rooney723 schrieb:
Ohne jetzt hier die große Musikdebatte eröffnen zu wollen, "seelenlos" würde ich eher "die Charts" bezeichnen.
In dem von mir verlinkten Artikel wird ein weiterer Artikel verlinkt, das ist auch der erste wo ich das Thema mitbekommen hatte:
https://harpers.org/archive/2025/01/the-ghosts-in-the-machine-liz-pelly-spotify-musicians/
Bei Musik aus den Charts hast du eine/n Künstler/in und ein Team dahinter, aber es ist alles greifbar, diese Künstler gehen auf Tour, du kannst CDs oder auch limitierte Schallplatten von ihnen kaufen.
Du kannst dir ein Autogramm geben lassen...
Die Muzak die Spotify für solche Playlists lizenziert stammt von Agenturen die einem Studiomusiker 500 Dollar in die Hand drücken, der drückt dann ein wenig Smooth Jazz raus und die Musik wird dann unter einem generischen Namen günstiger als "Band-Musik" an Spotify lizenziert.
Diese Künstler werden niemals auf Tour gehen, du wirst niemals ihren Namen erfahren oder ein Autogramm bekommen, die Musik erscheint nie auf CD...
rooney723 schrieb:
Das theoretische Szenario das Spotify irgendwann KI generierte Musik ausspielt halte ich derzeit für relativ unwahrscheinlich, dafür findest du wenig/keine Zustimmung in der Nutzerbasis.
Das ist doch genau das was sie jetzt schon mit der Agenturmusik machen, nur dass sie halt noch austauschbare Menschen dafür brauchen weil KI noch (!) nicht so weit ist.
Das ist wie der Dienst "Mechanical Turk" von Amazon, wo man einfache Aufgaben wie Transkription von Audiodateien oder das Schreiben von einfachen Texten an Menschen in Billiglohnländern outsourcen kann - das sind alles Arbeiten die asap von KI übernommen werden, was ja bereits der
Name andeutet.
Natürlich nicht für das was jetzt die "Charts" sind, aber für alles was so Ambient ist und selbst menschengemacht schon recht generisch ist.
Seven2758 schrieb:
Danke, das kannte ich nicht.
Genau die Lizenzkosten waren Spotify bislang größtes Problem, die mit weiteren Nutzern einfach kontinuierlich gestiegen sind. Daher auch der damalige Gedanke mit den Hörbüchern.
Das mit den Hörbüchern hat ja sogar mehrere Ebenen der Kosteneinsparung!
Man argumentiert nun, dass man nicht nur ein reiner
Musik-Streamingdienst ist und damit sinken dann die Lizenzgebühren an die Komponisten (die eine eigene Lizenzgebühr bekamen, neben den Künstlern die performten):
https://www.musicbusinessworldwide....rt-dismisses-legal-action-brought-by-the-mlc/