Relict schrieb:
Er sagte, es werde keine Kürzungen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen geben. Beschlossen worden seien nur einige wenige Ausnahmen, etwa wenn sich nach einem Piercing die Wunde entzünde. In diesem Fall müsse der Patient für die Behandlung selber aufkommen.
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Und was kommt dann? Der Fette muß seine Infarktbehandlung selbst zahlen und der Raucher die Amputation seines Beines auch? Der wo Sport treibt soll seinen Muskelfaserriß selbst bezahlen und der keinen treibt kriegt einen Strafbeitrag weil er ungesund lebt?
Ich finde zwar auch das man für eigene "Dummheit" auch einen gewissen Beitrag selbst zahlen soll, nur wie soll das gehen? Ich kann doch nicht bei Patient X sagen das er seine Behandlung nicht bezahlt bekommt während Patient Y die Behandlung erstattet bekommt obwohl auch er durch eigenes Verschulden die Wunde bekommen hat.....
Das ganze ist wieder ein unausgereiftes Modell welches NIE funktionieren wird. Dann schreibt der Arzt einfach Wundversorgung nach Schnittverletzung anstatt auf das Piercing einzugehen.
Das Problem dürfte für die gesetzlichen Kassen mehr darin liegen das die Privaten Kassen sich die "besten" Patienten raus suchen und die "schlechten" Patienten in den gesetzlichen bleiben. Versuche mal als 40 jähriger mit ein paar Vorerkrankungen in die Private zu kommen. Auch kassieren die Privaten sobald ein neues Risiko dazu kommt kräftig ab (Da zahlt man schnell mal 400-500 Euro mehr wenn Zwillinge kommen). Viele Private werden mit der Zeit sehr teuer, sobald die Frau und Kinder mitversichert sind steigen die Beiträge rasant an, wo in der gesetzlichen eine Beitragsbemessungsgrenze greift kann in der privaten der Beitrag steigen wie er lustig ist bei jedem neuen Risiko.
Wenn die gesetzlichen nicht die jungen gesunden Patienten an die Privaten verlieren würden sähe das auch anders aus, bzw. wenn die Privaten keine Gesundheitsprüfung machen dürften.
Auch ist es unverständlich das Sozialhilfeberechtigte und Asylbewerber zum erhöhten Satz abgerechnet werden können. Ein Bekannter von mir hat mal festgestellt das er als Arzt nur 2 Möglichkeiten hat richtig Geld zu verdienen, entweder als "Reichen-Arzt" mit vielen Privatversicherten, oder als Arzt in einer Wohngegend mit viel Asylbewerbern und Sozialhilfeempfängern da er hier scheinbar mit erhöhtem Satz abrechnen kann.
Das System krankt von Grund auf und nicht daran das im Jahr ein paar Piercing-Patienten behandelt werden. Das was hier geschnürrt wurde ist keine Reform sondern nur wieder Flickwerk.
Warum kein Belohnungssystem für den der nicht Krank wird, also keine Strafe für den Piercing-Patienten sondern eine Belohnung für den "gesunden" Patienten.
Wenn der Patient 12 Monate nicht zum Arzt geht (Vorsorgeuntersuchungen und Unfälle-ausgeschlossen) bekommt er 10 % seines Beitrages erstattet, bei 6 Monaten sind es dann noch 5%.
Man muß den Leuten einen Anreiz geben um gesund zu leben und nicht bestrafen wenn sie es nicht tun. Bonuspukte für regelmäßige Aktivitäten im Sportverein und daraus resulierende Vorteile, oder andere Anreize die motiviere gesünder zu leben....
Die einzige Schei.. an der Sache ist halt dann das unser Rentensystem zusammen bricht wenn die ganzen Raucher aufhören und damit 10 Jahre länger leben. Je gesünder eine Gesellschaft ist um so höher die Lebenserwartung. Momentan freut sich der Staat über jeden Raucher der bis 65 arbeitet und mit 67 den Löffel abgibt (Möglichst bis dahin keine Beschwerden und immer die Tabaksteuer gezahlt) Oder der Alki der mit 58 gegen den Baum brettert und auf der Stelle tot ist. Das sind doch Glücksfälle für unser System
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