[Sammelthema] Eure verwendete SSD, FileBenchs und Fragmentierungsgrad

T

Tersus

Gast
Guten Morgen,

ich hoffe, ich finde Anhänger für dieses Thema. Dass im Titel der Fragmentierungsgrad mit erwähnt wurde, sollte mir ein paar Klicks mehr einbringen, wenn auch noch ein paar Seufzer mehr.

Vorweg das leidige nie enden wollende Thema "De- und Fragmentierung einer SSD":
Wer die Forensuche benutzt, wird dutzende Beiträge finden, in denen dutzende Benutzer verdeutlichen, dass Defragmentierung nicht nur absolut unsinnig und zeitverschwendend ist, sondern auch gänzlich schädlich für die Lebensdauer. Tatsächlich haben jedoch deutlich weniger Benutzer wirklich vertiefte Hardwarekenntnisse über die SSD und ihre Funktionsweise, wie ich selbst. Die meisten kommen sofort mit dem Kommentar "Kein Schreib-/Lesekopf, deswegen nicht defragmentieren." und adoptieren damit nur die am meist plausiblen Beiträge von Nutzern, welche wirklich gut ihre These darlegen. Wirklich wissen, tun sie es nicht. Sie vertrauen auf die Äußerungen anderer, wie man halt gegenwärtig so mit den Dingen, die man nicht weiß, verkehrt. Das mache ich auch nicht anders.
Ich habe mir von SSD-Defragementierungs"befürwortern" ebenfalls sehr interessante Thesen angehört, die ich aufgrund meines mangelnden Interesses an tiefgreifenden Hardwarekenntnissen über die SSD heute allerdings nicht mehr zusammenbekomme. "Befürworter" nicht im extremen Sinne, sondern dahingegen, dass diese behaupten, bei "schwerer" Fragmentierung sei es nicht verkehrt, zu defragmentieren.

Ich kenne die Beiträge von Holt, welche u.A. daran erinnert, dass es keinen wirklichen Schweregrad von Fragmentierung bei einer SSD geben kann, weil die Daten intern noch mal ganz anders in der SSD verteilt seien, als man auf dem Desktop in einem Defragmentierungswerkzeug sehen kann.

Ich bin definitiv kein Befürworter von Defragmentierung bei SSDs, falls das hier falsch rüber gekommen sein sollte. Was ich aber bin: Extrem verunsichert. Die Theorie bei Seite, die Praxis soll Klarheit schaffen.

Ich habe mich getraut und meine Samsung 840 Pro gestern Abend mit dem Defraggler defragmentiert. Sie hatte als Systemplatte lediglich 18% Fragmentierung.
Hier meine Ergebnisse:


File Bench bei 18% Fragmentierung (Energiesparmodus):
FB_18P_fragmentierung_energiesparmodus.png

File Bench bei 0% Fragmentierung (Energiesparmodus):
FB_0P_fragmentierung_energiesparmodus.png

File Bench bei 0% Fragmentierung (Leistungsmodus):
FB_0P_fragmentierung_leistungsmodus.png

Samsung Magican bei 18% Fragmentierung (Leistungsmodus):
SM_18P_fragmentierung_leistungsmodus.png

Samsung Magican bei 0% Fragmentierung (Leistungsmodus):
SM_0P_fragmentierung_leistungsmodus.png


Bei allen Benchs ist die Leistung nach der Defragmentierung signifikant angestiegen. Beim Filebench hatte ich das erwartet, dass aber auch die IOPS beim Samusung Magican steigen, hätte ich nicht erwartet.
Kann man aus den Ergebnissen logisch ableiten, dass die Defragmentierung die Leistung steigert? In meinem Fall, ja!
Die wichtigere Frage lautet aber: Was waren die Gründe, für die Leistungssteigerung?
Die neue "bessere" Anordnung der Daten?
Oder doch eher das durch die Neuanordnung verursachte Auffrischen der Speicherzellen?

Lange Rede, kurzer Sinn:
Ich will eigentlich kein Diskussionsthema, weil schon zu viel diskutiert wurde.

Worum ich euch bitte, zu posten:
- eure verwendete System-SSD
- Grad der Fragmentierung laut Defraggler (Piriform)
- Bildschirmfoto von eurem FileBench auf dem (fragmentierten) Systemlaufwerk

Vor allem stark fragmentierte Systeme sind interessant!

Vielen Dank für eure Teilnahme!
 
Fragmentierung geht auch die Performance, auch bei SSDs. Wer es nicht glaubt, der fülle mal auf einer Partition seiner SSD lauter durchnummerierte 4k Dateien, löschen alle mit den ungeraden Endziffern und benche erneut. Dann ist die die maximale Fragmentierung erreicht und wer dann keine Unterschied sieht, hat einen Fehler gemacht.
 
Wo ist denn da bei dir die Leistung "signifikant" angestiegen? Das bisschen mehr könnten genauso gut Messungenauigkeiten sein.

Ansonsten schließe ich mich Holt an. Klar kann man eine SSD mit Gewalt dazu bringen das die Schreibraten in den Keller gehen da keine freien Speicherblöcke mehr vorhanden sind.
 
Hallo,

hierüber haben sich andere Leute schon Gedanken gemacht und Testreihen durchgeführt, z.B.

http://www.pcworld.com/article/2047513/fragging-wonderful-the-truth-about-defragging-your-ssd.html

Um Aussagen zu treffen sind auch nicht nur ein oder zwei Benchmarkläufe zu machen sondern komplette Testreihen. Je nachdem was gerade auf dem System läuft (Virenscanner, Windows Indexdienst,...) sind Wertesprünge ganz normal. Wirf den Samsung Test jetzt einfach zehnmal hintereinander an, dann wirst Du sehen was ich meine ;)

@Holt Klar kann man solchen "Unfug" treiben aber das hat absolut nichts mit der Realität einer normalen System SSD zu tun.

VG
TheTux
 
Tersus schrieb:
Bei allen Benchs ist die Leistung nach der Defragmentierung signifikant angestiegen.

Signifikant? :lol:

Eine Leistungtsteigerung von gerade mal 3,2% ist doch nicht signifikant. Das ist absolut nicht der Rede wert. Außerdem verkürzt die Defragmentierung einer SSD die Lebensdauer erheblich. Muss ja jeder selber wissen was er tut aber ich würds nicht machen.
 
Fragmentierung ist doch bei SSD erwünscht. Dadurch werden die Zellen insgesamt immer mal aufgefrischt und leben länger. Mit Win7 oder höher ist dem System SSD sogar bekannt, dh. die Zeit zum Zusammensuchen einer Datei dauert zwar länger (Faktor Zeit = X), wird aber mit höherer Lebensdauer (Faktor X^3) wieder aufgehoben (Werte geraten, grad keine Quelle. Sollen nur Beispiel sein).

Mit Trim, Garbage Collection und Co. wird dabei auch noch aufgeräumt.

Die Zugriffszeiten ändern sich aber, je nach Fragmentierung, nur in Benchmarks.
Bei den Iops wird es auch nur interessant, wenn sie quasi gebraucht werden. Der typische Fall ist aber eher niedrig und daher auch nur in Benchmarks unterschiedlich.

lg
fire
 
Gibt keinen, da ich keine vergleichenden Werte vor und nach der Defragmentierung angegeben habe. Das ist einfach der gänge Sprachgebrauch um etwas zu verdeutlichen. Mach nicht nur ich so, brauchst nur mal zu dem Thema googeln. Da ist dann von drastisch, außergewöhnlich usw. die Rede. Sitlistisches Mittel kann man auch dazu sagen.

Beim TE ist dies aber unpassend, da seine Benchmarkwerte nicht zum entsprechenden Sprachgebrauch passen. 3,2% sind eben nicht signifikant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann hast du den Fehler nicht gefunden. Das "erheblich" war hier ebenso fehl am Platz wie beim TE das "signifikant". Die paar % die das Defragmentieren zu Lasten der Lebensdauer der Zellen geht ist alles andere als erheblich.
 
Danke das du meinen Beitrag nicht gelesen oder nicht verstanden hast. Alles weitere kann dann auch per PN erfolgen, da Off-Topic.
 
Jetzt geht es um Wörterdefinitionen. :( "Signifikant" ist ein Synonym für "bemerkenswert", "erwähenswert", "beachtlich", "erkennbar", "deutlich", ... . Es ist kein Synonym für "erheblich" oder "extrem", was viele den vorangegangenen Wörtern gleichsetzten. Da sind kleine, aber feine Unterschiede. Bitte versucht jetzt nicht, hier gegen zu argumentieren.

Wenn meine Daten bei 18% Fragmentierung zum Teil mit nur 50MB/s gelsen werden und danach bei 0% Fragmentierung 150MB/s, dann denke ich, ist das erwähnenswert.

Masamune2 schrieb:
Wo ist denn da bei dir die Leistung "signifikant" angestiegen? Das bisschen mehr könnten genauso gut Messungenauigkeiten sein.

Nein, ich habe jede der Messungen 3 mal getätigt. Immer noch zu wenig? Dann muss ich Benchmarktests in Frage stellen. ;)
Ich denke schon, dass das in etwa gereicht hat.

Holt schrieb:
Fragmentierung geht auch die Performance, auch bei SSDs.
Diese Aussage steht aber in völligem Gegensatz zu der weit verbreiteten Annahme, dass, egal wie fragmentiert die Daten sind, eine SSD diese immer gleich schnell lesen kann, weil ja "kein Schreib-/Lesekopf vorhanden" ist.

Mir ging es auch gar nicht um die beabsichtigte Fragmentierung des Systems, sondern lediglich um die gewöhnliche Fragmentierung, die mein Verwenden des Systems entsteht.

Dann befürwortest Du, Holt, also ebenfalls die Defragmentierung einer SSD bei starker Fragementierung? Ab welchem Fragmentierungsgrad reden wir denn von starker Fragmentierung? f >= 40%?
 
Also ich muss ganz ehrlich sagen, mir ist noch nie jemand aufgefallen er behauptet das fragmentierung gar keinen Einfluss auf die Performance einer ssd hat.

Ob/wieviel Performanceverlust bei welchem fragmentierungsgrad entsteht kann ich nicht sagen.

Die Beeinträchtigung der Lebensdauer durch defragmentierung gab es meines Wissens auch schon bei HDDs.

Auch damals schon hat man doch erst defragmentiert wenn ein signifikanter performance verlust zu spüren war.
Das war bei HDDs im gegensatz zu SSDs aufgrund der langsamen Zugriffszeiten wesentlich schneller spürbar.
Solange meine SSD also immer noch deutlich schneller ist als jede HDD brauch ich persönlich auch nicht defragmentieren.


Eine Statistik mit dem Verhältnis Performance/fragmentierungsgrad würde mich dennoch interessieren.
 
Meine SSD im Arbeitsrechner wurde bisher auch nie defragmentiert. Ich habe das jetzt
mal gemacht. Der Benchmark vorher und hinterher. Also marginale Unterschiede wie ich
finde. Kann man eigentlich gleich vergessen.
 

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TheTux schrieb:
@Holt Klar kann man solchen "Unfug" treiben aber das hat absolut nichts mit der Realität einer normalen System SSD zu tun.
Was heißt Unfug? Wenn man damit die maximal mögliche Fragmentierung erzeugt und dann einen Einfluss auf die Performance belegt, dann hat Fragmentierung einen Einfluss, die Frage ist dann nur noch, ab wann der wie sehr praxisrelevant wird. Es widerlegt aber eindeutig diese oft zu lesend Behauptung, dass es eben keinen Einfluss hätte.

Der Einfluss der Fragmentierung liegt in der Länge der möglichen Zugriffen auf die SSD, die ATA Befehl erlauben es ja bis zu 2^16 LBAs mit einem Befehl zu adressieren, nur begrenzt u.a. die Länge eines Fragments die maximale Länge eines Zugriffes. Das SSDs aufgrund ihrer internen Parallelität bei lange Zugriffe weit bessere Transferraten als bei kurzen Zugriffen erzielen, sollte bekannt sein und dann beim Vergleich der seq. Werte bei AS-SSD mit den 4k Werte auch jeder sehen. Obendrein wird der Verwaltungsaufwand für das Filesystem mit jedem Fragment für die Daten größer, was noch mehr kurze Zugriffe erfordert umm diese Metadaten alle zu lesen bzw. zu schreiben.
 
@Holt

Das Ganze hatten wir doch schon. Die Auswirkungen sind lange nicht so extrem gewesen wie erwartet und in der Praxis ist eine SSD auch nicht so schlimm fragmentiert wie im Worst Case Test.
 
cyberpirate schrieb:
Meine SSD im Arbeitsrechner wurde bisher auch nie defragmentiert. Ich habe das jetzt
mal gemacht. Der Benchmark vorher und hinterher. Also marginale Unterschiede wie ich
finde. Kann man eigentlich gleich vergessen.

Das war einmal ein Test für die Katz. Du hast den Test völlig verfehlt.
1. Wie sehr war deine System-Platte denn laut defraggler fragmentiert?
2. Wieso läßt du AS SSD laufen? Das schreibt doch die Daten neu und ließt auch die neu geschriebenen Daten.
3. Du hättest FileBench nehmen und deine fragmentierte System-Platte auswählen müssen.

Somit war das völlig umsonst. Wenn man falsch testet, kann ja nichts Sinnvolles dabei raus kommen.
 
Den Unterschied sieht man ja bei Dir vor allem in der Minimalen Geschwindigkeit und da vor allem ohne den Energiesparmodus, der kostet immer Performance. Da warten einige Dateien offenbar stärker fragmentiert, aber man müsste es um genau zu sein auf einer reinen Datenplatte benchen, dabei Systemplatten immer auch mal Systemzugriffe auf die Platte dazwischen funken können.

Übrigens ist auch der Test mit AS-SSD nicht immer sinnfein, das hängt aber sehr davon ab, wie viele Lücken da waren und wie groß diese waren. Wenn die Lücken klein und sehr verteilt sind, dann geht bei AS-SSD vor allem die Schreibrate runter, löscht man aber nur eine große, nicht fragmentierte Daten und schafft so eine passende Lücke, kann man auch ohne Defragmentieren wieder eine ordentliche Performance ermitteln.
 
Tersus schrieb:
........
3. Du hättest FileBench nehmen und deine fragmentierte System-Platte auswählen müssen..

Nun dann werde ich das mal auf meinem Gamer PC mit Flebench wiederholen. Wobei ich glaube
das es eben kaum was bringen wird. Außerdem hatte ich meine System Platte im Arbeitsrechner
getestet. Und ob es wirklich Sinn macht zu defragmentieren ist jetzt wohl immer noch nicht ganz
klar, oder?
 

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