Notiz Signal: Update mit Blur-Effekt für die Verschleierung von Gesichtern

@firejohn Signal ist ein verschlüsselter Messenger, der von Stiftungskapital finanziert wird und daher keinen Gewinndruck hat. Er gilt bis auf die Registrierung per Telefonnummer und die zentralisierte Serverarchitektur als besonders sicher; Signal setzt die OMEMO-Verschlüsselung für Gruppenchats ein, was etwa WhatsApp übernommen hat.

Mit Gesichtserkennung hat das insofern zu tun, als dass man mit dem Zensieren von Gesichtern (etwa) verhindern kann, dass die verschickten Fotos in Datenbanken zur Gesichtserkennung landen.
 
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twrz schrieb:
@firejohn Signal ist ein verschlüsselter Messenger, der von Stiftungskapital finanziert wird und daher keinen Gewinndruck hat
So würde ich das nicht sagen. Vorerstmal braucht kein Gewinn erwirtschaftet werden, aber sobald das Kapital ausgeht?

twrz schrieb:
Signal setzt die OMEMO-Verschlüsselung für Gruppenchats ein, die etwa WhatsApp übernommen hat.
Nein, Signal setzt nicht auf OMEMO.
OMEMO ist der Verschlüsselungsstandard für den dezentralen Messaging-Standard XMPP (https://xmpp.org/extensions/xep-0384.html). Signal ist, wie du schon gesagt hast, nicht dezentral. OMEMO basiert wiederum auf dem Signal Protocol oder auf Olm (was wiederum von Matrix ist und auf dem Signal Protocol basiert) - je nach Version.

Das Signal Protocol (https://de.wikipedia.org/wiki/Signal-Protokoll) ist wiederum das Protocol, das von Signal benutzt wird.
 
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Das Feature sei auch wegen der aktuell vor allem in den USA stattfindenden Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus integriert worden.
Rach78 schrieb:
Also das muss man mir mal erklären. Geht es darum jetzt Gewalttäter, Brandstifter und Plünderer vor der Identifizierung zu schützen?
Was genau hat man als friedlicher Protestler der keine Straftaten verübt genau zu befürchten selbst wenn man mit Gesicht wo abgebildet wird?
Der Frage von Rach schließe ich mich an, denn das habe ich mich auch gerade gefragt.
Klingt sehr danach, als sollen die gefilmten "Übeltäter" nicht mehr identifiziert werden können und so die Strafen im Geheimen sehr mild ausfallen ... sorry, aber kennt man ja.
 
Zuletzt bearbeitet: (Der kleine ÜbeLtäter)
new Account() schrieb:
So würde ich das nicht sagen. Vorerstmal braucht kein Gewinn erwirtschaftet werden, aber sobald das Kapital ausgeht?


Nein, Signal setzt nicht auf OMEMO.
OMEMO ist der Verschlüsselungsstandard für den dezentralen Messaging-Standard XMPP (https://xmpp.org/extensions/xep-0384.html). Signal ist, wie du schon gesagt hast, nicht dezentral. OMEMO basiert wiederum auf dem Signal Protocol oder auf Olm (was wiederum von Matrix ist und auf dem Signal Protocol basiert) - je nach Version.

Das Signal Protocol (https://de.wikipedia.org/wiki/Signal-Protokoll) ist wiederum das Protocol, das von Signal benutzt wird.

Danke für die Klarstellung bezüglich OMEMO!

Was das Stiftungskapital angeht: bei Stiftungen wird ja gerade nur der mit dem Kapital erwirtschaftete "Gewinn" abgehoben. Deswegen geht das Geld nicht aus. Und die Signal Foundation ist ganz gut ausgestattet.
 
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Beelzebot schrieb:
@tollertyp
Indem man der Person zuvor ein für die Software geeignetes Foto, signiert mit einem digitalem Wasserzeichen, seines Gesichtes zur Verfügung stellt und diese daran lernt. Bei Zweifeln muss der Autor des Bildes die Person manuell zuordnen und die Software schickt eine Anfrage raus.
...
Weil man vielleicht auch Leute fotografieren möchte, die keine Apps haben?
 
Wow, nice Feature von den Signal-Entwicklern. Nutzen wir sehr gerne die App im Freundeskreis :)
 
Rach78 schrieb:
genau und dann scheitert die Justiz am Ende daran dass eine Foto oder Videoaufnahme nicht zugelassen wird als Beweismittel weil der Täter ja nicht sein Einverständnis gegeben hat. Wieso fragen wir die Täter nicht gleich ob sie identifiziert werden wollen oder besser noch ob sie sich überhaupt vor einem Gericht rechtfertigen lassen wollen für das was sie getan haben?

Private Aufnahmen werden so gut wie nie im Prozess als Beweismittel zugelassen, nur im Einzelfall. Völlig anders sieht die Sache bei Überwachungskameras aus oder wenn es beruflich zweckgebunden ist, also bei Detektiven. Auf beides bezieht sich meine Aussage nicht, denn ihnen werden schon jetzt juristisch enge Maßstäbe gesetzt. Wer darüber hinaus private Gespräche mit seinem Smartphone mitschneidet macht sich sogar strafbar (§ 201 StGB).

tollertyp schrieb:
Weil man vielleicht auch Leute fotografieren möchte, die keine Apps haben?

Nimm eine Kamera.
Bevor jetzt die Frage aufkommt ob dass dann überhaupt einen Unterschied zum Smartphone macht: ja, tut es! Denn eine Kamera nimmt man gezielt für einen Anlass mit, während ein Bild mit dem Smartphone jederzeit möglich ist.

Beispiel: Wie viele konnten 2005 bei der Papstwahl ein Foto machen (und das obwohl die Leute sogar wussten wo sie hingehen) und wie viele acht Jahre später?

smartphones.jpg


Natürlich, Gang der Dinge. Ich sage nur dass wir langsam technologisch so weit kommen, dass sich das wieder ändern kann und gesellschaftlich vielleicht sogar muss.
 
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von Schnitzel schrieb:
Der Frage von Rach schließe ich mich an, denn das habe ich mich auch gerade gefragt.
Klingt sehr danach, als sollen die gefilmten "Übertäter" nicht mehr identifiziert werden können und so die Strafen im Geheimen sehr mild ausfallen ... sorry, aber kennt man ja.
Signal ist SEHR beliebt bei den 'Aktivisten' des Schwarzen Blocks. Wenn man mal rückwirkend zu den G20 Krawallen sucht, findet man Signal oft zusammen mit linksunten.indymedia.org erwähnt, als Mittel zur Organisation.
 
Beelzebot schrieb:
Nimm eine Kamera.
Bevor jetzt die Frage aufkommt ob dass dann überhaupt einen Unterschied zum Smartphone macht: ja, tut es! Denn eine Kamera nimmt man gezielt für einen Anlass mit, während ein Bild mit dem Smartphone jederzeit möglich ist.
Okay, also wenn ich meinen Vater in einem Pflegeheim besuche, und kurz ein Foto machen möchte, das ich vielleicht meiner Schwester schicken möchte, aber er keine Handy-App hat, dann fahre ich nach Hause, merke, dass eine Digitalkamera schlechter ist als meine Handy-Kamera, gehe eine vernünftige Kamera kaufen, fahre zurück, mache das Foto, muss das Foto auf mein Handy bringen weil ich natürlich eine Kamera ohne WLAN-Zeugs gekauft habe, um das Foto dann zu schicken?

Aber was ist, wenn ich nicht will, dass mich jemand mit so einer Kamera fotografiert?

Das schöne an den Smartphones ist ja, dass man sie gar nicht gezielt für einen Anlass mitnehmen muss, aber ein Anlass tritt dann doch spontan ein?
 
Genau, es macht es aufwendiger. Das ist schade für dich, schränkt deine Möglichkeiten ein, gewährt vielen anderen aber mehr Schutz ihrer Persönlichkeitsrechte. Das ist eine reine Abwägungsfrage.
Die aktuelle Rechtslage gilt genauso für Kameras. Nur kommen Privatkameras im öffentlichen Leben deutlich weniger vor als Smartphones. Allein das würde Rechtsgutsverletzungen erheblich reduzieren.
Anderer Ansatz: Menschen die nicht auf solchen Bildern gezeigt werden wollen speisen ihre Gesichtsdaten in eine Cloud ein. Sollen Bilder digital weiterverbreitet werden müssen diese vor dem Versand durch diesen Filter, werden signiert und ggf. nachbearbeitet oder bei Unsicherheiten die entsprechend Betroffenen kontaktiert.
Versteht mich nicht falsch, mir geht es primär darum, dass nicht bloß Staat und Wirtschaft sich solcher Mechanismen bedienen dürfen, sondern diese Mittel auch, zum Schutz des Individuums, auch der Zivilgesellschaft zur Verfügung stehen sollten. Wenn Facebook Gesichtserkennung benutzt um die Nutzer zu fragen ob sie das auf dem Foto sind, warum kann dann nicht die gleiche Technologie dafür genutzt werden genau das zu unterbinden?
 
@HiveTyrant
Ist es dann nicht auch in dieser Hinsicht kontraproduktiv?
Hier können sich dann diese "Aktiviesten" gegenseitig fotografieren und wenn es zur Kontrolle kommt, kann man sie nicht erkennen.
Sorry, aber ich sehe bis jetzt immer noch keinen Grund, der bei derartigen Vorfälle in den USA einen Vorteil bringt. Entweder sind die gefilmten Polizisten, die Protestler oder Plünderer nicht mehr erkennbar ... und das ganz automatisch.
 
von Schnitzel schrieb:
@HiveTyrant
Ist es dann nicht auch in dieser Hinsicht kontraproduktiv?
Hier können sich dann diese "Aktiviesten" gegenseitig fotografieren und wenn es zur Kontrolle kommt, kann man sie nicht erkennen.
Sorry, aber ich sehe bis jetzt immer noch keinen Grund, der bei derartigen Vorfälle in den USA einen Vorteil bringt. Entweder sind die gefilmten Polizisten, die Protestler oder Plünderer nicht mehr erkennbar ... und das ganz automatisch.

Genau wegen der (auch legitim nutzbaren) Möglichkeiten der Anonymisierung nutzen kriminelle oder terroristische Elemente ja Signal. Ein Feature wird mit guten Absichten eingebaut, und dann verwendet, um dann Mist zu bauen.

Ein Baseballschläger ist ja auch als Sportgerät gedacht, aber leider gibt es Blitzbirnen, die damit auf Menschen einprügeln.
 
Hab ich ja auch verstanden, nur warum wird jetzt noch mehr Anonymisierung eingebaut?
 
Wieviele Datenbanken zur Gesichtserkennung gibt es denn bereits? Wenn’s eine gibt bin ich eh schon drin. Neugeborene fotografiere ich eh nicht, wo das Verschleiern dann noch Sinn ergeben würde.

verstehe daher den Sinn dahinter nicht.
 
@HiveTyrant
Nein, ich frage mich nur auf was du hinaus möchtest. Gibt es eine Quintessenz? Dein Vergleich mit dem Baseballschläger macht halt keinen Sinn. Da wäre eine Skimaske o.ä. besser gewesen.
 
Edward N. schrieb:
@HiveTyrant
Nein, ich frage mich nur auf was du hinaus möchtest. Gibt es eine Quintessenz? Dein Vergleich mit dem Baseballschläger macht halt keinen Sinn. Da wäre eine Skimaske o.ä. besser gewesen.

Ah, wenn es dir nur darum geht, ist es einfach. Ja, es gibt legitime Anwendungszwecke für so viel Anonymisierung, schliesslich ist Signal international verfügbar, und verschlüsselt selbst die Kontakte.

Hilfreich um aus Ländern mit fragwürdiger Justiz und Auffassung von Meinungsfreiheit heraus zu kommunizieren. (---> Baseballschläger als Sportgerät verwendet)

Gleichzeitig hilft das 'Nicht einmal der Betreiber der Plattform kann Telefonnummern und Kontakte zuordnen', die vergleichsweise starke Verschlüsselung, und jetzt das 'Gesichter verschleiern' denjenigen, die das Programm nutzen, um sich für kriminelle und terroristische Taten zu verabreden. (-->Baseballschläger als Waffe verwendet)

Vergleich jetzt klarer?
 
Du wolltest also nur sagen, dass sich die meisten Dinge für verschiedene Zwecke benutzen lassen? Ok, ja das stimmt. So wie auch z.B. Wasser von normalen Menschen und bösen Menschen getrunken wird.
 
@Beelzebot: Erkennst du nicht die Ironie deiner Forderungen?
Ich muss meine Daten irgendwo in einer Cloud hinterlegen, also auch ein Foto, damit man keine Fotos von mir macht?
Schon auch mal auf die Idee gekommen, dass es okay ist, wenn mich mein Kumpel fotografiert, aber weniger, wenn es jemand unbekanntes ist?

Und kann man Fotos dann nur noch mit Netz machen, geht das Foto dann erst mal in die Cloud und wird dort analysiert? Oder hat jedes Gerät die Datenbank offline auf dem Gerät?

Einfache Ideen sind halt nicht immer einfach umsetzbar...
 
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