Ryzen Threadripper RAM optimieren - Takt oder Timings?

autoshot

Admiral
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Hallo zusammen!

Ich hätte da mal eine kurze Frage zum Thema X399 Speichertuning: aktuell laufen meine 128GB ADATA XPG Z1-Riegel mit DDR4-2400 CL14-14-14-28-2T. Jegliche Versuche einen höheren Takt einzustellen (der RAM sollte ja DDR4-3000 CL16-18-18-39 schaffen, was bei Vollbestückung aber bisher unmöglich war; 64GB DDR4-3000 via XMP ist hingegen kein Problem) sind bisher gescheitert. Jetzt hab ich gestern zufällig den Ryzen DRAM Calculator entdeckt und überleg mir seitdem, ob ichs noch ein letztes Mal versuchen soll mit einem höheren Speichertakt
Bevor ich da jetzt aber nochmal ein paar Stunden investiere (noch dazu mit ungewissem Ausgang) wollt ich erstmal abklären, ob sich das überhaupt lohnen würde. Irgendwo hab ich nämlich mal gelesen, dass bei den Threadripper CPUs die Latenzen wichtiger sind als der Speichertakt, und dass der RAM beim Videoencoding (wofür ich meinen TR1950X derzeit mehr oder weniger ausschließlich einsetze) ohnehin nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Meine Frage daher: was macht mehr Sinn in meinem Fall, DDR4-2400 CL14 oder aber DDR4-3000 CL16?

lg autoshot
 
Moin moin,
Mehr als 2400 Mhz solltenb defintiv machbar sein. Das hängt vor allem von der richtigen Kombination aus ProcODT und den Rtt-Widerständen ab (RttNom, RttWr, RttPark). Einige erfolgreiche Kombinationen findest du hier, wobei leider kein Threadripper dabei ist:
https://docs.google.com/spreadsheet...08290996357409163207&usp=sheets_home&ths=true

So als Richtwert um herauszufinden welcher RAM die bessere Latenz hat, kann man die Cas Latency mit zwei multiplizieren und durch den effektiven Speichertakt in Ghz teilen:

14 * 2 / 2,4 = 11,6 ns
16 * 2 / 3,0 = 10,6 ns
 
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Neben der zusätzlichen Bandbreite durch den Speichertakt kommt die Leistungssteigerung vor allem durch die schnellere Inter-CCX Kommunikation, da dieser mit RAM Takt läuft.

Wie Shaav vorgerechnet hat sind die Zugriffszeiten mit 3000 Mhz 1ns schneller, aber da ist der Vorteil im Multicore Betrieb nicht berücksichtigt.
 
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Denke schon das sich das lohnt. Du solltest die DRAM Calc SAFE Settings als Basis nehmen, eventuell manuell entschärfen und die Spannung etwas anheben. Wird schon klappen.
 
Shaav schrieb:
So als Richtwert um herauszufinden welcher RAM die bessere Latenz hat, kann man die Cas Latency mit zwei multiplizieren und durch den effektiven Speichertakt in Ghz teilen:

14 * 2 / 2,4 = 11,6 ns
16 * 2 / 3,0 = 10,6 ns

Anders als auf GH angegeben ist der Speicher bei DDR4-3000 nur für CL 16-18-18-39 spezifiziert. Irgendwo hab ich auch gelesen, dass die ersten drei Werte gerade und gleich sein sollten, also müsste ich CL 18-18-18-39 einstellen. Außerdem unterstützen die Ryzen-CPUs scheinbar kein DDR4-3000, sondern nur DDR4-2933 oder 3200. Die Frage ist jetzt, wie sich das auf die Latenzen auswirkt:

16*2 / 2,933 = 10,9ns oder aber 18*2 / 2,933 = 12,3ns?

Ned Flanders schrieb:
Denke schon das sich das lohnt.

Ja ich denk ich werds allein schon aus Neugier nochmal probieren :)
 
Die Zen Architektur setzt auf 8 Kern CHips, die intern in zwei vierer Gruppen unterteilt sind( CCX).
zwischen den CCX wird über einen "Universalkommunikator" komuniziert, der Infinity Fabric (IF)
der läuft leider nicht unabhängig, sndern ist an den halben Ram Takt gekoppelt.
Daher macht es zumindest von der Idee her Sinn, schnelleren Ram-Takt zu verwenden, weil dann IF und Ram schneller werden.

Bei den Ryzen CPUs habe ich versucht den Einluss zu testen....ich habe von meinen 8 Kernen einmal 2 Kerne je CCX und einmal einen ganzen CCX deaktiviert und getestet....da haben sich zwar in der Regel Vorteile für 4+0 zu 2+2 ergeben, ich habe aber verglichen mit 2133 MHZ und 3200MHz(gleiche Timings) und da war der Geschwindigkeitsgewinn bei beiden CCX-konfigs fast gleich.
Kurz gesagt....da hat der schnellere IF fast keinen Einfluss gehabt und Ram-Takt und Ram-Timings sind ähnlich wichtig...hauptsache der Ram wird schneller.


Bei Threadripper könnte das anders sein, weil auch die Kommunikation von einem Chip zum anderen über den IF läuft. Daher würde ich hier Ram Takt bevorzugen und versuchen so viel wie möglich zu schaffen.

Wie shaav schon geschrieben hat, ist der Schlüssel dazu in den richtigen Einstellungen für die Widerstandswerte zu finden.
soc Voltage sollte auch ungefär von 1,05-1,125V liegen. Wenn du eine soc Voltage Richtung 1,2V anlegst, würde ich das nicht auf Dauer so laufen lassen. Dann lieber auf 200MHz Ramtakt verzichten.
Du kannst ja erstmal 1,125V einstellen und dann später gucken ob du das reduzieren kannst.

Dram Spannung sollte eigentlich mit 1,35V reichen, da du ja nur die beworbene Geschwindigkeit erreichen und nicht überschreiten möchtest.
Es kann aber helfen zumindest minimal drüber zu gehen...1,36 oder 1,37V

Ich weiß nicht genau, welche Besonderheiten man bei Threadripper-Ram OC beachten muss.
Von den Erfahrungen mit AM4 he0t es erstmal schlechte Timings wählen...auch die Subtimings angucken und z.B. tRFC erhöhen.

GeardownMode auf enabled macht es einfacher, auf Aus hat aber Leistungsvorteile.
PowerDown sollte man auf disabled haben(ist bei neueren Bios Versionen aber eh Standard).

Dann heißt es Stufe für Stufe den Takt erhöhen, mit Memtest testen und wenn Probleme auftreten erstmal an der ProcODT schrauben.
Je nach Ram, können mehr Riegel niedrigere ProcODT brauchen...24-48 Ohm.
Oder auch den normalen Bereich von 53-68. manchmal auch 80Ohm....aber über 80Ohm sollte man nich gehen und dann wird auch schnell der Ram zu warm.

Dann musst du für deinen Ram die richtigen RTT Werte finden, damit überhaupt was geht.

Und Wenn du dann boot oder Dauerlast Probleme hast, kannst du mit den Cad Bus Werten die Probleme verschieben^^. Also z.B. bootet 24 24 24 24 sehr zuverlässig aus dem kalten Zustand...aber nach längerer Last gibt es Ramfehler und neustarten funktioniert nicht.
30 30 40 60 mag gut für Dauerlas sein, aber Kaltstarts werden problematisch.
Ich nutze im Moment 24 20 30 30 für meinen single ranked ram 2x8GB
und 24 20 40 40 für dual ranked Ram 2x 16GB.
 
Also Ryzen Speichertuning is ja scheinbar wirklich eine Wissenschaft für sich. Was mich so nervt: wenn nur 4 Riegel im Board stecken muss ich im BIOS einfach nur das XMP-Profil wählen, F10 drücken und alles funktioniert. Sobald ich aber auch nur einen Speicher mehr einbau sorgt alles oberhalb von DDR4-2400 für mehrfache Neustarts (ohne Bild), bis das Taichi irgendwann einfach wieder die Standardeinstellungen für den RAM lädt...
 
Sicher? Weil meine Information ist, dass allen Ryzen-CPUs der für DDR4-3000 nötige Multiplikator fehlt und deswegen eben nur 2933 oder 3200 läuft. Davon abgesehen sollts ja auch irgendwie egal sein ob der Speicher jetzt 67MHz schneller oder langsamer betrieben wird...
 
Hi,
Es ist bei Vollbestückung nicht supported einen höheren Speed einzustellen, siehe auch den ASRock Seite bei 8 memorys mit 16gb ist kein Kit über 2400 angegeben, mit 4 sind 3000 Support.
Lg
 
Die Frage is ob "nicht supported" bedeutet "im UEFI blockiert" oder aber schlicht "nicht unterstützt, aber auch nicht unmöglich"... Denn es gibt definitiv Leute, die X399 Boards mit 128GB @ DDR4-3000+ betreiben.

EDIT

So, hab mich jetzt gestern Abend mal hingesetzt und ein bisschen mit den Einstellungen rumgespielt (Ausgangspunkt waren die Werte, die mir der Ryzen DRAM Calculator vorgeschlagen hat) - leider ohne jeden Erfolg :( Naja mei, dann bleibts jetzt eben bei DDR4-2400 CL14, könnt schlimmer sein...
 
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