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Sachsen-Anhalt fördert e-Sport

AwesomSTUFF

Rear Admiral
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Juli 2011
Beiträge
5.286
Hi Leute,

ich habe einen interessanten Artikel gefunden und hoffe den hier teilen zu dürfen (wenn nicht bitte einfach Aquariumieren).
https://www.t-online.de/digital/id_89670300/sachsen-anhalt-foerdert-den-e-sport-ist-das-gesund-.html

Typisch finde ich diese Passage, die mich als Ü40er aufregt:
"Für mich ist E-Sport kein Sport im ursprünglichen Sinn. Beim realen Sport geht es darum, sich miteinander zu messen, und möglicherweise als Sieger hervorzugehen, und beim E-Sport, insbesondere bei "Counter Strike‘, geht es ums Töten", sagte der Arzt und Leiter des Suchtbereichs am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Rainer Thomasius.

Ich finde es nicht traurig sondern schlimm oder gar gefährlich solche "Experten" in einem Nachrichtenportal zu Rate zu ziehen, da man hier längst überholte Klischees bedient. Ich gebe zu - in meinen Twens (also Anfang der 2000-2010 sowas) war ich auch noch so "eSport...Watt se fakk?" aber Ansichten sind ja da, um sie zu ändern. Insbesondere den Teamgedanken so zu negieren und abzuwerten finde ich, hinsichtlich dessen wer auf diesem Portal Nachrichten konsumiert, sehr bedenklich. Gerade von einer dpa-Meldung sollte man doch differenziertere Betrachtung des Themas erwarten, insbesondere in Zeiten wo eSport sich etabliert hat.

Für mich steht außer Frage dass wir in Deutschland mit dem "Neuland Internet" einen ganz schweren Stand - sicherlich auch ob der demografischen Lage hier - haben. Ich begrüße, dass auch seitens der Politik und Wirtschaft Themen aufgegriffen werden, die der aktuellen Realität entsprechen auch wenn wir damit natürlich schon wieder 10 Jahre zu spät sind.

Ich finde solchen Artikeln sollten wir irgendwie "kontra" geben.

  • Wie seht ihr das?
  • Findet ihr auch, dass eSport nichts mit Sport zu tun hat?
  • Was haltet ihr davon sogenannten "Expertenmeinungen" aus einer einzelnen Perspektive für so einen Artikel herzunehmen?
 
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Absoluter Witz, dieser "Experte" hat wahrscheinlich noch nie ein Game gespielt und immer auf dem Klischee herumreiten, dass Videospiele spielen Gewaltverherrlichung ist....oh man, leben die hinter dem Mond oder was?
Ich meine Deutschland hat sogar grössere Internationale e-Sport Organisationen die auch sehr bekannt sind und meiner Meinung nach ist das nun mal der Sport der heutigen Zeit.

"sich miteinander zu messen, und möglicherweise als Sieger hervorzugehen" genau darum geht es doch im e-Sport...
 
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Lange Haare waren auch mal das Ende der Gesellschaft... Einfach reden lassen, freundlich nicken und stumpf winken Männer :D

Das bzw. Die gehen vorbei... Und lebt Eurer Hobby. Das langt, alles Andere macht Bauchschmerzen.

Gruß
Holzinternet
 
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Beim Schach töte ich doch auch Bauern, Reiter, Springer, ganze Türme bis hin zu den Royals XD
 
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xdave78 schrieb:
Findet ihr auch, dass eSport nichts mit Sport zu tun hat?
Ich glaube da muss man unterscheiden, ob man selber Sport als körperlich belastende Betätigung definiert oder als Wettkampf ohne nähere Definition. Ich nenne es idR. auch eher eher sportliche Betätigung, wenn ich mich wirklich bewege und "was Gutes für den Körper tue"...aber ebenso seh ich den Wettkampfgedanken, unter dem man eSport auch Sport nennen darf in meinen Augen. So wie Schach auch ein Sport ist, nur halt Denksport und kein körperlicher Sport.
xdave78 schrieb:
Was haltet ihr davon sogenannten "Expertenmeinungen" aus einer einzelnen Perspektive für so einen Artikel herzunehmen?
Wie immer...sehr wenig. Ich komm damit klar, da ich differenziert sowas betrachten kann und mir bewusst ist, dass es nur eine Meinung von vielen ist. Aber leider ist unsere Gesellschaft mittlerweile immer mehr unfähig zu differenzieren. Da ist es einfacher zu sagen "aber Experte abc hat gesagt..." anstatt seinen Kopf auch mal über den Idle zu strapazieren, selber nachzudenken und kritisch zu hinterfragen. In dem Kontext seh ich solche plakativen Aussagen eher kritisch, da sie in meinen Augen veraltete Ansichten bestärken und neuen Ideen keinen Platz bieten. Aber gut, das ist halt unser #Neuland. Ist ja bedauerlicherweise nicht nur in diesem Bereich so. Und sind wir mal ehrlich, mit Meinungen, über die man sich aufregen kann und die Leute provozieren erreicht man mehr Klicks und Aufmerksamkeit. Der Thread hier ist (völlig vorwurfsfrei) das beste Beispiel dafür :D
 
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Ich find die Diskussion überflüssig, inwiefern eSport nun Sport sei oder nicht. Wir wissen doch was es ist und es ist ein relativ neues, gesellschaftliches Phänomen das uns jetzt voraussichtlich dauerhaft begleiten wird. Darüber hinaus wird das Streamen von eSport selbstredend ähnlich groß werden wie (andere) Sportarten. Staaten wie Südkorea werden allein deshalb (endlich) mehr Aufmerksamkeit erhalten.
Mich würde es sehr stark wundern, wenn Deutschland ganz oben mitmischt zukünftif im eSport. Find ich aber auch nicht dramatisch.

Leiter des Suchtbereiches = Sein Beruf besteht darin, sich um Menschen zu kümmern, die aufgrund von u.a. Computerspielen stark leiden und behandlungsbedürftig sind deswegen. Was soll der schon groß zum Thema sagen außer 'ist gefährlich, kann gefährlich sein'.
 
Naja ist halt die frage zur definition von sport. für mich persönlich hat sport auch etwas mit körperlicher ertüchtigung zu tun. Ich würde für mich persönlich jetzt Schach nicht als sportart sehen und so geht es mir auch mit e-sport.

Aber natürlich gibt es auch Denksport, und in diese Richtung würde ich auch e-sport einordnen. Denn den Wettkampfcharakter, trainings, taktik usw kann mann e-sport und auch zb.: Schach nicht absprechen.

Das man für denksportarten auch körperlich fit sein sollte um mehrere std traning bzw wettkämpfe zu meistern darf man auch nicht ausser acht lassen.
 
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Man muss es differenziert sehen - der "Experte" ist Arzt für Suchterkrankungen, nicht für Games. Da muss man ihm schon die "Expertenmeinung" aberkennen. Ansonsten kann man auch einen Bäckermeister interviewen - der ist Experte auf seinem Fachgebiet und seine Aussage "Counterstrike schult die sprachliche Kommunikation, Sozialverhalten und die Handaugenkoordination" als Expertenmeinung aufnehmen.

Im aktuellen Stand find ich Social-Media (Einfluss von Influencer) und Surprise-Mechanics/Glücksspiel in Games wesentlich gefährlicher, als herbeigezogene "Tötungs/Belohnungsmechaniken".
 
Software ist halt programmiert, es sind 'Simulationen' und die impliziten Regeln "Wird ein Ball nach oben geschossen, dann fällt er irgendwann wieder runter" sind ebenso einprogrammiert und zwar nicht 1:1, sondern als Vereinfachungen einer realen Physik, was absolut ok ist, aber die Frage, welche Vereinfachungen denn nun konkret eingebaut werden und welche nicht sind ein stückweit willkürlich.
Wenn es beim Fußball regnet oder schneit, dann ist das insofern echt und wenn es bei einem Computerspiel regnet oder schneit, dann sind die Regeln für "Regen" oder "Schnee" ein stückweit willkürlich.
Bei sowas wie Counterstrike stellt sich die Frage nicht genau so 1:1, da wir das nicht im echten Leben als Sport betreiben :D. Dennoch basiert die konkrete Ausgestaltung des Spiels auf solchen Design-Entscheidungen, die sich zumindest nach aktuellem Stand jederzeit ändern könnten -> Wie hoch kann jemand springen, wie fliegt eine Kugel aus einem Scharfschützengewehr, etc. Die Natur kann auch keine Bugs haben, Software hat traditionell sehr viele Bugs.

Also der philosophische Unterscheid ist mMn schon sehr groß aber das ist ja scheißegal, eSport ist mega witzig und zieh ich mir lieber rein als Fußball.
 
Nero1 schrieb:
Der Thread hier ist (völlig vorwurfsfrei) das beste Beispiel dafür :D
Du sagst also, anstatt sich getriggert zu fühlen soll man solche "Beiträge" einfach hinnehmen und sich seinen Teil dazu denken? Weiß nicht ob die "Stillhalten-Taktik" je irgendwo, irgendwas geändert hätte. Aber danke für deinen Beitrag :D
 
Das Ganze damals "e-sport" zu taufen war vermutlich auf die breite Masse gesehen nicht unbedingt förderlich. Die Leute, die damals meinten, "lass uns das doch unter e-sport klassifizieren weil es im positiven Sinne ja dem echten Sport ähnelt (hinsichtlich dem Wettkampf)" haben ggf. nicht bedacht, dass dieser Vergleich einfach nur hinkt.

Einseitige Berichterstattung was das "Gaming" an sich angeht, gab und wird es wohl immer geben (Stichwort Killlerspiel-Debatte). Und natürlich ist es fahrlässig nur einen "Experten" aus der einen Ecke zu haben. Da sollte es schon immer ein differenzierendes Für und Wider geben.

E-Sport hat natürlich bei den Profis auch etwas mit Sport zu tun. Bei allen anderen ist es eben nur ein Hobby und da kann es natürlich auch negative Folgen haben (Suchterkrankungen und die Folgen). Bei einem Hobby-Kicker/Handballer o.ä. sind die negativen Nebeneffekte natürlich schon weniger (bis auf körperliche Verletzungen). Bei den 7-10 Jährigen ist es eben eventuell für die Entwicklung nicht unbedingt förderlich ständig vor der Kiste zu hängen und zu Zocken. Da ist der "klassisch" Sport doch sinniger. Oder im besten Fall ja die Mischung aus beiden...

Vielleicht sollte man einfach aufhören die beiden Sachen miteinander zu vergleichen. Wo ich dem Artikel recht gebe ist, dass dahinter natürlich ein finanzielles Interesse steht. Was die da an Geld umsetzen, ist schon erheblich. Aber auch hier, wieso halt nicht. Wenn die Nachfrage da ist, will sie eben auch bedient werden.

So mehr fällt mir dazu im Moment nicht ein...
 
derlorenz schrieb:
Wo ich dem Artikel recht gebe ist, dass dahinter natürlich ein finanzielles Interesse steht. Was die da an Geld umsetzen, ist schon erheblich. Aber auch hier, wieso halt nicht. Wenn die Nachfrage da ist, will sie eben auch bedient werden...
Der Geld Aspekt ist ja beim normalen Sport genau so bzw. noch viel grösser als im e-Sport und es geht nun mal nicht Professionell ohne Geld und das Firmen darauf aufmerksam werden ist ja wohl klar, wo man Profit machen kann sind die Firmen immer dabei.
 
Pandorum schrieb:
Der Geld Aspekt ist ja beim normalen Sport genau
Absolut, nur wollte auch mal dem Artikel ein bisschen zustimmen ^^
 
xdave78 schrieb:
Du sagst also, anstatt sich getriggert zu fühlen soll man solche "Beiträge" einfach hinnehmen und sich seinen Teil dazu denken? Weiß nicht ob die "Stillhalten-Taktik" je irgendwo, irgendwas geändert hätte. Aber danke für deinen Beitrag :D

Solange Leute am Schalter sind, die mit dem "Randphänomen" keinen direkten Kontakt haben, wird sich an der Lage tatsächlich nichts ändern. Daher, lesen und ignorieren ist da schon die passendere Option. Irgendwann rutschen Leute an die "Schalter" nach, die mit der Thematik mehr anfangen können.

Und solange man uns unsere Freizeitbeschäftigung nicht sperren will, solange kann man solche Artikel ignorieren.
 
Das Problem vieler sogenannter Experten ist, daß sie (auf der persönlichen Ebene) von Computerspielen nicht viel halten und dann versuchen ihre fachliche Autorität dafür zu mißbrauchen ihre persönliche Sicht der Dinge durchzusetzen. Und zwar gerne auch entgegen anderslautender Erkenntnisse.

Besonders gerne werden auch Ursache und Wirkung miteinander vertauscht. Dabei gibt es mittlerweile mehr als genug Hinweise darauf, daß der Konsum einschlägiger Medien keine antisozialen Neigungen hervorrufen, sondern sie nur, wenn sie bereits vorhanden sind, verstärken können. Anders ausgedrückt wird Counter Strike niemanden zum Amokläufer machen der nicht bereits vorher gefährdet war dazu zu werden. Bevor man also Computerspiele zum Sündenbock macht sollte man viel eher die Frage stellen warum der Täter überhaupt "auf der Kippe" stand.

Was den oben genannten Experten in besonderer Weise disqualifiziert ist folgender Satz:
Beim realen Sport geht es darum, sich miteinander zu messen, und möglicherweise als Sieger hervorzugehen, und beim E-Sport, insbesondere bei "Counter Strike", geht es ums Töten.
Es tut mir leid, aber wer das "erschießen" einer computeranimierten Figur (also ein Haufen Pixel) in seiner Eigenschaft als Experte mit dem Wort "töten" bezeichnet zeigt damit vor allem, daß er offensichtlich Schwierigkeiten hat Fantasie und Realität voneinander zu unterscheiden.

Das es da sogar einen gewaltigen Unterschied gibt zeigt unter anderem eine Meta-Studie zum Thema Vergewaltigungsfantasien von Frauen die im Journal of Sex Research erschien:
Current research indicates that between 31% and 57% of women have fantasies in which they are forced into sex against their will, and for 9% to 17% of women these are a frequent or favorite fantasy experience.
Quelle: https://www.tandfonline.com/doi/abs/10.1080/00224490701808191

Ein relativ hoher Prozentsatz von Frauen spielt also in der Fantasie ein Ereignis durch von dem mit Sicherheit keine Frau will, daß es ihr jemals in der Realität passiert. Der Unterschied in diesem Fall ist nämlich, daß wir in der Fantasie immer die Kontrolle haben. Eine Fantasie können wir jederzeit beenden wenn sie (zu) unangenehm wird.

Es gehört also einfach zur menschlichen Natur in der Fantasie Dinge durchzuspielen die wir in der Realität niemals erleben können oder wollen. Nur weil ich in Skyrim und anderen Spielen Gewalt als Mittel zur Konfliktlösung regelmäßig einsetze bedeutet das nicht, daß ich in der Realität dasselbe Verhalten zeige. In der Realität bin ich (vor allem was physische Konflikte angeht) sogar sehr konfliktscheu.

Zur Diskussion ob eSport Sport ist:
Das ist meiner Ansicht nach ein künstliches Problem. Wenn es hier wirklich um den physischen Aspekt ginge, dann müßte man gleichzeitig gegen den Begriff des "Denksports" vorgehen. Denn auch dieser "Sport" hat mit Bewegung nicht wirklich viel zu tun. Aber vielleicht sollten wir den Begriff Sport aus dem kompetitiven Bereich auch komplett ausschließen. Bei dem bekannten Tennis-Turnier in Wimbledon geht es eben nicht in erster Linie um den Sport, sondern darum zu zeigen wer der bessere Spieler ist. Es ist ein Wettbewerb. Und genau darum geht es auch bei Olympia und allen anderen Turnieren. Es geht nicht um den Sport, sondern es geht darum zu zeigen wer der Sieger ist. Und genau darum geht es auch beim eSport oder bei Schachturnieren. Es geht darum zu zeigen wer der Sieger ist. Es geht um das zur Schau stellen von Überlegenheit.

Insofern könnte man sportliche Wettbewerbe auch als ritualisierte physische Auseinandersetzung bezeichnen. Menschen treten gegeneinander an um klar zu stellen, wer von ihnen allen anderen überlegen ist. Am Ende ist klar, wer ganz oben auf dem Treppchen steht hat eindeutig gewonnen, ist eindeutig allen anderen in der Gruppe überlegen. Wenn man darüber nachdenkt ein zutiefst archaisches Schauspiel.

Also nein, eSport ist kein Sport im engeren Sinn. Allerdings haben Olympia und andere Wettbewerbe in meinen Augen auch nichts mit dem Sport zu tun wie ihn Millionen Menschen in ihrer Freizeit ausüben. Mir drängt sich aber inzwischen eher der Eindruck auf, daß es hier einfach um das liebe Geld geht. Es geht um staatliche Fördermittel, also um Subventionen. Der eSport ist (um es etwas plakativ auszudrücken) einfach ein Konkurrent an den staatlichen Futtertrögen. Und diesen Konkurrenten gilt es fern zu halten.
 
Reepo schrieb:
Solange Leute am Schalter sind, die mit dem "Randphänomen" keinen direkten Kontakt haben
Auch Politiker können Zahlen zu Umsatz und Wachstum lesen. Aber in Fußball sind wir Weltmeister, Milliarden werden für Lizenzen ausgegeben, die deutsche Werbebranche und Verlagsgesellschaften stecken da mit drin.
Die Alternative bei eSport? Twitch und Youtube teilen sich Gewinne, zusammen mit den großen US-Spieleschmieden.

Wir kriegen dank Dingen wie Hackerparagraf und zu langsamem Ausbau der IT-Infrastruktur die Transition nicht im Ansatz schnell genug hin, so das wir mitspielen können, also wird versucht so lange wie geht das alte Spiel noch zu spielen in dem wir gut sind und wo Deutschland in der Lage ist, Umsatz zu generieren anstatt den zu 100% in die USA abfließen zu lassen.
 
Reepo schrieb:
Solange Leute am Schalter sind, die mit dem "Randphänomen" keinen direkten Kontakt haben, wird sich an der Lage tatsächlich nichts ändern. Daher, lesen und ignorieren ist da schon die passendere Option. Irgendwann rutschen Leute an die "Schalter" nach, die mit der Thematik mehr anfangen können.

Und solange man uns unsere Freizeitbeschäftigung nicht sperren will, solange kann man solche Artikel ignorieren.
Find ich ehrlich gesagt ziemlich gefährlich die Einstellung. Es gibt auch Leute die den "Schalter" umlegen, bevor jemand dran kommt der es vielleicht anders einschätzt. Und das hat nicht immer "mir egal" Folgen.
Klar kann man wegsehen: wenn Kids in eine "Killerspieler"-Ecke gestellt werden, wenn Leute Pandemie-Tote oder den Klimawandel leugnen, wenn Leute die nicht "deutsch" aussehen an der S-Bahn Halte verkloppt werden oder unter Generalverdacht gestellt werden. Sind sicherlich ziemlich fatalistische Beispiele aber irgendwo alle aus Ecke.
Kann man sicherlich hinnehmen - ob das die beste Option ist zweifle ich offen an.

Vor 15 Jahren hätte ich so einen Beitrag sicherlich auch geflissentlich überlesen, aber wir sind nun mal nicht mehr vor 15 Jahren. Wäre der Beitrag auf RT-News oder so erschienen , wäre es sicherlich auch was Anderes als auf einem Portal wie t-online. Nun kann man sicher einwerfen, dass das "Gros" der "Gamer" wohl keine News liest und denen auch egal ist was irgendwo steht, aber genau deswegen finde ich es nicht ganz daneben, sowas z.B. hier aufzugreifen.
 
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Na ja, die Diskussion um die sogenannten "Killerspiele" gibt es schon länger. Ich kann mich noch daran erinnern, daß 1993 (ja, ich bin alt) dieses skandalöse Spiel Mortal Kombat 2 erschien. Dieses Spiel befand sich nicht nur auf dem "Index" sondern stand darüber hinaus unter dem Bann von §131 StGB. Seit ziemlich genau einem Jahr darf sich allerdings auch in Deutschland jeder mit eigenen Augen von der Gefährlichkeit dieses Spiels überzeugen. Wer regelmäßiger Konsument von Action-Filmen und/oder Krimiserien ist dürfte allerdings schon schlimmeres gesehen haben.

Auch wenn es inzwischen genügend Studien gibt die eindeutig aussagen, daß es keinen kausalen Zusammenhang zwischen "Killerspielen" und realer Gewaltausübung gibt wird dieser Zusammenhang zu geeignetem Zeitpunkt immer wieder von Politikern hergestellt oder suggeriert. Das wird auch so bleiben solange Politiker mit dieser Taktik bei ihren Wählern Punkte sammeln können.
 
BeBur schrieb:
Wir kriegen dank Dingen wie Hackerparagraf und zu langsamem Ausbau der IT-Infrastruktur die Transition nicht im Ansatz schnell genug hin, so das wir mitspielen können,

Der Hackerparagraf ist interessant. Da heist es "Vorbereiten des Ausspähens und Abfangens von Daten (umgangssprachlich auch Hackerparagraf oder Hackertoolparagraf) ist ein Tatbestand" Ist dann schon das kaufen eines USB-Sticks schon eine Vorbereitung?

Wenn man Killerspiele verbieten will, wie ist es mit Autorennspiele? Die könnten ja einen dazu verleiten zu schnell zu fahren!
 
xdave78 schrieb:
Find ich ehrlich gesagt ziemlich gefährlich die Einstellung. Es gibt auch Leute die den "Schalter" umlegen, bevor jemand dran kommt der es vielleicht anders einschätzt. Und das hat nicht immer "mir egal" Folgen.
Klar kann man wegsehen: wenn Kids in eine "Killerspieler"-Ecke gestellt werden, wenn Leute Pandemie-Tote oder den Klimawandel leugnen, wenn Leute die nicht "deutsch" aussehen an der S-Bahn Halte verkloppt werden oder unter Generalverdacht gestellt werden. Sind sicherlich ziemlich fatalistische Beispiele aber irgendwo alle aus Ecke.
Kann man sicherlich hinnehmen - ob das die beste Option ist zweifle ich offen an.

Vor 15 Jahren hätte ich so einen Beitrag sicherlich auch geflissentlich überlesen, aber wir sind nun mal nicht mehr vor 15 Jahren. Wäre der Beitrag auf RT-News oder so erschienen , wäre es sicherlich auch was Anderes als auf einem Portal wie t-online. Nun kann man sicher einwerfen, dass das "Gros" der "Gamer" wohl keine News liest und denen auch egal ist was irgendwo steht, aber genau deswegen finde ich es nicht ganz daneben, sowas z.B. hier aufzugreifen.

Sorry, aber du interpretierst in meine Aussage etwas zu viel rein und vergleichst meine Aussage mit ein paar Punkten, die mir dann doch schwer im Magen liegen, wenn meine Aussage zu diesen gestellt wird....

Von "wegsehen" hab ich nichts geschrieben. Man soll die betreffenden Artikel lesen und dann ignorieren. Aber während Gaming eine Freizeitbeschäftigung ist, ist...
  • "Leute verkloppen" eine Straftat
  • "Pandemie und Klimawandel leugnen" eine Meinung, egal wie man sie deutet.
  • "Leute die nicht "deutsch" aussehen [...] verkloppt werden oder unter Generalverdacht gestellt" wieder eine Straftat.
Wie soll meine Aussage diesen Artikel zu ignorieren da hineinpassen?
Ich hab auch nicht geschrieben, dass es "mir egal" ist.

Ich hab auch nichts von "hinnehmen" geschrieben. Nein, aber man soll solche Clickbait Artikel (nichts anderes sind solche Artikel, billiger Clickbait) einfach ignorieren. Sie ändern nichts am Zustand, noch entsprechen sie dem wissenschaftlichen Stand, noch geben Sie ein Abbild dessen wieder, wie der gesamte Zusammenhang ist und wie es sich chronologisch entwickelt hat.

Im Endeffekt geht es nur Clicks, Werbung und Geld machen. Nichts anderes will die Telekom Seite.

Und wenn man nur mal etwas recherchiert, dann merkt man doch, dass man den Artikel nicht ernst nehmen soll.

Sucht man nach "Rainer Thomasius" (dem Suchtexperten) kommt man auf Artikel, wie zB. der TAZ
In dem Artikel wird Thomasius als "Mietmaul" betitelt...ein Lobbyist.

Sucht man nun nach "Rainer Thomasius Lobby" dann findet man zB. solche einen Artikel
Der Artikel ist von 2005, die Links sind zumeist nicht mehr passend.
Ich zitiere mal, ohne jetzt die Inhalte u. Personen weiter zu prüfen:

Professor Stephan Quensel vom Bremer Institut für Drogenforschung:
"Schon die von Thomasius herausgegebene und betreute Ecstasy-Studie wies vor allem in dem von ihm betreuten Teilgebiet erhebliche methodische Mängel auf. Eigene Forschungsarbeiten auf dem Cannabis-Gebiet liegen zumindest in publizierter Form nicht vor. Es existiert lediglich ein übersichtsartikel in der Zeitschrift Blutalkohol, den Thomasius mit mehreren anderen Autoren zusammen verfasst hat. Es fällt auf, dass er mehrfach höchst überzogene und kaum zutreffende Aussagen zum Cannabis abgibt, bei denen er seine Praxiserfahrungen in einer wissenschaftlich unmöglichen Weise verallgemeinert. Im Vergleich zu den Verfassern der bisherigen Expertisen im In- und vor allem im Ausland (zuletzt: Ministry of Public Health of Belgium: Cannabis Report August 2002) wirkt Thomasius kaum als besonders qualifiziert."

Dr. med. Franjo Grotenhermen von der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin:
"Professor Thomasius wirbt durch eine Skandalisierung der Thematik auch erfolgreich um Geldmittel. Wie sich erneut bewahrheitet, stellt die mediale Dramatisierung in der heutigen Zeit durchaus ein Erfolgsmodell dar. Das ändert aber nichts daran, dass Professor Thomasius aus wissenschaftlicher Sicht regelmäßig vor allem seine Inkompetenz demonstriert. Ich bin wenig überrascht, dass die Politik, bei der Klappern ebenfalls zum Geschäft gehört, so prompt darauf hereinfällt. Bestürzend ist es dennoch. Ich hätte mir von der Politik mehr Sorgfalt bei der Vergabe von Forschungsgeldern erhofft."


Tausche Cannabis gegen E-Sports.

Ein Lobbyist bei der Arbeit.

Worum geht's am Ende? Geld.

Soll man daher solche Artikel ignorieren - JA!
 
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