Popey900 schrieb:
Was bei Geräten wie Smartphones, Tablets und Notebooks nicht das Problem sein sollte.
Doch, bei Notebooks ist das in der Praxis ein sehr ärgerliches Problem, für mich ein Ausschlussgrund.
In den meisten Fällen (Asus, nahezu alle Lenovo) werden aktuell 8GB DDR4/DDR5 (nichtmal LP!) verlötet und es ist ein normaler SODIMM-Slot vorhanden. Das bedeutet zwar, dass man aktuell auf auf 40GB (statt 64GB) aufrüsten kann, Dualchannel hat man dann aber nur über 2x8GB.
Dort, wo LPDDR verbaut wird, deutlich mehr bei AMDs Rembrandr aktuell, weil die IGP stark von schnellem Speicher profitiert, werden dann oft nur maximal 16GB angeboten, was zwar aktuell noch reicht, aber mit großer wahrscheinlichkeit das Notebook früher zu lahm macht als die CPU - für mich nennt man das geplante Obsoleszenz. Das ist z.B. beim ansonsten guten Lenovo Ideapad 5 Pro der Fall.
Nur relativ selten werden 32GB LPDDR5 verbaut, was aktuell zumindest einigermaßen zukunftssicher ist (z.B. Lenovo Thinkbook 16 G4, Thinkpad Z16). Trotzdem würde ich auch hier meinen, dass jemand, der das Notebook lange nutzt, irgendwann etwas mit 64GB anfangen könnte.
Für die Kunden hat das kaum Vorteile. Nur bei AMD-APUs hat man aktuell einen geringen Geschwindigkeitsvorteil, bei Intel wird meist garkein LPDDR5-6400 verbaut, sondern z.B. bei Lenovo durchweg LPDDR5-4800 (obwohl Alder Lake LPDDR5-5200 unterstützt), also keinerlei Geschwindigkeitsvorteil.
Platzersparnis kann ich als Grund nur bei 14" abwärts oder extrem dünnen 15" und auch nur bei durchgänging LPDDR verstehen. Was ich bis jetzt so an Mainboards mit einem Slot und einem verlöteten Teil gesehen habe, war durch Platzersparnis nicht zu rechtfertigen.
Nachteile für den Kunden sind hingegen, dass man nicht oder nur eingeschränkt aufrüsten kann, dadurch manche Notebooks mit nicht so üppiger Maximalausstattung frühzeitig zu wenig RAM haben werden, oder man schon beim Kauf das Geld ausgeben muss, damit der RAM möglichst lange reicht. Das kostet dann stets deutlich mehr als wenn man die gleiche Menge an SODIMM kaufen würde, zudem können die Hersteller die verschiedenen Modellvarianten so gestalten, dass man z.B. nur bei der teuersten Variante 32GB hat und dazu auch noch die schnellste CPU und GPU, das größte SSD und den besten Bildschirm mitbezahlen muss.
Bei der Mischlösung hat man dagegen nur über einen relativ kleinen Bereich die volle Geschwindigkeit und überhaupt keine Vorteile.
Alles in Allem sehe ich das nur als von einigen Herstellern forcierten Weg, um die Kunden einerseits zu zwingen, direkt bei Ihnen mehr Geld für RAM zu lassen statt selbst nachzurüsten, und andererseits häufiger ein neues Gerät notwendig zu machen. Apple und Microsoft sind hier natürlich die Hauptsünder, dicht gefolgt von Lenovo. HP scheint das am wenigsten zu machen.
Das ist noch schlimmer als damals 2014 das Ende von gesockelten CPUs, da man eh nie wirklich die entsprechenden CPUs offiziell und für einen guten Preis kaufen konnte und auch nur die CPU-Generation benutzen konnt, für die das Gerät entworfen wurde. Hier muss ich auch zugeben, dass die Geräte dadurch eindeutig dünner und leichter geworden sind. Auch heute noch benutzen die meisten Hersteller ein Gehäuse über zwei oder drei Generationen und man kann einfach das komplette Mainboard ersetzen (bestes Beispiel: zwei aktuelle, allerdings eher billige HP 15"-Notebooks haben mittlerweile die 5. CPU-Generation im gleichen Gehäuse).
Trotzdem war es toll, dass ich bei jedem billigen Ivy Bridge oder Haswell-15"-Notebook mit 08/15 i5-4200M einen i7-4712MQ 4-Kerner einsetzen kann und damit in Sachen CPU-Leistung den allermeisten 15"-Notebooks bis zu Kaby Lake-R überlegen bin.