Cat Toaster schrieb:
Eine Workstation-CPU die für 559,-€ meinen Xeon E5-2697 v2 (2.800 bis 5.000,-€) einfach mal in die Wüste schickt. Mitnichten greift der Ryzen 7 nur die Intel-Billiglinie in Form der E-Serie an.
Was hast Du denn geraucht? RYZEN ist eher eine Gaming CPU, aber sicher keine Workstation CPU, dafür fehlt der offizielle ECC RAM Support und einiges an I/O, also PCIe Lanes, denn was die Plattform bietet ist mager und die Boards sind bisher auch vor allem auf Gamer ausgerichtet, die blinken wie ein Kinderkarussell, ein WS Board sucht man vergeblich. Und was für reine Billigline ist die E-Serie?
Cat Toaster schrieb:
Seltsam das noch niemand auf die Idee gekommen ist Intel öffentlich anzugreifen wie ungeeignet das Ding (12-22-Kern Xeons)in 720p-Gaming ist.
Xeons sind keine Gaming CPUs, Intel hat dies auch extra noch mal ab Skylake klargestellt indem sie die Xoen E3 12xx von den Boards mit den Desktopchipsätzen ausgesperrt haben, nachdem vorher einige Gamer gerne die Xeons mit HT und ohne iGPU genommen haben. Das man sich HW zusammenstellen kann kann die für die Nutzung unsinnig ist, kann ein Hersteller mit einem so breiten Angebot einfach nicht vermeiden, aber da trifft ihn dann auch keine Schuld. Kann Mercedes was dafür wenn Du Dir für eine Großfamilie mit mehr als 3 Kindern einen SLK statt der V-Klasse kaufst?
Das die TDP nicht den Verbrauch angibt und RYZEN eben nicht so sparsam ist wie ein Vergleich der TDPs mit Intel 6 und 8 Kernern auf den ersten Blick glauben machen könnte, sollte klar sein. Die TDP ist nur die Angabe wie viel die Kühllösung mindestens an Leistung wegschaffen können muss, damit die CPU nicht throttelt, aber auch das Throtteln ist ja nicht mehr wie früher, wo dann der Takt mal eben brutal von einigen GHz auf z.B. 800MHz gefallen ist, sondern geht heutzutage unauffälliger, da wird eben der Takt noch mal um 100MHz unter den eigentlichen Basistakt gesenkt oder um 200, wenn die Temperatur weiter steigt. Das sind heute sehr feine Regelkreise und damit hat die TDP im Grunde kaum noch eine Bedeutung, die Leistungsaufnahme lässt sich aus ihr schon gleich gar nicht ableiten.
Die Effizienz RYZEN ist doch gut, aber eben nicht so sagenhaft toll oder gar ungleich besser als bei Intel, wie manche es aus dem Vergleich der TDPs ablesen wollten. Nehmen wie mal Cinebech, da steht RYZEN ja gut da und davon hat
der Review hier bei Computerbase die Punkte und auch
die Leistungsaufnahme dabei veröffentlicht. Man kann sich gerne einen anderen Test von einem anderen Review raussuchen wo ebenfalls beides angegeben ist um es zu vergleichen, ich wähle mal den hier, zumal hier die Ergebnisse plausibel sind, was nicht bei allen Tests in allen Reviews der Fall ist, wenn angeblich ein i7-7700 besser als ein i7-7700K performt obwohl im Test der Takt eindeutig einen Einfluss auf die Ergebnisse hat,, dann werde ich da immer skeptisch was ich von den anderen Ergebnisse halten soll.
Multithread:
i7-5820K: 1022 Punkte, 141W - 50W Idle = 91W also 11,23 Pkt/W
i7-5930K: 1077 Punkte, 153W - 51W Idle = 102W, also 10,56 Pkt/W
i7-5960X: 1324 Punkte, 152W - 58W Idle = 94W, also 14,09 Pkt/W
i7-6800K: 1096 Punkte, 132W - 64W Idle = 68W, also 16,12 Pkt/W
i7-6850K: 1195 Punkte, 146W - 62W Idle = 84W, also 14,23 Pkt/W
i7-6900K: 1562 Punkte, 165W - 65W Idle = 100W, also 15,62 Pkt/W
i7-6950X: 1788 Punkte, 165W - 64W Idle = 101W, also 17,70 Pkt/W
R7 1700: 1426 Punkte, 120W - 44W Idle = 76W, also 19,01 Pkt/W
R7 1700X: 1540 Punkte, 130W - 45W Idle = 95W, also 16,21 Pkt/W
R7 1800X: 1613 Punkte, 160W - 45W Idle = 115W, also 14,03 Pkt/W
Man sieht an den i7 einer Generation schon, dass mehr Kerner bei weniger Takt effizienter sind als weniger Kerner die mit mehr Tak laufen, denn wie der Vergleich der beiden 6 Kerner eines i7 Generation zeigt, geht mit mehr Takt die Effizenz schon mal deutlich runter. Ein Xeon-E5-2699v4 kommt auf 3240 Punkte, lass ihn die vollen 160W seiner TDB dabei verbraten und es sind immer noch über 20Punkte pro Watt, viele Kerne die an einem effizienteren Betriebspunkt, also bei weniger Takt betrieben werden, sind bei Anwendungen die gut über viel Kerne skaliert immer am effizientesten, da liegt ja auch der Grund warum es die Xeon-D von Intel gibt und die ARM Server CPUs sich an denen die Zähne ausbeißen.
Von den Xeon-D gibt es leider keine Cinebench Werte, die sind auch nicht für Workstation und zumindest die Boards von Supermicro mit denen unterstützen den Einbau eine Graka nicht, aber der
Xeon-D 1587 liegt Multithread teils 20% vor dem Xeon E5 1660v3 und der soll
soll mit seinen 8 Haswell Kernen bei 3GHz Grundtakt in
Cinebench 1320 Punkt haben. Die
Xeon-D haben im Review bei Anandrech zwischen Load und Idle genau 1W mehr als ihre TDP gebaucht, die halten sie da also recht genau dran und damit wären also deutlich über 20 Punkt pro Watt für den 16 Kerner mit seinem geringen Takt zu erwarten. Ein Naples 32 Kerner dürfte ebenso nicht sehr hoch takten und damit bei solchen Anwendungen sehr effizient sein.
Nur wäre so eine CPU überall wo Singlethreadperformance gefragt ist, also für einen Heimanwender oder auch eine Workstation dann eine Qual und daher taktet man die CPUs für diese Anwendungen höher und verliert dabei eben auch bei der Energieeffizienz, wie man an den drei RYZEN 8 Kernern ja auch deutlich sieht. Sehr effizient ist der nur der Z7 1700 der mit 3GHz Grundtakt aber auch sehr viel geringer getaktet als
der alter Haswell 22nm i7-5820K mit 3,3GHz und der
i7-6800K mit 3,4GHz Grundtakt, arbeitet also auch in einem effizienteren Betriebsbereich. Der R7 1800X ist hingegen ineffizienter als alle Broadwell-E i7 und selbst der
alte 22nm Haswell-E i7 8 Kerner mit seinen nur 3GHz Grundtakt liegt noch minimal vor ihm. Die Effizienz ist also nicht schlecht, aber auch nicht super und Cinebench ist ein Benchmark der dem RYZEN liegt.
Bei
Hardwareluxx hat das R7 1800X System übrigens bei Cinebench R15 167,4W konsumiert, was abzüglich der 45,6W im Idle dann 121,8W ergibt,
was bei 1628 Punkten dann also nur 13,37 Punkte pro Watt wären. Für die 1800 Punkte des i7-6950X waren es bei 150,4W minus 60,4W im Idle dann 90W, also kommt der da glatt auf 20 Punkte pro Watt. Leider fehlen die anderen RYZEN und i7-6xxx dort aber.
Legitreviews hat die Leistungsaufnahme mit Handbrake und
auch Ergebnisse dazu angegeben:
i7-6950X: 64,11 Frame/s, 241W - 105W im Idle = 136W also 0,471 fps/W
i7-6900K: 57,68 Frame/s, 204W - 101W im Idle = 103W also 0,56 fps/W
R7 1800X: 56,10 Frame/s, 174W - 44,5W im Idle = 129,5W also 0,433 fps/W
R7 1700X: 53,93 Frame/s, 144W - 44,2W im Idle = 99,8W also 0,540 fps/W
R7 1700: 51,03 Frame/s, 124W - 42,6W im Idle = 81,4W also 0,627fps/W
Deren
X99 Testsystem hat ein
ASUS X99-E-10G WS, welches
mit 2 PLX8747 switches und zwei 10GbE Ports natürlich einige mehr an Leistung aufnimmt und 4 DDR4 RAM Riegel@3000 müssen auch gefüttert werden, daher muss man immer die Leistungsaufnahme im Idle abziehen, auch wenn dann nicht wirklich die Leistungsaufnahme CPU übrig bleibt, weil der im Idle ja auch Leistung aufnimmt und unter Load dann nicht nur die CPU mehr Leistung braucht, aber genau bekommt man es eben bei den Reviews nicht angegeben, man müsste sich dann auch auf das verlassen, was Tools auslesen und damit letztlich die CPU Hersteller selbst angeben. Hier sieht es jedenfalls ähnlich aus, der Benchmark liegt RYZEN nicht so sehr, aber der R7 1800X braucht mehr als Intel 8 Kern i7-6900K, der R7 1700X kommt dem bzgl der Leistungsaufnahme am nächsten und der R7 1700 ist am effizientesten. Der R7 1800X hat nur rund 10% mehr Leistung (fps), braucht dafür aber fast 60% mehr Energie.
Der R7 1800X braucht bei Cinebench sogar mehr als Intel 10 Kerner und mehr als jeder 6 oder 8 Kerner, die i7 "brauchen" schlimmstenfalls nur knapp über 100W mehr unter Load, also weit weniger als ihre TBW, der R7 1800X ist mit 115W zwischen Cinebench und Idle aber weit rüber seinen 95W der TDP und bei Handbrake mit 129,5W sogar sehr weit darüber. Die Kühlung war hier offenbar gut genug und das BIOS/UEFI hat den Takt nicht wegen eines Power Targets eingefangen. Es gab auch irgendwo einen Review mit dem R7 1800X und dem R7 1700 jeweils @Stock und @3,8GHz, erstaunlicherweise waren der 1800X @3,8GHz öfter schneller als der 1700 bei gleicher Frequenz und auch als @Stock, da wurden also offenbar in der Defaulteinstellung immer mal wieder der Takt deutlich unter 3,8GHz gesenkt.
Der RYZEN der zwischen den 6 Kernern liegt ist der R7 1700, der sortiert sich zwischen dem i7-6800K und dem
durch die Bank 200MHz höher taktenden i7-6850K ein, aber eben nur @Stock, bei OC wird die Leistungsaufnahmen dann auch deutlich höher sein und die Effizienz fallen.