DaDare
Lord of the Rabbids
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- März 2007
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Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Technische Daten
- Design und Verarbeitung
- Persönlicher Umstieg Cherry MX-Brown zu MX-Red
- SteelSeries Apex M500 in der Praxis
- SteelSeries Engine 3
- Fazit
Vorwort:
Mechanische Tastaturen erleben eine Renaissance. Während diese in den Anfangszeiten der Computer stark verbreitet waren, wurden sie im Endkundenmarkt durch Rubber Dome Tastaturen fast vollständig verdrängt. In den letzten Jahren wurde das alte Prinzip neuentdeckt und es entstand ein regelrechter Hype um die Eingabegeräte. Dass man mit den hochpreisigen Tastaturen viel Geld verdient kann, merkten die Hersteller recht schnell und bieten nun eine Fülle an Geräten in den verschiedensten Ausführen an. Die SteelSeries verfolgt mit der Apex M500 einen minimalistischen Ansatz und verzichtet bewusst auf ablenkendes „Bling-Bling“. Wie sie sich die Tastatur schlägt, möchte ich euch mit diesem Bericht gerne mitteilen.
Technische Daten:
Bei der SteelSeries Apex M500 handelt es sich hierbei um ein mechanisches Fullsize Keyboard, das ausschließlich mit den Cherry MX-Red Schaltern ausgeschattet ist. Die Wahl des Herstellers auf die linearen und leichtgängigen Schaltern ist wenig verwunderlich, da die Hauptzielgruppe Spieler sein sollen. Eine höhere Vielfalt mit den ebenso beliebten Cherry MX-Blue sowie MX-Brown wäre wünschenswert gewesen. Die Tastatur weist eine, in vier Stufen regelbare, blaue Tastaturhintergrundbeleuchtung auf.
Die Apex M500 folgt dem ISO Layout, sodass ein einfaches Austauschen der Keycaps ohne Probleme möglich ist. Das stellt einen großen Schritt gegenüber dem Vorgänger SteelSeries 6GV2 dar. Auf dedizierte Multimedia sowie weitere Makro Tasten wurde vollständig verzichtet. Um trotzdem zwischen Lieder hin und her zuschalten, die Beleuchtung einzustellen oder die Laustärke zu regeln, wurden die F5 bis F12 Tasten doppelt belegt. Um die Alternativbelegung zu verwenden, hat SteelSeries die rechte Windowstaste zu einer „Fn-Taste“ umfunktioniert. Des Weiteren können Makros mit der Hersteller Software frei erstellt sowie zugewiesen werden, dazu aber später mehr. Einen USB Hub, wie er bei vielen Tastaturen vorhanden ist, sucht man leider vergeblich.
Der Lieferumfang fällt ähnlich aus, wie das Design der Tastatur. Minimalistisch. Neben der eigentlichen Tastatur liegt nur eine Kurzanleitung dem Lieferumfang bei.
SteelSeries gewährt auf die Apex M500 eine Garantie von 2 Jahren. Der Preis beläuft sich nach Angaben Geizhals auf aktuell 120€, was 10€ über dem der UVP von 109,99€ liegt. Das ist aber wenig verwunderlich, denn die Tastatur erst frisch auf dem Markt erschienen.
In der folgenden Tabelle sind alle Daten zusammengefasst:
Modell: | SteelSeries Apex M500 |
---|---|
Layout: | 105 ISO |
Schalter: | Cherry MX-Red |
Beleuchtung: | 4 stufig, blau |
Abmessungen: | 136.43mm x 440.56mm x 39.52mm |
Gewicht: | 1241 Gramm |
Kabellänge: | 2 Meter |
N-Key Rollover: | 104 Key |
Besondere Merkmale: | Tasten vollständig programmierbar, Doppelbelegung für Mediatasten (F5-F12) |
Preis: | UVP 109,99€, Geizhals ab ca. 120€ |
Design und Verarbeitung:
Wie bereits mehrmals erwähnt, fällt das Design schlicht, einfach und elegant aus. Es wurde gänzlich auf ein auffallende Optik sowie Farben verzichtet. Als einer der wenigen designtechnischen Elemente, wurde an mehreren Stellen das Logo sowie das Schriftzug des Herstellers aufgedruckt. Sie wurden zudem in die linke Seite der Tastatur eingelassen. Die matt-schwarz Oberfläche ist gegenüber Hochglanzlack schmutzresistenter und leichter zu reinigen. Eine Entscheidung, die ich nur begrüßen kann und bei vielen anderen Hersteller unabhängig der Produktgruppe sehr vermisse.
Die Unterseite birgt mehrere Kabelkanäle, um das fest installierte USB Kabel an der Oberseite links, mittig oder rechts hinauszuführen. Um die Rutschfestigkeit zu gewährleisten wurden an der Unterseiten drei Gummifläche angebracht. Damit die Tastatur sowohl im flachen als auch im aufgestellten Zustand nicht verrutschen kann, wurden die beiden Aufstellfüßchen ebenfalls gummiert.
Die an der Oberseite der Cherry MX-Red Schalter angebrachten LEDs realisieren die blaue Hintergrundbeleuchtung der Tastatur. Sie sorgen für eine gute Ausleuchtung der ersten Zeilenreihe. Leider werden die Zeichen der zweiten Reihe wie das „Eurozeichen“ auf der „E“ Taste oder das „At“ Zeichen auf der „Q“ schwächer und unregelmäßiger illuminiert. Ein Makel, den jede Tastatur mit gleicher Bauweise teilt. Wirft man einen Blick zwischen die Kappen, kann man die hellblaue Metalplatte, auf die die Schalter aufgelötet sind, erkennen.
Die aus ABS hergestellten, konkaven Keycaps sind sauber gefertigt und hinterlassen einen guten Eindruck. Die Aufschrift der Caps fällt gegenüber denen meiner Logitech G710+ Tastatur deutlich größer und damit besser leserlich aus. Die Ober-und Unterschale bestehen aus massivem Kunststoff. Selbst bei stärkerer Druckausübung gibt die Tastatur nur wenig nach. Die Verwindungssteifheit sowie Verarbeitung sind auf hohem Niveau. Die Spaltmasse fallen gleichmäßig aus und es gibt keinerlei scharfe Kanten. Hier kann die SteelSeries Apex M500 voll und ganz überzeugen. Das untere Bild zeigt einmal die Keycapps von der Logitech G710+ (links) sowie von der SteelSeries Apex M500 (rechts).
Persönlicher Umstieg Cherry MX-Brown zu MX-Red:
Seit nun gut 3 Jahren verwende ich eine Tastatur mit Cherry MX-Brown Switches. Zwar konnte ich bei Freunden bereits Reds oder Blues ausprobieren, aber nie für eine längere Zeit. Das erste Tippen mit der Tastatur fühlte sich aufgrund der unterschiedlichen Charakteristika anfänglich völlig fremd an. Man erwartet den Widerstand, der beim Überschreiten des Auslösepunktes aufkommt.
Nach einer gewissen Zeit gewöhnt man sich aber an das neue Gefühl. Nichts behindert das Eindrücken der Feder. Was beim Tippen eher negativ auswirkt, da man kein Feedback bekommt, wann genau die Taste ausgelöst wird, ist beim Spielen sehr von Vorteil. Schnelle links-rechts Bewegungen, damit man sich selber zu einem schwerer Ziel macht, gehen deutlich angenehmer von Hand.
Man sollte vor einem Kauf auf jeden Fall die verschiedenen Schalter ausprobieren, um seine Präferenzen zu finden. In dem Zusammenhang würde ich gerne auf „Das mechanische Switch-Testgerät“ oder kurz MSTG, ein Nummernblock mit den verschiedensten Switches sowie Keycaps, verweisen. Die Community Mitglieder des Computerbase Forum organisieren die Rundreise für das Testgerät, damit sich jeder ein Bild bzw. Gefühl für die verschiedenen Switches machen kann. Näheres dazu ist hier zu finden:
SteelSeries Apex M500 in der Praxis:
Nachdem ersten „Schock“ des Umstiegs geht das Tippen, wie erwartet, leicht von der Hand. Die Buchstabendreher, wo z.B. aus einem „die“ schnell ein „dei“ wurden, gehören nach wenigen Tagen der Nutzung der Vergangenheit an. Die erste wirkliche Überraschung war, dass keiner der Schalter beim normalen Tippen „bingt“. Alle meiner bisherigen Logitech G710+ Tastaturen hatten ein paar Tasten gehabt, die nach dem Betätigen dieses klirrende Geräusch verursacht haben.
Das Fehlen der dedizierten Multimedia Tasten ist leicht zu verkraften, da die Doppelbelegung durchdacht gelöst wurde. Mit dem Daumen betätigt man die Fn-Taste, die an der Position der rechten Windows Taste liegt, und mit dem Zeige-/Mittelfinger kann man spielend die F5-F12 Tasten erreichen.
Die gummierten Standfüßchen verrichten einen hervorragenden Dienst. Egal in welcher Situation man sich befindet, die Tastatur bleibt wie ein Fels in der Brandung stehen. Im direkten Vergleich ist hier die Logitech G710+ - zumindest im aufgestellten Zustand - deutlich rutschanfälliger, da die Füßchen aus glatten Plastik bestehen und die höher positionierten gummierten Stellen keinen Kontakt mehr zu dem Schreibtisch haben.
Im Spielealltag habe ich die Apex M500 mit den Cherry MX-Red zu schätzen gelernt. Mit dem leichteren „Strafen“ habe ich bereits oben das beste Beispiel gebracht. Es ist schon kurios ist, wie sich durch eine andere Tastatur das eigene Verhalten in Multiplayerspielen ändern kann. Dank N-Key Roll Over 104 wird die wildeste Tastenkombination angenommen, ohne eine Eingabe zu „verschlucken“. In dieser Kategorie ziehe ich die Apex M500 der Logitech G710+ in jedem Fall vor.
SteelSeries Engine 3:
Wie bei den bereits vorgestellten SteelSeries Rival Mäusen kommt auch bei der Apex M500 die Hauseigene Software SteelSeries Engine 3 zum Einsatz. Die Software ist sowohl unter Windows als unter Mac OSX lauffähig. Die getroffenen Einstellungen lassen sich OS übergreifend synchronisieren sowie in der Cloud speichern.
Hauptaugenmerkt der Software liegt auf dem umfangreichen Tasteneditor. Die SteelSeries Engine 3 erlaubt es - bis auf die Fn-Taste - jede Taste frei zu konfigurieren. Dies umschließt das Deaktivieren von Tasten, Ummappen von Tasten, Verwendung von Multimediaaktionen, Starten von Applikationen, Durchführen von (OS spezifische) Aktionen wie Copy&Paste sowie Abspielen von Makros. Bei Letzterem greift man auf den „Makro-Editor“ zurück. Man hat die Wahl zwischen einem Tastenbestätigungsmarko, bei der die Tasten nach eigener Eingabe gespeichert und wiedergegeben werden oder einem simplen Textmarko. Die Bedienung geht leicht von der Hand und sollte auch für Laien möglich sein.
Darüber hinaus kann die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung verändert oder auf den Beleuchtungsmodus „Atmen“, bei dem die Helligkeit periodisch ab- und wieder zunimmt, umgestellt werden. Es lassen sich zudem mehrere Profile erstellen, die beim Programmstart automatisch geladen werden können. Dies ist sehr nützlich, wenn man zum Beispiel die Windows Taste bei CS GO deaktivieren möchte, um ein versehentliches Raustabben zu verhindern.
Eine kleine Auswahl von Screenshots der Software kann hier eingesehen werden.
Fazit:
Die SteelSeries Apex M500 ist ein gute Beispiel, wenn sich ein Hersteller auf die eigentliche Funktion eines Produktes konzentriert, Feedback von den Vorgänger Modellen annimmt und Bewährtes beibehält: Das Ergebnis ist eine durchwegs gelungene Tastatur.
Das minimalistische Design passt so gut wie auf jedem Schreibtisch, die Doppelbelegung für die Multimedia Tasteten wurde deutlich besser als beim Vorgänger gelöst und mit dem Umstieg auf ein ISO Layout wurde ein weiterer Kritikpunkt eliminiert. Die Tastatur hinterlässt zudem bei der Materialwahl des Gehäuses sowie bei der Verarbeitung einen guten Eindruck. Die einfach zu bedienende sowie umfangreiche Software rundet das Gesamtbild ab.
Gerade als leidenschaftlicher Spieler konnte ich mich die Wahl auf Cherry MX-Red überzeugen, auch wenn ich mir des Auswahlwillens Varianten mit anderen Schaltern gewünscht hätte. Die Helligkeit der blauen LEDs ist am Tag hell genug und blendet bei Nacht nicht, sofern eine weitere Lichtquelle den Raum erhellt. Nur die etwas unregelmäßige Ausleuchtung der zweiten Zeichenreihe muss getadelt werden.
Mit aktuell 120€ rufen die Händler einen selbstbewussten Preis für die Tastatur ohne Handballenauflage auf. Bei längerer Verfügbarkeit wird sich der Preis hoffentlich in Regionen um 100€ einpendeln und die Apex M500 (noch) attraktiver machen.