belphegore schrieb:
Warum sollte das nicht gehen? Wenn Masse, Geschwindigkeit, Höhenmeter usw bekannt sind, kann man die benötigte Energie ausrechnen. Es werden sicher noch ein paar Faktoren mit einbezogen wie Reibungskoeffizienten etc, aber prinzipiell lässt sich das ziemlich gut ausrechnen.
Zu dir und Dr.Marv (der den Puls mit ins Spiel gebracht hat):
Beim Radfahren ist der größte Gegner der Luftwiderstand.
Und beim Luftwiderstand spielt der Wind eine riesengroße Rolle.
Ob ich mit Gegenwind, Rückenwind oder bei Windstille fahre, macht einen enormen Unterschied.
Als Beispiel (das sind Werte, die ich aus dem Kopf weiß):
wenn ich 40km/h fahre, brauche ich ca. 350W.
Bei 20km/h Gegenwind kann ich gar keine 40km/h mehr fahren (zumindest nicht über mehrere Minuten).
Bei 20km/h Rückenwind brauche ich nur noch über 100 Watt, ich kann da auch über 50km/h fahren.
Leistung kann man einfach in Kalorien umrechnen. Als Faustformel (reicht mir, wenn ich auf dem Rad sitze) gilt:
Wh * 0,85 = kCal
Also wenn ich 100 Watt eine Stunde trete, führe ich dem Rad 85 kCal zu (wenn man das so sagen kann).
Der Haken an der Sache ist aber, dass der Mensch keinen Wirkungsgrad von 100% hat.
An meinem System waren 22% voreingestelt. Aus den 85 kCal werden dann ~ 400 kCal (die ich als Fahrer verbrauche).
Für die Bestimmung dieses Wirkungsgrades müsste man aber so viel berücksichtigen - verschiedene Muskeln in verschiedenem Winkel (optimal ist es nur bei senkrechter Krafteinleitung - z.B. wenn man Pedale nur nach unten drückt, wenn das Pedal waagerecht nach vorne zeigt - Kettenlinie (von Gang zu Gang unterschiedlich) , Reibwiderstände...
Welchen Wirkungsgrad man hat, kann man nur schätzen.
Ich kenne aber kein Gerät, was die Windgeschwindigkeit misst und in so ein System einspeist.
Das einzige was hilft, ist ein Powermeter. Damit kann man messen, wieviel Leistung dem Rad zugefürt wird.
Wieviele Kalorien der Fahrer dafür aufwendet, kann man nicht genau bestimmen (siehe oben - Wirkungsgrad).
Mir ist es aber auch total egal, ob ich 100 oder 1000 Kalorien auf dem Rad brauche.
Eben weil diese Zahl fehlerbehaftet ist.
Ich höre das so oft, dass Leute erzählen, was die gerade beim Sport verbraucht haben.
Die belügen sich alle selber.
Ich bin da aber kein Missionar. Ich lass die einfach.
Deren Logik ist ja:
das Gerät zeigt an, dass ich 1000 kCal verbraucht habe, also kann ich 1000 kCal mit Essen zu mir nehmen (wovon der Körper auch nie alles umsetzt).
Macht einfach Sport, beobachtet bei Ausdauersportarten wie Joggen den Puls. Da bekommt man mit der Zeit ein Gefühl, was man machen kann.
Auf dem Rad nütz der Puls fast nichts, weil der verzögert ist.
In den ersten paar Metrn am Berg ist der Puls noch unten, obwohl ich schon richtig was leiste.
Nach der Kuppe lasse ich rollen und der Puls ist noch weit oben.
Hier sind Leistungsmesser besser.
Mit etwas Erfahrung weiß man auch schnell, was man wie lange treten kann.
Und der Vergleich zu anderen Fahrten ist besser.
Mir nützt es z.B. nicht viel, wenn ich meine Hausrunde 2 Minutne schneller fahre (weil ich heftigne Rückenwind hatte).
Wenn ich aber eine höhere Durchschnittsleistung habe, bin ich besser geworden.
Aber zum Thema: wie misst das Gerät jetzt bitte die Distanz?