(Smarter) Stromzähler für die Abrechnung mit dem Finanzamt

Sani

Lieutenant
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Hallo zusammen,

ich lasse mir nächst Woche in den Sicherungskasten einen Shelly 3EM - 120A einbauen, damit ich den Verbrauch meiner Wohnung monitoren kann, da ich plane mir ein Balkonkraftwerk zu installieren und ich wissen möchte, wann ich in das Hausnetz einspeisen möchte und wann lieber in den Akku.

Dabei ist mir die Idee gekommen, ob ich auch gleich einen Zähler für mein Arbeitszimmer setzten lassen, da ich die Kosten für das Arbeitszimmer vom Finanzamt erstattet bekomme. Aktuell wird der Stromverbrauch für das Arbeitszimmer berechnet über die Quadratmeterzahl des Raumes (Anteil der Wohnung). Ich könnte mir gut vorstellen, dass es günstig wäre, den genauen Verbrauch abzusetzen, aber hierfür benötige ich einen Zähler für das Arbeitszimmer.

Beim Schlaulesen bin ich darauf gestoßen, dass es eine EU Richtlinie gibt: MID. MID = Measuring Instruments Directive ist ein EU Standard, der die technischen Anforderungen, Eichgültigkeit etc. regelt.

  • Was würdet Ihr mir für einen (smarten) Zähler empfehlen? Auch ein Shelly 3M?
  • Muss so ein Zähler MID-Konform sein? oder "MessEV-konform"?

Bin auf Eure Tipps gespannt.
 
Der Gedanke ist zwar gut, aber Geldverschwendung. Die Zusatzkosten für einen "Smartmeter" holt man kaum rein. Was hast du denn in deinem Arbeitsszimmer stehen, was so viel Strom verbraucht, dass sich das rechnen sollte? Meine Freundin war 2 Jahre im Homeoffice und unser Stromverbrauch hat sich gerade mal um 100kwh geändert.
 
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Kriegst Du den Zaehler fuer das Arbeitszimmer gratis? Sofern Du nicht gerade ein Rechenzentrum zuhause betreibst wird es gegenueber der jetzigen Abrechnung lange dauern den Break Even zu erreichen.
 
Firefly2023 schrieb:
Der Gedanke ist zwar gut, aber Geldverschwendung. Die Zusatzkosten für einen "Smartmeter" holt man kaum rein. Was hast du denn in deinem Arbeitsszimmer stehen, was so viel Strom verbraucht, dass sich das rechnen sollte? Meine Freundin war 2 Jahre im Homeoffice und unser Stromverbrauch hat sich gerade mal um 100kwh geändert.
Kann ich bestätigen. Seit Corona arbeite ich 2-3 Tage die Woche aus dem HO. Wenn ich die letzten Jahresabrechnungen anschaue und mit denen vor Corona vergleiche, dann sehe ich da quasi keinen Unterschied.
 
Ein Shelly ist kein MID, diese müssen direkt messen.
Ein Shelly misst indirekt per Spule.

Für Unterzähler weiss ich es nicht, aber Hauptstromzähler müssen MID konform sein.
Aber andererseits müssen Unterzähler auch nicht geeicht sein.

Aber fürs Finanzamt würde ich einen MID konformen Zähler nehmen.
 
ich lasse meinen zähler per optischer schnittstelle auslesen.
Den Verbrauch meines Arbeitszimmers, da messe ich die Phase, welche dorthin geht.

Für mein Balkonkraftwerk lese ich direkt den Inverter aus.

Wandert dann alles in Home Assistant und wird dort gesteuert.
 
Wieviel Prozent hat denn das Arbeitszimmer zur Gesamtwohnfläche? Denke auch das, wenn es nicht ein sehr kleines Zimmer ist, nicht lohnt, den Verbrauch separat zu messen. Wenn tu Pech hast, ist es sogar weniger als wenn du über die Fläche verteilt. Gerade wenn du per Balkonkraftwerk auch noch Strom sparst.
 
Tjo..das Arbeitszimmer ist halt gerade mal 8,69 % der Wohnung. Dafür ist dort die IT drin: NAS, Intel NUC "Server", Monitore, Notebooks etc. Mein ganzer Homeofficealltag spielt sich hier ab. Könnte mir schon vorstellen, dass ich mehr als 8% Strom hier verbrauche...aber ich weiß es auch nicht.



Und eine wichtige Frage:
Wenn ich mit einem Balkonkraftwerk einspeise, verringert sich dann auch der Verbrauch im "Arbeitszimmer"...Dann würde es ja gar keinen Sinn mehr machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Sani Aber was sind denn wirklich deine Anforderungen an die Hardware im Homeoffice?
Wenn das einfache Büroarbeit ist wirst du da ja keine Renderfarm stehen haben - dann wäre der Strombedarf im Homeoffice nämlich eh etwas was du noch gesondert mit dem Arbeitgeber klären solltest.
Bei einfacher, stromsparender Hardware würde ich einfach pro Gerät 50 Watt veranschlagen und damit liegst du wahrscheinlich schon deutlich über dem echten Bedarf, vor allem bei NAS und NUC.
Mit NAS, NUC, Notebook und zwei Monitoren wärst du dann bei 250 Watt (in echt sicher weniger), bei acht Stunden Arbeitszeit also zwei Kilowattstunden.
Wenn du dir nach der Arbeit oder nebenbei ne Tiefkühl-Lasagne im Backofen machst braucht das ungefähr zwei Drittel so viel Strom wie deine (hochgerechnete) gesamte IT-Hardware im Arbeitszimmer über den gesamten Arbeitstag. (2.000 bis 2.500 Watt für ~40 Minuten, plus Vorheizen) und das Gefrierfach für die TK-Lasagne läuft ja auch immer.
Faktisch werden wahrscheinlich die 9 Watt LED-Birne im Arbeitszimmer und der NUC darum konkurrieren wer gerade mehr Strom verbraucht.

Ich halte es - je nachdem was du sonst so für Hobbies in deiner Wohnung betreibst - nicht für ausgeschlossen, dass dein Homeoffice wirklich nur ~10% deines Strombedarfs ausmacht.

Eine Playstation 5 oder ein Gaming-PC verbrauchen einfach um Längen mehr Strom als genügsame Bürohardware, Dinge warm oder kalt machen sowieso und Licht sieht eh man ganz anders, wenn man mal realisiert, dass ein Computer ganze Spielewelten erschaffen und darstellen kann, mit weniger Strom als die (damals noch) drei Glühbirnen im Wohnzimmer
 
Sani schrieb:
Und eine wichtige Frage:
Wenn ich mit einem Balkonkraftwerk einspeise, verringert sich dann auch der Verbrauch im "Arbeitszimmer"...Dann würde es ja gar keinen Sinn mehr machen.
Es macht keinen Sinn, da bin ich mir ziemlich sicher. Wie gesagt, bei uns war Homeoffice 100kwh mehr.

Ich glaube die MEhrkosten und der Aufwand machen das nicht wett und du fährst mit der Pauschale besser.
 
Die Wanddosen smart machen und zusammenzählen. Ob sich das lohnt ist eine andere Frage...
 
Sani schrieb:
Wenn ich mit einem Balkonkraftwerk einspeise, verringert sich dann auch der Verbrauch im "Arbeitszimmer"...Dann würde es ja gar keinen Sinn mehr machen
Grob gesagt, ja.
 
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Verstehe ich das Prinzip von der Einspeisung durch ein Balkonkraftwerk richtig:

Wandler speist in die Steckdose ein. Steckdose hängt an einer Phase. Alles was an einer Phase hängt wird dann erst mal "auch" durch das Balkonkraftwerk versorgt. Wird auf der Phase zu diesem Zeitpunkt zu wenig Strom benötigt, dann geht die überschüssige Energie in den Sicherungskasten der Wohnung und wird von dort weiter verteilt. Sowohl auf die anderen Phasen meiner Wohnung, aber auch "zum Nachbar", richtig?
 
Genau. Wenn du weniger verbrauchst als das BKW produziert, verschenkst du es an den Netzbetreiber.
 
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So weit verstanden...aber die Weg des Stroms geht auch von der Phase an der das Balkonkraftwerk angeschlossen durch den Sicherungskasten in die anderen Phasen meiner Wohnung, richtig?
Nicht "exklusiv", aber "auch"....stimmts?
 
Der Zähler nimmt ja alle 3 Phasen und wenn auf einer mehr eingespeist wird das mit den anderen verrechnet.
 
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Und ob der Weg der überschüssigen Energie in eine meine andere Phasen geht oder zum Nachbar / ins Stromnetz hängt nur von der Länge der Leitung ab? Der kürzteste Weg bekommt den Strom?
 
Thorle schrieb:
Der Zähler nimmt ja alle 3 Phasen und wenn auf einer mehr eingespeist wird das mit den anderen verrechnet.
WENN der Zähler saldierend arbeitet ;)

Der bei meiner Mutter tut das nicht, daher hat sie trotz Einspeisung auf Phase 2 einen Verbrauch auf Phase 1 + 3, der auch vom Versorger berechnet wird.
Die meisten modernen Zähler sollten allerdings saldierend und Rücklaufgeschützt sein und ggf. die Einspeisung protokollieren.
 
Wie alt ist denn der Zähler und 2. würde ich mich mal schnell an den Netzbetreiber wenden.
Ergänzung ()

Sani schrieb:
Und ob der Weg der überschüssigen Energie in eine meine andere Phasen geht oder zum Nachbar / ins Stromnetz hängt nur von der Länge der Leitung ab? Der kürzteste Weg bekommt den Strom?
Nein. Normal sind die Zähler wie matthias schrieb saldieren. Einfach mal bei dir nach dem Zähler schauen. Und wohin der dann überschüssige Strom hinwandert, kann die egal sein. Du hast davon nichts.
 
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