Test SFX-Netzteile bis 40 Euro im Test: Günstig und billig im kompakten Format

Das aber kein SFX Netzteil ist. Hier geht es aber um SFX Netzteile. Man entscheidet sich bewusst für SFX als Formfaktor weil man aufgrund des Gehäuses Limitationen hat. Limitationen die man sich wiederum auch selbst ausgesucht hat. Hat man diese nicht, dürfte es in der Regel immer sinnvoller sein ein ATX Netzteil zu nutzen.
 
Ich hatte das SFX-350BS ein paar Wochen auf dem Tisch, aber wieder verkauft, weil es nicht wirklich überzeugt. Dagegen laufen die SFX-L Modelle von Sharkoon oder Chieftec besser, wenn auch die Lüfter und Elektronik Nebengeräusche erzeugen. Bei dem Wertverfall von Netzteilen ist für SFX und SFX-L der Gebrauchtkauf vorzuziehen. Vor allem können die Verkäufer immer Auskunft geben, ob das Netzteil fiept, was man im Laden bei Neuware erst selber herausfinden muss.
 
Es ist durchaus notwendig auch Netzteile in dieser Preisklasse zu testen. Man kann sich jetzt heroisch nach vorne stellen und verkünden, man solle mindestens doch bitte das erwähnte Corsair SF.450 einbauen. Für 85€ in einen Office PC mit Pentium G4560 (70€) und einem Günstigen 1151 Board (um 50€). Da stimmen die Verhätnisse einfach nicht. Klar, man soll beim Netzteil nicht sparen, aber wenn es die teuerste Einzelkomponente in einem so-günstig-wie-möglich-(aber-bitte-kompakt)-Office/CasualGaming-PC, dann stimmen die Verhältnisse nicht.

Zum verbogenen Chieftec-Lüfterblech: Ist denn bei den anderen Probanden das Blech wirklich dicker oder ist das vielleicht ähnlich dünn und hatten einfach nur Glück bzw. aufgrund besserer Verpackung ist nichts passiert? Zu dünne Blecke können ja auch beim Kunden durch mangelnde Umsicht beim Einbau verbiegen.

Die Nebengeräusche bei den Lüftern zu beurteilen finde ich generell problematisch. Das hängt ja schon von der Einbaulage ab und müsste explizit für mindestens 4 der 6 mögichen Orientierungen geprüft werden, gerade da in ITX-Gehäusen etliche gibt, wo es nicht waagerecht eingebaut wird. Vor allem ist da eine große Serienstreuung möglich, es sei denn bei dem Auftragsfertiger wurde eine dahingehende strenge Qualitätskontrolle beauftragt. Aber die kostet und ist in dieser Preisklasse sowieso nicht zu erwarten. Selbst bei teureren Netzteilen müsste man mindestens 3 Exemplare aus dem Handel probehören um einen Hauch von Eindruck zu gewinnen. Zu schnell kommt der Eindruck auf, bei CB, die die kritischsten Netzteil-Tester im deutschen Raum sind hatte der Lüfter von Netzteil X von Hersteller Y ein leichtes Rattern/Schleifen, das ist bei allen Modellen der Serie so. Zumindest solltet ihr erwähnen, dass dies einer Serienstreuung unterliegt.
 
deo schrieb:
Das Intertech hätte besser keinen PCIe-Stecker bekommen. Das LC-Power LC300SFX hätte man ruhig auch testen können. Ich habe selbst das LC-Power LC200SFX. Das wollte Computerbase doch auch testen.

Ja, das LC-Power sollte auch mit getestet werden, jedoch hatte es Transportschaden und war defekt. Weil das Sample von einem Händler gekauft wurde, hatte ich keinen Ersatz da, den ich an der Chroma hätte testen können.

kleinstblauwal schrieb:
Zum verbogenen Chieftec-Lüfterblech: Ist denn bei den anderen Probanden das Blech wirklich dicker oder ist das vielleicht ähnlich dünn und hatten einfach nur Glück bzw. aufgrund besserer Verpackung ist nichts passiert? Zu dünne Blecke können ja auch beim Kunden durch mangelnde Umsicht beim Einbau verbiegen.

Das Blech der anderen Netzteile ist auf jeden Fall dicker. Das Verbiegen des Lüftergitters ist nur bei dem getesteten Chieftec ein Problem. Bei den anderen Probanden war die Stabilität kein Problem - das habe ich auch extra geprüft ;)
 
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UweW. schrieb:
Apropos BeQuiet-Base: sagt mal bitte irgendwer dem HaZweiOh, das BeQuiet i.d.R. von FSP gefertigt wird. ;)
Ich nehme mal an, fast jeder Fertiger kann billig oder teuer fertigen. Ich zahle auch lieber etwas mehr für BeQuiet, nutze die Dinger dann aber, bis sie auseinander fallen - was bis heute noch nicht passiert ist. Auch bei SFX-Netzteilen nicht.
 
Der Test war wieder sehr aufschlussreich und informativ gemacht. Ist auch gut das mal kleinere Watt Klassen getestet werden, und hoffentlich bleibst du uns noch lang erhalten, mit diesen hochwertigen test die du machst.
 
Da sieht man mal wieder, das man mit den Empfehlungen, Inter-Tech sofort aus jedem PC zu entfernen und durch ortentliche Marken zu ersetzen, eigentlich gold richtig liegt, wenn man seinen Komponenten nicht schaden will .... ist schon krass das sowas überhaupt verkauft werden darf in der EU
 
Großes Lob an den Autor dafür dass hier zwischen günstig und billig differenziert wird :) Die beiden Wörter sind eben nicht synonym und werden ständig falsch verwendet. Der Artikel selbst ist ebenfalls toll - auch hierfür ein Lob.
 
Muss ja sagen das so ein Netzteil immer noch die Komponente ist wovon ich am wenigsten versteh und quasi blind kaufe. Woran erkennt man eigentlich ein gutes Netzteil? Ich würde jetzt nach Hersteller/Namen, Watt-Leistung und Zertifizierung entscheiden.
 
Guter Artikel, es zeigt, mal wieder, dass man nicht an allem sparen sollte.
 
Gerade beim Netzteil würde ich nicht sparen. Es ist doch das Bauteil welches am längsten im Rechner ist.
 
Brathorun schrieb:
Woran erkennt man eigentlich ein gutes Netzteil? Ich würde jetzt nach Hersteller/Namen, Watt-Leistung und Zertifizierung entscheiden.

Wenn ein NT Hersteller bei Tests auftaucht, sehr preiswert bei hohen Wattzahlen daherkommt und dabei mit vielen Features wirbt, sollte man die Finger davon lassen.

Eine vertauenswürdige Marke sollte in NT Tests bei verschiedenen Netzteilen immer gute Ergebnisse liefern können, auch wenn die nur labeln (wie Bequiet). Lc-Power ist hingegen nicht so ein Fall, da diese mal gute, aber öfters auch wirklich schlechte NT im Angebot haben.

Am besten sind immer noch Direkthersteller wie Seasonic und Enermax, wobei man bei Enermax leider nun auch aufpassen muss, da die teilweils angefangen haben zu labeln. Die Eigenmarken sind aber Top!

Zertifizierungen sind müll, ganz ehrlich, was interessier mich es ob das NT 80+ Bonze oder Platinium hat .... die Zertifizierungen stimmen bei manchen eh nicht, das die ein spezielles Probeexemplar eingereicht, was die Werte erreicht. Der Rest der Produktion hingegen, kein Kommentar.

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ich hab mir mal die tests von FSP angekuckt ... die waren ja mal gut, aber scheinen nun in den LC - Power bereich abzurutschen wie mir scheint.
 
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Enermax stellt seit gefühlt einem Jahrhundert schon nicht mehr selbst her.
 
Enermax hat seine Fertigung verkauft.

https://www.computerbase.de/2014-04/enermax-laesst-alle-netzteile-fremdfertigen/

Was genau hat Eigenmarken mit der Frage der Eigenfertigung zu tun? Die Bezeichnungen Platimax und Revolution87+ gehören Enermax, sind also Eigenmarken, gefertigt werden sie jedoch von jemandem anderem. Dürfte CWT sein.
Im Grunde dürfte Enermax die Eigenmarke sein. Die anderen beiden nur Produktbezeichnungen.


Angeblich hat Enermax bereits 2010 seine Fertigung verkauft.
 
Brathorun schrieb:
Woran erkennt man eigentlich ein gutes Netzteil? Ich würde jetzt nach Hersteller/Namen, Watt-Leistung und Zertifizierung entscheiden.

Rein gucken kann man nicht, aber die Anschlüsse verraten schon, was der Hersteller dem Netzteil zutraut.
Die angegebene Leistung muss man nutzen können und wenn es nur wenige Anschlüsse gibt zu einer hohen Leistungsangabe, dann ist etwas faul. Ab 400 Watt sollten 2x PCIe 6/8 Stecker Standard sein. Hat ein 500 Watt Netzteil weniger, ist es wohl nicht weit her mit der Leistungsangabe. Ab 300 Watt kann man zumindest einen PCIe-Stecker erwarten. Fast die komplette Nennleistung, bei DC-DC-Technik kann auch die komplette, bei 12 Volt vorhanden sein.
 
Irgendwie hüllen sich um die Netzteile ein grauer Schatten. Da hilft es nur, Tests zu lesen - wenn man sich auf bekannte Marken nicht 100% verlassen kann, weil die auch nur labeln.

Was ich auch vermisse sind NTs für PCs die per se wenig Strom verbrauchen. Alles wird aufs Stromsparen getrimmt, sehr schön. Aber Netzteile die darauf optimiert sind, findet man nun nicht wirklich? Und dann ist auch deren Effizienz zweifelhaft. (siehe Test auf CB)
 
Ich hatte mir nach dem letzten Test das Chieftec geholt als Triebwerk für einen Apollo Lake mit 10W auf dem eine Sophos XG Home läuft. Ich bin nach wie vor absolut begeistert von der Unauffälligkeit des Netzteils.
 
Da zahl ich lieber die rund 80€ fürs Corsair und bin auf der sicheren Seite.. Netzteile ohne brauchbare Schutzschaltungen sind tabu..
 
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