Mracpad
Rear Admiral
- Registriert
- Sep. 2013
- Beiträge
- 6.031
TL;DR am Artikelende!
Testsystem:
MSI GTX 1080 TI ARMOR
R7 1700X @ 3,9 GHz
B350 Gaming Pro Carbon
2x8 GB Ram @ 3066C14 DR
960 EVO @ 250 GB
Windows 10 Pro
2m x 2m Roomscale Play Area
Preis:
349€ (Von Amazon.de) ist eigentlich eine Unverschämtheit, ich wollte dem ganzen aber eine Chance geben und mich im Notfall auf das 14-tägige Rückgaberecht berufen. Für 349€ bekommt man Alternativ schließlich eine Oculus Rift, und letztens konnte man dafür auf Kickstarter die 5K Pimax als Belohnung abstauben. Happig...
Aufbau:
Mäßig hilfreiche Bedienungsanleitung und dazu folgender Packungsinhalt: 5 schwarze Kisten und ein Haufen Kabel.
Wer einigermaßen technisch versiert ist, wühlt sich da recht flott durch, ich habe ca. 15 Minuten gebraucht um alle Bauteile zu verkabeln und mich dann etwas dämlich bei dem Versuch angestellt, den Empfänger sauber am HMD bzw. dem DAS zu befestigen und damit die Aufbauzeit mal eben auf 30 Minuten verdoppelt. Der unbedarfte VR-Nutzer könnte eventuell noch etwas länger beschäftigt und/oder auf Video-Tutorials angewiesen sein.
Der 60 GHz-Transmitter wird mit Hilfe des Vive 3in1 Kabels an der Vive Breakout-box angeschlossen und möglichst zentral mit direkter Sicht auf die Roomscale Area montiert. Optimal wäre an der Decke direkt in der Mitte der Playarea.
Der Empfänger sitzt auf dem HMD und wird natürlich auch mit diesem verkabelt. (USB und HDMI) Ausserdem führt ein ca. 1m langes Kabel zu der sogenannten Powerbox, an welcher anschließend der Akku montiert wird. Box samt Akku steckt man sich dann entweder in die Hosentasche oder verwendet den beiliegenden Umhängegurt.
Die Powerbox ist WLAN-fähig (5 GHz) und diese Funktion wird dann auch benötigt um die HMD-Trackingdaten an den PC zu senden. Als Empfänger dient der beiliegende Router welcher per Ethernet angeklemmt wird. Wer nur eine Netzwerkkarte hat(und keine Zweite will), muss sein Internet/Heimnetz anschließend durch den TPCast Router schleifen, was eine ziemlich fragwürdige Lösung darstellt. Da mein Heimnetz sowieso kabellos statt findet, war mein Ethernetanschluss für den Router frei. Glück gehabt.
Inbetriebnahme:
Theoretisch sollte es folgendermaßen ablaufen: Software installieren, öffnen, SSID/Passwort von der Powerbox abschreiben, Start drücken und auf Erfolgsmeldung warten. Wenn man sich Internet-Usererfahrungen anschaut liegt die Erfolgsquote wohl bei ca. 50%...
Bei mir lief es folgendermaßen: Bei Inbetriebnahme des Routers prüfte ich mit ner Handyapp das entstehende WLAN und traute meinen Augen kaum. Neben dem 5 GHz Netz für die Trackingkommunikation wurde ebenfalls ein 2,4 GHz Netz aktiv, welches standardmäßig nicht über ein Passwort verfügte. Also mal eben per ipconfig die IP Adresse des Routers (192.168.1.1) rausgesucht, in die Browserzeile kopiert und in der Einlogg-maske des Routers gelandet. Passwort gleich beim ersten Versuch erraten, es lautete "admin". Ich hab dann das 2,4 GHz Netz deaktiviert und "admin" durch ein sicheres Kennwort ersetzt. Ausserdem die 5GHz SSID und das Passwort auf die auf dem Powerboxaufkleber gedruckten Daten ersetzt und einen freien Kanal im 5 GHz Netz gewählt. (Über all dies wird in der Anleitung kein Wort verloren, angeblich sollen diese Einstellungen vollautmatisch beim ersten Start der Software vorgenommen werden.)
Anschließend die Software installiert, geöffnet, auf Start gedrückt: Fehlermeldung. (Router nicht gefunden)
Email an den TPCast Support; Nach Routersettings gefragt. Zügige Antworten erhalten, aber erst beim dritten Mal war eine brauchbare Info dabei, die IP-Adresse war falsch, mit der Softwareversion der chinesischen Supportseite hätte es funktioniert, die europäische Software erwartet aber die IPadresse "192.168.1.144" (oder 192.168.144.1, hab se wieder vergessen..) Nach der Änderung ging dann alles ganz fix.
Da ich vorher schon gelesen hatte das SteamVR oft Probleme bekommt wenn man es erst nach erfolgreicher TPCast Initialisierung startet bin ich gleich so vorgegangen:
In der TPCast Software auf Start drücken und sofort SteamVR starten, dann jedesmal auf "Headset neu starten" drücken wenn die Verbindung scheitert. Nach 1-2 Minuten steht die Verbindung dann endlich und man kann das die Vive aufsetzen:
Erster Eindruck:
Der Transmitter ist laut, wirklich laut. Es ist eine Art zirpen/zwitschern und ziemlich nervig. Die Lighthouses meiner ersten Vive waren schon nervig, aber der Transmitter ist schlimmer. Zum Glück hört man es nicht mehr sobald man eine Anwendung mit Sound startet.
Das HMD ist schwer und das fehlende alte dicke 3in1 Kabel am Hinterkopf verstärkt diesen Eindruck noch weil dieses Gegengewicht nach hinten fehlt. Im ersten Moment war ich schockiert, aber man gewöhnt sich recht schnell an das zusätzliche Gewicht, wer regelmäßig ein HMD auf hatte sollte nach 1-2 Tagen schon akklimatisiert sein.
Folgende Probleme waren mir von der chinesischen Version zu Ohren gekommen, daher diese gleich als erstes Überprüft:
Schlechterer Sound: Kann ich nicht bestätigen, für mich klingt der Sound genau so satt und sauber wie zuvor. Da ich kein Audio-Profi bin ist diese Angabe ohne Gewähr.
Farbige Balken am Bildrand: Stimmt. Ich nutze das 6mm VR Cover und kann diesen Fehler folgendermaßen reproduzieren; Wenn ich versuche ganz nach links(Grenze des FOV) zu blicken kann ich rechts im Augenwinkel einen grellen grünen Streifen wahrnehmen. In Umgekehrter Richtung ist es ein tiefdunkelblauer Streifen.
Solange ich "natürlich" fokussiere, bekomme ich nichts von diesem Fehler mit. Weil man es aber weiss, neigt man natürlich dazu trotzdem darauf zu achten. Sobald ich im Spiel versunken bin nehme ich davon aber nichts mehr wahr. Bewusst während des Spielens wahrgenommen habe ich den grünen Streifen nur ein einziges Mal, den blauen garnicht.
Gelegentliche Bildaussetzer in Form von Grauem Bildflackern oder Lag oder ruckeln/stottern oder oder oder:
Ich hatte genau einmal zwei kurze Aussetzer mit grauem Bild während ich im Hauptmenü von Payday 2 VR unterwegs war. Ansonsten war das Bild absolut Perfekt! Um Lag, stottern und ruckeln zu verursachen muss ich mir schon ziemlich Mühe geben und mit den Händen gezielt die "Line of Sight" zwischen Transmitter und Receiver beeinflussen während ich mich bewege.
Keine Mikrophon und Kamera Unterstützung: Stimmt, dummerweise verwendet TPCast die Lizenz einer veralteten Wireless-USB Software. Diese verhindert ein Upgrade welches dieses Problem lösen könnte. Es wirkt auch nicht so als würde TPCast eine Lizenz für eine bessere Software anschaffen wollen. Als Endbenutzer kann man dies bei Interesse aber selber erledigen. Mit einer "Virtualhere" Lizenz und der Community Firmware "Opentpcast" kann je nach Viveversion entweder nur das Mikrophon oder sogar Mikrophon + Kamera aktiviert werden. Dies erfordert aber noch mehr Bastelei und noch mehr Geldeinsatz.
Der Effekt:
Während der ersten 2-3 Stunden litt ich an einem "Phantomkabel". Ich war so sehr an das Kabel gewöhnt das ich mich intuitiv so bewegt habe als wäre es noch da. Ich bin während meiner Zeit mit der Vive (Seit Release) so geschickt im Umgang mit dem Kabel geworden das ich 2 Stunden Onward spielen konnte und mit schnur-gradem Kabel wieder raus kam. Und das ohne aktiv darüber nachzudenken wie ich mich bewegen muss um das Kabel nicht zu verdrehen oder mich zu verheddern!Ich ging also davon aus, garnicht so sehr von einer Kabellösung eingeschränkt zu werden. Ich lag so sehr falsch wie man nur falsch liegen kann. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht... Sobald ich bzw. mein Gehirn akzeptiert hatte dass kein Kabel mehr vorhanden war ging es richtig ab. Von einem zum anderen Moment hatte ich das Gefühl meine Play Area hätte sich drastisch vergrößert, einfach weil ich sie plötzlich ganz anders genutzt habe. Ohne das Kabel habe ich plötzlich kaum noch das Gefühl von der 2x2 Meter Spielfläche eingeschränkt zu sein. Es lag garnicht am Platz, es lag am Kabel. Ich kann es immer noch kaum glauben... Ich liebe es und will definitiv nicht zum Kabel zurück.
Fazit:
Ein Zeugnis für die TPCast würde von mir die Schulnote "Vier Minus" erhalten und sich aus einem ganzen Batzen "Fünfen" und einer einzelnen dicken fetten "Eins" zusammensetzen. Leider verdient das Produkt nicht das Prädikat "Für Endkonsumenten geeignet", sondern wirkt leider eher wie ein vielversprechendes Dev-Kit. Mit Plug-and-Play hat das ganze nichts zu tun. So mies das drumherum aber auch ist, so genial ist auch das Erlebnis. VR braucht Kabellosigkeit, und zwar dringend. Eine Kaufempfehlung für TPCast kann ich aber nur für bastel-affine VR-Enthusiasten mit großzügigem Budget aussprechen. Wer sich von dieser Bezeichnung einigermaßen angesprochen fühlt, sollte es aber unbedingt mal ausprobieren, es ist der Hammer! Alle anderen sollten jedoch lieber auf ausgereiftere und hoffentlich auch günstigere Alternativen warten.
TL;DR:
Zu teuer!
Aufbau und Inbetriebnahme kompliziert
lauter Transmitter
Zusatzgewicht am HMD
Mikrophon nur mit zusätzlichem Aufwand (Zeit und Geld)
Kamera nur mit Glück und zusätzlichem Aufwand (Zeit und Geld)
Trotz aller Unzulänglichkeiten ein geniales Erlebnis
Eingewöhnungszeit nötig bis die Vorteile spürbar werden
Wireless-VR wird alternativlos sobald ein günstiger Preis und Plug n Play geboten wird
Kaufempfehlung für VR-Enthusiasten mit locker sitzenden 350€
Durchhalteparolen für alle anderen.
Testsystem:
MSI GTX 1080 TI ARMOR
R7 1700X @ 3,9 GHz
B350 Gaming Pro Carbon
2x8 GB Ram @ 3066C14 DR
960 EVO @ 250 GB
Windows 10 Pro
2m x 2m Roomscale Play Area
Preis:
349€ (Von Amazon.de) ist eigentlich eine Unverschämtheit, ich wollte dem ganzen aber eine Chance geben und mich im Notfall auf das 14-tägige Rückgaberecht berufen. Für 349€ bekommt man Alternativ schließlich eine Oculus Rift, und letztens konnte man dafür auf Kickstarter die 5K Pimax als Belohnung abstauben. Happig...
Aufbau:
Mäßig hilfreiche Bedienungsanleitung und dazu folgender Packungsinhalt: 5 schwarze Kisten und ein Haufen Kabel.
Wer einigermaßen technisch versiert ist, wühlt sich da recht flott durch, ich habe ca. 15 Minuten gebraucht um alle Bauteile zu verkabeln und mich dann etwas dämlich bei dem Versuch angestellt, den Empfänger sauber am HMD bzw. dem DAS zu befestigen und damit die Aufbauzeit mal eben auf 30 Minuten verdoppelt. Der unbedarfte VR-Nutzer könnte eventuell noch etwas länger beschäftigt und/oder auf Video-Tutorials angewiesen sein.
Der 60 GHz-Transmitter wird mit Hilfe des Vive 3in1 Kabels an der Vive Breakout-box angeschlossen und möglichst zentral mit direkter Sicht auf die Roomscale Area montiert. Optimal wäre an der Decke direkt in der Mitte der Playarea.
Der Empfänger sitzt auf dem HMD und wird natürlich auch mit diesem verkabelt. (USB und HDMI) Ausserdem führt ein ca. 1m langes Kabel zu der sogenannten Powerbox, an welcher anschließend der Akku montiert wird. Box samt Akku steckt man sich dann entweder in die Hosentasche oder verwendet den beiliegenden Umhängegurt.
Die Powerbox ist WLAN-fähig (5 GHz) und diese Funktion wird dann auch benötigt um die HMD-Trackingdaten an den PC zu senden. Als Empfänger dient der beiliegende Router welcher per Ethernet angeklemmt wird. Wer nur eine Netzwerkkarte hat(und keine Zweite will), muss sein Internet/Heimnetz anschließend durch den TPCast Router schleifen, was eine ziemlich fragwürdige Lösung darstellt. Da mein Heimnetz sowieso kabellos statt findet, war mein Ethernetanschluss für den Router frei. Glück gehabt.
Inbetriebnahme:
Theoretisch sollte es folgendermaßen ablaufen: Software installieren, öffnen, SSID/Passwort von der Powerbox abschreiben, Start drücken und auf Erfolgsmeldung warten. Wenn man sich Internet-Usererfahrungen anschaut liegt die Erfolgsquote wohl bei ca. 50%...
Bei mir lief es folgendermaßen: Bei Inbetriebnahme des Routers prüfte ich mit ner Handyapp das entstehende WLAN und traute meinen Augen kaum. Neben dem 5 GHz Netz für die Trackingkommunikation wurde ebenfalls ein 2,4 GHz Netz aktiv, welches standardmäßig nicht über ein Passwort verfügte. Also mal eben per ipconfig die IP Adresse des Routers (192.168.1.1) rausgesucht, in die Browserzeile kopiert und in der Einlogg-maske des Routers gelandet. Passwort gleich beim ersten Versuch erraten, es lautete "admin". Ich hab dann das 2,4 GHz Netz deaktiviert und "admin" durch ein sicheres Kennwort ersetzt. Ausserdem die 5GHz SSID und das Passwort auf die auf dem Powerboxaufkleber gedruckten Daten ersetzt und einen freien Kanal im 5 GHz Netz gewählt. (Über all dies wird in der Anleitung kein Wort verloren, angeblich sollen diese Einstellungen vollautmatisch beim ersten Start der Software vorgenommen werden.)
Anschließend die Software installiert, geöffnet, auf Start gedrückt: Fehlermeldung. (Router nicht gefunden)
Email an den TPCast Support; Nach Routersettings gefragt. Zügige Antworten erhalten, aber erst beim dritten Mal war eine brauchbare Info dabei, die IP-Adresse war falsch, mit der Softwareversion der chinesischen Supportseite hätte es funktioniert, die europäische Software erwartet aber die IPadresse "192.168.1.144" (oder 192.168.144.1, hab se wieder vergessen..) Nach der Änderung ging dann alles ganz fix.
Da ich vorher schon gelesen hatte das SteamVR oft Probleme bekommt wenn man es erst nach erfolgreicher TPCast Initialisierung startet bin ich gleich so vorgegangen:
In der TPCast Software auf Start drücken und sofort SteamVR starten, dann jedesmal auf "Headset neu starten" drücken wenn die Verbindung scheitert. Nach 1-2 Minuten steht die Verbindung dann endlich und man kann das die Vive aufsetzen:
Erster Eindruck:
Der Transmitter ist laut, wirklich laut. Es ist eine Art zirpen/zwitschern und ziemlich nervig. Die Lighthouses meiner ersten Vive waren schon nervig, aber der Transmitter ist schlimmer. Zum Glück hört man es nicht mehr sobald man eine Anwendung mit Sound startet.
Das HMD ist schwer und das fehlende alte dicke 3in1 Kabel am Hinterkopf verstärkt diesen Eindruck noch weil dieses Gegengewicht nach hinten fehlt. Im ersten Moment war ich schockiert, aber man gewöhnt sich recht schnell an das zusätzliche Gewicht, wer regelmäßig ein HMD auf hatte sollte nach 1-2 Tagen schon akklimatisiert sein.
Folgende Probleme waren mir von der chinesischen Version zu Ohren gekommen, daher diese gleich als erstes Überprüft:
Schlechterer Sound: Kann ich nicht bestätigen, für mich klingt der Sound genau so satt und sauber wie zuvor. Da ich kein Audio-Profi bin ist diese Angabe ohne Gewähr.
Farbige Balken am Bildrand: Stimmt. Ich nutze das 6mm VR Cover und kann diesen Fehler folgendermaßen reproduzieren; Wenn ich versuche ganz nach links(Grenze des FOV) zu blicken kann ich rechts im Augenwinkel einen grellen grünen Streifen wahrnehmen. In Umgekehrter Richtung ist es ein tiefdunkelblauer Streifen.
Solange ich "natürlich" fokussiere, bekomme ich nichts von diesem Fehler mit. Weil man es aber weiss, neigt man natürlich dazu trotzdem darauf zu achten. Sobald ich im Spiel versunken bin nehme ich davon aber nichts mehr wahr. Bewusst während des Spielens wahrgenommen habe ich den grünen Streifen nur ein einziges Mal, den blauen garnicht.
Gelegentliche Bildaussetzer in Form von Grauem Bildflackern oder Lag oder ruckeln/stottern oder oder oder:
Ich hatte genau einmal zwei kurze Aussetzer mit grauem Bild während ich im Hauptmenü von Payday 2 VR unterwegs war. Ansonsten war das Bild absolut Perfekt! Um Lag, stottern und ruckeln zu verursachen muss ich mir schon ziemlich Mühe geben und mit den Händen gezielt die "Line of Sight" zwischen Transmitter und Receiver beeinflussen während ich mich bewege.
Keine Mikrophon und Kamera Unterstützung: Stimmt, dummerweise verwendet TPCast die Lizenz einer veralteten Wireless-USB Software. Diese verhindert ein Upgrade welches dieses Problem lösen könnte. Es wirkt auch nicht so als würde TPCast eine Lizenz für eine bessere Software anschaffen wollen. Als Endbenutzer kann man dies bei Interesse aber selber erledigen. Mit einer "Virtualhere" Lizenz und der Community Firmware "Opentpcast" kann je nach Viveversion entweder nur das Mikrophon oder sogar Mikrophon + Kamera aktiviert werden. Dies erfordert aber noch mehr Bastelei und noch mehr Geldeinsatz.
Der Effekt:
Während der ersten 2-3 Stunden litt ich an einem "Phantomkabel". Ich war so sehr an das Kabel gewöhnt das ich mich intuitiv so bewegt habe als wäre es noch da. Ich bin während meiner Zeit mit der Vive (Seit Release) so geschickt im Umgang mit dem Kabel geworden das ich 2 Stunden Onward spielen konnte und mit schnur-gradem Kabel wieder raus kam. Und das ohne aktiv darüber nachzudenken wie ich mich bewegen muss um das Kabel nicht zu verdrehen oder mich zu verheddern!Ich ging also davon aus, garnicht so sehr von einer Kabellösung eingeschränkt zu werden. Ich lag so sehr falsch wie man nur falsch liegen kann. Der Unterschied ist wie Tag und Nacht... Sobald ich bzw. mein Gehirn akzeptiert hatte dass kein Kabel mehr vorhanden war ging es richtig ab. Von einem zum anderen Moment hatte ich das Gefühl meine Play Area hätte sich drastisch vergrößert, einfach weil ich sie plötzlich ganz anders genutzt habe. Ohne das Kabel habe ich plötzlich kaum noch das Gefühl von der 2x2 Meter Spielfläche eingeschränkt zu sein. Es lag garnicht am Platz, es lag am Kabel. Ich kann es immer noch kaum glauben... Ich liebe es und will definitiv nicht zum Kabel zurück.
Fazit:
Ein Zeugnis für die TPCast würde von mir die Schulnote "Vier Minus" erhalten und sich aus einem ganzen Batzen "Fünfen" und einer einzelnen dicken fetten "Eins" zusammensetzen. Leider verdient das Produkt nicht das Prädikat "Für Endkonsumenten geeignet", sondern wirkt leider eher wie ein vielversprechendes Dev-Kit. Mit Plug-and-Play hat das ganze nichts zu tun. So mies das drumherum aber auch ist, so genial ist auch das Erlebnis. VR braucht Kabellosigkeit, und zwar dringend. Eine Kaufempfehlung für TPCast kann ich aber nur für bastel-affine VR-Enthusiasten mit großzügigem Budget aussprechen. Wer sich von dieser Bezeichnung einigermaßen angesprochen fühlt, sollte es aber unbedingt mal ausprobieren, es ist der Hammer! Alle anderen sollten jedoch lieber auf ausgereiftere und hoffentlich auch günstigere Alternativen warten.
TL;DR:
Zu teuer!
Aufbau und Inbetriebnahme kompliziert
lauter Transmitter
Zusatzgewicht am HMD
Mikrophon nur mit zusätzlichem Aufwand (Zeit und Geld)
Kamera nur mit Glück und zusätzlichem Aufwand (Zeit und Geld)
Trotz aller Unzulänglichkeiten ein geniales Erlebnis
Eingewöhnungszeit nötig bis die Vorteile spürbar werden
Wireless-VR wird alternativlos sobald ein günstiger Preis und Plug n Play geboten wird
Kaufempfehlung für VR-Enthusiasten mit locker sitzenden 350€
Durchhalteparolen für alle anderen.