Richtiges Backup für die Ewigkeit?

Digitale Langzeitarchivierung ist ein Problem, welches nicht einmal Archive oder Museen ordentlich gelöst bekommen. Nur weil du ein Medium verwendest, welches eine theoretische Lebensdauer von 1000 Jahren hat, heißt das längst nicht, dass du in 40 Jahren noch ein entsprechendes Lesegerät bekommen wirst oder der Computer etwas mit dem Dateiformat anfangen kann.
Das sieht man doch schon, wenn man 10 oder 20 Jahre in die Vergangenheit schaut. Viele alte Seiten sind teilweise nicht mehr richtig darstellbar und eine doc-Datei von vor drei Word-Generationen kann auch von heutigen Iterationen zerschossen werden. Wie viele 5,25"-Disketten und Datasetten-Lesegeräte haben wir noch? Laserdisc? HD-DVD?

Aktuell beste Lösung zur Langzeitarchivierung ist ganz simpel: Ausdrucken. Musst zwar auf das Papier achten und wie es gelagert wird, aber es ist nach dem aktuellen Stand das, was am langlebigsten ist.
 
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Vielleicht oversized, aber definitiv eine gute Methode. Mach es wie die:
Barbarastollen

Also alles auf analoge Dias und trocken und sicher lagern. Vielleicht ein Bankschließfach. Die kannst du dir sogar anschauen im Falle das es irgendwann keinen Strom mehr gibt.

Da das natürlich sehr teuer wird, würde ich mit mehreren Datenträger und vor allen Dingen Lagerorten arbeiten. Nicht das irgendwann das Haus brennt, und die 5 Backup Platten sind alle verbrannt (ich klopf auf Holz das es dir nicht passiert).
Und dann alle 2 Jahre mal drüber nachdenken, ob Handlungsbedarf in Form einer Auffrischung, anderer Speicher, etc. besteht.
Cloudbetreiber kann morgen insolvent oder gehackt sein. Höchstens als dritte oder vierte Stufe eine Idee (meine Meinung).
katzenhai2 schrieb:
Ich hatte DVDs vor 10 Jahren bespielt und sie sind alle(!) noch einwandfrei lesbar, ohne Fehler. Da sollte man aber auch etwas qualitätives nehmen, nicht die Billigmarke ausm Discounter.
Die Gfahr ist einfach, das selbst Markenhersteller hier Bockmist liefern können. Ob es gut war weiß man immer erst wenn es zu spät ist. Aldi hatte damals sehr gute Rohlinge. Da kann man pauschal nichts sagen. Zumal sich der Markt stark verkleinert hat und einige Anbieter wohl keine eigene Fertigung mehr haben.
 
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Bei einer HDD oder auch Cloud Speicher muss man noch beachten, das die Daten durch einen Fehler gelöscht werden können. Das kann ein Benutzer Fehler sein oder auch durch einen Softwarefehler passieren,

Zudem kann durch ein Brand/Hochwasser/Meteoritentreffer ein Standort mit den Daten zerstört werden.
Deswegen mindestens mehrfach Backup an unterschiedlichen orten (Cloud bietet sich da an)
 
greatdisaster schrieb:
Bei einer HDD oder auch Cloud Speicher muss man noch beachten, das die Daten durch einen Fehler gelöscht werden können. Das kann ein Benutzer Fehler sein oder auch durch einen Softwarefehler passieren,

Zudem kann durch ein Brand/Hochwasser/Meteoritentreffer ein Standort mit den Daten zerstört werden.
Deswegen mindestens mehrfach Backup an unterschiedlichen orten (Cloud bietet sich da an)
Ja, mein Plan war:
1) USB-Platte, in der ich regelmäßig rumwühle
2) Zweite Festplatte (welche?), in der ich einmal im Monat eine Prüfung mache (wie genau müsstet ihr mir erklären :D)
3) Eine Cloud oder besser zwei.

Aber da möchte ich nochmal die Frage stellen:
Wenn ich ein passwortgeschütztes .zip-Archiv in einer Cloud liegen habe und möchte eine bestimmte Datei, muss ich dann das komplette Archiv runterladen?
 
neudabei schrieb:
Ok, aber sagen wir mal, ich habe 10.000 Bilder. Die sichere ich nun mit rsync auf einer externen Festplatte und lagere die vernünftig.
Jetzt schaue ich in 6 Monaten wieder darauf. Nun kann ich ja nicht jedes einzelne Bild aufrufen und schauen, ob dort mittlerweile irgendein Fehler vorliegt.
Klar kannst Du das, und zwar automatisiert. Mache ich einmal jährlich mit meinen Backups.

Es stellt sich alllenfalls die Frage, unter welchem Betriebsystem Du das machen möchtest.

Unter Windows fällt mir z.B. das ein
https://www.heise.de/ct/hotline/Kopierte-Dateien-ueberpruefen-326742.html
Unter Linux kann man auch einfach BTRFS/ZFS nutzen.

Oder man bastelt sich gleich ein Script mit sha256sum (o.Ä.) und kann die Prüfsummen unter jedem derzeitigen Desktop-OS erstellen und prüfen.

Wenn Du aber die Bilder sowieso verschlüsseln musst/willst, kannst Du auch die Prüfsummen von ZIP/7z nutzen.

Cloud:
  • schau Dir die Preise an, wobei natürlich die Datenmenge bisher nicht genannt wurde. Bei meinen 3TB Bildern wären das (z.B. bei Backblaze oder auch MS Office, falls die Cloud-Größe genügt) ca. 70-100 USD/EUR pro Jahr.
  • Und da ich nur einen "normalen" deutschen Internetanschluss (ohne FTTH mit 250-500 MBit/s Upload) habe, wäre der Upload bei solchen Datenmengen für mich unzumutbar langsam. Wobei das irrelevant ist, wenn Du Dich sowieso für 10-20 Jahren an einen Cloudanbieter binden willst, unabhängig von dessen zukünftiger Preisgestaltung.
  • Verschlüsselung: niemals ohne, auch bei Bildern. Es weiss heute niemand, welche heute völlig legalen Inhalte in 1-10 Jahren in irgendeinem Land der Erde (z.B. in D oder in dem Land, in dem Den Cloud-Anbieter seine Daten speichert) illegal sein werden.
  • Spätestens, wenn Qantencomputer mal "bezahlbar" werden, dürfte jede heute genutzte Verschlüsselung in vertretbarer Zeit knackbar sein. Mit welchem Überwachungswahn Du dann in den Ländern, in denen Dein Cloud-Anbieter seine Daten sichert, rechnest, musst Du wissen.

neudabei schrieb:
Wenn ich ein passwortgeschütztes .zip-Archiv in einer Cloud liegen habe und möchte eine bestimmte Datei, muss ich dann das komplette Archiv runterladen?
Es gibt auch SW, die Dir die Cloud als (lokal) verschlüsseltes Laufwerk zur Verfügung stellt. Ich würde einfach alle Bilder eines Jahres packen und wäre fertig. Wenn mir das Archiv und 1-2 lokale/ext. gelagerte Backups abrauchen, kann ich auch ein paar dutzed GB (pro Jahr) herunter laden.
 
Flash Speicher wie ssds oder USB Stocks sind der schlechteste Speicher, die verlieren nach einigen Jahren die Daten

Für private Langzeit Speicherung empfehlen sich m-discs die kann man brenne gibt es als DVD oder blurayVersion mit
4 25 50 und 100 gigabyte Speicherplatz
Die Haltbarkeit wird mit mehr als 100 Jahren angegeben.

Zur Sicherheit würde ich alle 10 Jahre die Discs nochmals neu brennen. Da man privat keine optimalen lagerbedingungen hat.
Die disc dann außerhalb der Wohnung aufbewahren z.b. in einem bankschliesfach.

Für Firmen gäbe es als archivierung noch bandsysteme die eine nochmals längere Lebensdauer haben
 
neudabei schrieb:
Ja, mein Plan war:
1) USB-Platte, in der ich regelmäßig rumwühle
2) Zweite Festplatte (welche?), in der ich einmal im Monat eine Prüfung mache (wie genau müsstet ihr mir erklären :D)
3) Eine Cloud oder besser zwei.

Aber da möchte ich nochmal die Frage stellen:
Wenn ich ein passwortgeschütztes .zip-Archiv in einer Cloud liegen habe und möchte eine bestimmte Datei, muss ich dann das komplette Archiv runterladen?

Nach jetzigem Stand ja. Aber Passwortgeschütztes zip in der Cloud heisst, es liegt auf Computern von anderen Leuten rum die auch Backups machen. Heute Passwortgeschützt heisst nicht, dass es in 10Jahren nicht einfach zu knacken ist. Du musst wissen wieviel Aufwand dir die Privatheit wert ist.

Kauf dir doch jedes Jahr eine externe Festplatte. Prüfsummen wurden schon genannt, du bewahrst immer drei Jahre auf und kannst damit korrupte Dateien (Prüfsummenfehler) abfangen. Da kannst du immer Dinge hinzufügen, hast die aktuelle Speichertechnologie und kannst die Bilder in zehn Jahren in das gängige Bildformat umwandeln.
 
Wie viele 5,25"-Disketten und Datasetten-Lesegeräte haben wir noch? Laserdisc? HD-DVD?
Die Lesegeräte sind alle noch auf dem Markt verfügbar. Der Bauplan idg bekannt also kann man diese auch in Auftrag geben.
Software umgebungen lassen sich emulieren.
 
Als ich mir die Frage vor paar Jahren gestellt habe, bin ich zum Schluss gekommen: Backup für immer wird schwierig, Backup braucht man aber immer. Daher habe ich keine Sonderlösung für Photos, sondern habe die zusammen mit anderen Daten im NAS, und das hat zwei Festplatten, die gespiegelt sind- wenn also eine ausfällt, sind die Daten noch da. Ist jetzt keine 100% Sicherheit, mir reichts aber.
 
Wenn's fuer die "Ewigkeit" sein soll ist vorallem eines wichtig: Redundanz!
Nicht nur eine Kopie anlegen, sondern mindestens zwei, idealerweise auf mehrere unterschiedliche Medienarten.

Nichts Flash-basiertes nehmen, zwar sind frische SSDs haltbarer als die 6 Monate JEDEC Spezifikation, aber mit dem Alter nimmt die Datenhaltezeit ab.
HDDs, sofern sie regelmeassig ueberprueft werden und sauber gelagert sind, sind ein annhembares Medium.
Zusaetzlich sind optische Medien als Zweit-kopie empfehlenswert, sie sind robuster als HDDs.
Oder auch, je nach Datenmengen, koennen sich auch Bandlaufwerke rechnen. Gebraucht bekommt man Laufwerke aelterer Generationen auch schon recht guenstig, und die Band-Preise sind aufs Volumen gerechnet guenstiger als optische Medien oder HDDs.
 
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