kicos018 schrieb:
Einfach ne falsche PIN sagen?
Shoryuken94 schrieb:
Das Ăberfallszenario ist schon ziemlich unrealistisch. Bei so einem StraĂenĂŒberfall werden Wertsachen erbeutet, die man schnell zu Geld machen kann. Bargeld, Schmuck, Uhren, Smartphones etc.
Zumal du da auch nicht mehr Sicherheit hast. Du könntest ebenso einen falschen PIN sagen. Solche elektronischen Zahlungsmittel sind in so einem Fall aber keine beliebte Beute. Am Automaten gibt es Auszahlungslimits, man hinterlÀsst Spuren und die Dinger sind schnell gesperrt.
Mein Punkt ist ja unter anderem: Eine PIN-Eingabe lÀsst sich recht einfach und ohne Vorbereitung beobachten. Ob in der Bank oder beim Bezahlen im Supermarkt: Viele verdecken die PIN-Eingabe kaum oder schlecht. Dann muss jemand die PIN nicht erfragen, sondern kann das zuvor beobachtete Opfer verfolgen, die Karte klauen und zur nÀchsten Bank laufen.
Wenn das in der NĂ€he einer Bank passiert und das Handy mit geklaut wird, kann die Karte gar nicht schnell genug gesperrt werden, um das Geldabheben zu verhindern
Mit Fingerabdruck sieht man im Zweifelsfall nur "Der packt seinen Finger drauf". Wenn man dann die Karte klaut, kann der Kriminelle natĂŒrlich sagen: "DrĂŒck deinen Finger auf dieses Glas, das ich mitgebracht habe," dann mit Fingerabdruck und Karte abhauen, TESA, Sekundenkleber, Graphit und was man sonst alles zum Faken eines Fingerabdrucks braucht, rausholen, sich 5 Minuten in den Bastelkeller verziehen und hoffen, dass es reicht, um die Karte zu entsperren. (Fingerabdruckscanner werden ja auch immer besser, um Fakes zu erkennen und nicht zu akzeptieren.)
Die paar Minuten mehr, die man zusĂ€tzlich braucht, um die Karte zu nutzen, können schon entscheidend fĂŒr den Erfolg der Aktion sein.
xammu schrieb:
Ganz doofe Idee.. Dann bekommt der Panik und sticht erst recht zu. Die meistens Morde passieren ungeplant.
Siehe oben. Der Kriminelle, der sich das Opfer mit der Fingerabdruckkarte aussucht und dann erst mal zur Bank fĂŒhrt (oder die Zeit investiert, einen Fingerabdruck zu faken) ist doof, wenn er stattdessen nicht eher die Person mit der klassischen PIN auswĂ€hlt. Das ist halt das einfachere Ziel.
Ich wĂŒrde auch spontan davon ausgehen, dass die meisten Leute im Panikmoment, wenn sie mit Waffe bedroht und ausgeraubt werden, gar nicht in der Lage sind, bei der PIN zu lĂŒgen. Da wird instinktiv aus Angst die richtige PIN genannt werden.
Es ist halt immer so: Sicherheitstheater wird einen professionellen, vorbereiteten und entschlossenen TĂ€ter nicht abschrecken. Aber Spontantaten, Kleinkriminelle etc werden durchaus abgeschreckt. Gilt auch wieder fĂŒr EinbrĂŒche etc. Ein Haus, das aus der Entfernung schon besser gesichert aussieht als die NachbarhĂ€user, ist - selbst wenn die SchutzmaĂnahmen alle Fake sind - einfach das unattraktivere Ziel.
Und bei Laptops z.B. kann man die Festplatte mit gutem Passwort voll verschlĂŒsseln, um Angriffe auf das abgeschaltete, unbeaufsichtigte GerĂ€t zu erschweren bzw. die eigenen Daten zu schĂŒtzen. Und im laufenden Betrieb ist das GerĂ€t durch einen Fingerabdruck geschĂŒtzt, der von 99% der Bevölkerung nicht, und von den restlichen 1% nur mit technischen Hilfsmitteln und Vorbereitung geknackt werden kann.
Wir befinden uns hier im Forum ja in einer Blase von IT-Enthusiasten. FĂŒr 80%+ der Bevölkerung wird ein Fingerabdruck sicherer sein, als das sonst benutzte "123456"-Passwort. (Dass es dieses Problem bei der PIN so nicht gibt, liegt auch nur daran, dass die PIN halt beim Erstellen der Karte festgelegt und dem Kunden dann mitgeteilt wird. Sonst wĂŒrde die ec-PIN bei einem ĂŒberproportional groĂen Teil der Bevölkerung auch 1234 lauten. Klar, am Geldautomaten kann die PIN sogar geĂ€ndert werden, aber da schĂŒtzt wahrscheinlich die Faulheit der breiten Masse mit dem Unwissen, dass das geht, auch wieder ein bisschen.)