News SSD-Controller: Phison zeigt NVMe-SSD mit 2,7 GB/s und 340.000 IOPS

Tranferraten über dem Niveau von Sata3 sind doch für den Hausgebrauch in 99,9% der Fälle nutzlos wie ein vollwertiges Ersatzrad im Auto.
Wirklich von Interesse sind doch bezahlbare SSDs oberhalb der Marke von 1 TB: ein schnelles Datengrab von 4-10 TB ohne den Preis einer Eigentumswohnung, basta.
 
WeltalsWille schrieb:
Wenn das SSD fast täglich mit Betriebsspannung versorgt wird, ist die Datenerhaltung nicht gefährdet. Das SSD hat dann hinreichend Gelegenheit im Hintergrund entsprechende Vorsorgemaßnahmen, wie z.B. das erneute Schreiben der Daten, durchzuführen.

Halte ich für ein unbelegtes Gerücht und eine eine reine Schutzbehauptung der Marketing Abteilungen.

Begründung: in SSDs sollen angeblich die "besseren" NAND Flash verbaut werden. Wie sieht es dann mit dem "Refresching" bei den ja angeblich qualitätsmäßig schlechteren aber dennoch milliaredenfach eingesetzten USB-Sticks, SD und MicroSD Karten, embedded Flash in Handys Tablet und zig tausend anderen Anwendungsfällen aus?

Sollte das SSD länger als ein Jahr ohne Versorgung bleiben bzw. zwischenzeitlich nur wenige male sehr kurze Zeit betrieben werden, kann das Risiko einer Datenbeschädigung aber signifikant werden. Insofern sind SSD schon weniger als "Datengrab" geeignet als HDD.

SSDs werden als "Non Volatile" Storage verkauft - was im allgemeinen als nichtflüchtiger Speicher übersetzt wird, also aich ohne Versorgungspannung die Daten erhalten sollte.

Wo wird beim Produktkauf auf diese spezielle Eigenschaft hingewiesen, bzw. darauf da dies eher weniger NVM ist ?
 
Danke für den Hinweis, allerdings wenn man versucht auf den Link zuzugreifen, um das referenzierte Dokument zu lesen kommt nur:

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@Hallo32, Herzlichen Dank, unter dem Link gings problemlos und ich lese mir das mal in Ruhe durch.

Habe auch noch versucht auf im C´t Artikel verwiesene JESD21X zuzugreifen, allerdings geht das leider nicht, da man hier bei JEDEC registirert sein muß und die Artikel auch gebührenpflicht zu sein scheinen. Hilft dem Konsumenten soweit also kaum, aber vielleicht helfen die Präsentationsfolien ein wenig weiter.

Tja, irgendiwe wirft das Thema mehr Fragen auf, als man ursprünglich vermuten könnte

- Ab wann und für welche SSDs gilt das. Sind davon auch SSDs die vor 2010 produziert wurden betroffen,, denn da gab es das Dokument ja noch gar nicht.

- Gilt das prinzipiell für alle SSDs aller Hersteller, also welchen Geltungsbereich hat das.

- Sind davon auch mittlerweile vermehrt angebotenen USB SSD Drives betroffen. Diese sind ja extra als Offline Storage konstruiert.

- Wie sieht es da mit NAND Speicher in USB Sticks und Flash Karten oder Transflash aus?

- Wozu baut man 1TB 2TB oder 6TB Drives und wer braucht sowas unter dem Aspekt, daß SSDs keinesfalls als Halbzeitspeicher sinnvoll sind?

Fragen über Fragen?
 
@juenger

Persönlich sehe ich das Ganze als Worstcase Szenerio. Das Dokument bezieht sich auf SSDs, die 100% ihrer spezifizierten P/E-Zyklen verbraucht haben. Bei SSDs, die noch nicht 100% ihrer Zyklen verbraucht haben, sollte die DRT deutlich besser ausfallen.

Meine SSDs hatten keine 25% ihrer Zyklen verbraucht, bis diese gegen größere Modelle getauscht wurden und auch meine USB Sticks dürften bei weiten noch keine 100% ihrer Zyklen verbraucht haben. Somit stört mich dieser Punkt aktuell recht wenig. Mein NAS basiert noch auf klassischen Festplatten.

Größere Speicher werden immer gebraucht, auch wenn dieser sich nicht für die Archivierung der Daten eignet. Ich bin mit 1MB Ram und 50MB HDD Speicher angefangen und aktuell sind mir 512GB schon zu wenig.

Man müsste einmal die SSD Hersteller anschreiben und abwarten, wie die darauf antworten. Diese dürften das notwendige Wissen über ihre Produkte haben und auf Fakten basierte Informationen liefern können. Evtl. könnte man bei Samung auch einmal gezielt für die 840 und den 3D Nand anfragen.

@CB
Wäre das nicht ein Artikel, mit den man sich von den anderen Seiten positiv abheben könnte?
Ergänzung ()

Auf diesen Beitrag verwies eben der Crucial Support:
http://www.micron.com/about/blogs/2015/may/addressing-data-retention-in-ssds
 
Zuletzt bearbeitet:
Gilt das prinzipiell für alle SSDs aller Hersteller, also welchen Geltungsbereich hat das.

Ja das gilt prinzipbedingt für alle Flash Zellen, egal wo eingebaut: SSDs, USB Sticks, SD Cards, Smartphones, elektronische Bilderrahmen, Fernseher, Mainboards, wasauchimmer.
Flash hält Elektronen in einer "Falle" gefangen. Und wie immer in der Realität ist diese Falle nicht 100% dicht und mit der Zeit entkommen einzelne Elektronen. Wenn zu viele Elektronen geflohen sind, ist die Information nicht mehr lesbar.
 
Fragger911 schrieb:
Tranferraten über dem Niveau von Sata3 sind doch für den Hausgebrauch in 99,9% der Fälle nutzlos wie ein vollwertiges Ersatzrad im Auto.
Wirklich von Interesse sind doch bezahlbare SSDs oberhalb der Marke von 1 TB: ein schnelles Datengrab von 4-10 TB ohne den Preis einer Eigentumswohnung, basta.

Seh ich auch so. Was soll ich mit noch mehr Schreib-/Lesegeschwindigkeit, außer bei speziellen Anwendungsgebieten bringt das keinen Vorteil. KonsumerSSDs mit mehr als 1TB und einigermaßen bezahlbar, das wäre was.

Weil Hand aufs Herz, die meisten Privatleute brauchen ihre SSDs wegen der kurzen Zugriffszeiten (Boot, Anwendungsstarts, generell Reaktionszeit auf Eingaben) und/oder Ladezeitenoptimierung am Gamingsystem.
 
juenger schrieb:
Halte ich für ein unbelegtes Gerücht und eine reine Schutzbehauptung der Marketing Abteilungen.

Begründung: in SSDs sollen angeblich die "besseren" NAND Flash verbaut werden. Wie sieht es dann mit dem "Refresching" bei den ja angeblich qualitätsmäßig schlechteren aber dennoch milliaredenfach eingesetzten USB-Sticks, SD und MicroSD Karten, embedded Flash in Handys Tablet und zig tausend anderen Anwendungsfällen aus?

Es gibt eine ganze Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen (insb. seit Beginn der 2x-nm-Fertigung), die den Ladungsverlust in Flashspeichern und möglichen Gegenmaßnahmen behandeln. Unter den Autoren und den Förderern befinden sich i.d.R. Flash- und Flash-Controller-Hersteller. Die simpelste am frühesten diskutierte Maßnahme ist das oben angeführte, vom SSD selbst zeitabhängig ausgelöste Neuschreiben der Daten. Es gibt aber auch intelligentere Verfahren, bei denen z.B. in Abhängigkeit von Abweichungen des Ladungszustands der Zellen refresht wird. Dass der betreffende Kenntnisstand in die SSD-Entwicklung eingeflossen ist/ einfließt, ist naheliegend. Schlüssig nachweisen kann ich das, abgesehen von der 840 Evo, zugegebenermaßen aber nicht.

Inwieweit die Daten bei USB-Sticks und Speicherkarten systematisch refresht werden, ist mir nicht bekannt. Anhand der eigenen Nutzungsgewohnheiten, kann ich mir kein entsprechendes effizientes Verfahren vorstellen. Nach eigener beschränkter Erfahrung sind mir auch schon wesentlich mehr Sticks und Speicherkarten ausgefallen als SSD. Insbesondere solche, die ich sehr selten gebraucht habe.
 
Shririnovski schrieb:
Seh ich auch so. Was soll ich mit noch mehr Schreib-/Lesegeschwindigkeit, außer bei speziellen Anwendungsgebieten bringt das keinen Vorteil. KonsumerSSDs mit mehr als 1TB und einigermaßen bezahlbar, das wäre was.

Weil Hand aufs Herz, die meisten Privatleute brauchen ihre SSDs wegen der kurzen Zugriffszeiten (Boot, Anwendungsstarts, generell Reaktionszeit auf Eingaben) und/oder Ladezeitenoptimierung am Gamingsystem.

Ja, dieser Meinung bin ich auch. I/O-Speed ist zweitrangig, die genannten 340.000 IOPS hätte ich jedoch gerne. Und das ganze dann in einer bezahlbaren 1, besser 2, TB-Variante (weniger als 0,33€/GB). Das wird allerdings noch einige Zeit brauchen, bis wir dahin kommen.

WeltalsWille schrieb:
Die simpelste am frühesten diskutierte Maßnahme ist das oben angeführte, vom SSD selbst zeitabhängig ausgelöste Neuschreiben der Daten.

Kurze Frage dazu: Machen das nun die gängigen SSD-Controller oder nicht?
 
Faust2011 schrieb:
Ja, dieser Meinung bin ich auch. I/O-Speed ist zweitrangig, die genannten 340.000 IOPS hätte ich jedoch gerne.

Die Werte sind idealerweise linear abhängig.


Faust2011 schrieb:
Kurze Frage dazu: Machen das nun die gängigen SSD-Controller oder nicht?

Das können dir nur die Leute sagen, die die Firmware des Controllers entwickelt haben.
 
Zum I/O-Speed: ja, ich weiß, dass es letztlich mit der Anzahl der Kanäle zwischen den NAND-Chips und dem Controller sowie der zu lesenden/schreibenden Datenmenge zusammenhängt, wie hoch der I/O-Speed und die IOPS liegen. Forde ich nur 4k Daten an, dann wird bei beidem (I/O-Speed & IOPS) nicht mit dem Maximum übertragen.

Zur Haltbarkeit von Daten / Refresh der Daten: Gibt es keine Erfahrungswerte?
 
Faust2011 schrieb:
Zur Haltbarkeit von Daten / Refresh der Daten: Gibt es keine Erfahrungswerte?

Es gibt keine verifizierten Daten. Des Weiteren wäre dann auch nicht garantiert, dass dieses mit der nächsten Firmware Version noch zutreffen würde.
Ergänzung ()

Faust2011 schrieb:
Forde ich nur 4k Daten an, dann wird bei beidem (I/O-Speed & IOPS) nicht mit dem Maximum übertragen.

Die Frage ist, wie du anforderst. Die IOPS werden in der Regel bei parallelen 4k Zugriffen bestimmt.
 
Hallo32 schrieb:
Es gibt keine verifizierten Daten. Des Weiteren wäre dann auch nicht garantiert, dass dieses mit der nächsten Firmware Version noch zutreffen würde.

Oder bei der nächsten Chiprevision. Generell geht aber die Data Retention immer mehr zurück: jede neue Version hat kleinere Chips und damit dünnere Isolierschichten und natürlich auch kleinere Zellen mit weniger Elektronen im Gate.
 
Hallo32 schrieb:
Es gibt keine verifizierten Daten. Des Weiteren wäre dann auch nicht garantiert, dass dieses mit der nächsten Firmware Version noch zutreffen würde.

Ich gehe davon aus, dass die Flashhersteller vom zeitlichen Verlauf des Ladungsverlustes ihrer Typen recht klare Kenntnis haben. Inwieweit entsprechende begründete Refreshverfahren im Controller implementiert sind, lässt sich als Nutzer m. E. nicht nachvollziehen. Hintergrundaktivitäten eines SSD sind schwer zu erfassen und können auch andere Ursachen haben. Insofern wird es dazu auch keine (Nutzer)-Erfahrungswerte geben.
 
Die ganze Haltbarkeitsdiskussion ist doch sinnlos. Da geht es um Datenerhaltung NACH ENDE der Lifetime. Also wenn TBW erreicht bzw. der Flash am Ende der garantierten PE cycles.

These numbers reflect data retention for NAND after 100% P/E cycles. Less than 100% has much longer data retention.

Und man beachte: Bei 72 TB TBW ist man vielleicht am zugesicherten Limit des SSD Herstellers, aber unter Umständen noch weit entfernt vom PE cycle Limit des NAND Herstellers.
 
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Eggcake schrieb:
Wer meinte nochmals dass solche Datenraten mit NVMe/SATA Express wegen dem "grossen Overhead" nicht möglich wären?...
Der Overhead von PCIe ist mit etwa 20% zuzüglich der Bitkodierung, also bei PCIe 2.0 8b10b (20%) und bei PCIe 3.0 128b130b (1.5%) schon deutlich höher als bei SATA, aber mit PCIe 3.0 x4 gehen real bis so etwa 3GB/s, nur mit SATA Express wird es nicht möglich sein, da SATAe nur bis zu 2 PCIe Lanes bietet und damit mit derzeit maximal PCIe 3.0 real bei etwa 1.6GB/s Schluss ist.

NVMe ist ein Protokoll und sagt wenig über die maximalen Transferraten aus, dafür ist die Anbindung sehr viel entscheidender als der oberste Protokolllayer.

Wegen Phisons Benchmarkoptimierung mit einer Datendedublizierung würde ich bei den SSDs auch gerne erst einmal Benchmarkergebnisse mit nicht extrem komprimierbaren Daten sehen.
 
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