Das Thema, ob Apple mit dem eigenen Store wirklich eine Monopolstellung hat, ist sehr schwierig zu beantworten und hängt vom Blickwinkel ab.
Erste Frage: Ist man ohne iPhone benachteiligt oder gibt es gibt es andere Produkte, die quasi gleiches in ähnlicher Qualität bieten? Ja, es gibt bspw. Android, mit dem du alles machen kannst, was du auf dem iPhone kannst bzgl. der grundsätzlichen Prinzipien wie Internet, Mail, Fotos etc.
Man hat auch dadurch keine Nachteile, weil es prinzipiell auch bei Android möglich ist. Nur anders, aber nicht essentiell schlechter oder besser. Also ist schon einmal klar, dass Apple kein Monopol im Bereich von Smartphones hat. Man hat also eine wirkliche Wahl, was man nutzt, ohne wirklich schlechter gestellt zu sein.
Zweite Frage: Ist der Store, den man selbst anbietet ein Monopol? Hier wird es schwierig. Denn was ist hier noch Markt und was ist Hausrecht. Aber versuchen wir es mal auseinanderzunehmen. Die Apps: Bei Apple darf jeder rein, der mit den Bedingungen einverstanden ist und sich daran hält. Und das ist legitim. AGBs und so. Und auch wenn jemand abgelehnt wird, ist das rechtlich ok, da Vertragsfreiheit. Ist aber auch schon hier sehr kompliziert, da EU und damit andere rechtliche Gegebenheiten bzw. kein einheitliches Recht. Aber was, wenn es keinen Store gebe und Apple nur eigene Apps anbieten würde? Wäre das auch ein Monopol oder nur eine Entscheidung eines Unternehmens, wie es ein Produkt anbietet? Müsste dann nicht auch Edeka die Ja-Produkte von Rewe anbieten? Man kann selbst entscheiden, ob man was verkauft oder nicht. Oder etwas so anbietet, wie es ist oder anderes.
Der Store: Hier gibt es nur eine Möglichkeit, sich Apps zu besorgen. Jedenfalls für das iPhone. Man kann aber auch Android nutzen und dort die Apps sich besorgen. Allerdings ist Apple hierbei in der Hinsicht Preissetzer, dass Apple die Gebühren für die Hersteller der Apps diktieren kann, weil es keine alternative gibt und sie mitmachen müssen, wenn sie bei Apple bleiben wollen. Allerdings ist es bekannt, dass es bei iOS so läuft und im Grunde besteht kein Recht darauf, kostenlos und überhaupt, etwas anzubieten. Thalia muss mein eigenes Buch, welches ich im Keller schrieb, nicht verkaufen, können es aber und auch dafür Provisionen nehmen. Allerdings kommt hinzu, dass eine Abstraktion von physischen Dingen auf digitale Güter nicht 1:1 funktionieren muss. So sollte die berühmte DE-Mail auch pro absenden Geld kosten wie ein normaler Brief. Kann man sich nicht ausdenken.
Wie ich ausführte, ist die Sache nicht ganz einfach. Und ich selbst habe mir noch keine abschließende Meinung gebildet. Klar, für Hersteller von Apps könnte es gut sein und für die Verbraucher auch, wenn es mehr Auswahl gibt. Aber auch negative Seiten könnten auftreten: Apps, die einen eigenen Store voraussetzen wie es bei Games der Fall ist. Auch schmeckt es mir nicht so sehr, wenn man Unternehmen, egal ob Apple oder ein anderes, überreguliert in ihrem Tun. Ich bin wahrlich kein Freund von großen Unternehmen, aber ich versuche immer fair zu sein. Ich sehe es deshalb so, dass ein Store oder ein Betriebssystem eher Hausrecht ist als wirklicher Markt. Wenn man ins Internet will, gibt es tausende Wege. Verschiedene Apps zu benutzen, da gibt es auch viele Wege. Man kommt an Apple leicht voran. Und wenn man Apple kauft, weiß man (hoffentlich), dass es iOS und co. beinhaltet und sollte sich erkundigen, wie es funktioniert und was möglich ist. Es ist nicht so wie bei bekannten Fällen von Monopolisten, was es auch schwieriger macht. Ich persönlich bin deshalb wirklich geneigt, zu sagen, dass ein Store in einem Betriebsystem kein Monopol sein kann.