Hexenkessel schrieb:
Und dank der "Kopierpauschalabgabe" auf Spichermedien, habe ich nicht mal mehr ein schlechtes Gewissen, da ich bereits pauschal dafür bezahlen musste, wo ich nicht mal was kopiert habe. Heute nutze ich diese "Pauschalabkassierung" und bediene mich ebenso schamlos, wie die Konzerne es bei mir tuen.
Weil ich einmal rund 13 Euro beim Kauf meines PCs "bezahlt" habe, brauche ich also keine Dienstleistung im Bereich der Mediennutzung mehr bezahlen. Wenn jeder bei jeder Dienstleistung so denken würde, gäbe es ab morgen früh keinen Friseur mehr, keine Pflegekraft, keinen Taxi-/Bus-/Zugfahrer, keinen Postzusteller, etc.
Hier "Kassieren" auch keine Konzerne für illegales Streaming. Es geht bei der Abgabe darum, die von vielen hier so hoch geschätzte "Privatkopie" wenigstens ein Stück gegenzufinanzieren.
Wenn man bedenkt, dass das Prinzip bereits seit 50 Jahren (1971) so gesetzlich geregelt ist und gerade wieder auf dem Prüfstand steht und angepasst werden soll, können wir froh sein, dass bisher noch niemand auf die Idee gekommen ist, illegale Kopien in die Abgabe einfließen zu lassen. Dann zahlen wir keine 13 Euro mehr auf einen Rechner sondern 300 zusätzlich - oder so.
Ich weiß, ich rede gegen ne Wand, aber es ist nunmal so.
Mein abschließendes Plädoyer zu dem Thema: Wer aus Überzeugung eine Straftat begehen möchte, dem sei dies gerne gestattet. Ich bitte hiermit offiziell jeden, der der Meinung ist, er brauche für Filme/Serien nichts bezahlen, sich auch nicht über mangelnde Qualität von Filmen und/oder Serien beschweren. Genauso wenig darüber, dass eine Serie eingestellt oder die Produktion eines Films auf Eis gelegt wird, weil sie sich nicht lohnen.
Ausnahmslos kein Studio produziert sowas, nur um den Fans zu gefallen. Es geht immer um Geld. Und wenn ein Projekt zu wenig davon verspricht, wird es nicht umgesetzt, bingo. Je mehr meinen, es sei ihr gottgegebenes Recht, Filme/Serien ohne Bezahlung (nein, eine Pauschabgabe zählt nicht, Sharing ist in dem Fall NICHT Caring, ... Wenn drei Leute ins Kino gehen brauchen sie auch Drei Tickets).
Wo ich uneingeschränkt mitgehe, ist die Kritik an der weiter voranschreitenden Fragmentierung. Das ist mehr als nervig und machts unnötig teuer. Ja, Konkurrenz belebt das Geschäft. Aber wenns zu groß aufsplittert und damit das einzelne Angebot zu stark sinkt im Vergleich zum Preis, vertreibt das den Kunden.
Von mir aus können auch 200 Anbieter am Markt sein, für jedes Franchise einer - aber dann zu nem Bruchteil des Preises der für einen Anbieter aufgerufen wird, der ein großes Portfolio aufweist. Wenn ich für ein Netflix mit
allen Lizenzen 30 Euro im Monat bezahle, bin ich gerne dazu bereit. Aber 10 x 10 Euro oder auch nur 10 x 5 Euro für Zehn Anbieter, damit dann die gleiche Infrastruktur 10 Mal bezahlt wird, nur damit jeder sein eigenes Süppchen kocht, da mach auch ich dann dicht.