Svendrae schrieb:
Es gibt aber auch löbliche Ausnahmen wie z.B. Witcher 3
Die Witcher Addons waren gut, zeigen aber auch sehr gut wieso es sich lohnt ein Spiel erst in der vollständigen Fassung zu kaufen oder zu spielen. "Hearts of Stone" füllt in der Spielewelt eine zusätzliche Zone mit Leben und führt Runen zur Verbesserung der Rüstungen und Waffen ein. "Blood and Wine" hat dagegen einige Geschichten erst richtig abgeschlossen und man erlebt vor allem wenn man sich für Triss entschieden hat, ein wesentlich besseres Ende als bei der Urfassung.
Witcher 3 kam im April 2015 heraus, die zweite Erweiterung gab es ein ganzes Jahr später. Da wäre das Spiel zumindest bei mir schon lange von der Platte geflogen und nach einem Jahr ist man aus der Geschichte auch weitgehend raus.
Natürlich waren die DLCs "optional" und man brauchte sie nicht zu kaufen. Trotzdem hat jeder der das Spiel am Anfang gekauft und durchgespielt hat, ein wesentlich schöneres Ende und die komplette Geschichte verpasst. Hinzu kommt natürlich noch, dass mit "Hearts of Stone" bzw. Patch 1.20 auch das gesamte Interface verbessert wurde.
https://www.gamepressure.com/e.asp?ID=695
Spieler die von Anfang an dabei waren, haben also ein wesentlich schlechteres Produkt zu einem wesentlich höheren Preis gekauft und auch wenn Witcher 3 jeden Cent wert war, zeigt es doch das es definitiv Sinn macht abzuwarten und das fertige Produkt zu kaufen.
EDIT: Natürlich gibt es immer zwei Seiten einer Medaille. Ohne die Erstkäufer, ohne Erfolg und ohne Kritik wären die Updates und die Erweiterungen vielleicht nie erschienen. So kann man argumentieren und es trifft bestimmt auf einige Spiele auch zu, aber....
Heutzutage werden DLCs schon lange nicht mehr als Bonus für die treuen Fans generiert, die DLCs sind ja bereits beim Release von einem Spiel fest eingeplant und meist auch direkt angekündigt. Die Entwickler belohnen damit also niemanden mehr oder entwickeln solche Sachen als Schmankerl, sondern sie lassen von vorne rein fest eingeplante Inhalte weg.
Dazu kommt noch, dass man auch weitgehend an der Qualitätssicherung und Spieletests spart. Die Spiele kommen vermehrt verbuggt und/oder mit schlechten Balancing heraus und dann werden sie über Wochen und Monate erst auf einen Zustand gebracht, der eigentlich schon zum Release bestand haben sollte.