Steckdosenleiste mit RJ45/11

Abe81

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Hallo,

ich bin gerade auf der Suche nach einer guten Steckdosenleiste mit Master-Slave-Funktion und habe bei den Filteroptionen entdeckt, dass einige Leisten einen RJ45/11-Anschluss haben. Auf den Herstellerseiten fand ich keine Informationen dazu, auch die Forensuche hat nichts ausgespuckt.

Kann mich jemand aufklären, welchen Zweck diese Anschlüsse an einer Steckdosenleiste haben?
 
Naja, RJ11 ist jetzt kein Netzwerk ... es gibt auch welche, da kann man per RJ11 Telefonkabel durchschleifen und die Steckdose fungiert als Überspannungsfilter gegen z.B. Blitzeinschläge.
 
Okay, also RJ45: Die Leisten haben also einen integrierten Server? Wie soll ich denn auf das Gerät über die Leiste zugreifen, wenn es sich aufgehängt hat?
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche dieser Steckdosenleisten haben einen Überspannungsschutz eingebaut und die RJ45-Ports sind dazu da, dass man das LAN-Kabel durch die Leiste führen kann, was den PC auch vor Überspannungen durch das LAN-Kabel schützen soll, z.B. wenn ein Blitzeinschlag ins Telefon/DSL-Netz passiert. Man kann das Kabel auch von der TAE-Dose mit einem Adapterstecker auf RJ45 verlängern und so erst durch die Steckdosenleiste und dann zum Router führen, dann wäre der Router auch mit vor Überspannung geschützt. Das kann aber je nach Kabellänge das Signal verschlechtern, außerdem sollte man von solchen Überspannungsschutzsteckdosen auch nicht zuviel erwarten.
 
Überspannungsschutz auf LAN Leitungen funktioniert aber nicht wirklich. Wenn ein Blitz in die TAE Leitung einschlägt und dieser über den Router ins LAN gerät, dann greift der Schutz nicht wirklich. Also nicht in trügerischer Sicherheit wiegen. Bei einem Gewitter TAE Verbindung zwischen TAE Dose und Router abziehen.
 
Abe81 schrieb:
Diese Leiste hatte ich ins Auge gefasst, da sie für mich die richtige Kombination aus M-S-Steckern und Steckern ohne M-S hat: renkforce Master-Slave-Steckdosenleiste

Highlights & Details

Bequem Schalten und Stromsparen durch Master Slave-Funktion
Überspannungschutz auch für Internet-, TV- und Telefonanschluss
Stromversorgung für bis zu 10 Geräte (8x Schuko-, 2x Eurostecker)

Quelle: https://www.conrad.de/de/masterslave-steckdosenleiste-10fach-schwarz-aluminium-schutzkontakt-renkforce-1015a-cmb-sxms-1296315.html, also als Überspannungsschutz gedacht, wie vermutet.
 
naja man sollte vielleicht auch mal klar machen wofür Überspannungsschutzsteckdosen sind: Spannungsspitzen abfangen, die entstehen durch Schaltvorgänge im Umschaltwerk etc. und dazu gehören auch Blitzschäden in der Nähe durch den EMP Puls ... aber niemals einen direkten Blitztreffer, da kannst du nix mehr schützen! Von daher taugen gute Blitzschutzdosen (nein damit ist nicht dieser billige Baumarktdreck gemeint) sehr wohl was. Gute Dosen kommen auch immer mit einer Versicherungspolice, welche bei Schäden einspringt sollte die Dose versagen! Die kriegst du aber nicht für nen Apple und nen Ei.

Dehn, APC ... um mal einige gute zu nennen.
Ein Überspannungsschutz besteht auch nicht nur aus solchen Steckdosen ... die sind lediglich das Endglied. Grobschutz im Hauptverteiler, dann Mittlschutz im Unter/Stockwerksverteiler und eben als Feinschutz dann solche Dosen! Wer nur solche Dosen hat pfuscht also von vornerein und braucht sich auch nicht wundern wenn diese versagen!
 
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Diese Versicherungen, die oft mit als Verkaufsargument angegeben werden, sind nichts wert, weil die Bedingungen so willkürlich formuliert sind, dass man im Schadensfall praktisch immer leer ausgeht. Nur mal als Beispiel bei meiner Mini-USV von APC, die wurde mit so einer Versicherung beworben, bis zu 100.000€ für beschädigte Geräte, wenn der Überspannungsschutz des Geräts versagt hätte.

Wenn man die Versicherungsbedingungen liest, erfährt man aber, dass man sich AFAIR innerhalb 10 Tagen nach Kauf des Geräts beim Hersteller für die Versicherung registrieren muss. Im Schadensfall muss das defekte Gerät (die Steckdosenleiste) auf eigene Kosten AFAIR in die Niederlande zu einem Servicepartner des Herstellers geschickt werden und dieser "überprüft", ob die Schäden an den angeschlossenen Geräten durch einen Fehler der Steckdosenleiste verursacht wurden.
Allein durch diesen Vorgang ist man als Kunde dem Hersteller völlig ausgeliefert, weil der Servicepartner natürlich immer behaupten kann, das die Steckdosenleiste fehlerfrei funktioniert hat und man daher nicht zahlen muss. Außerdem muss im Schadensfall dem Hersteller nachgewiesen werden, dass die Hausverkabelung mit Überspannungsschutzeinrichtungen ausgestattet war, weil diese Steckdosenleisten nur die letze Stufe des Überspannungsschutzes darstellen. Als Mieter hat man aber z.B. auf die Hausverkabelung gar keinen Einfluss, bzw. wird kein Vermieter irgendwas zusätzlich einbauen lassen, wenn keine Defekte vorliegen und alles funktioniert.

Diese Versichungspolicen sind nur Dummenfang und sollten bei der Kaufentscheidung keine Rolle spielen, bzw. nur wenn man vorher die Versicherungsbedingungen genau gelesen hat und abschätzen kann, ob die Versicherung wirklich einen echten Nutzen bietet.
 
Es sollte ja eigentlich fast klar sein, dass bei einer APC Back-UPS ES, die je nach Modell zwischen 60 und 90 Euro kostet, keine vollwertige 100.000 Euro Versicherung dabei sein kann :D

Wenn man einen Überspannungsschutz für sein LAN Kabel nutzen will, sollte man auch darauf achten, dass das Gerät Gigabit LAN unterstützt. Meine Back-UPS ES 700VA kann das nämlich nicht, und schaltet die Verbindung auf 100 Mbit/s runter.
Ist mir aber im Prinzip auch egal, ich brauche sie eigentlich nur deshalb, weil ich in einem Altbau wohne, in dem eine komplette Wohnung mit einer einzigen 16A Sicherung abgesichert ist - und da fliegt einem hin und wieder aus Versehen die Sicherung.

Bei einem direkten Blitzschlag hat man, wie vorher schon gesagt wurde, sowieso keine Chance auf Rettung der Hardware.
 
Abe81 schrieb:
Okay, also RJ45: Die Leisten haben also einen integrierten Server? Wie soll ich denn auf das Gerät über die Leiste zugreifen, wenn es sich aufgehängt hat?

Das kommt eben auf die Leiste an. Wenn sie explizit als "IP-Steckdosenleiste", o.ä. beworben wird, dann hat sie in der Regel auch einen integrierten Webserver. Ein Zugriff auf die Geräte, die an der Leiste angeschlossen sind, hat man natürlich nicht - wie auch? Solche Leisten bieten meistens nur eine rudimentäre Weboberfläche, auf der man einfach jeden Anschluss der Leiste an- bzw. ausschalten kann.

Wenn nun beispielsweise dein Server daheim an dieser Steckdosenleiste angeschlossen ist - an Port 3 - und der Server aus beliebigen Gründen nicht mehr reagiert, kannst du über die Weboberfläche der Leiste Port 3 aus- und wieder anschalten. Ist der Server im BIOS so eingestellt, dass er hochfährt sobald das Netzteil Saft bekommt, wird der Server dann booten und ist am Ende hoffentlich wieder erreichbar. Hat man diese Einstellung im BIOS dagegen vergessen, schaltet man den Port aus/an und der Server bleibt aus...

Ein weiterer Verwendungszweck wäre beispielsweise das Aus- bzw. Einschalten von Lampen oder beliebigen Geräten, die man an der Leiste anschließt. So könnte man auch einen Netzwerkdrucker, der irgendwo im Schrank steht, aus der Ferne anschalten, wenn der Powerschalter des Druckers auf "EIN" steht und man dann den Port an der Leiste schaltet.
 
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Lampen schalten, dafür gibts aber bessere Mittel und Wege imo, Zigbee und co. da hat man mehr Möglichkeiten speziell auf den Anwendungsfall bezogen.

Klever wäre vorallem wenns nicht grad Lampen sind die man schalten will sondern komplexere Geräte dass das Teil auch auf die Stromstärke reagieren kann. So könnte man den Drucker dann auch wirklich nur dann abschalten wenn der im Standby ist und nicht ausversehen mitem beim drucken.

Standbyverbrauch zu minimieren klappt auch nicht umbedingt weil solche Steckdosen aufgrund des Webservers auch schon gewissen Eigenverbrauch haben, da hätte man je nachdem was man tut nix bei gewonnen am Ende.
 
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Zigbee wie Philips Hue, Osram Lightify, o.ä. sind natürlich besser für Lichtsteuerung geeignet, keine Frage. Da dies aber in der Regel mit vergleichsweise hohen Kosten verbunden ist - Bridge, teure "Glüh"Birnen/LEDs, etc. - wäre das schnöde Ein-Ausschalten über eine IP-Leiste eine gangbare LowCost-Lösung für zwei Lampen im Wohnzimmer oder so - abhängig vom Preis der Leiste selbst versteht sich.

Das waren aber sowieso nur Beispiele, weil der TE scheinbar dachte, dass man über eine IP-Leiste "Zugriff" auf ein Gerät hätte und dieses damit aktiv steuern könnte, o.ä. Ging mir also nur darum zu beschreiben was es heißt, wenn man die IP Leiste per Webinterface "steuern" kann ;)
 
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