News Spanien setzt Hyperlinks unter Urheberschutz

mischaef

Kassettenkind
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Der spanische Kongress hat gestern eine Neufassung der Gesetzesnovelle zum geistigen Eigentum auf den Weg gebracht. Mit dieser können in Zukunft sogar Hyperlinks urheberrechtlich geschützt werden. Spaniens Bildungsminister José Ignacio Wert sieht in der Neuregelung „eine Pionierleistung für Europa“.

Zur News: Spanien setzt Hyperlinks unter Urheberschutz
 
"eine Pionierleistung für Europa" ... leider hat der Herr wohl keine Ahnung von dem was er da tut, es sei denn er wird gut bezahlt von den Verlagen, dann ist es sicherlich eine Pionierleistung fuer seine Brieftasche aber ein Rueckschritt fuer alle anderen.
Ausserdem, 6 Millionen bzw. 16 Milliarden Verlust? Die glauben doch wohl nicht das sich auch nur ein Bruchteil von den downloadern deren Werke kaufen wuerde, oder? Die Verlage sollte mal lieber umdenken anstatt auf ihre Antiquierten Geschaefftsmodelle zu bestehen.
Ich bin gespannt wie Google reagiert.
 
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Google könnte ja mal hingehen und alle Googledienste für Spanien nen Monat lang abschalten um zu demonstrieren was so ein Gesetz anrichten kann. Einfach bei spanischen IPs ne kleine Meldung "Wegen Gesetz blablabla steht dieser Dienst nicht zur Verfügung"
Keine Suchmaschine, Kein Mail, kein Maps ...

Wäre sicher spannend zu beobachten nach wievielen Tagen das Gesetz abgeschafft wäre. Ich tippe auf maximal ne Woche.
 
Selbst Universitäten bleiben von der Gesetzesnovelle nicht verschont; sie sollen in Zukunft eine Pauschalabgabe von fünf Euro je Student entrichten, unabhängig davon ob überhaupt entsprechend geschütztes Material angeboten wurde.

Moment, moment. Wofür denn genau? Und wer bekommt dann das Geld?

Und was bekommt denn bitte die Uni oder die Studenten dafür? (rhetorische Frage, die bekommen natürlich nix)
 
@ D0m1n4t0r Ich denke auch, dass das der beste Weg waehre (und vor allem interessant wie die Politik reagieren wuerde) und es wuerde Google wahrscheinlich weniger kosten als wenn sie fuer jeden Link 5€ zahlen muessten.
 
Da bleibt uns, die wir hier im Forum mehr "Sachverstand" haben, höchstwahrscheinlich jeder einzelne hier, nur zu hoffen, dass baldmöglichst die politische Wende kommt und wir von Leuten regiert werden, die mit dem Internet aufgewachsen sind und zumindest seine Grundlegende Struktur verstehen.
Wobei das nichts daran ändern wird, dass jeder bestechlich bleibt. Nur haben unterschiedliche Menschen unterschiedliche Preise. Sobald das Geld stimmt und die Unterhaltungsindustrie genügend Mittel hat, wird sich nichts ändern.
 
Ist Filesharing in Spanien nicht legal? Was soll dann der scheinheilige Schutz der Verlage oO
 
Was passiert denn, wenn ich Hyperlinks zu Hyperlinks setze? Oder Hyperlinks zu Hyperlinks zu Hyperlinks? Oder Hyperliks zu ....
Also wenn ich euch quasi an die boerse weiterleiten würde, wäre das auch strafbar? Und wie sieht es aus, wenn es kein Hyperlink ist, sondern beispielsweise anstelle eines Punktes ein Komma?
wichtigsten Schritt, den jemals eine spanische Regierung zum Schutz der Presse unternommen hat
Hohoho. Meinungsfreiheit und Pressefreiheit ist in Spanien wohl gottgegeben? Ach ne, die gibt es ja erst seit weniger als 40 Jahren.
Geschichtsvergessen nennt man sowas wohl.
In Spanien wird man nun eben dem Erbe gerecht, Franco wäre stolz!
 
Wäre interessant zu wissen, wo diese 16 Milliarden, die in Spanien jedes Jahr an Schaden durch Urheberrechtsverletzungen anfallen, derzeit sind und wo sie hin verschwinden.
Wahrscheinlich sammeln die Raubkopierer das gesparte Geld, stapeln es auf einen großen Haufen und verbrennen es in einem Freudenfeuer, während sie darum herum tanzen und Spottlieder auf die Urheber und Rechteverwerter singen. :evillol:

Ernsthaft, was glauben diejenigen, die diese angeblichen Schadenssummen ausrechnen, woher diese Unsummen kommen sollen? Wie sollen auf einmal so viele Milliarden aus dem Nichts auftauchen, wenn man nur Urheberrechtsverletzungen irgendwie verhindern würde?

Das erinnert mich an die 72 Billionen Dollar (also mehr als das Bruttoinlandsprodukt aller Staaten der Welt zusammengenommen) Schadensersatz, die die US-Musikindustrie von Limewire einklagen wollte.:freak:

So wie ich das sehe, geben die Leute so viel für Musik, Filme usw. aus, wie sie dafür entbehren können/wollen. Weitgehend unabhängig davon, ob es die Möglichkeit gibt, sich illegal etwas im Internet anzuschauen/anzuhören oder nicht. Fällt diese Möglichkeit weg, dann verschiebt sich höchsten etwas die Verteilung der Ausgaben. Z.B. wird dann vielleicht etwas mehr in legale, kostenpflichtige Downloads investiert, aber das dann wieder bei Kino- oder Konzertbesuchen eingespart. Die Gesamtsumme, die die Menschen zur Verfügung haben bleibt ja gleich und dass jemand in eine kleinere Wohnung zieht oder sich auf eine Hungerdiät setzt, nur um wesentlich mehr Geld für Filme, Musik und Co. auszugeben, ist eher unwahrscheinlich.
Mal abgesehen davon, dass selbst wenn es so wäre, die Vermieter und Lebensmittelhändler nicht besonders glücklich darüber wären, dass sie plötzlich 16 Milliarden weniger einnehmen.
 
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Die Gebühren würden dem Wortlaut zufolge sogar bei einer reinen Verlinkung auf Inhalte anfallen.

Ahja aber den Hyperlink erstellen tut doch der verlinkende, wieso wird denn dann der Inhalt des verlinkten geschützt? Ich denke das heißt Urheberrechtgesetz?

damit werden Quellen angaben unmöglich.
 
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So kann man das Netz auch beschneiden, das es immer noch zu einfach ist sich zu informieren schmeckt nicht allen, die Deutungshoheit muss zurück.
16 Milliarden, das sind fast 400€ pro Spanier, vom Säugling bis zum Greis, von Obdachlosen bis zum Niedrigstlohneinwanderer, vom Jugendarbeitslosen bis zum Armutsrentner. Warum ist die Politik in den EU Staaten nur noch so erbärmlich.
 
Dem Herrn Enriquez hat man wohl kräftig ins Hirn geschissen, wie kann man nur so unglaublich unfähig sein...

Google sollte einfach sämtliche Inhalte von Zeitungen und Verlagen aus dem Index entfernen und entfernt lassen, entsprechende Google Konten sperren und dann die mit hochgelegten Füssen die Bettelbriefe der Betroffenen abwarten...

Aber jetzt mal ernsthaft, Google wird das Gesetz nicht jucken, die die es treffen wird sind die kleinen Fische - also Blogger, die spanischen Abmahnanwälte freuen sich sicherlich schon nen Zweites, Drittes und Viertes Loch in Po.

300k € oder bis zu 6 Jahre Haft?
Da kommt man glaub ich bei nem Geisel- und Gewaltlosem Banküberfall besser davon, was würde Spanien nur tun, wenn auf einmal alle Raubmordundkinderkopierendeterrorschänder den Beruf wechseln? Mit einem entsprechenden Hinweis auf dieses Gesetz bei Überfallbeginn sollte es dann auch keinerlei Widerstand mehr in besuchten Banken geben...
 
Ist bei denen der 1.April am 26.Juli oder was soll das?
Ich glaub mehr ist zu diesen lächerlichen hirnampotierten Handlungen nicht zu sagen.
 
Ach Gott ja...
Proxy und gut is -.-
 
So einen Blödsinn an meinem Geburtstag lesen zu müssen ist ja kaum auszuhalten...
Urheberrechtsschutz verbessern in dem man Quellenangaben zum Originalcontent unter Urheberrechtsschutz stellt. :freak: Mal sehen wie Google darauf reagiert :evillol:
 
So albern sich dieser Vorstoß der Spanier liest - so ist es doch nur ein Versuch ein neues Steuermodell zu etablieren. Als irgendwann mal Tee-, Kaffee- oder Hundesteuern eingeführt wurden kamen sich die Betroffenen auch erstmal verschaukelt vor.

Zu jeder Zeit haben Staatshaushalte zusehen müssen wie sie ihre Brötchen zusammenkriegen. Ich finde es nicht verwunderlich, wenn versucht wird das große undurchsichtige Internet irgendwie ebenfalls zu versteuern. Schließlich guckt kein Staat gerne zu, wie Internetriesen aus Übersee gefühlt steuerfrei Milliarden scheffeln, während die eigene Industrie brav direkt und indirekt den Fiskus alleine tragen muss.
 
Hovac schrieb:
16 Milliarden, das sind fast 400€ pro Spanier, vom Säugling bis zum Greis, von Obdachlosen bis zum Niedrigstlohneinwanderer, vom Jugendarbeitslosen bis zum Armutsrentner. Warum ist die Politik in den EU Staaten nur noch so erbärmlich.
Weil sie genau so eine simple Rechnung entweder nicht aufmachen wollen oder können und wohl auch keine Ahnung von der Lebenswirklichkeit der genannten Bevölkerungsgruppen haben.

Es eröffnet jedenfalls ein neues Geschäftsmodell: Man registriert eine Seite, bringt doch typischer Meinungen wie "Das Gesetz ist Sch*isse" und verfolgt alle nachfolgenden Urheberrechtsverletzungen :evillol:
 
Ich frage mich ob eine reele Chance besteht, dass so ein Gesetz ohne massivste Zahlung von Bestechungsgeldern zustande kommen kann.

Ich habe da so meine Zweifel.

Man sollt die gesetzgebung in Europa etwas modifizieren:
Gesetze rund ums Internet dürfen nur noch von Leuten beschlossen werden, die seit mehr als 5 Jahre in der IT-Branche arbeiten und kein BWL oder was vergleichbares studiert haben.
Evtl. verschwinden dann diese ganzen weltfremden Schnapsideen.
 
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