aths
Lt. Junior Grade
- Registriert
- Jan. 2003
- Beiträge
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Ich habe mir – man gönnt sich ja sonst nichts – heute die PS2-Version von RE4 gekauft. Sehr positiv: Es gibt einen 60-Hz-Modus. Also gehts doch! Von meinen 10 Cube-Spielen bieten 8 einen 60-Hz-Modus (darunter auch RE4), auf der PS2 habe ich sowas bislang noch nicht gesehen.
Zunächst die Vorteile vom PS2-RE4: Gerade in PAL (also mit 50 Hz) und dem echten 16:9-Modus (die GCN-Version ist letterboxed) hat man eine sehr gute Auflösung. Jetzt noch Antialiasing und ich brauch kein HDTV mehr
Allerdings: Es ist nicht mehr so richtig flüssig. Ich würde nicht sagen dass es ruckelt, aber wenn man sich dreht, hat man keine butterweiche Animation mehr.
Auch im 60-Hz-Modus scheint mir die Auflösung besser zu sein als beim Cube. Allgemein wäre noch zu sagen, dass man im Gegensatz zur Cube-Version kaum Colorbanding hat. Sofern es einen 60-Hz-Modus gibt, nutze ich ihn, da ich keinen 100-Hz-Fernseher habe und lieber das Flimmern reduziere als die zusätzliche Auflösung zu haben.
Die Videosequenzen werden bei der PS2-Version ja von CD abgespielt und nicht in Echtzeit gerendert, zum Glück merkt man da keine Ladepausen. Die Ladepausen zwischen den Levelgrenzen scheinen mir ein wenig länger zu dauern als beim Cube, nachgemessen habe ich es aber nicht. Gut: Man kann, wie bei PS2-Versionen üblich, die Sprache wählen, und hat so auf Wunsch auf englische Bildunterschriften. Für den Cube gibts oft nur rein deutsche Versionen und keine multilangualen Titel. Die RE4-Sprachausgabe ist auch auf der PS2 auf jeden Fall in englisch.
Die Controller-Bedienung von RE4 ist ja auf den Cube zugeschnitten, mit dem Cube-Controller fand ich die Steuerung intuitivier – eine Geschmacksfrage, natürlich.
Spielt man das Spiel einfach mal so an, ist die Grafik überraschend gut, es scheint sich um eine recht gute Portierung zu handeln. Diese Illusion wird zerstört, wenn man direkt 1:1 vergleicht.
RE4 ist auf der PS2 eintönig – auf die Farbgebung bezogen. Auf dem Cube wirkt die Grafik "voller", irgendwie volumenreicher und echter: Auf dem Cube ist es bunter. Nicht knallbunt, sondern realistisch, während es auf der PS2 zu Beginn durchgehend rötlich und damit irgendwie "flach" aussieht. Die Lichteffekte (zum Beispiel wenn Sonnenlicht durchs Fenster fällt) sind auf der PS2-Version brutal gekürzt. Die Partikeleffekte sind deutlich schlechter (wenn Leon aus dem Fenster springt und Glas splittert.) Die Texturen sind oft spürbar niedriger aufgelöst, und enthalten weniger Farbtöne: Nur einen. Das ist 'ne Frechheit, wenn mans direkt vergleicht. Das meiste ist auf der PS2 einfach schwarzweiß gerendert und dann mit einem Farbton eingefärbt. In den Videos ist der Kragen von Leons Anzug grün, im Spiel aber hellbraun – denn die Jacke ist nunmal durchgehend braun, nur Helligkeitsstufen gibt es. Das trifft auf praktisch alle Texturen zu: Sie sind rötlich, bräunlich, gelblich, aber haben immer nur einen Farbton pro Textur. Mauerwände, die auf dem Cube gelblich und grünlich sind, sind auf der PS2 durchgehend rötlich-braun.
Folgende Bilder sind vom Fernseher abfotografiert. Trotz Stativ sind die Bilder unscharf geworden. Auf die nicht entspiegelte Bildröhre fiel seitlich Licht. Der automatische Weißabgleich hat den Farbton verzerrt: Die rötlichen Bilder der PS2 sehen auf dem Fernseher etwas in Richtung Gelb verschoben aus (also eher bräunlich) doch ich wollte den Farbton nicht nachbearbeiten.
Dieses Bild ist im 16:9-Modus meines 4:3-Fernsehers gemacht. RE4 läuft in PAL-Auflösung. Die Unschärfe auf dem Foto frisst Details, die man auf dem Fernseher noch sieht. Die Kanten flimmern in dieser Auflösung dank kleinerer Pixel weniger als auf dem Cube.
Auf dem Cube läuft RE4 letterboxed, der TV ist also im 4:3-Modus. Das Foto ist sehr schlecht, im Spiel sieht man Details in der Hauswand, die auf dem Foto völlig überstrahlt sind. Obwohl die Auflösung geringer ist (was man beim Vergleich auf dem Fernseher auch schnell sieht) bietet die Cube-Version mehr Grafikdetails.
Geht man in RE4 auf der PS2 nahe an die Wand heran, bleibt sie durchweg rötlich. Die Textur ist sehr unscharf, was durch die höhere Pixel-Auflösung leider besonders zur Geltung kommt. Guckt man in die Landschaft, das gleiche Bild: Alles rot-braun. Auf dem Cube fällt in die Landschaft hingegen gelb-weißes Sonnenlicht ein.
Auf dem Cube ist die Textur bunt. Die Details sind auch hier leider überstrahlt, auf dem Fernseher sehen die Farben viel besser aus, und die Details kommen stärker zur Geltung als das Foto zeigt. Leon hat hier die alternative Weste an und die Tür ist offen, außerdem ist der Blickwinkel nicht genau derselbe – aber darauf kommt es auch nicht an. Kennt man nur die Cube-Version, würde man sicher von durchweg groben Texturen sprechen. Hat man die PS2-Version gesehen, fällt einem auf dass die Texturen der Cube-Version doch recht detailliert sind. Zwar wurden für die PS2 nicht alle Texturen in der räumlichen Aufösung reduziert, dann aber zumindest in der Farbgestaltung.
Der dunkle Streifen oben ist Folge des Bildaufbaus der Röhre und der Belichtungszeit. Der Berg rechts ist eintönig, auf dem Fernseher einfach nur bräunlich (und nicht teilweise bläulich, wie das Foto.)
Leider wieder überstrahlt und auch mit dunkem Streifen (unten) – dennoch sieht man deutlich den Unterschied in der Farbgebung.
Fazit: Man kann nicht sagen, dass Capcom sich nicht angestrengt hätte: Auf der PS2 läuft RE4 in höherer Auflösung, es gibt einen echten 16:9-Modus, und es gibt einige zusätzliche Level (so weit habe ich aber noch nicht gespielt.) Trotzdem: Oft kommt einem RE4 wie ein Schwarzweiß-Film mit Sepia-Eintönung vor. Sicher, man kann es auch auf der PS2 spielen – kennt man nichts anderes, würde man die Grafik auch als sehr gut bezeichnen. Doch das Bessere ist des Guten Feind: Die Texturen der PS2-Version lassen Farben und Detailreichtum vermissen. An den Polygonen wurde bis zur Schmerzgrenze gespart, viele Gegenstände wirken plumper. Partikel-Effekte sehen billig aus, fast alle Lichteffekte wurden komplett weggelassen. Wer RE4 spielen möchte und keinen Cube hat, solche sich einen Ruck geben und das Cube-Bundle mit RE4 erwerben.
Zunächst die Vorteile vom PS2-RE4: Gerade in PAL (also mit 50 Hz) und dem echten 16:9-Modus (die GCN-Version ist letterboxed) hat man eine sehr gute Auflösung. Jetzt noch Antialiasing und ich brauch kein HDTV mehr

Auch im 60-Hz-Modus scheint mir die Auflösung besser zu sein als beim Cube. Allgemein wäre noch zu sagen, dass man im Gegensatz zur Cube-Version kaum Colorbanding hat. Sofern es einen 60-Hz-Modus gibt, nutze ich ihn, da ich keinen 100-Hz-Fernseher habe und lieber das Flimmern reduziere als die zusätzliche Auflösung zu haben.
Die Videosequenzen werden bei der PS2-Version ja von CD abgespielt und nicht in Echtzeit gerendert, zum Glück merkt man da keine Ladepausen. Die Ladepausen zwischen den Levelgrenzen scheinen mir ein wenig länger zu dauern als beim Cube, nachgemessen habe ich es aber nicht. Gut: Man kann, wie bei PS2-Versionen üblich, die Sprache wählen, und hat so auf Wunsch auf englische Bildunterschriften. Für den Cube gibts oft nur rein deutsche Versionen und keine multilangualen Titel. Die RE4-Sprachausgabe ist auch auf der PS2 auf jeden Fall in englisch.
Die Controller-Bedienung von RE4 ist ja auf den Cube zugeschnitten, mit dem Cube-Controller fand ich die Steuerung intuitivier – eine Geschmacksfrage, natürlich.
Spielt man das Spiel einfach mal so an, ist die Grafik überraschend gut, es scheint sich um eine recht gute Portierung zu handeln. Diese Illusion wird zerstört, wenn man direkt 1:1 vergleicht.
RE4 ist auf der PS2 eintönig – auf die Farbgebung bezogen. Auf dem Cube wirkt die Grafik "voller", irgendwie volumenreicher und echter: Auf dem Cube ist es bunter. Nicht knallbunt, sondern realistisch, während es auf der PS2 zu Beginn durchgehend rötlich und damit irgendwie "flach" aussieht. Die Lichteffekte (zum Beispiel wenn Sonnenlicht durchs Fenster fällt) sind auf der PS2-Version brutal gekürzt. Die Partikeleffekte sind deutlich schlechter (wenn Leon aus dem Fenster springt und Glas splittert.) Die Texturen sind oft spürbar niedriger aufgelöst, und enthalten weniger Farbtöne: Nur einen. Das ist 'ne Frechheit, wenn mans direkt vergleicht. Das meiste ist auf der PS2 einfach schwarzweiß gerendert und dann mit einem Farbton eingefärbt. In den Videos ist der Kragen von Leons Anzug grün, im Spiel aber hellbraun – denn die Jacke ist nunmal durchgehend braun, nur Helligkeitsstufen gibt es. Das trifft auf praktisch alle Texturen zu: Sie sind rötlich, bräunlich, gelblich, aber haben immer nur einen Farbton pro Textur. Mauerwände, die auf dem Cube gelblich und grünlich sind, sind auf der PS2 durchgehend rötlich-braun.
Folgende Bilder sind vom Fernseher abfotografiert. Trotz Stativ sind die Bilder unscharf geworden. Auf die nicht entspiegelte Bildröhre fiel seitlich Licht. Der automatische Weißabgleich hat den Farbton verzerrt: Die rötlichen Bilder der PS2 sehen auf dem Fernseher etwas in Richtung Gelb verschoben aus (also eher bräunlich) doch ich wollte den Farbton nicht nachbearbeiten.

Dieses Bild ist im 16:9-Modus meines 4:3-Fernsehers gemacht. RE4 läuft in PAL-Auflösung. Die Unschärfe auf dem Foto frisst Details, die man auf dem Fernseher noch sieht. Die Kanten flimmern in dieser Auflösung dank kleinerer Pixel weniger als auf dem Cube.

Auf dem Cube läuft RE4 letterboxed, der TV ist also im 4:3-Modus. Das Foto ist sehr schlecht, im Spiel sieht man Details in der Hauswand, die auf dem Foto völlig überstrahlt sind. Obwohl die Auflösung geringer ist (was man beim Vergleich auf dem Fernseher auch schnell sieht) bietet die Cube-Version mehr Grafikdetails.

Geht man in RE4 auf der PS2 nahe an die Wand heran, bleibt sie durchweg rötlich. Die Textur ist sehr unscharf, was durch die höhere Pixel-Auflösung leider besonders zur Geltung kommt. Guckt man in die Landschaft, das gleiche Bild: Alles rot-braun. Auf dem Cube fällt in die Landschaft hingegen gelb-weißes Sonnenlicht ein.

Auf dem Cube ist die Textur bunt. Die Details sind auch hier leider überstrahlt, auf dem Fernseher sehen die Farben viel besser aus, und die Details kommen stärker zur Geltung als das Foto zeigt. Leon hat hier die alternative Weste an und die Tür ist offen, außerdem ist der Blickwinkel nicht genau derselbe – aber darauf kommt es auch nicht an. Kennt man nur die Cube-Version, würde man sicher von durchweg groben Texturen sprechen. Hat man die PS2-Version gesehen, fällt einem auf dass die Texturen der Cube-Version doch recht detailliert sind. Zwar wurden für die PS2 nicht alle Texturen in der räumlichen Aufösung reduziert, dann aber zumindest in der Farbgestaltung.

Der dunkle Streifen oben ist Folge des Bildaufbaus der Röhre und der Belichtungszeit. Der Berg rechts ist eintönig, auf dem Fernseher einfach nur bräunlich (und nicht teilweise bläulich, wie das Foto.)

Leider wieder überstrahlt und auch mit dunkem Streifen (unten) – dennoch sieht man deutlich den Unterschied in der Farbgebung.
Fazit: Man kann nicht sagen, dass Capcom sich nicht angestrengt hätte: Auf der PS2 läuft RE4 in höherer Auflösung, es gibt einen echten 16:9-Modus, und es gibt einige zusätzliche Level (so weit habe ich aber noch nicht gespielt.) Trotzdem: Oft kommt einem RE4 wie ein Schwarzweiß-Film mit Sepia-Eintönung vor. Sicher, man kann es auch auf der PS2 spielen – kennt man nichts anderes, würde man die Grafik auch als sehr gut bezeichnen. Doch das Bessere ist des Guten Feind: Die Texturen der PS2-Version lassen Farben und Detailreichtum vermissen. An den Polygonen wurde bis zur Schmerzgrenze gespart, viele Gegenstände wirken plumper. Partikel-Effekte sehen billig aus, fast alle Lichteffekte wurden komplett weggelassen. Wer RE4 spielen möchte und keinen Cube hat, solche sich einen Ruck geben und das Cube-Bundle mit RE4 erwerben.
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