Richtiges Backup für die Ewigkeit?

[neudabei]

Da bin ich wieder

Ich weiß, dass ein ewiges Backup nicht geht. Mein Ziel ist es vor allem, die vielen tausend Fotos so zu sichern, dass ich sie möglichst mein Leben lang habe. Aber von vorne:
Ich habe viele Dateien auf meinem aktuellen Rechner und vor allem sehr viele Dateien auf einer USB-Festplatte. Nun möchte ich gerne ein komplettes Backup machen. Das heißt, es sollen einmal alle Dateien von der externen USB-Festplatte gesichert werden und einige Dateien von dem Rechner.
Mein Ziel ist es dabei, diese Dateien auf ein geeignetes Speichermedium zu schreiben, sodass ich dieses quasi liegenlassen und in 20,30,40 Jahren immernoch auf meine Daten zugreifen kann.

Ist dies überhaupt möglich? Wenn ja, zu welchem Speichermedium greife ich am besten?

Ich hab außerdem überlegt, mehrere identische Backups zu erstellen. Beispielsweise einmal auf meiner USB-Festplatte, sodass ich dort immermal wieder in alte Bilder schauen kann, Musik kopiere und so weiter.
Außerdem ein komplettes Backup auf einem anderen Medium, das langlebiger ist und wirklich nur als Notfallmedium dient.
Dann dachte ich, ich könnte doch das komplette Backup in ein .zip-Archiv packen, mit Passwort sichern und in einer Cloud ablegen. Natürlich sollte diese Cloud für einen solchen Zweck geeignet sein und entsprechende Standards erfüllen, die ich wahrscheinlich leider nicht kenne. Aber darum frage ich hier

Danke schonmal für all eure Hilfe!

 

[Sixe44]

CD / Bluray dürfte wohl die höchste Lebensdauer haben, wenn man entsprechend damit umgeht.

 

[Nilson]

Einfach liegenlassen ist meist nicht. Datenträger können beschädigt werden oder mit der Zeit ihre Speicherfähigkeit verlieren, Cloudanbieter können Pleite gehen.
Sicher heißt: Viele Kopien und die Regelmäßig überprüfen.
Der Rest ist eine Budget frage. Um wie viel Daten geht es denn?
Ein 3-2-1 Konzept wäre z.B ein guter Start.

 

[ghecko]

Ist dies überhaupt möglich?

40 Jahre liegenlassen kann dir kein aktuelles Speichermedium garantieren, welches man im Konsumermarkt erwerben kann.
Am ehesten wohl traditionelle HDDs, aber versuch mal eine 40 Jahre alte HDD an einen aktuellen Computer anzuschließen. Kompatibilität ist da nur eins der Probleme.

Was ich damit sagen will: Ohne das Backup aktiv zu bewirtschaften und regelmäßig auf aktuelle Datenträger umzuziehen, wirst du dein Vorhaben nicht verwirklichen können. Es sei denn du schreibst die Daten auf Mikrofilm, dessen Speicherdichte ist halt entsprechend gering und das Einlesen dauert selbst automatisiert Wochen.

 

[greatdisaster]

Flash Speicher (SSD/USB Stick) verlieren mit der Zeit ihre Informationen, bei einer HDD kann man auch nicht garantieren das diese Mechanisch nach der langen Lagerung noch funktioniert oder das es Probleme mit der Magnetisierung gibt. Die älteren HDDs waren zwar unempfindlicher durch die geringe Datendichte aber das Schnittstellenproblem, wie von ghecko angesprochen, kommt dann noch dazu.
Bei optischen Medien wie einer DVD zersetzt sich irgendwann das Trägermaterial.

MO-Disk wäre eine Option aber entsprechende Geräte zum auslesen wird es in x Jahren garantiert nicht mehr geben.

Mehrfach auf unterschiedlichen Orten sichern und sich regelmäßig darum kümmern ist die einzige Möglichkeit.
Bei Cloudanbietern sollte man Big-Player nehmen.

 

[Telemnaro]

Wie sieht mit M-DISCs aus?

https://de.wikipedia.org/wiki/M-DISC

 

[neudabei]

Ich hätte nichts dagegen, mir regelmäßig die Backups anzusehen oder auch alle paar Jahre ein neues Medium zu kaufen und die Daten darauf zu kopieren, also das Medium zu wechseln.

 

[Chesterfield]

theoretisch würde jedes Medium erstmal gehen … WENN sie absolut „ideal“ gelagert sind … die Frage wäre in 40 Jahren „wie lese ich es wieder aus wahrscheinlich.

Tendenziell, dunkel, sehr trocken und wenn möglich zwischen drin alle 5 Jahre mal „abzurufen“

 

[KnolleJupp]

Meine Empfehlung wäre Blu-ray M-Disc:

https://geizhals.de/?cat=blumedbdr&xf=556_M-DISC~556_M-DISC+DL&sort=p#productlist
Gibt es in 25, 50 und 100GB pro Scheibe.

Sind deutlich haltbarer als normale Blu-rays.
Sorgfältig gelagert halten diese sehr, sehr lange. Anders als übliche Rohlinge, enthalten diese keine organischen Bestandteile.

Die Frage ist nur ob du in 30-40 Jahren (noch lebst..) noch ein geeignetes Abspielgerät findest.
Aber das Problem hast du natürlich mit allen Speichermedien.

 

[neudabei]

Bitte um entschuldigung, ich habe noch etwas vergessen: Ich möchte gerne regelmäßig neue Dateien zu diesem Backup hinzufügen. Daher dachte ich auch an Festplatten.

Blu-Ray bietet sich natürlich erstmal an, den größten Teil zu sichern.

 

[lazsniper]

ewig und sicher lagern ?

ich glaube die können dir mit sicherheit helfen:
https://www.swissfortknox.ch/index.html

etwas kostengünstiger und realistischer:
auf blu-ray m-disc brennen und richtig lagern, d.h. konstante temperatur, dunkel ... ein guter safe oder ein bankschließfach helfen da. jede bluray mehrfach erstellen.

 

[Masamune2]

Einmal Backup machen und dann 40 Jahre vergessen wird nix werden aber wenn du dich um die Daten regelmäßig kümmerst ist das kein Problem.
Ich würde mit einem NAS anfangen das BtrFS oder ZFS als Dateisystem kann und die Prüfsummen aktivieren. Dann kannst du einstellen das regelmäßig ein scrubbing gemacht wird und die Integrität der Daten gecheckt wird.

Davon kannst du dann regelmäßig eine zweite Sicherung machen. Auf externe Platte, oder in beliebige Cloud Dienste. Das einer von den großen in absehbarer Zeit Pleite geht ist unwahrscheinlich, und wenn kommt das nicht von einem auf den anderen Tag und ohne wieder an die Daten zu kommen.

 

[KnolleJupp]

Speichermedien, die mechanische und/oder elektronische Komponenten enthalten, also z.B. Festplatten oder SSDs/Flashspeicher, sind deutlich anfälliger für Ausfälle,
vor allem wenn man sie lange lagern will. Selbst wenn Temperatur, Luftfeuchtigkeit usw. konstant passt, unterliegen sie einem unaufhaltsamen Alterungsprozess.

Eine beschriebene M-Disc ist da deutlich unempfindlicher.
Neue Daten hinzufügen ist einfach: Einfach eine weitere M-Disc brennen...

 

[neudabei]

Von M-Disc habe ich noch nie etwas gehört. Ich werde mir das mal anschauen.

Die Möglichkeit, ein Backup in einer Cloud zu lagern, scheint ja nicht ganz abwegig zu sein. Aber ich möchte ja nicht, dass der Betreiber oder sonstwer die Daten einsehen kann.
Also dachte ich, lade ich ein passwortgeschütztes .zip-Archiv hoch. Wenn ich aber nun eine bestimmte Datei brauche, müsste ich dann das gesamte Archiv lokal runterladen?

 

[Nilson]

Ich möchte gerne regelmäßig neue Dateien zu diesem Backup hinzufügen. Daher dachte ich auch an Festplatten.

Ich würde mir in dem Fall um die 40 Jahre gar keine Gedanken machen, sondern einfach ein 0815 Backup aufsetzen. Die 40 Jahre ergeben sich dann ganz von alleine, wenn man mal alle paar Monate auf die Daten schaut:

1. Externe Festplatte in passender Größe
2. (Verschlüsselte) Cloud. Bei unter 1 TB wäre OneDrive mit Microsoft 365 eine Option. Ansonsten bietet Backblaze recht günstig Speicher.

Das ganze mit einem passenden Backup-Programm, dann Prüfsummen bildet etc. Dann alle paar Monate das Backup auf Konsistenz überprüfen und bei Fehlern reagieren (hast ja noch mindestens zwei Kopien) und du bist auf einer recht sicheren Seite, dass die Daten in 40 Jahren noch exisiteren.

Wenn ich aber nun eine bestimmte Datei brauche, müsste ich dann das gesamte Archiv lokal runterladen?

Es gibt Programme die auf Dateiebene Verschlüssen (inkl. Dateinamen). Oder eben ein Backup-Programm, dass dir erlaubt einzelne Dateien aus dem Archiv wiederher zu stellen. Oft haben die auch eine Verschlüsselung integriert.

 

[KnolleJupp]

Der Erfinder der M-Disc gibt eine Haltbarkeit von 1.000 Jahren an. Das ist... ja... sehr großzügiges Marketing.
Aber selbst wenn es "nur" 100 Jahre sind, ist der Zweck mehr als erfüllt.

 

[neudabei]

Ich würde mir in dem Fall um die 40 Jahre gar keine Gedanken machen, sondern einfach ein 0815 Backup aufsetzen. Die 40 Jahre ergeben sich dann ganz von alleine, wenn man mal alle paar Monate auf die Daten schaut:

1. Externe Festplatte in passender Größe
2. (Verschlüsselte) Cloud. Bei unter 1 TB wäre OneDrive mit Microsoft 365 eine Option. Ansonsten bietet Backblaze recht günstig Speicher.

Das ganze mit einem passenden Backup-Programm, dann Prüfsummen bildet etc. Dann alle paar Monate das Backup auf Konsistenz überprüfen und bei Fehlern reagieren (hast ja noch mindestens zwei Kopien) und du bist auf einer recht sicheren Seite, dass die Daten in 40 Jahren noch exisiteren.


Es gibt Programme die auf Dateiebene Verschlüssen (inkl. Dateinamen)

Ok, aber sagen wir mal, ich habe 10.000 Bilder. Die sichere ich nun mit rsync auf einer externen Festplatte und lagere die vernünftig.
Jetzt schaue ich in 6 Monaten wieder darauf. Nun kann ich ja nicht jedes einzelne Bild aufrufen und schauen, ob dort mittlerweile irgendein Fehler vorliegt.
Oder wie ist das "regelmäßige Prüfen" gemeint?

 

[KnolleJupp]

Oder wie ist das "regelmäßige Prüfen" gemeint?

In der Regel über Prüfsummen.

 

[neudabei]

In der Regel über Prüfsummen.

Ok, also ist das etwas dass ich unabhängig von dem System machen kann, von dem ich das Backup erstellt habe?

 

[katzenhai2]

M-Disc ist so eine Sache: Der Laden wurde vor Jahren verkauft und ob diese dieselbe Qualität behalten haben weiß man nicht. Diverse Berichte lassen mich daran zweifeln. Für mich ist das Thema "M-Disc" daher heutzutage nur noch Marketingsprech.

Ich hatte DVDs vor 10 Jahren bespielt und sie sind alle(!) noch einwandfrei lesbar, ohne Fehler. Da sollte man aber auch etwas qualitätives nehmen, nicht die Billigmarke ausm Discounter.

Zu Blurays fehlen mir eigene Erfahrungwerte.

P.S.: Neue USB-Sticks mit MLC-Speicher haben bei mir auch über 4 Jahre ohne Datenverlust gehalten - sie wurden 4 Jahre nicht am Strom betrieben. Sind aber eher nicht für Langzeitbackups geeignet.