Seagate Barracuda 3 TB - Ruckeln in Spielen

Holt schrieb:
Wenn das NAS 24/7 läuft ist die Barracuda dafür wirklich ungeeignet, aber in dem Fall wegen der Lebensdauer die darunter massiv leidet. Die Archive v2 macht im NAS aber andere Probleme, google mal danach. Ich denke nicht, dass sie dann wirklich kaputt geht, die hat ja eine 24/7 Zulassung, die wird nur einfach ab und an aussteigen, wenn zu viele Daten auf einmal geschrieben werden, weil sie dann offenbar extrem hohen Antwortzeiten habe kann.

Ich habe mir die Tests ja -wie im Thread vor wenigen Tagen geschrieben- durchaus sehr sorgsam durchgelesen und auch die bisherigen Erfahrungsberichte in diversen Einsatzfeldern studiert. Daher sind mir die Eigenheiten gerade dieser speziellen Platte durchaus bewusst.

In meinem Falls ist es aber tatsächlich so, das die Seagate Archives -trotz NAS- wie prädestiniert erscheinen.
Sie werden bei mir quasi Tröpfchenweise -dafür aber rund um die Uhr- betankt. Eine dauerhaft hohe Schreibgeschwindigkeit am Stück ist daher nicht erforderlich.
Sie kommen in keinen Raid sondern werden als Einzelvolumen angefahren, so das auch die Problematik der Verbundsyncronität für mich weg fällt.
Es kommen nur verzichtbare Daten darauf deren Wiederbeschaffung im worst case absolut kein Problem ist.
Unterm Strich gehts eigentlich in der Hauptsache nur darum Medien davon zu streamen und hier zeigte sich in keinem der mir bisher bekannten Tests und Ersteindrücke eine große Schwäche bei diesem Model.

Holt schrieb:
Wenn es Dir reicht defekte Platten ersetzt zu bekommen und sonst keine Probleme mit einem Ausfall hast, bitte.
Das ist eben eine Frage der Herangehensweise, die einen möchten eben auch zuhause ein stabiles System, die andere sind froh wenn es irgendwie eine Weile läuft.

Das ist aber doch ein wenig überspitzt finde ich.
Wenn ich sehe wie viele Jahre ich quasi verlustfrei -auch 24/7 Betrieb- mit Consumerlplatten für mich im Privatbereich betreibe und dagegenhalte welche Ersparnis dies gegenüber den Lösungen die wir im Produktiv-bereich an unseren Kunden vermarkten geboten hat stellt sich mir kaum die Frage.

Die eine Seagate 3000DM001 war nun tatsächlich in fast 25 Jahren PC Nutzung die erste Platte welche sich bei mir verabschiedet hat. Und das obwohl ich teils Raid-Verbünde aus Greenplatten über Jahre 24/7 im Betrieb hatte und nach teils über 30k Betriebsstunden trotzdem noch voll funktionsfähig weiterverkauften konnte.

Von "instabilen Systemen" kann also denke ich nicht unbedingt die Rede sein.

Dabei rede ich natürlich explizit von Privatnutzung bei zeitgleich ersetzlichen Daten.

Im produktiven Bereich oder auch privat bei unersetzlichen Daten müssen natürlich professionellere Lösungen mit ausgeklügelten Sicherheitskonzepten her.

@ urmelchen18:

Wir haben mit unseren 3000er Barracudas offenbar leider eine Platte mit ungewöhnlich kurzer Haltbarkeit im Dauereinsatz erwischt.
Als absolutes Volumenprodukt in Massen abverkauft fangen die Teile wohl nach nunnmehr 2-3 Jahren langsam vielerorts das Sterben an -> Laut Cloudbetreiber Backblaze haben sie 43,1% Ausfälle dieses Modells bei einem Durchschnittsalter von 2,2 Jahren

Die Statistik kann ich mit meinen zwei 3000DM001 von denen eine nach nun knapp 2,5 Jahren gestorben ist leider bestätigen

Ich werde die beiden (die verbliebene alte sowie die neue Austauschplatte) nun so bald als möglich losschlagen.

Dabei scheint dieses Model aber zum Glück eher grober Ausreißer in der Ausfallquote im Dauereinsatz über die relativ kurze Zeit.
Die Statistik des Cloudbetreibers zeigt ansonsten sehr schön wie erstaunlich zuverlässig auch Consumerplatten in aller Regel im nicht für sie gedachten 24/7-Betrieb laufen.
 
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Meetthecutthe schrieb:
Die eine Seagate 3000DM001 war nun tatsächlich in fast 25 Jahren PC Nutzung die erste Platte welche sich bei mir verabschiedet hat.
Die Entwicklung geht eben weiter, mit einem Ford Modell T konnte man damals auch über Stock und Stein und regelrecht durchs Gelände fahren, schau Dir mal die alten Filme der Werkstestfahren von Ford an, die Dinger waren extrem robust gebaut. Da würde ein Fiesta, Focus oder Mondeo schon lange vorher aufgeben und auch so maches SUV hätte wohl Probleme zu folgen, da muss man heute einen echten Geändewagen nehmen, nur sind die eben auch deutlich teurere als ein normaler PkW. Ähnlich ist es auch mit HDDs, die werden auch immer spezieller und sind daher wenig universell einsetzbar als früher die HDDs, als es pro Hersteller nur eine oder zwei Baureihen für Consumer gab. Manche tun es als Marketing ab, aber die haben dafür so wenig Belege es wie sie für das Gegenteil gibt, denn wer hat schon eine Green und eine Red so genau analysiert, dass er sagen kann ob wirklich alle mechanischen Teile identisch und aus dem gleichen Material sind und die gleichen Vorgaben bzgl. Toleranzen einhalten müssen? Nur WD und die schweigen diesbezüglich.

Wie sehr die Green nach Erscheinen der Red Baureihe noch so robust wie frühere Green Generationen sind, kann auch keiner sagen. Auf jeden Fall eröffnet das Ercheinen der Red für WD die Möglichkeit bei der Green Einsparungen vorzunehmen, die auf Kosten der Haltbarkeit bei Dauerbetrieb gehen, so wie es Seagate auch bei seinen billigen Baureihen wie den Barracudas macht, die deutlich günstiger als z.B. bei jede Hitachi oder HGST war und noch ist, dafür waren selbst die alten Hitachi Desktop 24/7 zugelassen. Man zahlt mehr, aber man bekommt auch mehr dafür, nur Hitachi hat seine Festplattensparte verkauft, offenbar war also der Ansatz von Seagate nur so viel Qualität zu liefern wie ein gewöhnlicher Desktopuser braucht und dafür billiger zu sein, der wirtschaftlich erfolgreichere.
Meetthecutthe schrieb:
Wir haben mit unseren 3000er Barracudas offenbar leider eine Platte mit ungewöhnlich kurzer Haltbarkeit im Dauereinsatz erwischt.
Ja, dafür waren sie eben damals auch konkurenzlos günstig und es würde mich nicht wundern wenn auch anderen, besonders günstige HDDs ohne 24/7 Zulassung künftig ähnlich schnell ausfallen, wenn sie so genutzt werden, einfach weil der Preis so nur über Einsparungen möglich ist und ob 8/5 der 24/7 ist nun einmal ein Unterschied, die Platten drehen sich bei 24/7 in einem Jahr so oft wie bei 8/5 in über 4 Jahren. Wenn sie also noch 2 Jahren 24/7 ausfallen, wäre das über 8 Jahre normaler Desktiopnutzung und so lange wird kaum ein PC genutzt.

Für den normalen Desktopnutzen reichen solche HDDs also, die werden kaum die Platte so lange nutzen, bis sie den Unterschied spüren werden, den sie bei anderen Platten teuer bezahlen müssen. Es ist wie bei SSDs, da bekommt ein Heimanwender schon eine mit MLC nicht kaputt geschrieben, wieso sollte er viel Geld für eine Enterprise SSD mit eLMC oder gar SLC ausgeben?
Meetthecutthe schrieb:
Als absolutes Volumenprodukt in Massen abverkauft fangen die Teile wohl nach nunnmehr 2-3 Jahren langsam vielerorts das Sterben an -> Laut Cloudbetreiber Backblaze haben sie 43,1% Ausfälle dieses Modells bei einem Durchschnittsalter von 2,2 Jahren
Wieso vielerorts? Die Daten beziehen sich nur auf Backblaze und die nutzen die Platten dort eben wie Enterprise HDDs, in Racks mit hohen Temperaturen und teils extremen Virbartionen wie sie manche Consumer-HDD gleich gar nicht ausgehalten hat und deswegen dort nicht zum Einsatz kam, lies man deren ganzen Blog!

Meetthecutthe schrieb:
Die Statistik des Cloudbetreibers zeigt ansonsten sehr schön wie erstaunlich zuverlässig auch Consumerplatten in aller Regel im nicht für sie gedachten 24/7-Betrieb laufen.
Welche? Die HGST Deskstar HDS722020ALA330 sind wie im Datenblatt zu sehen 24/7 zugelassene Platten, die Megascale haben RVS (Rotational Vibration Safeguard), also von billigen Consumer Platten kann bei denen nicht die Rede sein, die 4TB Megascale kostet ab 220€, eine Seagate Desktop HDD.15 4TB gibt es ab 140€, das ist weniger als 2/3 des Preises der Megascale. Wenn da kein Unterschied in der Haltbarkeit wäre, dann würde HGST daran verdammt viel verdienen.

Ob es am Ende billiger kommt trotzdem die billigsten Seagate HDDs zu nehmen und sie dann früher zu ersetzen, steht auf einem anderen Blatt, Seagate HDDs generell als minderwertig oder Schrott hinzustellen ist aber falsch, dazu müsste man die HGST dann mit einer ähnlich gepreisten Seagate wie der Seagate Constellation ES.3 4TB vergleichen. Die wird im Datenblatt als "Kapazitätsoptimierte Enterprise-Festplatte für datenstarke Anwendungen" bezeichnet, hat "hohe Toleranz in Bezug auf Rotationsschwingungen" und ist optimal für "RAID Speicherlösung mit hoher Kapazität". Aber die verbaut Backblaze nicht, das wäre ja gegen deren Geschäftsmodell für das sie regelmäßig Millionen bei Investoren einkassieren, nur die entsprechend postitionierte und ähnlich teure HGST wird verbaut, die wird ja als OEM Platten bezeichnet, da steht nicht das Wort Enterprise daneben.

Im übrigen setzt Backblaze selbst bei WD nun vollständig auf die Red und nicht mehr auf die Green, die Red sind wenigstens 24/7 zugelassen, die Green nicht aber biliger und daher wären sie eigentlich die Platten der Wahl, wenn man glaubt die Unterscheidung wäre nur Marketing und die Haltbarkeit wäre bei allen gleich. Das scheint also selbst Backblaze nicht mehr zu glauben, die Wahl der HGST und der WD Red zeigen es.
 
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Danke für deine rasche und ausführliche Antwort.

Beim aller meisten gehe ich ja auch mit. Ich denke allerdings -wie du es ja ebenfalls schreibst- das die allermeisten den Unterschied der Consumerplatten zu teuren Enterprise-Lösungen nie spüren werden da sie einfach in keine Hohen Laufzeit/Dauerlast-Bereiche vordringen.

Ich gehe dabei allerdings sogar so weit zu behaupten das diese Consumerplatten meist auch für jahrelangen reibungslosen Betrieb in Home-NAS Systemen mit 24/7 Betrieb aber eben ohne dauerhaft hohe IOPS- und Bandbreiten-Anforderung.

Wie ist deine Einschätzung der 2x8TB Archives mit Hinblick auf mein spezifisches Einsatzfeld folgender Eckdaten? :

- Betankung nicht über hohe Bandbreiten sondern eher über lange Zeit "Tröpfchenweise" mit um 1-2MB/s
- keine Raidbildung sondern Arbeit als Einzelvolumen
- 24/7 Einsatzbereitschaft im NAS (kein Raid, keine wiederkehrenden Prüfprozesse der kompletten Struktur aktiv)
- keine Ablage von unersetzlichen Daten
- Reine Medienbasierte Ablage, deren Abruf sich auf Streaming bis zu ~40MB/s höchstens wenige Stunden täglich begrenzt
 
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Meetthecutthe schrieb:
- Betankung nicht über hohe Bandbreiten sondern eher über lange Zeit "Tröpfchenweise" mit um 1-2MB/s
Das halte ich eher für nachteilig, wegen der On-Disk Caches braucht sie immer mal Idlezeit um die Daten auf die entgültige Position zu schieben. So ein permanentes tröpfchenweise Beschreiben klingt nach eine Videoaufzeichung, also genau einer Anwendung zu der Seagate explizit nicht rät.
Meetthecutthe schrieb:
- keine Raidbildung sondern Arbeit als Einzelvolumen
Das scheint mir vorteilhaft, zur Nutzung im RAID gibt es ja Berichte von Probemen.
Meetthecutthe schrieb:
- 24/7 Einsatzbereitschaft im NAS (kein Raid, keine wiederkehrenden Prüfprozesse der kompletten Struktur aktiv)
24/7 Zulassung hat sie.
Meetthecutthe schrieb:
- keine Ablage von unersetzlichen Daten
Das sollte man nie auf nur einem Medium / RAID / Volumen haben, nur Backups bringen Datensicherheit!
Meetthecutthe schrieb:
- Reine Medienbasierte Ablage, deren Abruf sich auf Streaming bis zu ~40MB/s höchstens wenige Stunden täglich begrenzt
Auch wenn sie Archive heißt, kann sie nicht nur als Write Only funktionieren, die Archivdateien möchte und muss man im Zweifel lesen können. Problematisch wäre es allenfalls, wenn sofort nach oder ggf. parallel zum Schreiben von Daten eine bestimmte Leserate erwartet wird.
 
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