fandre schrieb:
Sie könnten ja ein OS entwickeln, das eine klassiche Taskleiste und ein Startmenü hat und sich sonst auch wie Windows anfühlt ;-)
Wie wäre es mit einer ARM-Version von dem hier?
http://www.reactos.org/de/index.html
Wobei das natürlich dem erklärten Ziel von ReactOS entgegen läuft, möglicht weitgehend binärkompatibel zu Windows zu sein. Aber vielleicht könnte man ja eine Emulationsschicht einbauen. Das Problem dabei ist nur, dass die ARM-CPUs in der Regel zu schwach sind, um eine x86-CPU mit brauchbarer Geschwindigkeit zu emulieren.
Das ist sowieso ein ganz neuartiges Problem. Wenn es in der Vergangenheit einen Wechsel auf eine andere Systemarchitektur gegeben hat, war die neue immer deutlich leistungsfähiger als die alte. Z.B. als Apple von 68k auf PowerPC gewechselt ist und dann von PowerPC auf x86. Jedesmal war die neue Architektur so viel stärker als die alte, dass sogar mittels Emulator laufende alte Software auf den neuen Macs schneller (oder zumindest ausreichend schnell) lief als nativ auf den alten.
Das Selbe z.B. auch, als ARM das Licht der Welt erblickte. Für die Acorn Archimedes und Co. war es ein Kinderspiel, alte Software für den 8-Bit-BBC-Computer in einem Emulator laufen zu lassen.
Nur gegen die x86-PCs hatten die ARM-Rechner von Acorn letztlich, trotz damals tatsächlich überlegener Hardware, doch keine Chance. Der Zwang zur Kompatibilität war zu stark und zum Emulieren waren die ersten ARM dann doch zu schwach. Daran änderten auch Erweiterungskarten (mit x86-CPU) nichts, die die Acorn-Rechner "IBM-Kompatibel" machten, denn wenn man die nutzte, hatte man nur einen total überteuerten PC und alle Vorteile des ARM-Systems lagen brach.
Heute ist Binärkompatibilität vielleicht nicht mehr so essentiell wie 1995, aber sie ist immer noch ein bedeutender Faktor. Dem Ärgernis eines nicht zur großen weiten Softwarewelt (inklusive Treiber) kompatiblen ARM-PCs müsste schon ein erheblicher Mehrwert gegenüber stehen und den sehe ich wie gesagt nicht.