News Sascha Lobo: NSA-Programme sind Sicherheitsesoterik

Ändert den Titel in "Neue Grafikkarte für 100 Euro übertrifft alle High-Class-Modelle" Und ihr habt nach 20 Minuten 400 Kommentare, weil sie verwirrt sind.

Aber erdreistet euch gute Berichte zu schreiben und es juckt KEINE SAU !

Vielleicht sollte man an die CB Member ne Protestrundmail schreiben. ALTER ES GEHT UMS NETZ!

Als ob ihr alle schlaft. Trauriges Deutschland
 
Ich bin gerade vor 2 Minuten mit dem Video fertig geworden.

Sasha Lobo hat in vielen Punkten (leider) wieder mal recht. Man muss sich als politisch interessierter Mensch eigentlich viel mehr engagieren und "Lobbyismus" in eigener Sache machen.

Ich habe vor gar nicht allzu langer Zeit "meiner" Europaabgeordneten gemailt und war überaus positiv überrascht gleich am nächsten Morgen eine ausführliche Antwort zu erhalten. Es hat sich sogar keine kleine schriftliche Unterhaltung ergeben. Wenn man nur seinen Hintern hochbekommt, dann kann man die Politik durchaus erreichen. Natürlich wird sich durch eine einzelne Mail nichts ändern, aber wenn täglich 10 kommen, oder vielleicht 100 ... ?
 
drastisch formuliert teils, aber endlich mal deutliche und zutreffende worte... obwohl diese kritik sicher nur wenige gern hören, da er auch die netzgemeinde "attackiert". bisher der beste standpunkt, den ich zum thema gelesen habe.
 
Das Video hab ich mir heute schon über den Heise Link angesehen , ich kannte Sascha Lobo schon eine Weile der Vorzeige Internetler in TV Interviews . Was er hier sagt unterstütze ich voll und ganz , es ist eine Katatrophe das es sogut wie niemand zu interessieren scheint das die NSA Skandale und die öffentliche Behandlung des Thema am einschlafen ist, weil genau das will die mächtige politische Kaste auch erreichen , das der "Deutsche" wie üblich vergisst und nach 4 Jahren seinen Schlächter wiederwählt. Und gerade die Suppe sollte man denen gründlich versalzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja was macht denn die Piratenpartei seit einigen Jahren?

Wenn die niemand wählt und auch die "Netzgemeinde" lieber unabhängig bleiben will wie der CCC oder ähnliches, dann kommen die Medien eben durch mit ihrer Schlechtmacherie oder ignoranz.

Ja ich weiß die haben auch andere Themen aber auch die Grünen hatten schon früh andere Themen wie Pädopholie und ähnliches, das ist kein Argument gegen die Piraten.

Eine Einthemenpartei wird nie erfolg haben können. Dagegen steht die 5% Hürde die das unmögich macht... ok bei der FDP hat man ne ausnahem gemacht aber formal im Parteiprogramm steht da auch noch alibi-mäsig mehr drin.
 
Naja, schaut man sich die Summen an mit denen er da um sich wirft...

Jedes Mittelständische Unternehmen, unseres zB, Maschinenbau, ca. 3000MA, gibt doch gut 10-40Mille jedes Jahr allein für IT Krams aus. Dagegen wirkt vielen seiner Zahlen wie Kindergarten, und was sind heute schon 10 Mille...
 
Das Nichtstun im Fall des Abhörskandals ist wiedermal typisch deutsch...

Solange es dem deutschen bundesbürger nicht offensichtlich an das ersparte geht und man nicht direkt in seinem armen kleinbürgerlichen leben eingeschränkt ist, interessiert sich niemand für irgendwelche probleme.

Aber dass die Menschrechte und Privatsphäre eines jeden einzelnen von diesen Organisationen mit den Füßen getreten werden interessiert niemanden, frei nachdem motto, "das geld am monatsende ist ja noch dasselbe", der rest ist mir egal.
 
blackiwid schrieb:
ja was macht denn die Piratenpartei seit einigen Jahren?

Wenn die niemand wählt und auch die "Netzgemeinde" lieber unabhängig bleiben will wie der CCC oder ähnliches, dann kommen die Medien eben durch mit ihrer Schlechtmacherie oder ignoranz.

Die Piratenpartei zerfleischt sich seit mehreren Jahren selber. Die streiten sich intern noch über "Shitstorms" und finden aufgrund ihrer Struktur keine einheitliche Linie. Meiner Meinung nach ist das System "liquid democrazy" gescheitert. Der Grundgedanke ist zwar schön, funktioniert aber wohl nur in einer abgeschwächten Form.

Die Position, die der CCC im Moment einnimmt, ist perfekt. Sie sind unabhängig und kritisch, haben tolle Projekte, mit denen sie den Otto-Normal-Bürger aufwecken. Sie sind häufig beratend für die Politik tätig, auch wenn man da leider von den jeweiligen CCC Vertretern hört, wie lähmend doch der politische Prozess hinter den geschlossenen Türen ist.

Hilft aber leider auch nicht viel weiter. Gibt leider nichts vernünftiges zu wählen im Moment, auch wenn sich eine Partei, die für mich bis vor kurzem noch unwählbar war, immer mehr Pluspunkte sammelt.
 
Eine Einthemenpartei wird nie erfolg haben können. Dagegen steht die 5% Hürde die das unmögich macht... ok bei der FDP hat man ne ausnahem gemacht aber formal im Parteiprogramm steht da auch noch alibi-mäsig mehr drin.

Nachtreten tut nicht not. Lieber mal an die positiven Dinge erinnern (und weshalb es für mich auch definitiv keine Einthemenpartei war): Für Bürgerrechte sind die schon eingetreten, insbesondere Frau Leutheuser-Schnarrenberger! Großartige Frau.
 
Soll das eine Art Ironie sein, dass er seine Rede zu Datenschutz hinter einem Macbook stehend hält?
 
Ich stimme dem Kernpunkt der Rede von Herrn Lobo zu, aber seine Präsentation insgesamt finde ich ziemlich schlecht und oberflächlich.
Schon nach den ersten 20min empört er sich eigentlich auch nur noch selbst und referenziert Quellen, die ihm zustimmen. Das schwingt sich so auf "die sind alle Böse" ein. Vieles was Herr Lobo vorschlägt gibt es doch eben schon, also die Infrastruktur wie Netzpolitik. Aber die Politik hört halt auf die Lobbyisten. Dazu braucht man sich z.B. nur mal die Vorträge von Linus Neumann vom letzten CCCongress ansehen.
Dazu müsste man eine andere Politik wählen. Gegen Lobbyismus kann man von außen nicht anstinken. Da muss dieser ganze Politikfilz aus dem Bundestag raus.

Aber das deutsche Wahlvieh wählt halt immer lieber den gleichen Schlächter. Denn da weiß man, wie hart er/sie das Beil schwingt.

Wie gesagt, ich fand seine Rede an sich sehr mau, auch wenn der Kernpunkt (fast) stimmt.

P.S: Ein viel besseres Beispiel in der Rede von Herrn Lobo wäre die mit der Wahlbeteiligung in einer Demokratie. Die Demokratie wird heute halt als gegeben betrachtet, und deshalb ist sie vielen deshalb auch nicht so wichtig, damit man noch wählen gehen müsste.
Und dazu kommt einfach auch noch die Politikerverdrossenheit (NICHT Politikverdrossenheit).
 
Die Leute sehen keine direkte Gefahr und es interessiert sie somit nicht sonderlich, das ausspioniert-werden-Thema.
 
"Das Internet ist kaputt." ist eine lautmalerische Umschreibung eines Zustands, wenn du sagst in etwas ist der Wurm drin dann wird da auch nicht umbedingt ein realer Wurm drin sein. Kaputt bezieht sich eher auf den derzetigen Zustand und die Umstände, Geheimdienstabgeschnorchel oder zuletzt Heartbleed etc zeichnen den Zustand des Kaputt seins.

Ich kann der Rede von Lobo nur Beipflichten, und noch hinzufügen das unser Verhalten in diesem von ihm genannten Bezug ja auch in sehr vielen anderen Themenbereichen vorherrscht, und auch teilweise gewollt ist. Und die Medien leisten mit ihrer Propaganda einen sehr grossen Anteil daran, aus diesem Zustand der Apathie und Passivität(wasch mich aber mach mich nicht Nass) wird es schwer sein breite Massen zu aktivieren solang die Medien nicht mitziehen.
 
Dieses Phänomen ist aber nicht nur eines der Netzgemeinde. Mich beschäftigt schon länger die Frage, was in Deutschland eigentlich gerade passiert, in Zeiten, in denen die Union fast die absolute Mehrheit erhält. Union, das bedeutet Konservative, also Leute, die alles gerne so lassen würden wie es ist. Obwohl es Missstände in Deutschland gibt, scheint fast 50% der Leute in Deutschland mit dem Zufrieden zu sein was sie haben. Sie sind nur an der Erhaltung des Status-Quo interessiert. Erkennen diese Leute die Missstände nicht? Sind die Leute Veränderungsmüde? Oder haben sie einfach Angst davor, dass es Ihnen durch Veränderungen schlechter gehen könnte?
Pragmatisch analysiert geht es Deutschland wirtschaftlich gut. Sehr gut sogar. Ich bin sogar geneigt zu sagen Deutschland steht derzeit am Besten in der Welt da. Die Chinesen werden früher oder später einen gigantischen Preis für das Wachstum bezahlen. Der Raubbau an Gesellschaft und Umwelt ist unbeschreiblich. Viele weitere Konkurrenten gibt es nicht. Okay, die USA, aber die stecken auch bis zum Hals in Schulden. Japan ging es auch schon besser. Die Briten haben außer Geld- keine Realwirtschaft, die Franzosen befinden sich in der Krise, die Russen, Italiener, Spanier sowieso.
Okay, Deutschland geht es gut, worauf willst du hinaus? Diesem Land geht es gut, dass es ihm wirtschaftlich nicht besser gehen könnte, und trotzdem werden wir unsere Schulden nicht los. Jeder Kopf in Deutschland ist mit 25.838€ verschuldet. Und es wird immer mehr! Wenn wir es in wirtschaftlichen Hochzeiten nicht schaffen, unsere Schulden abzubauen, wie soll das erst werden wenn es mal nicht so gut läuft? Und anstatt dass sich alle zusammenreißen und etwas dafür tun, das wir unseren Kindern keine Schulden hinterlassen wird von unseren Politikern freimütig das Geld der Steuerzahler ausgegeben. Aktuellstes Beispiel: die abschlagsfreie Rente mit 63. WIE BITTE?! Wir leben immer länger, aber arbeiten kürzer? Wo ist denn da die Logik? Ich bin für ein würdiges Leben im Alter. Aber in anderen Ländern funktioniert die Kopplung des Rentenalters an die Lebenserwartung doch auch! Wie bitte sonst sollen unsere Sozialkassen den demographischen Wandel überleben? Im Grunde sollte ich gleich klagen, dass ich nicht bereit bin, in die Rentenkasse einzuzahlen, wenn eh nichts mehr übrig ist, was an mich ausgezahlt werden könnte, wenn ich mal in Rente gehe.

Dies ist nur ein aktuelles Thema, für das es sich lohnen würde auf die Straße zu gehen. Und immerhin, in den Medien bekommt das Thema einen präsenten Platz und wird kontrovers diskutiert. Aber außer Arbeitgeberverbänden, Politikern oder sonstigen Vertretern irgendwelcher Interessengruppen ist es sehr still um das Thema. Demonstrationen? Fehlanzeige. Selbst die Maiausschreitungen können als solche kaum bezeichnet werden. Und auch im privaten Kreis unterhält man sich eher über die Bundesliga als über solche Themen. Wenn mal was kommt, dann sagt ein Mitt-50er: "In 5 Jahren schau ich mal, dann ist das mit der Rente mit 63 durch, dann muss ich noch ein Jahr, dann geh ich abschlagsfrei in Rente."

Um wieder zum Ausgang zurückzukommen: es gäbe eine Menge Themen im Moment, für die man auf die Straße gehen könnte. Was mich an der NSA-Debatte am meisten stört: mit welch billigen Mitteln sich die Bundesregierung (oder allgemein die Politik) davongestohlen hat. Pofalla erklärt die Debatte für beendet, es wird ein bisschen gespottet, er verzichtet / wird gegangen, es wird ein bisschen mehr gespottet, die Freihandelszone wird in Frage gestellt, dann wird sich aufgeregt das Pofalla ohne lange Auszeit einen hochdotierten Job in der Wirtschaft annehmen möchte, dann haben alle den ganzen Spuk vergessen und gehen zur Tagesordnung über. Witzigerweise verliert in solchen Situationen aber immer nur die SPD in der Wählergunst. Ein Phänomen, das ich bis heute nicht verstanden habe.

Bleibt eigentlich nur eine Frage zu klären: warum tue ich nichts? Warum mache ich nicht, was Herr Lobo verlangt? Warum betreibe ich nicht Lobbyarbeit, für Netzneutralität, die in den USA gerade mit Füßen getreten wird? Und warum tut außer mir niemand (kaum) einer was?
Ich wüsste nicht, wie. Ich wüsste nicht, an wen ich mich wenden sollte. Ich allein habe nicht den Hebel dazu. Also muss ich mich mit anderen zusammen tun, muss eine Partei wählen oder gründen. Alle etablierten Parteien interessieren sich nicht (oder nur sehr wenig) für Netzneutralität. Und alle Partei-Neugründungen seit den Linken sind mehr oder weniger in die Hose gegangen. Es reicht für heutige Parteien einfach nicht mehr, nur eine Kernkompetenz zu haben (oder keine, wie die FDP). Abseits dieser Kernkompetenz ist es sehr schwierig, einer jungen Partei ein Profil zu geben, in dem sich möglichst viele wieder finden und an dem möglichst viele an einem Strang in eine Richtung ziehen. Es bricht ein Streit über die Ausrichtung der Partei aus, die Partei versinkt im Chaos und der Bedeutungslosigkeit. Und ich steh wieder allein da.

so long and greetz
 
Er hat Recht. Nur wie kommt er drauf das es beim Netz anders sein könnte, als bei den anderen Errungenschaften welche in D und der EU wieder vernichtet werden.
Wie groß waren die Demos gegen den ESM? Wie diejenigen gegen die momentane Osterweiterungspolitik. Wo ist der bürgerliche Widerstand gegen das sogennante Freihandelsabkommen, wer ist gegen die Bankenrettungen auf die Straße gegangen? Ich sehe nur Horden von CDU und SPD Wählern die wählen, weil sie es schon immer so getan haben.
Diese Menschen erreicht er zudem kaum, also was erwartet Herr Lobo.
 
Leute, jetzt zieht hier mal nicht so krass über die Piraten her...

Ja, ich bin selber Mitglied, und ja ich mache die Netzthemen...

Es zerfleischen sich sehr viele Leute, das ist wahr... aber das ist nur ein kleiner Teil, derer die Arbeiten.

Die Fraktion in NRW hat sehr viele Anträge zur Netzpolitik mittlerweile in die Regierung gebracht - wird leider von den Medien, aber auch Computerbase leider weniger aufgegriffen... aber will mich hier jetzt nicht beschweren.


Sascha Lobo hat sehr gute Punkte, und auch zu einem sehr großen Teil recht.
Und ja er hat recht damit, wenn er sagt das WIR ... nicht nur die Piraten, nicht nur ein paar sondern WIR alle wenn wir wollen, dass wir das Internet auch in Zukunft so erleben wollen.

Wenn ihr also sagt, dass sich jemand zerfleischt, oder ihr mehr erwartet hättet - Helft verdammt noch mal mit! Helft mit, dass wir das internet retten können!
 
In einer Zeit in der 1/3 der Bevölkerung das Netz als selbstverständlich ansieht, ein weiteres 1/3 nicht versteht wie tief es im Alltag verwurzelt ist (z.b. Zahlungsverkehr) und ein letztes 1/3 es immer noch für eine überflüssige Mode hält kann man wirklich nicht erwarten dass der NSA Skandal auch nur irgendwen für länger als nen Jahr hinterm Ofen hervorholt.

Das Thema ist gegessen, alles Skandale durchgekaut (inkl. Kanzlerinnenhandy), das wars. Demokratie ist tot, wir mögen das System welches Demokratie abgelöst hat lieber: Konsumokratie. Wir bestimmen nicht durch aktive Meinungsäußerung, wir bestimmen nur noch durch Kaufverhalten. Das ist schön bequem und lässt sich wunderbar auch vom Sofa aus erledigen, seit ein paar Jahren sogar unterwegs am Handy.

Die Politik hat das schon lange kapiert und umwirbt Unternehmen statt Wähler. Lobo prangert an dass kein Geld vorhanden ist, und recht hat er. Wir empören uns gern, aber wir benutzen DAS MITTEL das wir haben, das EINZIGE Mittel das was verändern kann in dieser Gesellschaft, nicht: Geld. Beim Geld hört schießlich der Spaß auf, da ist sich erstmal Jeder selbst der nächste, schließlich haben wir nichts zu verschenken.
Unternehmenslobbies haben da nen Vorteil: sie geben nicht ihr Geld aus...sondern Eures. Ironie der Geschichte.
 
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