Cebo schrieb:
2020 einen Geschwindigkeitsvergleich von NVENC gegen einen i7-5820K (einer 6 Jahre alten CPU) zu machen ist schon mehr als lächerlich.
Ein 3900X juckt das streaming nebenbei kaum noch.
WQHD zu HD skaliert, 60FPS, 6000kbps CBR, medium
Im Hintergrund läuft noch ein Twitch Stream ohne GPU Videobeschleunigung.
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Da muss ich aber reingrätschen. Vorab: Ich bin der besagte Gastautor des Artikels, der Artikel wiederum ein adaptierter Teil meiner Bachelorarbeit. Möglicherweise erfüllt mein Artikel nicht 100 % den gewohnten Qualitätsstandard von Igorslab, der Herr Wallossek war freundlicherwerise bereit meine Erkenntnisse über Livestreaming für Twitch und co. mit NVENC über seine vielbesuchte Plattform zu verbreiten. Für den Inhalt ist er nicht direkt verantwortlich, das nur als Anmerkung weil es auf Reddit vielen wohl nicht klar war genauso dass ich Laser-fokussiert auf LIVEstreaming mit 6 Mbit und H.264 (alles Twitch Vorgabe z.B.) und nichts anderes getestet habe. Was man gerne anzweifeln darf, ist die Aussagekraft von VMAF im vgl. zu "echten" Laborexperimenten mit Teilnehmern. Ursprünglich als groß angelegte Studie geplant, musste ich wegen COVID-19 samt April-Lockdown komplett umdenken und mich mit VMAF als Metrik zufriedengeben.
Was deinen Punkt angeht: i7 5820K OC auf 4,5 GHz entspricht einem Stock 8700K von der Leistung her. Nicht jeder hat eine AMD CPU und schon gar nicht aus dem High End Bereich wie Ryzen 9 3900X. Mittlerweile habe ich selbst einen
3900X und mehr als x264 medium preset geht damit nicht. Turing NVENC ist nicht nur qualitativ besser als x264 medium (auf dem Niveau vom slow preset!) sondern beeinflusst die FPS auch kaum im Gegensatz zu 1 PC 1 CPU und CPU Encoding. Die Prozessorwahl hat übrigens keinen EInfluss auf die Qualitätsvergleiche, da ich offline mit Handbrake gerendert habe mit identischen Einstellungen wie OBS. Getestet habe ich auch nur 1 Spiel was sehr GPU-lastig ist. Bei Esport-Spielen die mit 144 FPS+ laufen sollen und entsprechend CPU-limitiert sind merkt man die CPU Last durch Encoding noch viel mehr als bei AC Odyssey --> FPS Einbrüche.
Ich hätte gerne aktuellere CPUs von AMD und Intel getestet, wurde aber weder von Intel, AMD, noch Nvidia gesponsort und hatte nicht ein paar Tausend Euro herumliegen um die extra Hardware anzuschaffen. Ist der Nachteil, ein Student zu sein und ich wünschte ich hätte das Budget um alles mögliche zu testen.
Weitere Tests die ich gerne machen würde: Offline-Encoding Anwendungen (v.a. seit Premiere Pro NVENC Export anbietet), höhere Bitraten (weil Hardware-Encoder besser abschneiden bei hohen Bitraten), und H.265. Die 3000er Karten sollen auch einen leicht verbesserten NVENC haben, nur kommt man an diese zurzeit leider kaum heran.
Nichtsdestotrotz es freut mich wahnsinnig dass so viele Menschen meine BA über den Artikel mitbekommen haben und diesen zitieren. Soll eher technisch weniger versierte Normalo-Streamer (Einsteiger) dazu bewegen, sich überhaupt zu informieren dass
NVENC existiert und mittlerweile echt gut ist und wenn sie schon eine 2000er Nvidia Grafikkarte haben aber die
CPU älter ist oder kein 12 Kerner z.B. dann lohnt es sich doppelt NVENC auszuprobieren. Für den Fall, dass man auf Krampf oder aus Spaß an Overkill ein 2 PC Streaming Setup einsetzen möchte (was locker das doppelte von single PC Setup kostet) und komplexer ist - habe ich nichts dagegen, bin da auch ein Nerd der Overkill liebt. Nur ist ein 2 PC Streaming Setup in 2020 kein
muss mehr und das sollte der Artikel aufzeigen