CPU-Bastler schrieb:
Was bringt Optane wirklich?
Das hängt sehr von der Nutzung und natürlich vom System ab.
Wattwanderer schrieb:
Wenn man einigen Enthusiasten glauben darf stellt sich noch einmal ein SSD-Aha-Effekt ein trotz eigentlich nicht so überragenden Zahlen auf dem Datenblatt.
Also ich erinnere mich nicht gelesen zu haben das jemand den gleich Aha-Effekt hatte, aber wenn, dann auch nur bei speziellen Anwendungen die eben von den Eigenschaften der Optanes wirklich profitieren und die sieht man eben nicht anhand der Daten im Datenblatt oder Preisvergleich, denn dabei geht es um die Latenz und die steht da kaum bei einer SSD im Datenblatt. Da stehen die maximalen IOPS und die maximalen Transferraten, aber beides wird erst bei hohen Lasten erreicht, also vielen parallelen Anfragen (bei den NVMe SSDs meist auch bei den seq. Transferraten, man schaue sich mal
hier bei den Ergebnisse mit CrystalDiskMark die Unterschiede der ersten Zeilen an, zwischen links Seq. Q32T1 und recht Seq mit einer Anfrage).
Die Optane schaffen eben wegen der geringen Latenz auch bei kurzen Zugriffen und nur einem oder wenigen parallelen Zugriffen viel höhere Werte, die gibt es oft aber die Werte dafür sieht man eben nicht in den Datenblättern und je häufiger solche Zugriffe für die Gesamtperformance wichtig sind (die kommen auch bei Heimanwendern sehr oft vor, nur wenn die Verarbeitung der Daten dann im Verhältnis lange dauert, dann bringt es eben wenig wenn man sie schneller lesen konnte) dann je umso mehr bringt die Optane dann. Ein Beispiel sind Datenbanken mit recht wenig Usern, bei vielen Usern kommen dann so viele Anfragen zusammen, dass auch SSDs mit NAND ihre hohen Max-IOPS (also die die im Datenblatt stehen) dann auch erreichen.
Aber Datenbanken mit vielen Usern profitieren dann von zwei weiteren Eigenschaft der Optanes, nämlich die extrem hohe Performance bei gleichzeitigen Lese- und Schreibvorgängen, dabei brechen die SSDs mit NAND immer mehr oder weniger massiv ein und von der Steady State Performance, die Optanes kennen keinen Steady State, deren Performance ist auch unter Dauerlast immer konstant, die 3D XPoint kann man eben wahlfrei überschreiben und muss nicht wie bei NAND Blockweise Löschen bevor man wieder eine Page überschreiben kann, was eben die Ursache für die hohen biss extrem hohen Leistungseinbrüche im Steady State ist.
Die Performance gleichzeitigen Lese- und Schreibvorgängen stehen aber auch in kaum einem Datenblatt und in keinem Preisvergleichsportal und die Steady State Performance wird üblicherweise bei Enterprise SSDs angegeben, weshalb die IOPS schreibend in deren Datenblättern auch so viel geringer angegeben werden als bei Consumer SSDs, deren Daten sich immer auf den Idealzustand beziehen, also die SSD leer und nur über wenige GB Adressraum gebencht wird. Gerade bei der Schreibperformance vergleicht man zwischen Consumer und Enterprise SSDs also Äpfel mit Birnen, wenn man nur auf die Werte in den Datenblättern und Preisvergleichsportalen schaut.
Wattwanderer schrieb:
Ich denke man kann das selbst mit RAM-Disk ausprobieren.
Ja, aber man sollte seine RAM Disk auf jeden Fall erstmal benchen, denn
da gibt es zwischen den einzelnen RAM Disks auch deutlich Leistungsunterschiede gerade auch bei den 4K Q1T1 Lesend, die ja gerade den größten Unterschied zwischen Optanes und anderen SSDs ausmachen und wenn die RAM da nicht wenigstens auch so 300MB/s schafft, kann man den Test vergessen.
PS: Nochmal zum Thema, was die Optane bringen.
Hier hat jemand seine 3TB Spiele HDD mit einer Optane gecacht und ist begeistern, dazu braucht man aber ein Coffee Lake System um dies mit dem Intel RST machen zu können.