Sozialkredit-System - Der Weg in eine bessere Zukunft?

xexex schrieb:
Wenn man es nur einseitig sieht, vielleicht. Ein Score System funktioniert aber in beide Richtungen und ich kenne niemanden der sich über eine reduzierte Versicherungssumme bei seiner Autoversicherung beschwert oder über Zuschüsse von seiner Krankenversicherung.
Du siehst es ja nicht weniger einseitig.

Du hast Recht, das die sogenannten Token-Systeme auch so eingesetzt werden können, dass du dadurch zusätzliche Vorteile erhältst. Wenn du aber einen "Mindestscore" brauchst, um eine Zugreise buchen zu dürfen (oder einen Flug), dann ist der Hohe Score für dich eben kein Vorteil sondern lediglich eine "du kommst aus dem Gefängnis frei"-Karte.
Nach der Doku zu urteilen, geht das chinesische System doch eher in die letztere Richtung.

Auserdem ging meine Kritik ja in die Richtung nachhaltiger Lernerfolg ... und für sowas sind Token-Systeme eben nicht bekannt. Kleine Kinder kann man mit der Versprechung von bunten Sternchen im Heft noch motivieren ... aber sogar die denken sich irgendwann, dass die Anstrengung ja nicht lohnt, wenn man dafür dann kein Sternchen bekommt. Sogar die Sternchen verlieren irgendwann ihren Reiz ... dabei sind Token sogar noch etwas bessere Motivatoren, als Geld (Gehaltserhöhungen, Boni ... miese Motivatoren ... aber unsere Wirtschaft schwört trotzdem drauf).
 
Skaiy schrieb:
Nein, vermôgensabhängige Ordnungsstrafen lehne ich ab. Gegebenfalls Härtefälle einführen

Das würde aber endlich mal zu einem umdenken auch bei vermögenden Leuten auslösen.

Dann würde ein falsch parken mit dem Auto keine 15 Euro mehr kosten, sondern ein halber Tagessatz vom Einkommen.
Sonst hat man da keine chance eine Veränderung zu erreichen.

Das selbe gilt dann auch für einem SCS. Da kann auch nur erfolgreich werden indem man den Geldbeutel leert oder füllt.
 
DerOlf schrieb:
Nach der Doku zu urteilen, geht das chinesische System doch eher in die letztere Richtung.
Wie es in China verwendet wurde ist an dieser Stelle irrelevant, die Frage ist doch wie und ob man es hierzulande verwenden könnte. Weder eine 24/7 Personenüberwachung, die Inhalte noch die festgelegten Strafen, haben direkt was mit dem Punktesystem zu tun, sondern nur wie ein solches Punktesystem in China aussah.

Wüsche ich mir eine solche Umsetzung wie ich China? Nö! Würde ich mir ein Sozialpunktesystem in Deutschland wünschen, der dem zunehmenden Werteverfall entgegensteuern würde? Auf jeden Fall!

Man kann nicht alles immer nur versuchen mit Geld zu bestrafen, es funktioniert als Erziehungsmaßnahme schlichtweg nicht. Wenn dein Kind die ganze Zeit am Smartphone daddelt, dann nimmst du dem Kind das Smartphone weg und streichst nicht das Taschengeld und lässt es weiter daddeln.
 
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xexex schrieb:
Findest du dies ist eine gerechte Strafe mit Lerneffekt?
Bitte nicht auf die genaue Summe von 500,00 € aufhängen.

Also wenn man so dumm ist, dass man regelmäßig seinen Müll auf die Straße wirft und noch dümmer ist sich regelmäßig erwischen zu lassen, dann ja, finde ich es gerecht, dass diese Person mehrere Hundert Euro zahlt.

Du nicht?

Hat ja niemand gesagt, dass man beim ersten Vergehen direkt Bankrott gehen soll. Eine Staffelung wäre sinnvoll.

Und ob es ein Lerneffekt hat? Sicher. Wirfst du deinen Müll weiterhin auf die Straße, wenn du weißt, dass du, je öfter du erwischt wirst, immer mehr zahlen musst?

Parkst du bewusst falsch, wenn du weißt, hm, jetzt würde es 300,00 € kosten? Wie viel muss man verdienen, dass es einem egal ist?

Wenn man 3k netto verdient, sind das Mal eben 10 % des Monatseinkommens für 1x Falschparken.

Irgendwann sollte es natürlich weitergehende Konsequenzen haben, sodass ein Millionär nicht für immer Falschparken darf.

xexex schrieb:
Geld ist eben nicht "das Heiligste" viele Scheißen auf das Geld und verhalten sich weiter wie Arschlöcher.
Und das glaube ich nicht, wenn die Strafen hoch genug sind.

Wenn das Falschparken um ein Vielfaches teurer ist als 15,00 €, dann ist es auch einem oberen Mittelständler nicht egal. Es werden wohl die Wenigsten sagen, ach, die, keine Ahnung, 200,00 € zahle ich gerne. Vielleicht 1x, danach kostet es 300,00 € usw.

Menschen, denen das komplett egal ist, verdienen dann doch ein bissl mehr, da hat glaube ich fast keiner hier etwas mit zu tun.

Und kann man es irgendwann nicht mehr zahlen, wird man in den Knast kommen. So läuft es im Übrigen auch beim Schwarzfahren, wenn man es häufiger macht und die Strafen nicht bezahlt.

Zumindest "früher".

Ezechiel schrieb:
Das würde aber endlich mal zu einem umdenken auch bei vermögenden Leuten auslösen.
Ich weiß und wünschen würde ich es mir aber das hat genauso wie ein SCS den Nachteil, dass das sehr sehr viel Bürokratie ist. Ich meine, du müsstest bei einem Vergehen erst einmal die Einkommensverhältnisse klären.

Und das für ein mehrfaches Kaugummi ausspucken, um bei dem bekannten Beispiel hier zu bleiben.

Der Aufwand muss halt verhältnismäßig sein.

Und es geht ja explizit um ein SCS, das sehe ich beim Thema Flensburg nicht.

Ja, man bekommt Punkte. Das bedeutet aber auch nur:

X Punkte = x Geldstrafe

Die letzten Mittel sind dann Führerscheinentzug, MPU oder gar Knast.

Ich gehe davon aus, dass niemand als Strafe aufgebrummt bekommt mal mit dem Ordnungsamt mitzugehen.

Das Beispiel mit dem Kind finde ich ebenfalls nicht sinnig. Ein Kind hat in der Regel eine völlig andere Beziehung zum Geld.

Und: Erwachsene sind nicht mehr so leicht zu manipulieren wie Kinder.
 
Zuletzt bearbeitet:
xexex schrieb:
Man kann nicht alles immer nur versuchen mit Geld zu bestrafen, es funktioniert als Erziehungsmaßnahme schlichtweg nicht. Wenn dein Kind die ganze Zeit am Smartphone daddelt, dann nimmst du dem Kind das Smartphone weg und streichst nicht das Taschengeld und lässt es weiter daddeln.
Und weil Erwachsene es irgendwie nicht mehr hinbekommen, die Kids zu erziehen, muss ein zentral verwaltetes und ausgewertetes Punktesystem her?
Dass es in der Erziehung Konsequenz braucht, ist nicht unbedingt was neues ... das wussten schon tausende von Elterngenerationen vor der heutigen.

"Werteverfall" (oder das Gerede darüber) ist nebenbei eine historische Konstante ... in meiner Jugend haben die Erwachsenen auch immer von einem drohenden oder bereits fortgeschrittenen Werteverfall gequsselt ... und denen ging es in ihrer Jugend ganz genauso. Ihren Eltern auch.
Das ist halt so'n konservatives Dauerthema ... "Werteverfall" ... man könnte es auch ganz unaufgeregt einen "Wertewandel" nennen ... auch der ist nämlcih eine geschichtliche Konstante.
Tatsächlich werden einfach nur Werte hochgehalten, und andere dafür ganz gerne mal vernachlässigt ... mangelnde Konsequenz ... im Handeln der Individuen.

Beispiel "seinen Müll einfach liegen lassen" ... vielleicht geschieht es aus Bequemlichkeit (boah, der näcshte Mülleimer ist soooo weit weg), vielleicht einfach aus Gedankenlosigkeit. Vielleicht fällt es runter, und man hat halt gerade keine Lust, es wieder aufzuheben. Nicht alle können diesen Schweinehund überwinden und wenige haben Lust, ihren Müll in eine Tasche zu packen, und am nächsten Mülleimer eben zu entsorgen.

Wie war das früher? Wie habt ihr gelernt, euch zu benehmen? Brauchtet ihr ein offizielles Punktesystem?
Ich bin regelmäßig von älteren Menschen zurechtgewiesen worden, wenn ich in Kindheit und Jugend meinen Müll einfach in die Pampa geworfen habe.
Natürlich gab es "brave" Kinder und natürlich hat man mitbekommen, dass mit denen anders umgegangen wird, als mit denen, die ständig Mist bauen - lernen am Modell funktioniert ziemlich gut bei Kindern und Lob finden die meisten auch nett.

Was fehlt ist die zivilgesellschaftliche Initiative ... jeder Einzelne kann dazu beitragen, wenn er in seinem Bekanntenkreis eben nicht alles mit sich machen lässt, sondern eben auch mal was sagt.
Aber sowas ist auch leichter gesagt, als getan. Die Eltern haben immer ein Wort mitzureden und manche wünschen auch einfach keinerlei Einmischung.
Gegen Bestätigung und Lob für gutes Verhalten haben aber die wenigsten was und positive Verstärkung funktioniert eh viel besser als negative.

Wozu da noch ein Punktesystem? Wir müssen einfach nur zusehen, dass die Zivilgesellschaft wieder erzieht bzw. erziehen darf. Das stoppt zwar nicht den "Werteverfall" ... aber es können sich in einer solchen Gesellschaft einfach mehr Menschen benehmen.
 
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Einige müssten vielleicht auch mal lernen, dass das Leben nicht nur aus dem Handy: Whatsapp, Yotube und co besteht. Damit wäre auch jedem Anderen geholfen. Insbesondere im Verkehr. Eine Mutter, die spazieren geht, den Kinderwagen ständig vor sich her schiebt und dabei nur aufs Smarthone schaut, wäre sowas. Dann läuft sie weiter und es interssiert sie auch nicht, wenn der Kinderwagen plötzlich auf der Straße steht. Oder das Ganze mit dem Gassi gehen. Wofür haben sich die Leute denn die Hunde angeschafft, wenn die Hunde sie eigentlich nicht interessieren?

Wir wissen im Grunde alle, wo unsere Fehler liegen, aber Süchte (ja Handysucht existiert schon lange), sind wohl das große Problem, weswegen man verlernt hat ein Mensch zu sein, der auch auf andere Acht gibt.

Würde man dies mit dem Creditsystem erweitern, wäre trotz dem nichts gewonnen, bis es wirklich mal einen Unfall gibt. Damit hat das System aber trtotz dem nichts bewirkt, weil Süchte zu 99 % überwiegen.

@DerOlf : Das war für mich einer der aufschlussreichsten Texte zu diesem Thema, ernsthaft. Super! 👍
👍👍
 
Zuletzt bearbeitet: (Vertipper. Vielleicht gibts noch mehr :))
Skaiy schrieb:
Hat ja niemand gesagt, dass man beim ersten Vergehen direkt Bankrott gehen soll. Eine Staffelung wäre sinnvoll.
Aha! Also ist dein Vorschlag jedes Bagatellvergehen zur Anzeige zu bringen, ein Bußgeldverfahren einzuleiten und die Höhe der Strafen anhand der Häufigkeit zu bestimmen? Denn genau das passiert aktuell eben nicht, wenn nur ein normales Verwarnungsgeld verhängt wird.

Skaiy schrieb:
Und es geht ja explizit um ein SCS, das sehe ich beim Thema Flensburg nicht.
Die Punkte in Flensburg sind ein Scoring System und nichts anderes, mit der kleinen Einschränkung, dass es hier keinerlei Vorteile für "gutes Benehmen" gibt, sondern nur Erziehungsmaßnahmen bei häufigen Vergehen angedacht sind. Scoring Systeme gibt es schon lange, siehe das Bonusheft beim Zahnarzt oder Prozente bei der Autoversicherung.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
Wir müssen einfach nur zusehen, dass die Zivilgesellschaft wieder erzieht bzw. erziehen darf

Die Frage ist nur wie kriegt man sowas hin?
Aber auch die Frage nach welchen Werten soll denn erzogen werden ?

Ich gehe einfach mal davon aus, dass es ein klassisches wertesystem on der heutigen Gesellschaft nicht mehr gibt aufgrund der Vielzahl an Kulturen und Lebensformen.
Selbst wenn es das Model gibt, landet man auch schnell wieder in einem Creditsystem. Man muss den Menschen mit einem trieb steuern, ohne geht es nicht.
 
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xexex schrieb:
Also ist dein Vorschlag jedes Bagatellvergehen zur Anzeige zu bringen, eine Bußgeldverfahren einzuleiten und die Höhe der Strafen anhand der Häufigkeit zu bestimmen?
Wie man das genau machen sollte, kann ich dir nicht sagen. Ich bin weder mit einem SCS (wobei das System natürlich sehr dehnbar ist) noch mit dem aktuellen Verfahren zufrieden.

Wie geschrieben: Mit Abstand die meisten Bagatelldelikte werden eh nicht entdeckt und bestraft, weshalb ich es zusätzlich für sinnvoll erachte die polizeiliche Präsenz bzw. die der Ordnungshüter zu erhöhen, denn schon die Präsenz und das erkennen dieser verhindert einiges.

Wenn ich weiß, dass in einer Straße regelmäßig kontrolliert wird, parke ich mit höherer Wahrscheinlichkeit erst gar nicht falsch, so wie ich als Jugendlicher lieber nicht schwarz gefahren bin (weil ich kein Geld hatte), weil jeder wusste, dass die Busse regelmäßig kontrolliert werden, dann bin ich lieber zu Fuß gegangen oder habe mich fahren lassen.
 
DerOlf schrieb:
Und weil Erwachsene es irgendwie nicht mehr hinbekommen, die Kids zu erziehen, muss ein zentral verwaltetes und ausgewertetes Punktesystem her?
Nein! Es muss her, weil die "Erwachsenen" Erziehung brauchen. Ob es daher rührt, dass sie in einem völlig anderen Wertesystem aufgewachsen sind oder hierzulande vergessen wurde ihnen grundlegende Regeln beizubringen, ist an dieser Stelle unerheblich.

Es gab mal Zeiten da gab es Prügel für ein falsches Wort, es gab Zeiten da hat man Angst vor der Kirche gehabt oder lebte nach dem was gepredigt wurde, nur erkläre mir aber mal was es heute so gibt?
 
@Ezechiel
Vielleicht indem man mal über sein eigenes Leben nachdenkt. Es wäre vielleicht wirklich so einfach. Aber viele scheinen das ja nicht mehr zu tun. Wir leben im hier und jetzt. Was uns aber mal ausgemacht, wer wir sind, was wir mal schönes erlebt haben, wer wir mal waren, ist immer mehr in Vergessenheit geraten, weil man von morgens bis abends mit schlechten Nachrichten überschüttet wird. Vielleicht wäre der Ausweg auch hier: Das Negative hat jetzt mal eine lange Pause. Also Computer aus, Smartphone aus und mal erleben, was man vorher nie wahrgenommen hat.

@xexex: Die Erwachsenen wurden selber irgendwie erzogen. Deswegen ist es kein Grund es schlechter zu machen und schon gar kein Grund so etwas unter Zwang zu stellen.

Ich wünsche eine Gute Nacht
 
Skaiy schrieb:
Wenn ich weiß, dass in einer Straße regelmäßig kontrolliert wird, parke ich mit höherer Wahrscheinlichkeit erst gar nicht falsch,
Lass mal das Parken aus der Rechnung raus, unser Verkehrssystem ist bereits komplex und beinhaltet bereits ein Punktesystem. Ich weiß außerdem nicht wo du wohnst, du wirst aber in Köln keinen Fleckchen Erde finden wo nicht spätestens nach einer Stunde dir ein Strafzettel ausgestellt wird, wenn du dein Auto falsch parkst.

Skaiy schrieb:
Mit Abstand die meisten Bagatelldelikte werden eh nicht entdeckt und bestraft, weshalb ich es zusätzlich für sinnvoll erachte die polizeiliche Präsenz bzw. die der Ordnungshüter zu erhöhen, denn schon die Präsenz und das erkennen dieser verhindert einiges.
Da stellt sich nur die Frage, wer soll das bitteschön bezahlen? Möchtest du dafür aufkommen, dass an jeder Ecke ein Polizist steht und die Leute kontrolliert die sich daneben benehmen? Ich nehme einfach mal an, du hast dir im Leben noch nie was zu schulden kommen lassen und trotzdem geht für dich ein Polizeistaat klar, damit andere nicht aus der Reihe tanzen?

Blöderweise kann aber nicht an jeder Ecke ein Polizist stehen, das würde genau dazu führen was hier bereits kritisiert wurde. Am Verhalten der Menschen würde sich gar nichts ändern, sie würden sich nur in Ecken verziehen wo keine Polizei steht. Anders ausgedrückt, wir hätten den Stand heute, wo man in Großstädten einige Stadtbezirke besser gar nicht betritt.
Ergänzung ()

Andy4 schrieb:
Die Erwachsenen wurden selber irgendwie erzogen.
Vollkommen richtig, aber nicht zwingend nach den Regeln die hierzulande üblich sind. Sollte nicht ein Land die gesellschaftlichen Regeln aufstellen und deren Einhaltung kontrollieren dürfen? Die Kirchen sollen es ja nicht mehr, die Schulen können es nicht mehr, wer bleibt denn dann übrig? Zivilcourage? Viel Spaß dabei!

Der Status Quo sind unsere Gesetze, die Justiz und die Polizei, nur ist in meinen Augen das Kind längst in den Brunnen gefallen, wenn die Menschen in den Knast wandern müssen. Erziehung kann und sollte da schon viel früher anfangen und ein Sozialpunktesystem wäre zumindest ein Ansatz, vor allem weil man damit Menschen auch belohnen kann, das Gesetz kennt hingegen nur Strafen.
 
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xexex schrieb:
Ich weiß außerdem nicht wo du wohnst, du wirst aber in Köln keinen Fleckchen Erde finden wo nicht spätestens nach einer Stunde dir ein Strafzettel ausgestellt wird, wenn du dein Auto falsch parkst.
Cool, das ist doch schon eine gute Basis. Jetzt noch die Geldstrafen erhöhen und mal sehen, wie sich die Zahlen entwickeln.

Hier in Bremen läuft das so höchstens nur in der Innenstadt. Also die Kontrollen.

xexex schrieb:
Möchtest du dafür aufkommen, dass an jeder Ecke ein Polizist steht und die Leute kontrolliert die sich daneben benehmen?
Gerne, also man kann ja viel über diverse Abgaben meckern aber diese Abgabe gebe ich mit Kusshand, wenn dafür mehr Präsenz herrscht.

Das bedeutet aber nicht, dass an jeder Ecke einer stehen muss. In meinem Bereich kenne ich eine einzige Streife, die hier random unregelmäßig mal durch die Straßen fahren.

Wie gesagt: In Bremen haben die Reviere nach und nach dicht gemacht. Die, die noch bestehen, wechseln sich ab.

xexex schrieb:
Ich nehme einfach mal an, du hast dir im Leben noch nie was zu schulden kommen lassen
Das nimmst du falsch an, auch wenn das fast alles in meinem Kindes- und Jugendalter geschehen ist.

xexex schrieb:
und trotzdem geht für dich ein Polizeistaat klar, damit andere nicht aus der Reihe tanzen?
Jetzt übertreibst du aber.

Nur weil ich eine stärkere Präsenz (ich kann nur von Bremen und vorzugsweise Bremen-Nord sprechen) von Polizei und/oder Ordnungshütern bin, bedeutet das überhaupt nicht, dass ich nichts gegen einen Polizeistaat hätte.

xexex schrieb:
Am Verhalten der Menschen würde sich gar nichts ändern, sie würden sich nur in Ecken verziehen wo keine Polizei steht.
An einem gestandenen erwachsenen Arschloch ändert sich höchstwahrscheinlich auch nichts, nur weil er Müll sammeln soll.

Was passiert eigentlich, wenn diese Person sich weigert? Bekommt sie dann eine Geldstrafe? :D
 
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Skaiy schrieb:
Jetzt übertreibst du aber.
Keinesfalls! Je schlechter die Verhaltensregeln einer Gesellschaft sind, desto mehr Polizei brauchst du um es zu kontrollieren, bis dann irgendwann der Staat einem Gefängnis gleicht.

Eine Gesellschaft funktioniert nur solange die meisten sich an Regeln halten ohne das hinter ihnen jemand steht um es zu kontrollieren. Polizei an jeder Ecke und drakonische Strafen haben nicht nur einen geringen Lerneffekt, sie würden letzlich nur Gefängnisse füllen, aber genau das sollte die letzte Option sein.

Ich werde glaube ich nicht verstehen, wie man für mehr Überwachung und höhere Strafen, statt mehr Erziehung und Belohnungen sein kann. In meinen Augen würde ersteres hierzulande alles nur schlimmer machen, aber wenn du meinst...
 
xexex schrieb:
Doch, der Begriff Polizeistaat ist völlig fehl am Platz.

Und dazu noch schreiben, dass ich nichts gegen ein Polizeistaat hätte, ist schon ein starkes Stück und weise ich von mir.

xexex schrieb:
Eine Gesellschaft funktioniert nur solange die meisten sich an Regeln halten ohne das hinter ihnen jemand steht um es zu kontrollieren.
Die Meisten halten sich an Regeln.
 
DerOlf schrieb:
Wozu da noch ein Punktesystem? Wir müssen einfach nur zusehen, dass die Zivilgesellschaft wieder erzieht bzw. erziehen darf. Das stoppt zwar nicht den "Werteverfall" ... aber es können sich in einer solchen Gesellschaft einfach mehr Menschen benehmen.
Ich vermute mal weil es schlicht konformer und bequemer klingt eine App zu installieren mit klaren Regeln und Konsequenzen als dieser nebulöse Begriff "Erziehung".

Zudem das ohnehin nur ein Deckel darstellt, wenn ich die Gesellschaft über ein SCS kontrolliere und Verhalten maßregel, ändere ich zwar den Schein und die äußere Wahrnehmung, erzeuge aber klassisches Ausweichverhalten und verändere natürlich nicht die Grundeinstellung der Menschen.
 
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Die reine Einführung eines SCS würde doch nicht wirklich etwas ändern. Die Sanktionsmöglichkeiten existieren alle, wenn ein Vergehen gemeldet wird, wird es (je nach Anhaltspunkten) auch verfolgt und geahndet. Nur die Einführung eines SCS wäre doch "nur" die Veröffentlichung des ausführlichen Führungszeugnis (wahrscheinlich detaillierter wie jetzt).

Oder sollen im SCS dann alle Bürger melden und das Vergehen ohne Prüfung einfließen?

Alternativ kann man auch die Zahl der Polizisten erhöhen und den juristischen Bereich ausbauen, damit alle Meldungen erfasst werden können. Das Beispiel weiter oben z.B., wo unter 110 die Warteschleife erreicht wurde, halte ich für extrem dramatisch, so etwas darf nicht passieren.
 
xexex schrieb:
Ich werde glaube ich nicht verstehen, wie man für mehr Überwachung und höhere Strafen, statt mehr Erziehung und Belohnungen sein kann.
Wie belohnt man denn effektiv, dass man seinen Müll nicht ins Gebüsch geschmissen, falsch geparkt, sein Graffiti an die Wand gesprüht oder den Verkehr blockiert hat?

Da gefallen mir Systeme wie in Singapur mit den Stockstrafen oder Boracay (bei drei mal Mülleimer verfehlen gewinnt man ein Wochenende Knast) besser.
 
Sehe ich ähnlich. Es ist besser bei vollen 100 Punkten zu starten, wo dann auch der Anreiz besteht, dieses Level zu halten. In der Schule sollte auch jeder erstmal eine 1 haben. Von Anfang an. Und dann mal schauen, was am Ende des Schuljahres davon noch übrig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
xexex schrieb:
Ich werde glaube ich nicht verstehen, wie man für mehr Überwachung und höhere Strafen, statt mehr Erziehung und Belohnungen sein kann. In meinen Augen würde ersteres hierzulande alles nur schlimmer machen, aber wenn du meinst...
Das ist doch genau die Frage, ob ein SCS erziehend und belohnend eingesetzt werden kann, oder ob es per se als diktatorisch angesehen werden muss.
 
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