardhersteller?

Könnte, muss aber nicht, und da gibt es nur eine Möglichkeit das herauszufinden indem du halt Speicher der zugelassen ist vom MB-Hersteller benutzt... Inkompatibilitäten können überall auftreten...

 

[JimSlim]

Einer der Pins auf dem Board war nicht verbogen, soeben Noctua abgebaut, CPU raus und geschaut.. liegt ja bei den Lynnfields auch ganz locker drauf. Daran lags also auch nicht.

 

[t0x]

Wenn du die Möglichkeit dazu hast probiere doch mal Windows auf die HDD zu installieren um zu sehen ob das Problem dort auch auftritt.
Denk daran die SSD (und andere nicht benötigte HDDs) vor der Installation abzustecken.

 

[JimSlim]

Gute Idee.. werde ich demnächst mal machen.. dauert nur etwas, da ich vorher eine der beiden HDDs auf ne externe Packen muss.

 

[Daaron]

Haste mal n Memtest durchlaufen lassen? Linux-LiveCDs bringen eigentlich immer memtest86+ mit. Win7 dürfte im Boot-Menü auch einen Memtester anbieten.

RAM austauschen bringts nur, wenn die Riegel defekt sind. Wenn die Slots, irgend eine Leitung oder der Speichercontroller der CPU ne Macke hat, dann bringt alles nix... aber ein längerer memtest bringts höchstwahrscheinlich ans Licht.

 

[JimSlim]

Memtest habe ich auch schon mehrere Stunden durchlaufen lassen... da gabs auch keine Probleme.

 

[Daaron]

Hm... ob man evtl. von nem Live Linux aus n paar CPU Burn-In - Tests machen könnte?

 

[BadBigBen]

Hmmm... sehr Kurios des ist.... aber das keine Pins verbogen sind ist jedenfalls eine gute Nachricht...

definitiv mal auf einer Festplatte testen...

 

[simpel1970]

Hast du die Memtest-Prüfung schon mal direkt nach einem "Kaltstart" ausgeführt? Werden dort Fehler angezeigt? Evtl. liegt das Problem an einem Cold-Boot-Bug der RAM (allerdings hast du ja schon bereits andere RAM (anderer Hersteller?) getestet...).

Die Memtest Prüfung dabei direkt von einem USB Stick aus starten (über den Stick booten). Hierzu kannst du die USB Key Version vom Memtest86+ nehmen.

 

[JimSlim]

Auch eine gute Idee simpel1970, danke. Werd ich auch mal ausprobieren.. glaube nach nem "Kaltstart" hab ich MemTest noch nicht durchlaufen lassen... nächster Schritt ist morgen erstmal das installieren von Windows auf einer anderen Festplatte (non-ssd), wenn ichs zeitlich schaffe (direkt im Prüfungszeitraum des Semesters die Fehler des PCs zu beseitigen ist natürlich intelligent).

Und wie gesagt, welchen Speicher ich damals zum Testen kurz nach Zusammenbau des System benutzt habe, weiß ich leider nicht mehr. Weder Hersteller noch genaue Bezeichnung. Letzter Schritt wäre dann wohl sämtliche Komponenten nach und nach noch einmal irgendwie auszutauschen.

Ergänzung (18. Juli 2012)

Ok, an der SSD kanns nicht liegen (zum Glück). Fehler ist weiterhin aufgetreten nach Windows 7 Installation auf einer HDD (SSD derweil abgesteckt versteht sich). MemTest habe ich eben noch einmal eine Weile durchlaufen lassen bei warmen System, ohne einen einzigen Fehler. Morgen früh versuche ichs dann direkt nach einem Kaltstart.

 

[JimSlim]

Nach gerade einmal 30min und 50% des Gesamttests rund 600000 Errors. Errorbits waren: 0200000, 00000020, 00000010 und 00000080. Mehr habe ich nicht gesehen. Bei Bedarf kann ich auch noch ein Videos hochladen, Screens habe ich jetzt nicht gemacht.
Beim darauffolgenden "Warmstart" übrigens kurz 2-3 Minuten laufen lassen, keine Fehler.

Ist es möglich ohne eine der beiden Komponenten auszutauschen, herauszufinden ob es am Speicher oder am Mainboard liegt?

 

[Daaron]

Deine beste Chance: Nur einen Riegel einbauen und den, nachdem er einen Fehler geliefert hat, in einem anderen Slot testen. Also jeweils 1 Riegel durch alle Slots. Danach den nächsten Riegel allein durch alle Slots.

Mit viel Glück stellst du dabei fest, dass meinetwegen Riegel A immer Probleme macht, Riegel B hingegen nicht. Hatte ich letztens bei nem Paar frischer 1600er Corsairs, einer davon war direkt 4GB Elektronikschrott.
Mit etwas Glück laufen die Riegel nur in ner bestimmten Bank falsch. Dann hast du evtl. da in dem Slot ne Macke. Kann man mit leben.
Mit Pech spinnt es immer, dann würde ich getrost sagen, dass entweder der Memory Controller der CPU n Treffer hat, oder irgendwo die Leitung zwischen CPU und RAM. Das kannst du dann aber nur mit einer anderen CPU testen.

 

[simpel1970]

Sehr wahrscheinlich, dass es am RAM liegt.

Wenn du Glück hast sind nicht alle deine RAM von dem Bug betroffen (was aber durchaus sein kann), so dass du über die Einzelprüfung mit einem RAM die Fehler bei einer "Kaltstartprüfung" nicht haben wirst.

 

[JimSlim]

Kann es sein, dass ich vorher noch im Bios irgendetwas umstellen muss, bevor ich die Riegel einzeln testen kann? Wenn ich nur einen Riegel drin habe leuchtet die Fehler-LED bei den RAM-Steckplätzen.

 

[simpel1970]

In welche RAM Bank baust du den einzelnen Riegel ein? Dimm_A1?

Poste noch ein paar Screenshots von CPU-Z (Reiter Memory und SPD).