DeusoftheWired schrieb:
Interessant an der
Netmarketshare-Studie ist, daß 7 im Vergleich zum Vormat sogar noch von 48,6 % auf 49,1 % zulegen konnte. Und das einen Monat, bevor das geldfreie Update auf 10 ausläuft.
Das fand ich auch bemerkenswert.
Erklären kann ich mir den Win7-Zuwachs spontan nur mit Unternehmen, die zum größten Teil nicht bereit sind, schon auf Win10 umzusteigen. Die werden erst dann von Win7 weggehen, wenn es sich dem Ende seines Supportzeitraums nähert. Genauso, wie es davor mit XP war.
So ziemlich jeder PC, der im Büro eines größeren Unternehmens landet, wird auch die nächsten Jahre noch mit Win7 ausgerüstet werden. Sieht so aus, als hätten die in den letzten Wochen ordentlich eingekauft und so den Marktanteil von Win7 gepusht.
Ich schreibe absichtlich „geldfrei“, weil es nicht kostenlos ist, sondern man mit etwas anderem bezahlt, nämlich seinem aufgegebenen Recht auf informationelle Selbstbestimmung, sprich seinen persönlichen Daten.
Naja. Es ist ja nicht so, dass vorherige Windows-Versionen nicht auch schon fleißig Daten gesammelt haben, obwohl sie Geld gekostet haben. Das hat schon mit XP bzw. sogar schon mit Win98 angefangen. Das eine schließt das andere nicht aus.
Ich denke nicht, dass Microsoft Win10 (zeitweise) kostenlos verteilt, weil sie ihr Geschäftsmodell komplett auf Datensammeln umgestellt haben. Viel wahrscheinlicher wollen sie zumindest unter den Privatanwendern verindern, dass Win7 ein zweites XP wird. Also eine Altlast, die noch ewig und drei Tage mitgescheift werden muss.
Hinzu kommt das plattformübergreifende Konzept von Win10. Microsoft sieht die Zukunft in Win10-Apps, die sowohl auf PCs als auch auch Konsolen, Tablets, Smartphones usw. laufen. Je größer die installierte Basis von Win10 ist, um so größer ist der Anreiz für Entwickler, statt klassischer, nativer Windows-x86/x64-Anwendungen, plattformunabhängige Win10-Apps zu entwickeln. Und diese Apps werden praktisch exklusiv über Microsofts Store vertrieben.
Gäbe es irgendwann ein Quasi-Monopol des Microsoft-Stores, wäre das natürlich ein ähnlich bedrohliches Szenario, wie exessives Datensammeln.