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News Sondiert EA einen Verkauf an Finanzinvestoren?

Shizzle schrieb:
Jetzt stellt sich, speziell wenn du sagst dir gefällt seit Jahren kaum ein AAA Blockbuster, die Frage: Hast du noch das richtige Hobby?
Gaming ist immer noch eines meiner liebsten Hobbies. Die paar wenigen guten Spiele, die raus kommen, spiele ich sehr gerne. Ich habe auch kein Problem damit, ältere Spiele zu spielen.
Aber es wäre natürlich schön, wenn mehr aktuelle Spiele meinen Ansprüchen genügen würden.

Shizzle schrieb:
Tatsache ist doch: Wenn ich 2001 zufällig 10 Spiele auspicke, und 2011 ebenfalls, werden mehr Gurken 2001 dabei sein, die bereits vom Gameplay total kaputt und fürn Arsch sind als 2011. Die durchschnittliche Qualität (zumindest nach dem inzwischen leider zum Standard gewordenen Day-One Patch) sehe ich persönlich somit 2011 als weit höher an. Klar bei den Kosten eines Spiels heutzutage wird viel stärker ausgesiebt und schon in der Produktion gecanceled.
Du sagst, die Qualität sei gestiegen. Technisch mag das sein ... inhaltlich ist das meiner Ansicht nach nicht so. Gerade das Gameplay wird doch immer mehr reduziert und ist nur noch Beiwerk zu dem Film, der nebenher abläuft.

Was mich dabei ganz besonders stört ist die Tatsache, daß man unheimlich viel Geld investiert, um tolle Grafik, Inszenierung, etc. zu entwickeln, aber dabei das Gameplay vernachlässigt (und es würde nicht viel kosten, dies besser zu gestalten).
Es ist einfach traurig, wie unnötig Potential verschenkt wird.

Shizzle schrieb:
Ja man kann ausgezeichnete Spiele mit einem kleinen Budget machen. Kann man auch ausgezeichnete Spiele ohne Publisher machen und vermarkten, die sich in der technischen Qualität und dem Umfang (MP&SP) mit AAA Titel messen?
Ich würde sagen in den aller aller seltesten Fällen.
Ja, das ist richtig.

Wirtschaftlich betrachtet mag das auch alles Sinn machen (wobei immer irgendwann der Punkt kommt, an dem alles in sich zusammen bricht). Aber ist es gut für den Markt?
Wie gesagt: Ich würde nichts vermissen, wenn EA den Bach runter gehen würde. Eher würden vielleicht wieder ein paar unabhängige Studios zwar etwas kleinere, aber dafür bessere Brötchen backen.
Es geht mir tierisch auf den Sack, daß jedes halbwegs erfolgreiche Konzept aufgekauft wird, und dann in eine Richtung gedrängt wird, die mit dem ursprünglichen Spiel kaum noch etwas zu tun hat.

Mir wäre es auch lieber, wenn deutlich weniger Spiele auf den Markt kämen.
Man stelle sich nur mal vor, diese ganzen Spiele wie CoD, Assasins Creed, Need for Speed, usw. würden nur noch alle 5 Jahre kommen, aber wären dafür dann richtig gut.
Man hätte dann mehr Auswahl als heute (gesetzt den Fall, daß man eben nicht diese fade Massenware spielen möchte).

Also ich bleibe bei meinem Standpunkt:
Für mich hätte es nur Vorteile, wenn EA sterben würde ... und Ubisoft am liebsten gleich mit dazu. Wenn dann die ganzen fetten Blockbuster-AAA-Games fehlen, hätten die kleineren -oftmals Gameplay-technisch deutlich besseren- Spiele bessere Chancen von der breiten Masse entdeckt zu werden.



Die breite Masse kauft halt eigentlich das, was gut vermarktet wird. Und so Spiele wie CoD, AC, etc. lassen sich eben gut vermarkten.
Wenn das wegfallen würde, würden mehr Spieler selbst auf die Suche nach Spielen gehen. Und wenn dann eins gut genug ist, bilden sich Hypes, die zu ähnlich guten Verkaufszahlen wie gezieltes Marketing führen können. Das haben wir ja gerade in den letzten Jahren bei einigen Indie-Games gesehen.
Ich finde das fairer und auch für den Kunden besser.
 
Shizzle schrieb:
Dennoch sehe ich an den Spielen die du oben aufgezählt hast, dass ein Interesse an AAA-Titel auch von deiner Seite besteht

Ich hab Mass Effect nicht schlecht gefunden. Ganz im Gegenteil - ich freue mich über jedes Spiel dass so viel "Handlung" bietet und trotzdem noch als Shooter durchgehen kann. Diese Spiele waren früher schon nicht zahlreich, und sind heute die Nadel im Heuhaufen. Mein Problem mit ME3 war nur dass es auf dem PC nicht ohne Origin zu haben ist. (Dass das Ende vermasselt wurde, und der eine oder andere Story-Schreiber dafür gehängt werden sollte, ist ein anderes Thema .. die meisten anderen Spiele haben ja noch nicht mal eine Story die sie vermasseln könnten)

Ich hätte aber gut und gerne darauf verzichten können, wenn dadurch EA vom Markt verschwunden wäre.

Shizzle schrieb:
Wenn du mir jetzt irgendwie zeigen kann, dass es Netzwerkeffekte in der Spielebranche gibt

Ich wäre mir aber trotzdem nicht zu sicher ob die wirklich großen Titel nicht auch ohne EA überleben würden. Crytek würde für seinen Grafik-Benchmark doch sicher auch eigene Investoren finden. Die Franchises für Battlefield, Sims, NFS, etc. würde man nicht aussterben lassen, sondern an andere weiterverkaufen - die kaufenden Publisher würden dafür (wie erwähnt) entweder neues günstigeres Personal einstellen, oder eigene Titel die bisher weniger erfolgreich waren aufgeben.

Ja, es werden wohl weniger Titel insgesamt - aber die Qualität wird steigen.

Der Knackpunkt an dem Ganzen ist das EA kein kleines Unternehmen ist das jedes Mal aufs neue die Grenzen des Möglichen ausgereizt. Ganz im Gegenteil - sie führen dem Rest der Branche vor wie wenig Arbeit es bedarf um dem Kunden das Geld zu entlocken.

Ich hatte ja erwähnt dass die Beispiele alle sehr spezielle Fälle waren, die sich nur schwer zueinander oder zur Spiele-Industrie vergleichen lassen. Letztendlich habe ich auch keine Kristallkugel - aber ich denke dass das trotzdem realistische Szenarien und Argumente mit Hand und Fuß waren (bzw. sind).

Shizzle schrieb:
Ich erinnere gerne an GSC Gameworld, Entwickler von STALKER die regelmäßig Milestones verpennt haben, unfertige Builds hatten und geradezu ein verrücktes Katz und Maus Spiel mit ihrem Publisher THQ trieben.

Das sind halt die Auswüchse des Publisher-Entwickler Systems, weil es die Entwickler von der Realität, und die Publisher von der Technik abschottet. Früher war das vielleicht nötig, weil sowohl Entwicklung als auch Vermarktung komplex genug waren, so das sich nicht ein Unternehmen um beides kümmern konnte. Heute ist es das nicht mehr. Wenn ein Entwickler heute noch an seinem Publisher hängt ist das nicht aus wirtschaftlicher Notwendigkeit, sondern aus Gemütlichkeit - oder Gier.

Inwiefern hier Konsolen mit rein spielen kann ich schwer beurteilen, da ich meine nur noch in Ausnahmefällen aus dem Schrank hole. Aber Zugang zum Internet haben die Mittlerweile doch auch schon..

Shizzle schrieb:
[...] die meisten Entwickler wollen Verträge mit Milestones, mit geregelten Gehältern, mit Publishern.

Naja, ich will auch vieles - aber man muss sich nunmal den Gegebenheiten der Realität anpassen.

Wenn EA (und andere) untergehen sind einfach keine Publisher mehr da. Bzw. zumindest keine die sich auf solche Konditionen einlassen. Da kann man dann als Entwicklerstudio versuchen das beste aus der Situation zu machen, oder das Handtuch werfen. Und diejenigen die nur aufs ("schnelle") Geld aus waren werden vom Markt gefegt. Übrig bleiben dann die, die etwas mehr Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben.

Shizzle schrieb:
Denn die meisten Entwickler haben gefallen gefunden an diesem...wie nennt es sich... ach richtig. Geld.

Wenn man (als Unternehmen) keine tiefere Bedeutung in seiner Tätigkeit finden kann als einfach nur Geld zu machen - wenn man (als Unternehmen) der Gesellschaft keinen erkennbaren Mehrwert bieten kann, dann ist es an der Zeit den Hut zu nehmen. Gewinne einzufahren ist vielleicht das Hauptziel eines jeden Unternehmens - aber auch nur weil sich ohne Geld die eigentliche Unternehmensvision schwer realisieren lässt.

Und das ist keineswegs eine naive oder utopische Haltung. Microsoft wollte einen PC auf jedem Schreibtisch - und hat dafür (als Bill Gates das Ruder noch in der Hand hatte) aufs schnelle Geld verzichtet. Google will das Wissen der Menschheit organisieren - und setzt die dafür nötigen Schritte unabhängig davon ob es seine Investoren dadurch in den Wahnsinn treibt oder nicht.

Das es bei vielen Unternehmen anders aussieht ist mir schon klar, aber das sollte keine Ausrede sein um noch weitere davon zu dulden. Wenn EA (und vllt. auch deren Entwickler) die falschen Prioritäten gesetzt haben (was sich wohl schwer abstreiten lässt), dann war es doch nur eine Frage der zeit bis es soweit kommt, oder? Ich mein man sollte doch irgendwo froh darüber sein dass der Markt noch funktioniert und dem ganzen nicht auch noch nachweinen.

Shizzle schrieb:
-F2P- Da haste deinen Wandel. Gefällt komischerweise aber auch keinen. DLC war auch ein solcher Versuch. Gefällt auch niemanden. Demos die sich freischalten lassen zu Vollversionen. Die Branche steht nicht still. Aber irgendwie sind viele Spieler auch in "alten" Gedankenmuster und Schemata festgefahren.

Das ist kein Wandel, sondern unterm Strich nur der Versuch die Preise für Spiele anzuheben .. um dieses veraltete System noch weiter am leben zu halten. Was ändert sich denn durch F2P? Nichts - außer dass die Qualität noch weiter sinkt, weil es ja "Free" ist und dadurch nun ein hundertfaches an (nicht zahlenden) Kunden als bisher zufrieden gestellt muss. Es ist also durchaus verständlich dass die Spieler hier mehr als verärgert über die Entwicklung sind.
 
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