fruchtgehalt schrieb:
ist besser eine Liste mit vereinfacht gesagt 1.000 bekannten Viren zu haben und davon zu wissen wenn man sich eine dieser eingefangen hat, als gar keine zu haben und diesen 1.000 Viren ausgesetzt zu sein
Es ist besser wenn ich gar nicht mit Listen gegenchecke, sondern Sicherheitsmaßnahmen ergreife, die sowohl gegen bekannte Viren als auch unbekannte Viren helfen.
Ich habe das ja auch schon in einem
vorherigen Posting anhand von Mailanhängen erläutert.
Und wenn man unbedingt meint das "nach Viren suchen" eine Schutzmaßnahme ist (sei mal zugestanden das es so ist), sollte einem halt wirklich auch klar sein das man damit eben keine unbekannten Viren findet.
Das heißt, es kann immer nur eine Sicherheitsmaßnahme von mehreren sein aber keine Sicherheitsmaßnahme auf die man sich verlassen kann oder sogar sich nur darauf stützt.
DAS war meine Aussage.
Und ob Antivirensoftware die Sicherheit signifikant erhöht ist tatsächlich streitbar. Ich möchte und kann das auch gar nicht abschließend beurteilen.
Aber mal so als Gedankenanstoß:
Antivirensoftware ist auch Software die wie jede andere Software Fehler haben kann. Ich habe z.B. kein MS-Office installiert. Wenn mir also irgendwie eine Word-Datei in die Hände fällt die einen Makrovirus oder ne Sicherheitslücke in Word exploitet, kann mir das wurscht sein. Weil die Malware könnte bei mir nie zur Ausführung kommen.
Anders sieht die Sache aus, wenn ich ein Antivirenprogramm habe. Deren Funktion ist es ja gerade Dateien zu untersuchen. Sprich sie einzulesen, zu parsen und nach verdächtigen Mustern zu suchen. Nur gerade dieses Parsing ist sehr fehleranfällig. Wenn irgendwo ein Programmfehler gefunden wird ist häufig der Grund, das da irgendwie Daten verarbeitet werden, dies aber nicht korrekt geschieht.
Wenn sich das Antivirenprogramm daran verschluckt, hätte ich somit durch dessen Installation eine Sicherheitslücke ins System gebracht die ich ohne gar nicht gehabt hätte.
Und das ist das Problem. Jede zusätzlich installierte Software erhöht die Angriffsfläche. Und Antivirenprogramme sind besonders exponiert, weil sie jede Datei lesen und dieses lesen und verarbeiten dummerweise auch nur schwer fehlerfrei zu implementieren ist.
Die Installation eines Antivirenprogramms ist also zunächst einmal ein potentiell negativer Security-Impact. Das AV-Programm muss nun diesen Nachteil nicht nur ausgleichen, sondern am Ende insgesamt noch einen Security-Vorteil mitbringen. Ob das die Antivirenprogramme leisten ist diskussionswürdig.Wie gesagt. Ich will auch darüber abschließend gar nicht urteilen.
Nur was bei diesen Pro-AV-Software-Postings immer mitschwingt ist, das dieser Nachteil gar nicht gesehen wird. So nach dem Motto: "Selbst das schlechteste AV-Programm ist immer noch besser als gar keines einzusetzen" und das stimmt schlicht und ergreifend nicht.
Und da bin ich noch nicht mal auf den Themenkomplex AV-Software verbiegt das System und macht dadurch was kaputt oder auch die Problematik der False-Positives eingegangen. Das kommt ja auch noch mit dazu.
fruchtgehalt schrieb:
nach deiner Logik könnte man die monatlichen Android Updates oder auch die Windows Updates komplett unterlassen
Stimmt. Von monatlichen Updates halte ich nichts. Hier laufen fast täglich Updates rein. So was wie ein Patchday wäre mir nicht fein-granular genug.
fruchtgehalt schrieb:
ich arbeite täglich mit Microsoft und besitze diverse Zertifikate.
Das muss kein Nachteil sein. ;-)
fruchtgehalt schrieb:
nach deiner Logik müssten die das einfach einstellen da man ja eh immer nur hinterher fixen kann. Es ist völlig normal...
Das liegt einfach daran, das Du meine Logik gar nicht verstanden hast.
fruchtgehalt schrieb:
Malwarebytes oder dergleichen erhöht die Sicherheit tatsächlich in gewissem Maße, da es eine höhere Erkennungsquote hat, ich hatte schon diverse Clients bei denen der Defender trotz aktueller Virendefinition gar nicht erst angeschlagen hat.
Wenn das AV-Erkennungsprogramm etwas findet, sagt das eigentlich nur, das vorher schon ganz viel schief gelaufen ist.
Also ich mach mir ja auch mal den Spaß und scanne ab und zu mal so herum so mit Sachen wie
Desinfec't, weil dann sich auch gleich mehrere verschiedene Scanner abmühen. Bisher hatte ich noch keinen Treffer.
Von daher würd' ich mal sagen, das sich bei Computer-Security nicht zu sehr auf Antivirensoftware zu verlassen sich durchaus bewährt hat.