News Sexting nimmt trotz der Risiken massiv zu

DrToxic schrieb:
Wenn man auf Nacktbilder nicht verzichten will, dann ohne Gesicht und Bilder mit Gesicht nicht nackt. Wo ist das Problem?
"Triangulation" aus den verschiedenen Bildinformationen? Wenn du dich auf einem Bild mit Gesicht und angezogen und auf dem anderen nackt und ohne Gesicht abbildest bleibt idr. eins gleich: Der Hintergrund. Zumindest sind die möglichen Spiegel/Hintergründe endlich.
 
Frink schrieb:
.. Sie war sich nicht im klaren darüber, dass solche Bilder sie teilweise über Jahre hätten verfolgen können. Und keiner kann mir erzählen,dass es einem nicht peinlich wäre, wenn die ganze Schule entsprechende Nacktbilder gesehen hätte. Das liegt in der Natur der Sache.

Was heißt hier über Jahre, so etwas verfolgt dich ein Leben lang. Selbst wenn das konkrete Interesse an den Bildern sich irgendwann verläuft und Kinder Schulen ja auch irgendwann verlassen, vergisst man so etwas je nach Persönlichkeit der Betroffenen/Art der Bilder/Art der Reaktionen anderer auf die Bilder niemals wieder. Solche Dinge haben klares Trauma-Potential.


Insgesamt hasse ich diese reißerischen News und die völlig dilettantisch durchgeführte Studie. Die Daten sind absolut unbrauchbar, da man 500 Jugendliche (viel zu wenige) befragt hat und die Fragen so unpräzise formuliert hat wie das sonst nur SchülerInnen tun.

Sexting wurde in der Studie so definiert, dass nach "nackt oder fast nackt" gefragt wurde. Viel zu schwammig um daraus auch nur ansatzweise Rückschlüsse zu ziehen.

Genial sind auch solche Sätze:
Vor allem Eltern und Lehrer sind hier in der Pflicht, doch diese sind häufig mit dem Problem überfordert. So verzeichnete „Rat auf Draht“ einen Anrufer-Anstieg von rund 20 Prozent, meist von Eltern oder Lehrer, denen nicht klar war, wie mit der Thematik umgegangen werden soll.

Was war Ihnen jetzt nicht klar? Vorher aufzuklären oder den Umgang mit der 'Thematik' wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, denn in zweiterem Fall machen die doch alles richtig: man wendet sich an Profis. Eltern kann man das Recht zur 'Eigentheraphie' an ihren Kindern wohl nicht absprechen, aber LehrerInnen sind keine Psychologen! Mobbing-Opfer brauchen professionelle Hilfe und keine Laien, die Ihnen 'Mut' zusprechen...
 
Alle sind informiert und tun es trotzdem. Hört sich für mich nach persönlicher Risikoabwägung an, also alles in Ordnung, natürlich nicht für Sittenwächter.
 
Erst wenn ein Bild im ganzen Netz verbreitet ist... Ach, da reicht auch schon eine Whatsapp-Gruppe - dann ist der Peinlichkeitsfaktor hoch. Die nutzen wie dumm Snapchat, dabei kann man selbst die Bilder ja sichern. So leichtgläubig und naiv war noch nie eine Generation mit ihrem Spielzeug umgegangen...
 
Also Duden kennt Sexting nicht. Habe ich etwas verpasst? Eine SMS mit Mord ist dann Mordting? Eine SMS mit Rezepten ist dann Rezepting?
Klärt mich auf, bitte. Danke.
 
Spock55000 schrieb:
Ein weiterer wichtiger Aspekt der hier gar nicht genannt wird ist, dass diese Bilder und Videos rechtlich als Kinderpornografie zu werten sind.
[...]
Irgendwo muss man den Jugendlichen eine Grenze setzen.
Es wird rechtlich zwischen Kinder- und Jugendpornografie unterschieden.
Zudem ist es sicher nicht strafbar, sich selbst zu fotografieren und diese Fotos dann zu besitzen. Es wäre auch irgendwie seltsam, wenn man ab 14 Geschlechtsverkehr haben darf, aber Fotos dann strafbar sind, bis man 18 ist.


Cr4y schrieb:
"Triangulation" aus den verschiedenen Bildinformationen?
Ja, ist mir klar, dass das geht. Aber sowas ist dann im Zweifelsfall trotzdem weniger "belastend" als mit Gesicht, weil man es eben wenn überhaupt nur indirekt zuordnen kann.

Neutraler Hintergrund hilft natürlich noch mehr.
 
Cr4y schrieb:
"Triangulation" aus den verschiedenen Bildinformationen? Wenn du dich auf einem Bild mit Gesicht und angezogen und auf dem anderen nackt und ohne Gesicht abbildest bleibt idr. eins gleich: Der Hintergrund. Zumindest sind die möglichen Spiegel/Hintergründe endlich.

Dann kann man auch ganz einfach Photoshop abwerfen und das Objekt der Begierde auf eines der bereits in Hülle und Fülle vorhandenen Nacktbilder im Internet schneiden... :rolleyes:
 
DrToxic schrieb:
Was für eine Aufklärung soll man da groß starten?

Wenn man auf Nacktbilder nicht verzichten will, dann ohne Gesicht und Bilder mit Gesicht nicht nackt. Wo ist das Problem?

Danke, wenigstens einer der's begreift.
Ich glaube langsam, die meisten Leute die hier schreiben, haben nicht viel Kontakt mit Frauen.
Selbst als ich noch in die Schule ging (10 Jahre +, als die ersten MMS Handys aufkamen) wurden schon solche Bilder verschickt.
Es hat seinen reiz und sehr oft kommt man sich auch in der Realität näher. Wieso auf etwas verzichten, das Spass macht?
Alkohol ist auch gefährlich und ich sauf mich nicht immer ins Koma.
Das alles hat viel mit Selbstkompetenz zu tun und da wären wir wieder beim Bildungssystem:
Selbst- und Methodenkompetenz kommen leider viel zu kurz.
 
Hovac schrieb:
Alle sind informiert und tun es trotzdem. Hört sich für mich nach persönlicher Risikoabwägung an, also alles in Ordnung,

Nirgends steht, dass alle informiert sind. Und ebenso wenig, dass es alle (trotzdem) tun.

Tatsächlich tun es nur 16 % der österreichischen befragten Jugendlichen. Und 21 % der Befragten finden es nicht wichtig, dass junge Menschen über Sexting ausreichend informiert werden.

Hört sich für mich an, dass ein großer Teil der Befragten nur ein unzureichendes Problembewustsein hat.

Mich würde mal intessieren wie viele Befragten dieser 21%-Gruppe sich in der 16%-Gruppe der Bildversender wiederfinden.
 
Pandora schrieb:
doch, genau das ist ja der Knackpunkt. Kalkuliertes Risiko, da hilft auch mehr Aufklärung nicht.

Einige müssen die Herdplatte erst anfassen und sich verbrennen! Solche Fotos/Videos können jahrelange Auswirkungen haben. Das Internet vergisst nicht!

lg
 
Ich sehe das ganze eher als Problem der Gesellschaft heutzutage. An jeder Ecke gibts nackte Haut. Filme/Serien mit Sexszenen (natürlich nicht explizit) laufen den ganzen Tag rauf und runter, was soll man da erwarten? Dieses Thema sollte langsam wieder aus dem öffentlichen Leben verdrängt werden, an dem Mist sind doch die 68er Schuld. Die sexuelle Revolution war der größte Fehler des 20. Jahrhunderts. Ich bin eindeutig pro Zensur im Bezug auf Gewalt und Sex. Und von mir aus auch gleich Religion. Hätte ich eine Tochter und die würde so einen Mist machen dann gäbe es Ohrfeigen am laufenden Band. Sowas geht garnicht.
 
Ich bin wohl so alt, dass ich keine Ahnung mehr hab was Sexting ist und Jugendliche eh nicht ernst nehme, aber wohl auch nicht alt genug um großartig was schlimmes darin zu sehen. Auch zu meiner Schulzeit die nun doch ein paar erhebliche Jahre her ist wurden Nacktbilder, halt noch per msn zu einem Zeitpunkt wo alle das Internet langsam entdeckten verschickt. Manche machten Sextapes, wo der Verlassene es dann bei Youporn hochgeladen hat usw. :D Im Endeffekt war es einem peinlich aber jeder konnte drüber lachen.

Aufklärung ist halt relativ. Eben weil Sexualität kein Tabuthema mehr ist wird sie früher ausgelebt. Man kehrt damit fast zu den Wurzeln zurück. Rein biologisch ist man eben schon als Teen geschlechtsreif mit allen Trieben und Begehren. Die "ab 18" Marke hat man sich ungefähr selbst geschaffen. Und diese Bilder zu verschicken ist eben ein Teil dieser sexuellen Auslebung mit moderneren Mitteln. Vor allem weil alles noch etwas frisch und unbekannt ist, ist der Reiz dafür vielleicht einfach größer als die Scham. Und das kennen sicher die meisten Jugendlichen, wenn es dann noch so "gefährlich" ist wie es die Medien ausdrücken. Wird es nur noch interessanter.
 
wazzup schrieb:
Die sexuelle Revolution war der größte Fehler des 20. Jahrhunderts. Ich bin eindeutig pro Zensur im Bezug auf Gewalt und Sex. Und von mir aus auch gleich Religion.

Du solltest deine Signatur erweitern. Verbot von Windows Vista, Win8, W-LAN, DLAN, VoIP, eBay, Sex, Gewalt, Religion.. wird 'ne ganz schon lange Liste :D

Was genau meintest du mit pro Zensur? Wie genau stellst du dir das denn real umgesetzt vor?
 
Tronx schrieb:
Also Duden kennt Sexting nicht. Habe ich etwas verpasst? Eine SMS mit Mord ist dann Mordting? Eine SMS mit Rezepten ist dann Rezepting?
Klärt mich auf, bitte. Danke.

Damit der Duden das Wort kennt muss es sich erst ausreichend verbreitet haben, es muss zu einem gewissen Grad im passiven und aktiven Wortschatz von Deutschspprachlern vorhanden sein. Ansonsten müsste man Milliarden von theoretisch möglichen Wörtern aufnehmen, das macht aber keinen Sinn.

Außerdem ist das Wort noch relativ neu - Smartphones gibt`s ja noch nicht so lange.
Im dt. Wikipedia wird Sexting seit 2009 geführt, Google verfügt über 290000 deutschsprachige Einträge zu "Sexting".

"Dann muss das Wort, über dessen Aufnahme die Redakteurin oder der Redakteur zu entscheiden hat, in einer gewissen Häufigkeit auftreten, und zwar über einen längeren Zeitraum hinweg, am besten über mehrere Jahre. So können wir etwaige „Eintagsfliegen", z. B. Clint-Eastwood-affin, oder individuelle Schöpfungen wie Drei-Häuser-plus-ein-Pub-Ortschaften ausschließen. Darüber hinaus sollte das infrage stehende Wort in verschiedenen Textsorten (Zeitschriftenartikeln, Romanen, Fachtexten etc.) vorkommen, sodass die Redaktion davon ausgehen kann, dass es wirklich „in aller Munde" ist und nicht etwa nur von Fachleuten gebraucht wird."
Quelle: http://www.duden.de/ueber_duden/wie-kommt-ein-wort-in-den-duden
 
Ich find's völlig lächerlich, daß das überhaupt zu einem Thema gemacht wird, und sich die Medien dann noch dieses bescheuerte Wort "Sexting" dazu ausgedacht haben.
Hier wird wieder aus einer Non-Issue ein Problem gemacht.

Zumal auch diese Fragen über "die heutige Jugend" total unintelligent sind. Die heutige Jugend ist da nicht großartig anders als andere ... sie ist nicht mal großartig anders als heutige Erwachsene (die ebenfalls Nacktbilder von sich verschicken).
Daß solche Bilder gemacht und verschickt werden, liegt einfach daran, daß heute jeder ein Smartphone mit Kamera hat. Es wird gemacht, weil's möglich ist und offensichtlich der Wille zur Selbstdarstellung da ist.
Völlig idiotisch, darüber zu diskutieren, wie man sowas verhindern kann, da es schlicht nichts schlimmes ist.

Und klar kann das unangenehm werden, wenn solche Bilder in die falschen Hände geraten. Aber es findet eben auch immer mehr Akzeptanz (auch dank diverser Celebrity-"Skandale" wie dem "Fappening").
Man sollte lieber lehren, wie man sich nicht für etwas schämt, für das man sich nicht schämen muss, statt das Ganze so stark aufzubauschen, daß Betroffene erst Recht das Gefühl bekommen, daß ihnen nun etwas ganz schlimmes passiert.



Ich habe ja die Hoffnung, daß gerade durch solche Dinge wie "Sexting" auf lange Sicht unsere Gesellschaft wieder unverklemmter wird.
Wenn irgendwann jeder zweite mal Nacktbilder von sich verschickt hat, und davon dann ein Viertel im Internet und im Freundeskreis gelandet sind, wird das Ganze langsam "normal" und keiner muss sich mehr dafür schämen.
 
Gib der Menschheit noch ein paar Jahre und sie hat die letzten Hürden der Scham überwunden. Dann laufen alle nackt auf der Straße rum und keinen kümmert es. Sehen doch mit marginalen Abweichungen eh alles gleich aus.
Wenn man sich auf manchen Stränden aufhält fragt man sich wie jemand so heuchlerisch sein kann. Frauen im Bikini der gerade mal einen halben Nippel abdeckt, Männer in Strings die nur den linken Hoden einfangen und in der Stadt dann plötzlich die Krise bekommen wenn eine mit Minirock vorbei läuft oder dem Bauarbeiter "versehentlich" der Bauch raus rutscht.
Wenn sich jemand nackt wohl fühlt warum nicht? Klar schaut man, aber man schaut doch auch bei angezogenen Personen des anderen Geschlechts mal genauer hin.

Spock55000 schrieb:
Ein weiterer wichtiger Aspekt der hier gar nicht genannt wird ist, dass diese Bilder und Videos rechtlich als Kinderpornografie zu werten sind. Das ist strafbar und damit gefährlich. CB bitte weist hier darauf hin, denn eventuell ließt ja der ein oder die eine das und unterlässt das damit.

Wie sollte man damit jemanden davon abhalten? Solange man das Video einem ähnlich alten mit dem man eine Beziehung hat schickt, wird da rechtlich kaum was passieren.

"Das ist strafbar und damit gefährlich." -> Also meist ist es doch eher so das etwas gefährlich ist und deshalb strafbar und nicht umgekehrt, oder? ;)
 
Ich spiele jetzt einfach mal Teufels Advokat, indem ich sage: Lasst sie doch machen.
Anscheinend gehört es heutzutage zur Sexualentwicklung (und irgendwie tat es das vor 10 Jahren bei mir auch schon), dass sich Jugendliche Nacktbilder schicken. Das ist nicht neu, das ist nicht das Ende der Welt. Es geht schon eine Weile so und ist mit dem Leben, das sich nunmal mehr in der virtuellen Welt abspielt, logischerweise verstärkt.

Teilweise wird es aus der Suche nach Anerkennung/Aufmerksamkeit getan, denn letztendlich ist genau das, was Jugendliche wollen. Und was soll denn passieren? Wenn man sich dazu entscheidet, solche Bilder zu machen, dann muss man halt dazu stehen. Wenn sie öffentlich werden und das werden sie, dann ist das eben so. Das ist nichts, was nicht schon millionenfach vorgekommen ist. Es ist nur ein Penis oder es sind nur Brüste oder was auch immer. Man sieht sie an jeder Ecke. Das Problem entsteht erst, wenn diejenigen dann plötzlich negative Emotionen empfinden, weil es irgendjemand, von dem man es nicht wollte, gesehen hat.
Und hier muss man ansetzen. Niemand sollte wegen eines Nacktbildes darüber nachdenken, Bleiche zu trinken. Es ist nur ein Bild von einem nackten Körper.
Auch bei uns an der Schule war ein Mädel plötzlich Star eines Film, der sie beim Akt mit einem echt merkwürdigen Typen gezeigt hat (von dem Typen gedreht) und hätte die Welt jetzt deswegen untergehen müssen? Hätte sie die Schule wechseln sollen oder sich umbringen? Nein, warum denn auch. Man hat gesehen, dass sie ein butterface ist und ich respektiere sie dafür, dass die Sache einfach durchgestanden hat. Nach zwei Wochen interessiert das keine Sau mehr.
 
Wo ist denn jetzt das Problem? Wenn den jugendlichen die Folgen klar sind und sie es dennoch tun....
 
Ich verstehe nicht wieso heutzutage immer alles sofort zu einem gesellschaftlichen Problem hochgestuft wird. Das wird sich schon von selbst regulieren, wenn die Folgen und Konsequenzen sich häufen. So wie immer halt.
Nicht alles muss reguliert werden. Man kann nicht jeden vor sich selbst schützen.
 
wazzup schrieb:
Ich sehe das ganze eher als Problem der Gesellschaft heutzutage. An jeder Ecke gibts nackte Haut. Filme/Serien mit Sexszenen (natürlich nicht explizit) laufen den ganzen Tag rauf und runter, was soll man da erwarten? Dieses Thema sollte langsam wieder aus dem öffentlichen Leben verdrängt werden, an dem Mist sind doch die 68er Schuld. Die sexuelle Revolution war der größte Fehler des 20. Jahrhunderts. Ich bin eindeutig pro Zensur im Bezug auf Gewalt und Sex. Und von mir aus auch gleich Religion. Hätte ich eine Tochter und die würde so einen Mist machen dann gäbe es Ohrfeigen am laufenden Band. Sowas geht garnicht.
Leben und leben lassen ist nicht deins, oder? ;)
Ich kann verstehen, dass man mit all dem nichts anfangen kann und die sexualisierte Gesellschaft als etwas schlechtes ansieht. Das aber verbieten zu wollen, weil es einem nicht gefällt? Überspitzt geantwortet: Neeee, dann können wir auch gleich die Scharia einführen.

Wer soll denn festlegen, was gesellschaftlich noch akzeptabel ist? Eine Ehtik-Kommission? Das hat mir zu viel Religionscharakter...

Außerdem:
wazzup schrieb:
Ich bin eindeutig pro Zensur im Bezug auf Gewalt (...). Hätte ich eine Tochter und die würde so einen Mist machen dann gäbe es Ohrfeigen am laufenden Band.
Siehst du dich eigentlich selber als Opfer der "Gewaltgesellschaft", weil du deine Tochter verprügeln würdest? Oder steht das für dich gar nicht im Widerspruch?
 
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