SSD als Datengrab - besser geworden?

shaadar schrieb:
Die Samsung QLC 870 8 TB hat laut geizhals.de 5,5 W maximalen Verbrauch
Vergiss die Angaben des maximalen Verbrauchs, die maximale Stromaufnahme kann trotzdem höher sein, gerade bei denen mit Power-Loss-Protection wenn sie beim Einschalten die Kondensatoren aufladen. Schau auf die Angabe auf dem Etikett, bei Samsung und Crucial weiß ich das sie dort draufschreiben wie viel Strom die SSD maximal ziehen kann. So gehört sich das, auch wenn leider nicht alle Anbieter dies machen.

Außerdem stimmen Angabe bei Geizhals oft nicht, so schreibt z.B. Micron zu 5210 ION:
Das bedeutet aber nicht, dass sie bei Mixed I/O nicht doch mal mehr Strom brauchen könnte.
Lord_Dragon schrieb:
Ich weis das Flash flüchtig ist bei längerem Nichtgebrauch, aber weis jemand wie lange das bei Sticks oder SSD im Schnitt etwa ist?
Dies ist in der JESD218 definiert:

JESD218_DRT.png


Wobei die Vorgaben bis zum Erreichen der TBW einzuhalten sind, neue NANDs halten die Daten länger als solche mit vielen P/E Zyklen und man die Temperaturen beachten sollte, denn ja 10°C mehr Lagertemperatur (andere Quellen nennen 5°C) halbiert sich die Zeit und im Betrieb bedeuten geringe Temperaturen hingegen einen höheren Verschleiß.
Lord_Dragon schrieb:
Ich habe hier alte USB-Sticks gefunden, die leer sind, nur weis ich nicht ob die vorher schon leer waren
Wenn ein Filesystem drauf ist und der Explorer sie einfach als leer anzeigt, dann sind sie auch in Ordnung. Wären die Metadaten des Filesystem verloren gegangen, wäre die Aufforderung gekommen den Stick zu formatieren. Ich haben auch einige Sticks und SSDs nach Jahren mal wieder ausprobiert und alle waren noch in Ordnung. Aber die Langzeitarchivierung ist sowieso ein anderes Thema, weder HDDs noch SSDs sind wirklich dafür gedacht und geeignet jahrelang ungenutzt rumzuliegen.
 
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shaadar schrieb:
Die fast gleich teure Micron ION 5210 8TB hat laut geizhals.de nur 3,6 W maximal, also, wenn man danach gehen kann, 720 mA.
Holt schrieb:
Außerdem stimmen Angabe bei Geizhals oft nicht, so schreibt z.B. Micron zu 5210 ION:
Sequential write: 6.3W max

Direkt von meiner SSD abfotografiert:

2020-07-06 22_34_46-20200706_223354[1].jpg - IrfanView (Zoom_ 959 x 1278).png


Die 2,5A sind vermutlich wenn sich die Kondensatoren für die power loss protection aufladen, womit der sequential write Wert von 6,3W nicht falsch sein muss, aber trotzdem -> ich würde mich nicht drauf verlassen, dass diese SSD umbedingt für Einsatz als USB-Laufwerk geeignet ist.
 
Rickmer schrieb:
Die 2,5A sind vermutlich wenn sich die Kondensatoren für die power loss protection aufladen, womit der sequential write Wert von 6,3W nicht falsch sein muss,
Richtig, die 6,3W sind ja auch direkt von Micron, es bezog sich ja auch hierauf:
shaadar schrieb:
Die fast gleich teure Micron ION 5210 8TB hat laut geizhals.de nur 3,6 W maximal

Aber es ist aber im Prinzip auch egal, wann die 2,5A maximal gezogen werden, wenn der Port bei so viel Strom die Spannung abschaltet, dann sollte man so eine SSD nicht an einem Port betreiben der nicht wenigsten diese 2,5A liefert, sondern z.B. einen aktiven USB Hub (also einen mit eigenem Netzteil) dazwischenschalten, diese Hubs begrenzen nämlich in aller Regel den Strom nicht. Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel.

Es wäre aber natürlich schon gut, wenn dies gleich am Anfang beim Einstecken passiert, also durch das Laden der Kondensatoren, dann weiß man sofort das diese SSD an dem Port nicht laufen wird. HDDs ziehen ja auch beim Hochdrehen am meisten Strom und da hört man dann wie beim Abschalten der Spannungsversorgung durch den Port die Drehzahl einbricht, meist geben die Ports dann wieder Spannung, die Drehzahl steigt wieder, der Port dreht den Saft wieder ab usw. und man hört so ein typisches sägendes Geräusch.
 
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Ok, also ich sehe, 8GB SSD extern ist für mich schwer erreichbar mit meinen anderen Geräten. Ich könnte die 2 8TB SSDs in den Hauptrechner schrauben und einen kleineren SSD-Stick o.ä. für Arbeitsdaten mitnehmen kaufen. Und dann eine 3,5 8TB unverschlüsselt extern als Backup.
 
shaadar schrieb:
einen kleineren SSD-Stick o.ä. für Arbeitsdaten mitnehmen kaufen
Sticks sind gerade beim Schreiben kleiner Dateien sehr lahm, ich würde eine Samsung T5 nehmen, die zieht maximal 800mA und hat damit keine Probleme an USB 3 Ports.
 
Es gibt immernoch das Ding: Sabrent Rocket XTRM-Q: Externe 8-TB-SSD nutzt Thunderbolt 3 oder USB

Ansonsten hatte ich mal aus Neugierde meine 5210 ION 7.68TB per USB -> SATA Adapter an ein paar Ports gehängt:
  • Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming Front USB 3.0: wird erkannt
  • Gigabyte X470 Aorus Ultra Gaming Rear USB 2.0: wird erkannt
  • ThinkPad E495 USB 2.0: wird erkannt
  • Surface Pro 4: wird erkannt
Ich habe absichtlich USB 2.0 Ports getestet wo vorhanden unter der Annahme das wenn es Probleme gibt, dann da.
Was ich nicht versucht habe ist längere Write-Tests, weil ich die Inhalte auf der SSD nicht ändern wollte - die gehört ja eigentlich zu meinem File-Server. Aber das die SSD erkannt und gelesen wird ist mMn schonmal ein gutes Zeichen.

Also - könnte, sollte, würde... vielleicht einfach mal eine 5210 ION in ein USB-Gehäuse stecken und bei deinen Geräten ausprobieren ;) insbesondere wenn so oder so eine für deinen Hauptrechner angeschafft werden soll.
 
Also scheint sie die maximal 2,5A nicht beim Laden der Kondensatoren beim Einschalten zu ziehen. Vielleicht zieht sie auch noch gar nicht so viel, vielleicht erst wenn die aufwendige LDPC Fehlerkorrektur beim Lesen nötig wird, vielleicht maximal auch nur 2,3A, die Angabe ist natürlich so gemacht, dass Micron auf jeden Fall auf der sicheren Seite ist. Dies ist bei solchen Angaben immer so, aber wenn man sie dann irgendwo betreibt wo diese 2,5A nicht garantiert sind, hat man eben selbst Schuld wenn es Probleme mit unerwarteten Spannungsabfällen gibt.
 
Huhu,

ich habe jetzt einen Eindruck der Micron Ion 5210 7,68 TB. Sie verbraucht bei 5 V bis zu angegebene 1,7 A (steht auf dem Gehäuse, wurde gestern geliefert). Veracrypt formatiert für AES durchgängig mit 333 MB/Sek. Das dauert unter 7 Stunden. Beim Kopieren von einer MX500 gab es manchmal 360 MB/sek, im Schnitt 250 MB/s. Sie hat ja keinerlei SLC-Cache. Ich baute die SSD dann in ein externes Gehäuse ein, um zu gucken, ob die Stromversorgung mit meinen Geräten dafür reicht.

Leider reicht ein USB 3.0 Port mit 900mA aber nicht aus, bei intensivem Schreiben die SSD zu versorgen. Es gibt E/A-Fehler. Bei Kopieren von 100 GB Filmen von einer 2,5 HDD blieb das Laufwerk ok, da ich aber oft von SSD kopieren werde, musste ich beim Test, die Ion als externe USB 3.0-Platte zu nehmen, passen.

Aber als interne SATA-SSD kann ich sie auch gut gebrauchen. Ne 3,5-Zoll-HDD zum Weglegen ist auch geplant.
 
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Danke für den Testbericht. Wieder was gelernt :)
Aber schade, dass die SSD sich als externe nicht eignet. Wäre wohl auch zu viel gehofft, die wurde ja für das genaue Gegenteil (Einsatz im Server) designed.
 
shaadar schrieb:
Leider reicht ein USB 3.0 Port mit 900mA aber nicht aus, bei intensivem Schreiben die SSD zu versorgen. Es gibt E/A-Fehler.
Das ist eben das Problem und auch wenn die ION eine Full-Power-Loss Protection hat und es hier nichts ausmachen sollte, so wird natürlich die Spannungsversorgung des USB-SATA Bridgechips auch unterbrochen und die SSDs müsste damit eigentlich auch verschwinden, zumindest kurz bis der Port wieder Strom liefert. Zumindest die Daten im Puffer des USB-SATA Bridgechips sind dann natürlich auch weg, die kopierten Dateien dürften also mit Sicherheit auch dann korrupt sein, wenn der Kopiervorgang selbst nicht abbricht.

Aber Dein Test zeigt eben schön, dass es nicht reicht nur zu schauen wie viel Strom eine SSD in irgendeiner Situation in einem Review gezogen hat, sondern die Hersteller sich schon etwas dabei denken wenn sie da eine höhere Amperangabe auf das Etikett drucken und solche die sowas gar nicht erst angeben, würde ich sowieso meiden, die kennen die Produkte offenbar gar nicht die sie da (weiter-)verkaufen. Die technische Dokumentation ist eben auch ein Teil des Produktes und wenn es an der schon mangelt, sieht es bei dem Produkt leider meist nicht besser aus.
Rickmer schrieb:
Aber schade, dass die SSD sich als externe nicht eignet.
Dafür bräuchte man halt einen USB Port der genug Strom liefert, man darf die dann eben nicht an jedem beliebigen USB3 Port betrieben wollen. Nur ist dann wieder das Problem wie man in Erfahrung bringen soll wie viele Strom welcher USB Port jetzt konkret liefert.

Aber deswegen mag ich die Samsung T5, da steht 800mA auf dem Gehäuse und die kann man ohne Bedenken an jedem USB3 Port betreiben, bei der T7 gibt Samsung leider schon 1,5A an, für höhere Transferraten braucht man eben auch mehr Energie weil mehr Dies parallel angesprochen werden müssen und damit hat man schon wieder das gleiche Problem wie bei den Selbstbaulösungen, nur das Samsung auf der Produktseite der T7 wenigstens eine Kompatibilitätsliste veröffentlicht hat.
 
Kürzlich habe ich eine Micron 5200 Eco 7.68TB als Backup betrieben. Über 3+ Stunden Datensynchronisation lief wie erste Sahne. Laut Datenblatt zieht die 3.3W, jedoch steht auf dem Sticker 5V / 1.7A, also maximal 8.5W. Da fragt man sich fast, wie ich das überhaupt extern zum Laufen gebracht habe. Jedenfalls benutzte ich dazu einen Poppstar USB-C Adapter. Wenn man jetzt optimistisch ist und annimt, dass die SSD maximal 1.5A zieht, dann könnte das gerade so mit dem USB-C Ports meines MSI X570 Ace hinhauen.
Dennoch macht mich dieser Thread paranoid, also muss ich mir für die Zukunft eventuell etwas anderes ausdenken.

Was die Situation auch nicht gerade einfach macht ist die Tatsache, dass gefühlt keiner dieser Adapter explizit preisgibt, mit wie vielen Ampere die maximal auskommen. Stattdessen wird einfach der Eindruck vermittelt, dass jede beliebe SSD ohne Wenn und Aber funktioniert und jede 3.5 HDD eben ein extra Netzteil benötigt. Diese Enterprise-SSD spielen aber mitunter in einer anderen Liga und das bereitet Kopfschmerzen.

Also ein Backup ohne externe Stromversorgung kann doch eigentlich nicht zu viel verlangt sein, oder?
 
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Salierfähig schrieb:
Laut Datenblatt zieht die 3.3W, jedoch steht auf dem Sticker 5V / 1.7A, also maximal 8.5W. Da fragt man sich fast, wie ich das überhaupt extern zum Laufen gebracht habe.
Nein, fragt man sich nicht und es steht da auch nur:
Dies ist was anderes als die Frage wie viel Strom sie maximal ziehen kann, was eben die 1,7A laut Etikett sind. Es gibt ja nicht nur sequentielle Schreib- oder Lesezugriffe, sondern auch zufällige und auch gemischte Zugriffe, darüber steht an der Stelle nichts und shaadar hat ja auch festgestellt, dass es erst bei intensivem Schreiben Probleme gab die SSD an seinem USB Port zu versorgen. Wir wissen ja auch nicht wie viele Strom der Port liefert an dem Du sie getestet hast, es gibt ja durchaus Ports die 1,5A oder auch 3A liefern sollen und optional kann jeder USB Port noch noch mehr Strom liefern, man weiß es eben nur meistens nicht.

Salierfähig schrieb:
Was die Situation auch nicht gerade einfach macht ist die Tatsache, dass gefühlt keiner dieser Adapter explizit preisgibt, mit wie vielen Ampere die maximal auskommen.
Wie sollte der Adapter dies auch angeben können, wenn es von dem Port abhängt an dem er betrieben wird?
Salierfähig schrieb:
Diese Enterprise-SSD spielen aber mitunter in einer anderen Liga und das bereitet Kopfschmerzen.
Nicht nur Enterprise SSDs können mehr Strom ziehen als ein USB Port im Zweifel nur liefert. Hier liegt die Verantwortung klar bei USB.org, die versäumt haben für den Type-C Stecker oder wenigstens für die Ports mit 10Gb/s mehr Strom verpflichtend zu machen, denn die 10Gb/s machen nur für SSDs Sinn, da man mit HDDs selbst die Bandbreite von USB3 (5Gb/s) nicht auslasten kann und auch sonst wäre mir kein Gerät bekannt welches von den 10Gb/s im Vergleich zu 5Gb/s profitieren würde. Die SSDs brauchen dann aber eben auch mehr Strom, weil sie dazu mehr NAND Dies ansprechen müssen und die Controller für schnelle SSDs auch mehr Strom brauchen.

Dazu kommt, dass meines Wissens nach weder SATA noch NVMe eine standardisierten Mechanismus vorsehen um der SSD über das Interface auf ein Power Limit einzustellen, wobei dies für interne SSDs aber auch sowieso Unsinn wäre, hier hat der Degisner des System dafür zu sorgen das das Netzteil genug Strom liefert und wenn eben 16 SSD verbaut sind bei denen 5V mit 1,7A auf dem Etikett steht, dann müssen 16+1,7A = 27,2A auf 5V abgerufen werden können und sonst hat er Mist gebaut und nicht der Hersteller der SSDs. Während auf dem Etikett von Netzteilen eigentlich immer steht wie viel Strom sie auf der 5V Scheine liefern, ist dies bei den USB Ports leider eher die Ausnahme als die Regel, aber es ändert eben nichts daran, dass derjenige der die SSD in ein USB Gehäuse packt und an einen USB Port steckt, eben die Verantwortung dafür trägt das sie auch so viel Strom ziehen kann wie auf dem Etikett steht, denn dies ist auch ein Teil der Spezifikation der SSD und besagt eben wie viel Strom sie maximal ziehen wird. Nur wenn sie doch mal mehr ziehen würde, wäre der SSD Hersteller in der Verantwortung, weshalb es in der Praxis hoffentlich kaum vorkommen dürfte.

Häufiger kommt es hingegen vor, dass diese Angabe gleich gar nicht gemacht wird und dann schauen Leute in den Reviews wie viel Leistungsaufnahme sie in einer bestimmten Situation hatten und verwechseln dies mit der maximalen Leistungsaufnahme, dabei sieht man ja auch hier deutlich, dass es maximal auch locker mehr als doppelt so viel sein kann wie bei sequentiellen Zugriffen.
 
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Fehler als externe unter voller Last: E/A und:

Holt schrieb:
die SSDs müsste damit eigentlich auch verschwinden, zumindest kurz bis der Port wieder Strom liefert.

Das tut sie auch kurz.
 
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shaadar schrieb:
Das tut sie auch kurz.
Dann sollte der Kopiervorgang ja auch abbrechen, nur leider kann dabei der Eintrag in den Metadaten des Filesystems zurückbleiben und vielleicht hast Du dann die halb kopierte und damit korrupte Datei auf der SSD, ohne dass man dies auf den ersten Blick erkennt. Denn geht wieder das blöde Gerede von wegen Bit Rot los, dabei ist es eigentlich offensichtlich das die Daten korrupt sind und der User hat ja auch eine Fehlermeldung bekommen, nur ist es beim Kopieren mehrerer Dateien am Stück eben oft schwer zu erkennen welche betroffen ist.
 
Holt schrieb:
sonst wäre mir kein Gerät bekannt welches von den 10Gb/s im Vergleich zu 5Gb/s profitieren würde
10gbE auf USB3 Adapter sind wohl auch nicht existent, weil die Ethernetseite mehr Strom braucht als mit USB3 garantiert werden kann. Erst mit den garantierten 15W bei TB3 ist das möglich.
 
Alles wartet auf USB 4.0...

Ich hoffe da wird auch eine deutlich bessere Stromversorgung vorgeschrieben.
 
So, alle Daten sind kopiert. Das kann er jetzt mehr als doppelt so schnell als die alten Festplatten und hat wieder 2,7 TB frei. Das darf jetzt die nächsten 5 Jahre halten.
 

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