News Sports Mode: MediaTek beim Cheaten in Benchmarks erwischt

mic_ schrieb:
Objektiv heißt das Ding. Wenn klugscheißern, dann richtig, damit die Scheiße nicht zurückfliegt :D

Hast du ein Problem, dass man es so und so sehen kann? Oder gibt es nur die eine Wahrheit, nämlich die deine oder die der Mehrheit? Erzähl mal, lass mal hören/lesen und teile deinen Wissensschatz mit uns

Da es ein Zitat aus deinem Beitrag war, ist "objektiv" schon richtig.
Ich hab kein Problem, dass man das so sehen kann. Nur hat eine Sichtweise nichts mit Objektivität zu tun, ganz einfach.
Allein vom juristischen Standpunkt aus betrachtet ist das objektiv gesehen nicht so einfach zu bewerten.
 
Wenn man diese Leistung nur in Benschmarks abrufen kann, ist das für mich klar Täuschung am Kunden und Wettbewerbsbetrug! Wenn sie damit noch werben, sogar vorsätzlich.
Denn es weckt Kaufinteressen, aufgrund suggerierter Leistung im Benchmarkvergleich, die außerhalb dieser nicht gehalten werden kann. Wozu sonst nutzt man Benchmarks?
Das ist unseriös und ekelhaft seitens mediaTek! Man sollte MediaTek in Benchmarkprogrammen ab sofort pauschal um diese Mehrleistung abwerten. 😃
 
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Das wird wahrscheinlich kein Betrug sein, sondern ähnlich wie bei VW vor Gericht zumeist als Sittenwidrig und Vorsatz bewertet werden. Weil der normale Kunde durch Benchmarks unter bestimmten (standartisierten?) Bedingungen nunmal auch Schlüsse auf das allgemeine Leistungsvermögen in typischen Situationen abschätzen möchte. (Wenn ihn die Testergebnisse interessieren. Zum Beispiel, weil er mithilfe von Vergleichstests eine vernünftige Entscheidung trefen möchte.) Das ist die allgemeine Erwartung und sie wird durch Die, die es besser wissen sollten, getäuscht.

Deswegen würde sowas vor Gericht sehr wahrscheinlich nicht ziehen:

"Ist kein Betrug. Es wird lediglich ein Benchmarkwert versprochen und entsprechend erreicht. Wenn du daraus irgendwelche Leistungen für andere Anwendungen folgerst ist das dein Problem."

Aber das Verhältnis Verbraucher <--> MediaTek würde wahrscheinlich nur am Rande relevant sein. Vielmehr sagt MediaTek (noch nie gehört) - offiziell - aus, dass die Gerätehersteller mit drin stecken. Also in Frage käme sittenwidrige vorsätzliche Schädigung k.a. Vermutlich wird sowas nur im Großen Maßstab verfolgt. Die Einzelperson kann bestimmt lediglich eine Schadensersatzklage versuchen. Möglich, aber ungewiss.
 
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Hurricane.de schrieb:
Was für eine dreiste Bullshitlüge ist das denn? Wenn das "wahre Potenzial" des SoC's außerhalb von wenigen Benchmarks aus der Whitelist niemals abrufbar ist, dann ist es auch schlicht und einfach nicht das Potenzial, das man in der Realität abrufen kann.

Das hier ist Dieselgate in der Microchipvariante und nichts anderes.
Ganz so drastisch würde ich das nicht sehen, denn faktisch stimmen die Aussagen seitens Mediatek. Der SoC zeigt ja tatsächlich, was technisch über die Laufzeit eines solchen Benchmarks hinweg möglich ist (nicht wäre, faktisch "ist"). Dennoch ist das keine gutzuheißende Praxis, das steht natürlich ausser Frage.

Gandalf2210 schrieb:
Ist kein Betrug. Es wird lediglich ein Benchmarkwert versprochen und entsprechend erreicht. Wenn du daraus irgendwelche Leistungen für andere Anwendungen folgerst ist das dein Problem.
Richtig, per Gesetzgebung in keinem mir bekannten Fall irgend eines Landes wäre das ein klassischer Betrugsfall. Dass aber ein "Benchmark" (schlag bitte mal die Bedeutung des Begriffes nach) genau dazu dient, verschiedene Produkte in einer entsprechenden Disziplin miteinander zu vergleichen und man daraus selbstverständlich auch Werte für den Alltag ableiten können sollte, steht ausser Frage!

Klassischer Autovergleich: Der Porsche fährt auf der Rennstrecke schneller, weil das Auto per GPS den Aufenthaltsort des Fahrzeuges erkennt und schaltet - ungeachtet der Effizienz- und Abnutzungswerte mehr Leistung am Motor frei. Betrug? Keineswegs. Das dann als Vergleich für die Allgemeinheit ohne entsprechenden Hinweis auf diese Praktik anzupreisen? Höchst fragwürdig.

Issou schrieb:
Die Frage ist, kann man auf diese Powerliste zugreifen und Einträge verändern?
Tatsächlich war das auch der erste Gedanke, der mir in den Kopf kam ^^ Trotzdem ist mir am Handy ein weitestgehend geschlossenes (nicht iOS!) und insich gut funktionierendes System lieber, als eines, wo man sich schnell darin verlieren könnte, an kritischen Werten herumzufriemeln.

Aber wie auch schon viele andere (PC-Hardware-)Hersteller zuvor: Mediatek wird es noch lernen, keine Bange.
 
DJMadMax schrieb:
Mediatek wird es noch lernen, keine Bange.
Da bin ich mir nicht so sicher.
Immerhin kennt nur ein Bruchteil der Endverbraucher überhaupt den Namen MediaTek. Die wenigsten wissen, was im Smartphone so abgeht und daher haben die Endverbraucher eher wenig Einfluss auf die Machenschaften von MediaTek. Damit sind die Handyhersteller eher gefragt, was sie verbauen wollen.
 
DJMadMax schrieb:
[...]
Richtig, per Gesetzgebung in keinem mir bekannten Fall irgend eines Landes wäre das ein klassischer Betrugsfall. [...]

Wie gut bist du denn so über Gesetzgebung und Co in diversen Ländern informiert? Und wie gut kannst du solche Vorgehensweisen juristisch einschätzen?

Intel wurde z.B. für seine Benchmarkmanipulation beim Pentium IV erfolgreich verklagt. In wie weit das auf diese Manipulation übertragbar ist kann ich nicht sagen, aber so ganz ohne ist die Vorgehensweise nicht. Allein schon deshalb nicht, weil nicht offen kommuniziert wird/wurde.
 
@Hansdampf12345
Auf deine beiden Fragen in der Reihenfolge: Halbwegs und halbwegs. Mit etwas gesundem Menschenverstand eben.

Die Wortwahl ist hier nicht sonderlich glücklich getroffen, denn "manipuliert" oder "geschummelt" wird ja nicht - der SOC bringt die Leistung, das kann man nicht wegdiskutieren. Er bringt es aber nur dann, wenn es dem Hersteller passt. Würde nun ein Hintertürchen verwendet, um Rechenoperationen nicht ausführen zu müssen, um damit wiederum ein höheres Benchmarkergebnis zu erzielen, dann wäre es ganz klar Betrug.

Die vom Benchmark gestellten Aufgaben wurden erfüllt - kein Betrug. Es ist laut keiner mir (und auch dir) bekannten Gesetzesgebung verboten, einen Prozessor in Anwendung X schneller laufen zu lassen.

Wie gesagt, das soll nicht falsch verstanden werden, GUT sind diese Machenschaften weiterhin keineswegs!
 
Aus meiner Sicht schadet sich MediaTek am Ende am meisten und verunsichert den Verbraucher eher noch mehr. Ist die Benchmarkverzerrung erstmal verbreitet, haben sie ihr Negativimage als Faker auch beim Normaluser dauerhaft weg. Dabei genießen sie schon jetzt nicht den besten Ruf, sind als Chinaböller-Hardware verrufen.
Es dürfte auch auf vielen Vergleichs- und Testportalen, wo sich Normaluser informieren und im Bekanntenkreis erwähnt und abgeraten werden.
 
DJMadMax schrieb:
[...] Die vom Benchmark gestellten Aufgaben wurden erfüllt - kein Betrug. Es ist laut keiner mir (und auch dir) bekannten Gesetzesgebung verboten, einen Prozessor in Anwendung X schneller laufen zu lassen.
[...]

Es geht ja nicht darum, dass der Prozessor unter gewissen Umständen schneller taktet, sondern um die Kommunikation drum herum und die Absicht, die dahinter steck.
Das geht nämlich in den meisten mir bekannten Rechtsprechungen in Richtung Täuschung, also einer Handlung (dazu gehört auch das Verschweigen von Information), die bewusst dazu dient die Kaufentscheidung des Interessenten positiv zu beeinflussen.
 
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Interessant zu sehen, wie wir Nutzer hier hingehalten werden, bei den Fortschritten der Leistungsfähigkeit der einzelnen SoCs, wenn selbst "Gammelhersteller" wie Mediatek solch pure Kraft für eine "längere" Zeit ohne Abstürze durchziehen können.

Ein dermaßen übertakteter Desktop-Prozzi wäre bei normaler Kühlung definitiv eingefrohren, oder der Benchmark hätte sich wortlos auf den Desktop verabschiedet.
Ergänzung ()

Balikon schrieb:
@Stanzlinger: Was nützt denn die theoretische Leistung? Benchmarks beeinflussen ja auch Ergebnisse von Testern. Vielleicht trifft es diesmal ein Autovergleich ganz gut:

Ein Redakteur bekommt die 100-PS Variante eines Autos zum Testen. Der Motor könnte auch 140 PS leisten, ist aber per Chip gedrosselt. Nun schaltet der Hersteller ohne Wissen des Redakteurs die 140 PS frei. Dabei werden bewußt die Grenzen des Fahrwerks gesprengt, das eine Mal packt das Fahrwerk die Mehrbelastung ja. Und was macht der Redakteur? Der berichtet im Artikel begeistert, wie agil und spritzig sich die Kiste trotz "nur" 100 PS fährt.

Und was machen die interessierten Kunden? Sie kaufen das Auto wegen der im Test gezeigten Leistung. Das Serienfahrzeug wird aber niemals wie das manipulierte Testexemplar fahren. Das soll kein Betrug sein? Selbstverständlich ist das Betrug, auch wenn der Motor selbst beim Test tatsächlich die 140 PS brachte. Oder sollte sich der Kunde mit dem Hinweis "Wir wollten das wahre Potential des Motors zeigen" zufrieden geben? Wohl kaum.
Sehr gutes und treffendes Beispiel.
 
DJMadMax schrieb:
Ganz so drastisch würde ich das nicht sehen, denn faktisch stimmen die Aussagen seitens Mediatek. Der SoC zeigt ja tatsächlich, was technisch über die Laufzeit eines solchen Benchmarks hinweg möglich ist (nicht wäre, faktisch "ist"). Dennoch ist das keine gutzuheißende Praxis, das steht natürlich ausser Frage.
Mit dem Unterschied, dass die "faktisch stimmenden Aussagen seitens Mediatek" in dem überspezifischen Dementi nichts zur Sache tun. Niemand der Tester oder Handynutzer hat nach diesen Sport-Modus gefragt bzw. legt Wert darauf und die Erwartungshaltung an Vergleichstests ist, wie ich oben bereits geschrieben habe, eine andere. Aber man sieht ja, dass tatsächlich Menschen auf solche vorgeschobenen Argumente reinfallen und den Täuscher auch noch verteidigen.

Teile der Aussagen Mediateks sind höchstens für die Haftungsfrage interessant, ob die Handyhersteller mitgetäuscht haben, oder, ob sie sich die Kohle von Mediatek zurückholen können, sofern die geschädigten Handykäufer von ihrem Recht auf Rücktritt vom Kaufvertrag gebrauch machen sollten.
 
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Der Ahnsinnigew schrieb:
Aber man sieht ja, dass tatsächlich Menschen auf solche vorgeschobenen Argumente reinfallen und den Täuscher auch noch verteidigen.
Ich hoffe für dich, dass du mich damit nicht meinst, andernfalls solltest du ernsthaft ein deiner stark ausgeprägten und sehr selektiven Wahrnehmung arbeiten. Es ist ein Unterschied, etwas blind gutzuheißen, oder lediglich die ganzen Bauern mit ihren Mistgabeln und Fackeln, die gleich nach Vergeltung schreien, im Zaum zu halten.
 
@DJMadMax: Du hast doch geschrieben, dass du so eine Praxis nicht gutheißt.

Was du mit selektiver Wahrnehmung meinst, erschließt sich mir leider nicht. Darfst du gerne erläutern. Von mir aus per PN.
 
Ich heiße die Praxis nicht gut, genau. Ich missbillige sie, ich rate davon ab. Du sagst "...und den Täuscher auch noch verteidigen" -> das tue ich wohl keineswegs, weshalb ich davon ausgehen muss, dass du mich nicht meinen kannst.

Ist wie mit der Autoindustrie, da darf man sich auch gerne darüber aufregen, dass die Hersteller wahnwitzige Verbrauchswerte angeben oder die Energieeffizienzklasse eines 2,3 Tonnen schweren BMW X5 mit Klasse A angegeben wird, ein Kleinwagen mit halbem Verbrauch und Co2-Ausstoß hingegen nur Klasse D. Dennoch rennt keiner hin und sagt "Boah, BMW ist ja soooo böse" - obwohl sie's mit solchen Angaben ja tatsächlich sind. Ich habe auch das Gefühl, dass niemand dabei war, als VW so massiv besch*ssen hat UND die Regierung das Problem dann noch zum Dank auf den Bürger abgewälzt hat... es wählen immer noch alle möglichen Leute CDU/CSU und kaufen fein brav die deutschen Autos, wie es sich gehört.

Fakt ist: wenn jeweilige Regierungen und Handelsgremien es zulassen, dass geschönte Daten, meist gar fern jeglicher Realität, genannt werden dürfen, dann werden sich die Hersteller dieses Recht selbstverständlich auch herausnehmen.

Regierungen, die in solchen Bereichen ein Exempel statuieren, sucht man leider vergebens.
 
Balikon schrieb:
@Stanzlinger: Was nützt denn die theoretische Leistung? Benchmarks beeinflussen ja auch Ergebnisse von Testern. Vielleicht trifft es diesmal ein Autovergleich ganz gut:

Ein Redakteur bekommt die 100-PS Variante eines Autos zum Testen. Der Motor könnte auch 140 PS leisten, ist aber per Chip gedrosselt. Nun schaltet der Hersteller ohne Wissen des Redakteurs die 140 PS frei. Dabei werden bewußt die Grenzen des Fahrwerks gesprengt, das eine Mal packt das Fahrwerk die Mehrbelastung ja. Und was macht der Redakteur? Der berichtet im Artikel begeistert, wie agil und spritzig sich die Kiste trotz "nur" 100 PS fährt.

Und was machen die interessierten Kunden? Sie kaufen das Auto wegen der im Test gezeigten Leistung. Das Serienfahrzeug wird aber niemals wie das manipulierte Testexemplar fahren. Das soll kein Betrug sein? Selbstverständlich ist das Betrug, auch wenn der Motor selbst beim Test tatsächlich die 140 PS brachte. Oder sollte sich der Kunde mit dem Hinweis "Wir wollten das wahre Potential des Motors zeigen" zufrieden geben? Wohl kaum.
Dein Vergleich trifft hier aber so nicht zu, denn die Mehrleistung tritt nur in einem Szenario auf. Dementsprechend müsste der Redakteur feststellen dass das Auto im normalen Straßenverkehr doch nicht so agil und spritzig ist wie auf der Teststrecke.

Bezogen auf einen Chip testen seriöse Redakteure diesen auf Herz und Nieren und dabei auch das Übertaktungspotential. Wäre das Testobjekt für den Redakteur frisiert, würde das unweigerlich auffallen. Oder aber der Redakteur ist ein Vollidiot.
 
Ich fände es schön wenn hier die Benchmark Hersteller sich wehren würden.

Einfach wenn der Benchmark auf einem "schummelbekannten" Gerät läuft einen Warnhinweis einblenden:

"Der Hersteller verwendet in diesem Gerät einen Benchmark-Modus in dem Leistung abgerufen wird die im Alltag nicht zur Verfügung steht. Die Leistungsfähigkeit des Gerätes in anderen Anwendungen kann deutlich niedriger liegen als es der erreichte Score impliziert."

Am besten auch für das Nachfolgegerät als "der hat schon mal geschummelt" Meldung, dann überlegt es sich der Hersteller zwei mal.

edit.
Wie bin ich denn in so einer alten News gelandet :D
 
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