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Ensign
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Samsung CHG90 - ein neuer Standard
Vorwort
Glücklich und voller Dankbarkeit über die Nachricht einen Samsung CHG90 testen zu dürfte, überkam mich vor rund drei Wochen ein solch breites Grinsen, dass es diesen breitesten aller Breitbildmonitore vollständig hätte ausfüllen können.
Ich möchte dem gesamten Team von Computerbase danken, aber natürlich auch den Mitarbeitern und mutigen Ingenieuren von Samsung, die einen Bildschirm dieses Formats überhaupt erst möglich machten.
😃
Doch nun sitze ich hier, als einer der fünf Auserkorenen mit dem wahrscheinlich Ungewöhnlichsten, was ich je an Monitor vor meiner Nase hatte. Einen Lesertest darf ich schreiben, einen Bericht darüber verfassen, was ich von diesem exklusiven Stück Hardware halte. Aber was schreibt man in einem solchen Bericht? Was könnte den Leser des Tests eines anderen Lesers interessieren? Und wie teste ich als privater Anwender überhaupt einen solchen Monitor? Immerhin besitze ich kein teures Equipment um die perfekte Bildschirmausleuchtung, den Umfang des Farbraums oder eine millisekundengenaue Reaktionszeit zu messen.
😕
Über diese und viele weitere Fragen habe ich mir sehr lange Gedanken gemacht, auch über mein generelles Vorgehen und natürlich, worüber ich schreiben möchte und worauf ich meinen Fokus legen mag. Entgegen vieler rein auf Zahlen, Daten, Fakten basierender Testberichte habe ich beschlossen meine Erfahrungen auf subjektiver und emotionaler Ebene niederzuschreiben und mit Euch zu teilen, was mir gefiel, was mich begeisterte, auf welche Widrigkeiten ich gestoßen bin.
Und um dem Ende bereits ein wenig vorauszugreifen: Ich bin von diesem Monitor begeistert! Für mich ist er der fast perfekte Bildschirm. Ein Kumpel hat ihn sich bei mir angeschaut und "Probe gespielt", nachdem er wieder vor seinem 16:9er saß, hat er sich kurz darauf direkt einen solchen Samsung bestellt.
😄
Ein paar Worte zu meiner Person
Mein Name ist Martin, ich komme aus Hessen, bin Ende dreißig und würde mich in Richtung Freizeit-Nerd mit leichten Tendenzen zur Gaming-Szene einordnen. Beruflich habe ich im Übrigen nicht viel bis gar nichts mit Computern zu tun.
Anfänglich noch vor einem C64 mit Monochrom-Bildschirmen (schwarz-weiß/schwarz-grün) sitzend, habe ich über die vergangenen Jahre und Jahrzehnte viele Bildschirme aller möglichen Formate, Größen und Formen vor meiner Nase gehabt. Nach dem Ende der klassischen 4:3 Röhre waren es allerhand 16:10/16:9 Bildschirme, mit dem Aufkommen des 21:9 Formats gab ich mich dem Motto hin „breiter ist besser“, was schlussendlich in einem 3-Bildschirm-System endete.
Nun, mit diesem „Monster“, welches Samsung auf die Welt losgelassen hat, beginnt für mich ein neues Kapitel.
Mein Schwerpunkt
Mein Bericht wird sich mit dem Samsung im Gamingbereich befassen und mit den gesammelten Erfahrungen der letzten Wochen. Ich werde versuchen zu vermitteln, womit mich dieser Bildschirm begeistern konnte, was mir weniger gefiel und wie ich mich fühlte auf einem solch schicken Stück Hardware zu zocken. Wie eingangs erwähnt werde ich aber weniger auf die technischen Daten oder werbewirksame Highlights eingehen.
Als Spieler einer älteren Generation liegen meine Schwerpunkte im gemütlichen Freizeit- und Feierabendzocken, eher in Single-Player-Games denn in MMOs, im E-Sport oder Ähnlichem.
Für meine Begutachtung war ich bemüht eine bunte Mischung an Spielen heranzuziehen. Neben Titeln wie The Witcher 3, Batman Arkham Knight, Anno 2205 habe ich mir die MMOs Black Desert und World of Tanks angesehen. Auch in einige älter Titel habe ich hineingeschaut, wie diese mit diesem exklusiven Format zurechtkommen.
In meiner Vorstellung wollte ich noch weit mehr Spiele testen, was leider aus zeitlichen Gründen nicht hinhaute. Sicher werde ich aber noch Erfahrungen und Screenshots anderer Spiele nachreichen, für Titelwünsche habe ich dahingehend stets ein offenes Ohr.
Mein System
Vor einiger Zeit habe ich mir einen „kleinen“ Gaming-Chair zusammengeschraubt, welcher sich seither im ständigen Wandel befindet. Derweil überarbeite ich mal wieder mein System, weswegen sich der eigentliche Rechner noch im Um/Aufbau befindet. Folgende für diesen Bericht relevanten Kernkomponenten sind vorhanden, aber leider noch nicht auf Leistung optimiert:
Grafikkarte | Powercolor Radeon RX Vega64 Red Devil |
Alternativ | KFA2 GeForce GTX 1080 Ti EXOC |
Mainboard | Asus Z370 ROG Maximus X Formula |
CPU | I7-8700k |
RAM | 32GB G.Skill Trident Z RGB 3200 CL14 |
SSD | Crucial M550 1TB |
Der Bildschirm
Die Ankunft
Der Bildschirm wurde per Spedition von zwei Mann geliefert. Der Karton misst immerhin eine beachtliche Länge von knapp 1,30 Metern! Einer der Speditionsfahrer wollte aufgrund der ungewöhnlichen Maße des Kartons wissen, was sich darin befände, ob es ein Monitor oder ein Fernseher sei, oder etwas zum Ausfahren. Er schien ein wenig verwirrt, als ich ihm versuchte zu erklären, dass Samsung – vereinfacht gesprochen – zwei 27 Zoller zu einem extrem breiten 49er zusammen „geschweißt“ hätte … Beim Einsteigen in das Lieferfahrzeug höre ich noch, wie er seinem Kollegen leicht ungläubig versucht hat, dies zu erklären.
Das große Opening
Voller Ehrfurcht widmete ich mich nun dem Karton. Auf der Oberseite des Kartons brachte mich zugleich die Aufschrift zum Schmunzeln: Do not open here. Open opposite side.
Na gut, also einmal wenden und den Karton von unten aufschneiden, ganz wie Samsung es wünscht.
Sofort breitete sich eine Menge an Zubehör vor mir aus, welches ich, ungeduldig wie ein Kind am Weihnachtsmorgen, gekonnt bei Seite legte, da ich verständlicherweise erst einmal an den Bildschirm wollte.
Nun lag er vor mir, noch eingehüllt in ein weißes Gewand, ließ sich seine Größe bereits erahnen. Vorsichtig befreite ich ihn aus seinem Behältnis. Wieder überkam mich ein Grinsen, eines Honigkuchenpferds würdig.
Der Aufbau
Da der Samsung anstelle meines hängenden Drei-Bildschirm-Setups treten sollte, brauchte ich mich um dessen Fuß nicht weiter bemühen. Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass der Fuß einen massiven und sehr stabilen Eindruck macht, was bei der Größe und dem Gewicht des Bildschirms auch notwendig ist. Auch soll der Fuß beleuchtet sein, die Einstellungen des Bildschirms bieten diesbezüglich auch einen Menüpunkt.
Kurzerhand demontierte ich meine bisherigen Bildschirme und montierte das neue Herzstück meines Gaming-Chairs mit dem beiliegenden VESA-Adapter. Mein eingangs erwähnter Kumpel hat seinen Samsung im Übrigen auch aufgehangen.
Der erste Kontakt verläut völlig Problemlos, der Samsung verhält sich, wie sich ein braver Monitor sich verhalten sollte. Anschließen (Display Port), PC starten, Bild. Soweit alles Gut! Und damit er sich nicht so alleine fühlt, habe ich ihm zwei kleine Wingmen gegönnt.Die Bildqualität
Die Farben gefallen mir außergewöhnlich gut. Störende Lichthöfe oder eine auffallend schlechte Ausleuchtung konnte ich nicht feststellen. Von der Sichtprüfung her bin ich mit dem Gerät durchaus zufrieden. Unter Windows wirkt das Bild angenehm farbenfroh und so scharf, wie man es von einem FullHD-Bildschirm erwarten darf, womit wir auch direkt auf die Auflösung zu sprechen kommen.
Da der Bildschirm mit „nur“ 1080 Zeilen daherkommt, könnte man darüber philosophieren, ob denn diese Auflösung überhaupt noch zeitgemäß ist. Und selbstverständlich würde eine feinere Auflösung der Schärfe des Bildes gut tun. Wären Grafiker, Videobearbeiter, ect. die Zielgruppe von Samsung gewesen, dann wäre ich ganz vorne mit dabei auf die Auflösung zu schimpfen. Selbst als reinen Bürobildschirm für Textverarbeitung und/oder Tabellenkalkulation würde ich bei dieser Preisklasse zu feiner auflösenden Geräten greifen. Als Beispiel bietet Samsung selbst schicke 4K-Bildschirme an, von denen man zum Preis eines CHG90 drei Stück bekommen würde. Aus rein pragmatischer Sicht wären diese in einem solchen Szenario die wahrscheinlich bessere Wahl. Möchte man in seinem Büro allerdings etwas Prestigeträchtige und Einzigartiges stehen haben, dann ist der CHG90 – Auflösung hin oder her – natürlich sofort wieder im Spiel.
😉
"Spiel" ist hier das entscheidende Schlüsselwort! … Beworben wird der Samsung ganz klar als Gaming-Monitor. Der Fokus ist auf ambitionierten Spielern gerichtet und keineswegs auf Menschen, welche sinnvoll und wirtschaftlich mit einem solchen Gerät arbeiten möchten. Ein reaktionsfreudiges Panel, eine hohe Herzzahl, gute Kontraste und Schmankerl wie FreeSync oder HDR sowie ein guter Overdrive, werden bei den meisten Spielern höher im Kurs stehen, als eine makellose Ausleuchtung, eine perfekte Farbkalibierung oder eben eine ultrafeine Auflösung.
Gerade Letzteres ist teilweise fast schon nachteilig und dürfte auch über die nächsten Jahre noch eine eher untergeordnete Rolle spielen, da ich weder AMD noch Nvidia auf absehbare Zeit in der Lage sehe, die nötige Rechenpower zu liefern um 4K oder mehr ordentlich befeuern zu können. Bei genügend Spielen langt bereits einfaches Full-HD, um auch die stärkste Grafikkarte in die Knie zu zwingen. Natürlich kann man Details, Schatten und vieles mehr auf ein Minimum reduzieren, um einen 4K Bildschirm mit >60FPS zu versorgen, aber was bringt dann die tolle Auflösung, wenn es nichts mehr aufzulösen gibt?
🎮
FreeSync2 – mein heimliches Highlight
Einige Spiele konnte ich zusätzlich zur VEGA 64 mit einer 1080ti testen. Trotz der teils deutlich höheren FPS Leistung der 1080ti wussten VEGA und Samsung durch FreeSync sehr zu gefallen und in einigen Spielen ein wesentlich ruhigeres und flüssiger wirkendes Bild auf den Monitor zu zaubern. An dieser Stelle war ich sehr überrascht, da ich bis jetzt generell glaubte „Mehr ist Besser“.
144Hz – „Mehr ist Besser!“
Der Samsung kommt mit 144Hz daher, was bei einigen sicher die Frage aufwirft, ob es für ein flüssiges Gameplay mehr als 60Hz braucht, gerade da uns vor einiger Zeit 30Hz als „cineastisches“ Highlight verkauft werden sollte.
Von mir an dieser Stelle ein eindeutiges „JA“
Ab 100Hz fühlen sich meine Augen wohl, um Unterschiede zwischen 100Hz, 120Hz und 144Hz auszumachen sind sie dann aber wohl doch etwas zu betagt.
Natürlich kommt es wieder einerseits auf den persönlichen Geschmack an, andererseits aber auch darauf, was man spielt. Ich persönlich tendiere in Richtung 120Hz, da Spiele, ja selbst die Desktopsteuerung, merklich reaktionsfreudiger werden. In Spielen wie For Honor oder Mortal Kombat, in denen z.B. Konterangriffen innerhalb eines bestimmten Millisekundenbereichs ausgeführt werden müssen, kann eine höhere Hz-Zahl über Sieg und Niederlage entscheiden. Aber auch ungeachtet solch beider Extreme nehme ich eine Darstellung jenseits der 60Hz sehr positiv wahr.
Bedienung, bitte!
Die Bedienung über den Steuerstick an der Unterseite des Bildschirms geht leicht von der Hand. Die Menüs sind schlicht und übersichtlich gestaltet. Man kann viel einstellen, muss man es aber nicht.
Sehr gelungen finde ich die an der Unterseite des Monitors angebrachten Schnellwahltasten für drei Profile, die man mit persönlichen Einstellungen anlegen kann. Heller, Dunkler, mit oder ohne FreeSync – einmal eingestellt, als Profil gespeichert und man kann jederzeit mit nur einem Fingerdruck den Samsung auf die gerade vorherrschenden Anforderungen umschalten.
Der erste Eindruck, erwartungsgemäß positiv.
Im praktischen Einsatz
Das Format
Auch hier möchte ich kurz vorweg greifen: Die meisten Spiele profitieren von dem gebotenen mehr an Sichtfläche, der Sichtbereich nach rechts und links wird deutlich erhöht. Man darf dies keinesfalls mit dem Wechseln von einem kleinen auf einen größeren 16:9 Bildschirm vergleichen, auf welchem man zwar mehr Bildschirmfläche hat, aber nicht automatisch mehr Spielfläche dargestellt bekommt, sich der Sichtbereich selber effektiv also nicht vergrößert.
Die an den Seiten zum typischen 16:9 Monitor hinzugewonnenen Pixel stellen dem Nutzer zusätzlichen Sichtbereich des Spiels zur Verfügung. In Multiplayerspielen wie World of Tanks kann dies durchaus ein Wettbewerbsvorteil bedeuten, wenn man in den Augenwinkeln mehr Gegend und Gegner im Blick haben kann. In Overwatch beschränkt Blizzard den sichtbaren Bereich auf max. 21:9.
Standard - 16:9
Samsung CHG90 - 32:9
Doch auch ohne strategische Vorteile gegenüber Mitspielern haben zu wollen, erlebt man durch die weitere Sicht das gewohnte Spiel deutlich intensiver. Die zusätzliche Weite zieht spürbar mehr ins Geschehen hinein. Mitunter liegt dies auch an den UI Komponenten, welche weiter in den Randbereich gerückt werden, wodurch ein ungestörteres und harmonischeres Bild der virtuellen Welt entsteht, wie man am Beispiel von The Witcher 3 schön sehen kann.
Standard - 16:9
Samsung CHG90 - 32:9
Nicht alles gelingt
Natürlich verhalten sich nicht alle Spiele so konform wie The Wichter 3. Ein Bildschirm mit einem solch ungewöhnlichen Format ist verständlicherweise von einigen Spielen schlicht und ergreifend nicht vorgesehen. Bereits das 21:9 Format bereitet manchen Spielen Kopfzerbrechen, der Samsung mit seinen stolzen 32:9 lässt dies logischweise nicht besser werden.
Das klingt nun wahrscheinlich schlimmer, als es sich in der Realität ist. Zumindest den meisten 3D-Titeln ist es reichlich egal wie viele Pixel/Umgebung sie in welcher Richtung anzeigen müssen. Manche Spiele kann man 1:1 laufen lassen, andere benötigen kleine Anpassungen des Sichtbereichs (Field of View) und der UI, wiederum anderen Spielen merkt man z. B. in Zwischensequenzen deutlich an, dass die Erschaffer wohl weniger an Seitenverhältnisse jenseits der 16:9 gedacht haben. Bei den allerwenigsten Titeln muss man aber auf den Mehrwert der Bildschirmfläche verzichten und mit schwarzen Balken am den Bildschirmrändern leben.
In den letzten zwei Wochen sind mir lediglich die Spiele Turmoil und Owlboy über den Bildschirm gelaufen, bei denen ich mit schwarzen Balken leben musste. Ansonsten konnte der Samsung alle Spiele gut in Szene setzen.
Field of View und andere Ärgernisse
Das FOW lassen bereits einige Spiele von sich aus manuell anpassen. Sollten diese Einstellungsmöglichkeiten unzureichend oder nicht vorhanden sein oder möchte man das UI anpassen, gibt es zu unzähligen Spielen ebenso unzählige Möglichkeiten, angefangen von simplen Config-Änderungen bis hin zu Zusatzsoftware wie Flawless Widescreen, welche die Darstellung teils nach Belieben anpassen lassen. Kein Grund sich vor diesem ungewöhnlichen Format zu fürchten, solche Anpassungen sind meist sehr einfach und schnell erledigt.
Zudem kann man auf Seiten wie WSGF.org viele Anleitungen zur Anpassung auf verschiedenen Seitenverhältnisse finden.
The Witcher 3: Aus einer 1 eine 2 und schon stimmt die UI
Flawless Widescreen: Eines vieler Hilfreicher Tools zur Anpassung auf ungewöhnliche Bildschirmformate
Games im Einzelnen
The Witcher 3
Als erstes habe ich mir eine Runde Witcher zu Gemüte geführt. Der Samsung weiß diesen Titel richtig gut in Szene zu setzen. Das Mittendrin-Gefühl ist beeindruckend und steht meinem vorherigen Drei-Monitor-Setup in nichts nach. Eher das Gegenteil ist der Fall. Durch die fehlenden Bildschirmrahmen im Sichtbereich und das Verschieben der UI in den Randbereich des Samsungs, zieht mich die Grafik deutlich tiefer in das Spielgeschehen hinein. Hinzu kommt eine höhere Framerate als mit den drei Bildschirmen zuvor, immerhin muss die Grafikkarte ein Drittel weniger berechnen.
Zu Beginn war die 1080ti installiert, die bei der Auflösung des Samsungs bei entsprechend hoher Detailstufe stattliche 100FPS liefern konnte, je nach Gegend versteht sich. Da ich zerreißende Bilder nicht mag, laufen Spiele bei mir generell mit VSync!
Im Vergleich zur 1080ti leistet die VEGA 64 rund 20% weniger FPS, was erst einmal ernüchternd klingt und mich im direkten Zahlenvergleich auch sofort wieder zur 1080ti greifen lassen würde.
Nun bietet der Samsung in Verbindung mit AMD Grafikkarten aber FreeSync an, also die Darstellung von Vollbildern bei variablen Herzzahlen, je nachdem, was die Grafikkarte in der Lage ist zu liefern. Und dies bekommen Monitor und Grafikkarte bei The Witcher so verdammt gut hin, dass das Bild deutlich flüssiger läuft! Kameraschwenks wirken sichtbar weicher, Bewegungen und das ganze Spiel läuft spürbar ruhiger. Aus meiner Sicht ist bei diesem Spiel ist die VEGA 64 mit FreeSync unverkennbar im Vorteil, trotz der unterm Strich geringeren FPS Leistung. Ich hätte nicht für möglich gehalten, was der Samsung durch FreeSync in der Lage ist aus diesem Spiel zu machen.
Anpassung: Das Spiel läuft von Haus aus mit dem Seitenverhältnis völlig Problemlos, lediglich das UI möchte angepasst werden, da dies auf 16:9 Monitore ausgelegt ist. Um den Kompass und sonstige Anzeigen entsprechend weit an die Bildschirmränder zu rücken, genügt eine sekundenschnelle Änderung eines Werts in einer Config-Datei.
Vor Anpassung der Config-Datei
Nach Anpassung der Config-Datei - Das UI ist weiter nach außen gerückt
Anno 2205
Auch dieses Spiel konnte ich mit der Nvidia und der AMD testen. Qualitativ konnte ich kein Unterschied sehen und von der Leistung her sind beide Karten bei mit dem Spiel vollends überfordert :-)
Bei höchster Qualität machen sowohl die VEGA als auch die 1080ti in ereignisreichen Gebieten gerade mal noch um die 20FPS. Erst bei niedrigeren Qualitätseinstellungen, was das Spiel auf den ersten Blick nicht schlechter ausschauen lässt, kommt man in einen spielbaren FPS Bereich. FreeSync bringt bei Anno mangels Grafikkartenleistung leider keinen solch spürbaren Effekt wie in The Witcher 3, was natürlich bei kommenden Grafikkartengenerationen mit mehr Leistung wieder ganz anders aussehen kann. Und im Regelfall wird man einen solchen Monitor deutlich länger Nutzen als eine Grafikkarte :-)
Anpassung: Bei Anno bedarf es keiner Anpassungen, dies läuft absolut perfekt mit dem Seitenverhältnis und schaut richtig schick aus.
For Honor
Grafisch ist das Spiel nach wie vor ein Traum. Sowohl die 1080ti als auch die Vega bringen genügend Leistung für höchste Einstellungen in Verbindung mit guten FPS. FreeSync lässt auch hier das Bild in Gefechten mit mehr „gewusel“ am Bildschirm sehr schön ruhig und geschmeidig wirken.
Anpassung: Bei For Honor ist ebenfalls keine Anpassung nötig, ich hatte kurz geschaut ob man das UI vielleicht ein wenig auseinanderschieben kann, habe dazu aber leider nichts gefunden. UbiSoft Spiele sind nach meiner Erfahrung dahingegen immer etwas schwieriger zu Handhaben. Aber das dezente UI des Spiels stört an sich nicht.
Need for Speed
Aus meiner Erfahrung profitieren gerade Rennspiele und Simulatoren besonders gut von mehr Bildschirmfläche nach rechts und links. Dies war mit ein Grund für mein 3-Bildschirm-Setup. Dabei geht es in diesem Fall weniger um einen strategischen Mehrwert, viel mehr kommt ein gewisser WOW-Effekt zu tragen, der sich einstellt, wenn man mit hohen Geschwindigkeiten durch z.B. Häuserschluchten fährt und sich dies nicht nur vor der eigenen Nase abspielt, sondern sich über die Nasenflügel bis in die Augenwinkel fortsetzt.
Auch Need for Speed macht daher wesentlich mehr Spaß auf diesem Samsung als auf einem einzelnen 16:9 Bildschirm. Obwohl das Spiel selbst schon sehr mit seiner Grafik zu überzeugen weiß, wird es vom Samsung grandios in Szene gesetzt.
Neben der kompletten Deaktivierung von Freesync kann man zwischen Standard und Ultimate wählen. Anfangs habe ich Ultimate eingestellt und war bisher auch überaus zufrieden. Bei einem Nachtrennen in Need for Speed fielen dann allerdings unschöne Übergänge von helle Straßenlaternen auf dunklem Nachthimmel ins Auge. Es scheint, als würde es die mit der Ultimate-Einstellung einhergehende Übersteuerung des LCDs (Overdrive) ein wenig übertreiben. Nach der Reduzierung der Einstellungen auf FreeSync Standard war dieser Effekt verschwunden. Negative Auswirkung bei der Umstellung von Ultimate auf Standard sind mir bei Need for Speed nicht ins Auge gefallen.
Für ein bequemes Umschalten solcher Einstellungen eigenen sich im dann auch wunderbar die persönlichen Profile über die drei Direktwahltasten des Samsungs.
Anpassung: Am Spiel selber muss man nichts weiter anpassen. Wie meine vergangenen Erfahrungen mit anderen Rennspielen zeigen, sind diese zumeist bestens auf breitere Setups als 16:9 Einzelbildschirme ausgelegt. Hier kann man sagen: „installieren, starten, genießen“!
Leider wirken Zwischensequenzen mit dem vielen Schwarz ein wenig "traurig", was aber den Spaß am Spiel nicht mindert.
The Crew
Schade für den Samsung ist die Spieleigene Limitierung auf 60FPS. Von der Grafik her, gerade in Gegenden mit weitem Blick in die Ferne, kann der Samsung mit seinem Format vollends überzeugen. Leider läuft das Spiel mit höchsten Einstellungen nicht sonderlich rund mit meiner VEGA, die maximalen 60FPS werden (zumindest in Waldgegenden) deutlich unterschritten, was zu einem ungewöhnlich zähen Bildaufbau führte. Erst nach Reduzierung der Grafikeinstellungen ließen sich die 60FPS „ausreizen“.
Anpassung: Auch in The Crew sind Anpassungen überflüssig. Beim freien Fahren erstreckt sich die schicke Landschaft über den gesamten Samsung, lediglich in seiner Garage ist man auf 16:9 limitiert. Aber auch hier mindert dies nicht den Fahrspaß!
Railroad Empire
Bei Lokomotiven bin ich ein kleiner Sheldon 😊
Das Railroad Empire von mehr Fläche irgendwie strategisch profitiert, kann ich leider nicht bestätigen. Und dennoch schaut es einfach richtig klasse aus auf ein über ein Meter breites Schienennetz zu blicken 😊
Anpassung: Das Spiel selber benötigt keine Anpassung, einzig die UI wäre nett gewesen, wenn sie sich an die Seiten des Bildschirms platzieren würde. Leider scheint sie aus einem festen Overlay zu bestehen und lässt keinerlei Anpassung zu.
Darksiders II: Deathinitive Edition
Das Spiel an sich läuft sehr schön auf dem Bildschirm in seiner unendlichen breite. Leider kommt das Radar überhaupt nicht mit diesem Seitenformat klar. Wegpunkte des Radars werden „irgendwo“ auf rechts auf dem Bildschirm angezeigt.
Anpassung: Trotzdem es möglich sein soll, konnte ich das UI leider nicht anpassen. Der Kompass ist daher nahezu unbrauchbar.
Black Desert
Black Desert ist eines der ganz wenigen MMOs, mit denen ich mich bisher befasst habe. Auf Grund des Kampfsystems und der tollen Grafik hat es mich eine Weile in seinen Bann gezogen und durfte daher auch bei meinem kleinen Test nicht fehlen. Die Screenshots sprechen dabei für sich.
Anpassung: Black Desert benötigt keine besonderen Anpassungen. Das UI lässt sich von Haus aus fast komplett frei konfigurieren und auf seine persönlichen Vorlieben einrichten. Das Spiel läuft direkt nach der Installation in voller Pracht und der Samsung weiß einmal mit seiner Fläche zu beeindrucken, besonders im speziellen Fotomodus lässt sich die weite und Atemberaubende Landschaft genießen.
World of Tanks
In World of Tanks ist mehr das Spiel meines Kumpels, jenem der sich die Tage diesen Samsung zugelegt hatte. Für mich ist es eher ein hübsches Panzerspielchen, während er in der Lage ist daraus eine strategische Meisterarbeit zu machen :-). Um so mehr freute es mich, als er mir davon berichtete, wie sehr er den Bildschirm in diesem Spiel bereits jetzt zu schätzen gelernt hat. Der eingangs erwähnte, strategische Vorteil, welchen die Mehrsicht liefert, konnte er wohl bereits mehr als einmal siegbringend umsetzen. Er betreibt den Bildschirm mit einer 1080 ohne ti, welche ihm in World of Tanks mehr als spielbare FPS liefert.
Ich habe dieses MMO mit der VEGA getestet und kann mich ebenfalls nicht über zu geringe FPS Zahlen beschweren. Das Spiel läuft sauber und dank FreeSync ruckelfrei und ohne Tearing.
Anpassungen: Keinerlei von Nöten, dass Spiel läuft ab Werk perfekt, das FOV kann man innerhalb des Spiels selber nochmals anpassen.
Weitere Titel
Gerne hätte ich noch viele weitere Spiele probiert und weitere Eindrücke mit Euch geteilt. Leider fehlte mir ein wenig die Zeit, einen solchen Test durchzuführen und niederzuschreiben ist eine unerwartet zeitaufwendige Angelegenheit. An dieser Stelle meinen aller größten Respekt an die Redaktion von Computerbase für ihre tägliche Arbeit diesbezüglich.
Einige Spiele werde ich aber sicher noch nachreichen. Mich persönlich interessieren zum Beispiel noch Total War: Warhammer und Elite Dangerous. Letzteres hat mit meinem Drei-Bildschirm-System super zusammengearbeitet und sah Großartig aus. Ich bin sehr gespannt ob es dem Samsung gelingen wird mich in den Weite des Alls ebenso einzufangen. Auf Grund der letzten Tage zweifle ich dies aber keineswegs an.
Solltet Ihr spezielle Wünsche haben, welche Spiele ich mir noch anschauen sollte, wovon ihr Screenshot sehen und/oder Eindrücke lesen möchtet, dann zögert nicht dies unter meinem Bericht zu kommentieren. Sofern es mir möglich ist gehe ich gerne auf Eure wünsche ein.
Mein persönliches Fazit
Die Zielgruppe dieses Wunderwerks moderner Ingenieurskunst liegt ganz klar bei Gamern. Zockt ihr gerne und hat euer Rechner entsprechend Leistung, dann bestellt diesen überwältigenden Bildschirm, probiert ihn ein paar Tage aus und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit werdet Ihr ihn nicht wieder hergeben wollen.
Ich für meinen Teil bin nach knapp drei Wochen mit diesem Prachtstück immer noch vollends begeistert. Er hat tolle Farben, besitzt ein reaktionsfreudiges Panel, gerade mit aktiviertem FreeSync und entsprechender Spiele ist dieser Bildschirm extrem reaktionsfreudig und Kameraschwenks werden wunderbar weich dargestellt und dass trotz teils deutlich geringerer FPS-Leistung meiner AMD-Grafikkarte zur Nvidia Konkurrenz.
Ich werde mein System die nächsten Wochen optimieren und auch mit den Einstellungen des Bildschirms weiter experimentieren. Erwähnenswertes werde ich zwischenzeitlich hier im Forum kundtun und einen späteren Bericht über einen längeren Erfahrungszeitraum werde ich sicher auch noch verfassen.
Habt ihr Fragen oder Anregung, dann zögert nicht mir diese zu Schreiben.
An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Computerbase und Samsung.
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