|SoulReaver| schrieb:
.........den Datenträger in den Werkszustand zurücksetzt und die SSD damit wieder so schnell macht, wie am ersten Tag
Das trifft bei denen mit Sandforce Controller zu, denn der löscht die Blöcke immer erst beim Schreibvorgang und nie vorher. Deshalb gibt es bei dem einen Neuzustand, wenn noch Zellen vorhanden sind und einen Normalzustand, wenn das nicht mehr der Fall ist und in dem ist die Schreibrate, je nach verbauten NANDs, so 25 bis 40% geringer. Es gibt dann noch einen Recoveryzustand in dem die Schreibrate weiter abfällt, wenn man zu viele Daten in zu kurzer Zeit schreibt, weil er dann beim Schreiben auch noch Aufräumen muss.
Bei allen anderen SSD ist es nur sinnvoll, wenn die nie getrimmt wurden, also der Controller nicht weiß, welche der Daten wirklich noch wichtig sind. Dank Secure Erease weiß er dann, dass er alle löschen muss und damit ist für den Controller die ganze Kapazität wieder frei. Bei getrimmten Platten ist das aber nicht nötig, da reicht es alle Dateien einfach zu löschen.
TAZ97 schrieb:
Ich glaube nicht das bereits abgenutzte Speicherzellen durch das secure erase "widerhergestellt" werden. Man möge mich belehren wenn dem so nicht ist.
Das ist auch nicht so, die P/E Zyklen sind verbraucht und der damit verbundene Verschleiß der Zellen ist nicht reversibel, egal was die S.M.A.R.T. Werte womöglich anzeigen.
powerfx schrieb:
Ja, die SSD wird danach schneller, da alle Zellen als "frei" markiert sind. Nach einer Formatierung sind die Daten zwar aus dem Inhaltsverzeichnis gelöscht, aber physisch immer noch in den Speicherzellen vorhanden.
Windows 7 und 8 trimmen nach dem Formatieren die ganze Partition, bis auf die Bereiche mit den Verwaltungsdaten, das ist also so nicht richtig.
powerfx schrieb:
Dort müssen sie vor jedem Beschreiben der entsprechenden Zellen entsprechend behandelt werden (Stichwort z.B. MLC).
Was hat das mit MLC zu tun? Ob SLC, MLC oder TLC, bei allen muss vor dem Beschreiben einer Page diese vorher gelöscht worden sein und das geht immer nur blockweise.
powerfx schrieb:
Die Frage ist nur, ob man das überhaupt merkt, oder TRIM und/oder GC das Problem schnell genug selbst lösen.
Die GC löscht nur Daten die Adressen zugewiesen waren, die ihr entweder durch das SATA TRIM Kommando mitgeteilt oder überschrieben wurden. Bekommt der Controller keine TRIM Befehle, so können eben nur Daten von LBAs gelöscht werden, die überschrieben wurden. Dann hilft ein Secure Erease, weil es wie ein TRIM über alle LBAs ist und der Controller auch aufgefordert ist, das Löschen sofort durchzuführen.
|SoulReaver| schrieb:
@ Laggy.NET nimm doch mal ein portables Defrag Tool und mach mal eine Analyse deiner SSD und sag mir dann was raus kam.
Defrag Tool? Man an z.B. mit
http://www.mydefrag.com eine Analyse machen, welche LBAs welchen Dateien zugeordnet sind, aber das sagt nichts über die Verteilung der Daten im NAND der SSD aus, denn die Controller mappen intern die LBAs auf immer wieder andere Flashadressen und an diese Tabelle kommt man von außen nicht ran. Das ist also nett um mal zu sehen, was da alles auf der Platte ist, aber sonst bringt es nicht. Denn:
Laggy.NET schrieb:
Erstens:
Alle Daten werden wie schon gesagt absichtlich quer über die SSD verteilt, damit eine möglichst gleichmäßige Abnutzung der Zellen gewährleistet wird.
So ist es und nicht nur das, die Daten müssen ja auch so über die Kanäle des Controllers verteilt sein, dass sie parallel und damit schnell gelesen und geschrieben werden können. Würde die einer große Datei wirklich schön hintereinander im gleichen Adressraum stehen, dann wäre der Zugriff darauf viel zu langsam.
Laggy.NET schrieb:
Daher ist die fragmentierung absolut irrelevant und sogar gewollt. Das system muss dabei auch nicht mehr "rechnen", falls du meinst, der Aufwand würde durch das suchen und zusammensetzen der fragmente erhöht. Das macht alles der Controller in der SSD.
Moment, da müssen wir jetzt mal unterscheiden:
1.) Die Verteilung der Daten über die Flashadressen ist gewollt und auch von außen nicht einsehbar. Wenn wir aber von Fragmenten der Dateien reden, wie man sie mit einem Defrag-Tool sehen kann, dann ist diese auch bei SSDs ein Nachteil, denn es werden aus wenigen langen und damit schnellen Zugriffen mehrere prinzipiell kürzere und damit langsamere Zugriffe. Aber der Effekt ist i.d.R. so minimal, dass man ihn vernachlässigen kann. Erst wenn man eine viele MB große Daten nun wirklich in Hunderten oder Tausenden kleiner Fragmente von je nur wenigen Clustern Länge vorliegen hat, könnte man ihn wohl überhaupt mal spüren. Bei einer HDD würde man dann aber schon glauben, die hätte einen Defekt weil die nur noch rödelt und keine Daten mehr liefert. Sowas kommt aber in der Praxis eigentlich nicht vor und schon gar nicht, wenn man immer so 10 bis 15% jeder Partition frei lässt.
Laggy.NET schrieb:
Und nochmal. Der TRIM befehl sagt der SSD nach jedem Löschvorgang (welche ja nur im Dateisystem bzw. Index stattfindet) dass jene Datei nicht mehr gebraucht wird, wodurch der Controller der SSD diese Speicherzellen wieder als "frei" markieren kann. (<- genau das sorgt dafür, dass die Performance immer konstant bleibt und ist quasi das selbe wie dein Secure erease, nur dass Secure erease eine sinnlose holzhammer methode ist, die nur die Lebenszeit der SSD verringert)
Als frei nicht, denn frei würde bedeuten, es kann dort geschrieben werden, aber vorher muss erst gelöscht werden, denn man kann eben keine beschrieben Page neu beschreiben, nur eine freie. Die werden daher als ungültige Daten markiert und es wird das Mapping der LBAs zur den Daten aufgehoben. Die Idle-GC löscht dann irgendwann den Block in dem diese ungültigen Daten stehen und dann sind sie wirklich weg, aber man kommt schon vorher nicht mehr dran, außer man lötet die NANDs aus. Dabei wählt die GC bzw. Idle-GC eben Blöcke aus, die möglichst weniger P/E Zyklen als der Durchschnitt haben (Wear-Leveling) und die möglicht viele Pages mit ungültigen und wenige mit gütigen Daten enthalten, denn die noch gültigen Daten müssen vorher in eine freie Pages eines anderen Blocks kopiert werden, was die Write Amplification erhöht.
frankpr schrieb:
Stimmt, aber der Effekt hält nur so lange, bis einmal die Kapazität beschrieben wurde und das kann beim Zurückspielen eines Images dann schon fast der Fall sein.
frankpr schrieb:
Bei allen anderen SSDs: umstritten.
S.o! Wenn eine SSD nicht getrimmt wurde, dann macht es Sinn, aber auch dann wieder nur für eine bestimmte Zeit, wenn sie eben auch weiterhin nicht getrimmt wird.
frankpr schrieb:
Wichtig ist nur, daß bei SSds Enhanced Secure Erase genommen wird, so, wie es entweder die Hersteller Tools machen, oder wie es PartedMagic anbietet.
Der Unterschied hängt von der Implementierung in der FW ab, denn Secure Erase ist ein SATA Kommando. Es sollte so sein, dass bei Enhanced Secure alle Daten genullt werden und bei Enhanced Secure Erase alle mit einem Muster überschrieben werden, welches der Hersteller vorgibt. Letzteres macht für SSD aber nun wirklich keinen Sinn, aber was konkret passiert, hängt wie schon gesagt von der Implementierung in der FW ab.