Stellenmarkt IT-Bereich?

Schnitzelsemmel

Cadet 4th Year
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Servus, wie sieht denn die aktuelle Marktsituation als Absolvent für informatiklastige Studiengänge, wie Informatik, Winfo oder Data Science aus? In manch anderen Branchen ist die Situation momentan ja doch recht angespannt. Immer öfters liest man von Einstellungsstopps oder gar betriebsbedingten Kündigungen, auch und gerade bei großen Industrieunternehmen.

Ist es im IT-Bereich immernoch so, dass der Bewerbermarkt fast leergefegt ist und die Unternehmen froh sind, gute Absolventen zu bekommen oder haben es hier Uniabgänger mittlerweile auch merklich schwer, einen Einstieg zu finden? Bis vor kurzem hieß es ja noch, dass Fachkräfte Mangelware sind und man einen klaren Bewerbermarkt hat. Dass das nicht uneingeschränkt für Berufseinsteiger sondern eher für Spezialisten und Erfahrene zählt ist klar.
 
Hallo,

was genau erwartest du dir auf eine so offene Frage für eine Antwort?

  • Welche Branche?
  • Welcher Fachbereich? Softwareentwicklung, BI, SAP Beratung?
  • Welche Region?
  • Welche Gehaltswünsche?
  • Welche Ausbildung?
  • Bereits Berufserfahrung?
  • ....

Ansonsten, auf so eine offene Frage:
https://www.stepstone.de/jobs/it
 
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Im IT Bereich ist herrscht weiterhin Fachkräftemangel und es ist ein Bewerbermarkt. Dies zählt aber halt wirklich nur für Leute, die entsprechende Berufserfahrung vorweisen. Und ja, Region und Spezialisierung spielen natürlich auch eine Rolle - wie eng der Schuh drückt bei den Firmen.

Wie das in der Zukunft aussieht in Deutschland bleibt halt schwierig vorherzusagen. Aber je länger wir eine Rot-Grüne Regierung haben, umso schlechter wird es um die Wirtschaft bestellt werden. Es wird dann auch schwieriger für Unternehmen, sich weiterhin für Deutschland als Standort zu entscheiden.

Selbst die Umweltverbände bemängeln ja, dass die CO2 Einsparungen nicht daher kommen, dass wir bessere Technologien einsetzen, sondern dass die Wirtschaft sich grad in der Abwanderung befindet. (bspw Greenpeace)
 
Für Deutsche bietet sich z.b. auch die (Nord-) Schweiz an dorthin verlagern ja einige vor allem Hightech Firmen aus Süddeutschland. Der Bedarf ist hier sehr gross auch im IT Bereich

D ist hier sicher allgemein schlecht aufgestellt für jeden, der jetzt mit seiner Berufskarriere einsteigt - siehe auch mittelfristige Wachstumsprognosen sind einfach extrem schlecht - dort ist eher Personalabbau als -aufbau zu erwarten.

Gerade nach dem Studium ist doch die beste Zeit auch mal sich grossräumiger umzusehen bevor man Familie und Co angeht
 
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Hab jetzt mal bei Facebook so einen Trollspruch gelesen:

Der Fachkräftemangel dürfte bald Geschichte in Deutschland sein. Wir müssen nur noch etwas warten, bis ausreichend Firmen ins Ausland abwandern.

IT-Bereich ist so 'ne Sache. Natürlich herrscht da ein Bewerbermarkt. Allerdings zählt in der IT vor allem erst mal Erfahrung.
 
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Naja aber direkt nach dem Studium sind doch mittel und langfristige Perspektiven interessanter. Mit später eigener Familie ist dann auswandern einfach schwerer als sich jetzt mal umzuschauen, wie es woanders aussieht.

Ich meine D wird 1,1% Wachstum im Schnitt pro Jahr z.b. durch Prognos bis 2040 vorhergesagt und das heisst üblicherweise Abbau von Arbeitsplätzen, weil Produktivitätszunahme >= 1%.

https://www.prognos.com/de/projekt/wirtschaft-deutschland-bayern-bis-2040

Das sind doch objektiv extrem schlechte Bedingungen und gesamtwirtschaftliche Aussichten, für jemand, der jetzt ins Berufsleben einsteigt? Der IT Bereich in D ist doch neben SAP eher im Industriebereich zu finden und der wird halt abgebaut.

Das halt jetzt der optimale Zeitpunkt hier die Weichen grundlegend zu stellen - ausser natürlich es sind schon Kinder etc da, dann ist das sicher komplizierter.
 
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Bohnenhans schrieb:
Ich meine D wird 1,1% Wachstum im Schnitt pro Jahr z.b. durch Prognos bis 2040 vorhergesagt und das heisst üblicherweise Abbau von Arbeitsplätzen, weil Produktivitätszunahme >= 1%.
Wie Prognosen funktionieren sieht man daran, dass die Politik schon seit mind. 30 Jahren weiß, dass aktuell, d.h. in den kommenden Jahren viele in Rente gehen werden und auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Und was wurde in der Richtung in den letzten Jahrzehnten getan? Genau: NIX! ;)
 
Bohnenhans schrieb:
Ich meine D wird 1,1% Wachstum im Schnitt pro Jahr z.b. durch Prognos bis 2040 vorhergesagt und das heisst üblicherweise Abbau von Arbeitsplätzen, weil Produktivitätszunahme >= 1%.
Jaein
Das ist zum einen eher eine pessimistischere Prognose als bei vielen anderen Herausgebern und zum anderen sagt sie erstmal wenig über die Produktivität aus.

Ein großes Problem der deutschen Wirtschaft ist, dass die Zahl der gearbeiteten Stunden sinkt und dies perspektivisch auch weiter tun (Demographie Lücke und Trend zu immer mehr Stunden in Vollzeit).

Die Produktivität (also das BIP pro gearbeiteter Stunde) wächst in DE sogar noch erstaunlich stark.

Um zur eigentlichen Frage zurück zu kommen.
Bei uns im Hause werden Leute bei Berufseinstieg eigentlich nur noch von den drei bekannten TUs (TUM, KIT und RWTH) direkt mit IGM EG13 (NRW) und allem pi pa po angestellt. Der Rest geht erstmal über eine Zeitarbeitsfirma und wird dann gegebenenfalls übernommen. Das war vor ~18 Monaten noch anders.

@oicfar
Es ist halt sehr "unsexy" in etwas zu investieren das erst in 30 Jahren passiert. Warnungen vor der Rentenlücke gibt es seit den 70er Jahren. Der Bundesrechnungshof hatte damals vorgeschlagen die Beiträge der Rentenversicherung zu verdoppeln und die damit generierten Überschüsse in einen Staatsfond für die Rente zu überführen. Hätte halt Geld gekostet. Wobei ich persönlich ja eh gegen das Konzept von Rente bin. Linke Spinnerei die nur zur Faulenzerei und zu körperlichen und geistigem Zerfall im Alter führt.

Im aktuellen politischen Klima sehe ich es auch nicht, dass in den nächsten Jahren nochmal für irgendwas anderes aus die Rente größere Geldmengen aufgewandt werden. Und damit meine ich kleine Kleckerbeträge sondern wirklich mal wieder 30-50% des BiPs wie nach 2008, während der Ölkrise (70er Jahre) oder der Widervereinigung. Das werde ich höchstwahrscheinlich nicht mehr miterleben.
 
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oicfar schrieb:
Wie Prognosen funktionieren sieht man daran, dass die Politik schon seit mind. 30 Jahren weiß, dass aktuell, d.h. in den kommenden Jahren viele in Rente gehen werden und auf dem Arbeitsmarkt fehlen. Und was wurde in der Richtung in den letzten Jahrzehnten getan? Genau: NIX! ;)

Was willst du denn als Regierung groß machen, wenn Hinz und Kunz mittlerweile studiert und sich zu fein ist, die niederen/ "minderwertigen" Arbeiten zu verrichten? An der absoluten Einwohner- und Geburtenzahl liegt es ganz sicher nicht, schon eher an der allgemeinen Attitüde der Bevölkerung.
 
Nein besonders pessimistisch ist diese Prognose nicht - andere Prognosen wie KWF sind sogar eher schlechter bis 2040 im Jahresschnitt

Anschauen welche Angebote es ausserhalb von D gibt lohnt sich halt jetzt mehr als früher.

Daher finde ich wer gerade mit dem Studium fertig ist muss halt für die nächsten Jahrzehnte eher planen als 3 Wochen Überbrückung bis zur Rente :D

Ich würde nicht unbedingt in einen Markt gehen mit < 1,5%-2% Wachstum als Einsteiger, in solchen Märkten sind doch die Bestandsarbeitsplätze selber bereits in Gefahr.

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Aus KfW Reasearch #356

1714220196188.png
 
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Bohnenhans schrieb:
Ich würde nicht unbedingt in einen Markt gehen mit < 1,5%-2% Wachstum als Einsteiger, in solchen Märkten sind doch die Bestandsarbeitsplätze selber bereits in Gefahr.

Ob du nun 1.000 oder nur 100 Konzernbeamte einsetzt, macht meist keinen großen Unterschied, da die Produktivität gleich bleibt. Das Ganze lässt sich auch auf diverse andere Bereiche in Kommunen, Finanzverwaltungen, etc. anwenden.
Auch KI und Robotik wird mittelfristig einige eher stupide Arbeiten überflüssig machen.
 
Deutschland hat riesigen Digitalisierungsrückstand - und in Deutschland ist IT Studium Ausbildung eher unbeliebt, gerade Frauen machen das kaum.

Das heißt im Gegenzug - auf die nächsten 10-20 Jahre muss man in D wenig Angst haben keinen Job als IT‘ler zu bekommen. Wenn man doch noch Erfahrung und nützliches Wissen hat, wird man auch ganz gut verdienen (kein Selbstläufer in Deutschland).
 
Das ist aber nichts das, was er primär bedenken sollte, denn das mit der Qualifikation ist in allen (OECD) Ländern so, dass er vergleichsweise problemlos ein recht hohes Gehalt erzielen kann.

Sondern was bleibt ihm in Deutschland in 20 oder 30 Jahren noch von seinem Bruttolohn übrig, wenn er die dort sicher deutlich steigendern Sozialkosten - unterstellt man mal die Prognosen, die bisher sogar viel zu optimistisch waren - von seinem Gehalt finanzieren muss.

Das ist das, was er halt meiner Meinung nach vor allem, wenn er jetzt anfängt und einige Jahrzehnte arbeiten will - einrechnen muss, wievel "Ertrag" seiner Arbeit landet bei ihm voraussichtlich am Ende.
 
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Bohnenhans schrieb:
Nein besonders pessimistisch ist diese Prognose nicht - andere Prognosen wie KWF sind sogar eher schlechter bis 2040 im Jahresschnitt
Und IWK, RWI, IMK, Goldman Sachs und Schmitting z.B. deutlich positiver.
Aber Aussagen zur Produktivität also BiP zu gearbeiteten Stunden geben diese Prognosen allesamt eh nicht.

Bohnenhans schrieb:
Anschauen welche Angebote es ausserhalb von D gibt lohnt sich halt jetzt mehr als früher.
Ach das hat sich schon immer gelohnt. Ich glaube du wärst vom Stuhl gefallen was manche Chinesische Unternehmen für technische Beratungsdienstleistungen so vor 20 Jahren geboten haben.

Bohnenhans schrieb:
Ich würde nicht unbedingt in einen Markt gehen mit < 1,5%-2% Wachstum als Einsteiger, in solchen Märkten sind doch die Bestandsarbeitsplätze selber bereits in Gefahr.
Was für einen Persönlich kein Problem ist, da ja eh noch mindestens die nächsten 10-15 Jahre deutlich mehr Leute in Rente gehen als anfangen zu Arbeiten. Dazu kommt noch der Trend zu immer geringeren Arbeitszeiten in DE.

Das ist auch so ein Punkt den man dabei bedenken muss. In keinem OECD Land wird in Vollzeit so wenig gearbeitet wie in Deutschland. In den meisten Ländern wird man mehr als die 30-35 Stunden die Woche arbeiten die hier immer üblicher werden.


@vaju
Der Fachkräftemangel im akademischen Bereich und in Ausbildungsberufen hält sich mittlerweile fast die Wage. Durch erhöhte Nachfrage im Ingenieurs und vor allem IT Bereich, sowie viele Renteneintritte ist der Fachkräftemangel in den letzten Jahren auch in akademischen Berufen immer spürbarer geworden. Verbände wie der VDE oder VDI sind da seit Jahren besorgt.
 
Als SAPler kann ich sagen, dass zurzeit viele SAP Leute gesucht werden - war vom Gefühl her aber nie anders. Gut bezahlt sind die Jobs auch, muss man sich nur fragen ob man sich das antun möchte :)
 
Trelor schrieb:
Was für einen Persönlich kein Problem ist, da ja eh noch mindestens die nächsten 10-15 Jahre deutlich mehr Leute in Rente gehen als anfangen zu Arbeiten. Dazu kommt noch der Trend zu immer geringeren Arbeitszeiten in DE.

Es ist für ihn doch kein ökonomischer Vorteil, dass er für immer mehr Menschen die Rente etc durch seine Arbeit mitfinanzieren muss? Vor allem weil die in D doch rein umlagefinanziert ist.

Was für ihn als Berufseinsteiger Sinn macht, ist ein Vergleich der Nettolöhne unter Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten und der wahrscheinlichen Entwicklung die ihn als Einkommensbezieher betreffen etc

Die ökonomische Frage ist doch für ihn kann er sich von seinem Gehalt in 5, 10, 20 oder 30 Jahren NACHDEM der Staat "seinen" Anteil abgezogen hat noch das leisten, was andere sich mit vergleichbarer Qualifikation in anderen Ländern leisten können? oder steht er da dann eher wirtschaftlich gesehen (weniger oder sehr) schlecht im Vergleich mit den Menschen auf seinem "Level" da.
 
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@flashbox
SAP hab ich auch mitbekommen, genauso wie alles was irgendwie in Richtung Linux, Openshift/Container, Azure/AWS, etc. angeht und alles was IaC wie terraform und Co. auch nur anschneidet.

Die Tendenz geht allerdings tatsächlich inzwischen teilweise so weit, dass man auch sehr gerne rookies einstellt, da man schlichtweg gar keine Chance hat seniors zu bekommen. Ist nicht selten, dass man für so manche Stelle, nach wie vor, 1-2 Jahre sucht.
 
Ich hab Wirtschaftsinformatik studiert und weiß nun halt so garnicht, in welche Richtung ich gehen soll. Mir hat vor allem das Modul Datenanalyse mit Python Spaß gemacht. Mit SQL irgendwelche Daten holen und die mit Numpy und Pandas aufbereiten und auswerten. Das wäre ja dann Richtung Data Analyst?

Schweiz wäre schon nice, komme eh aus Baden Württemberg. Aber als ob gerade die auf einen unerfahrenen Absolventen gewartet hätten? :D
Ergänzung ()

Kann jemand, der schon mehr in der Branche drin ist als ich sagen, welcher Bereich interessanter / lukrativer / zukunftssicherer ist?

Data Analyst
Business Intelligence
SAP-Beratung

Oder aber Richtung Produktion in der Industrie, also Zusammenspiel ERP und MES Systeme. Hatte in meinem Wirtschaftsinformatik Studium zb viel richtung Production Management, Logistik usw.
 
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Hehe dann ist ja evtl Schweiz sogar näher als Hamburg, Berlin oder sowas.

Ist ja auch nicht dass Du da hin musst sondern ich würd mich halt AUCH da umschauen.

Die Einkommensunterschiede Netto summieren sich einfach extrem nach einigen Jahren auch wenn die Lebenshaltungskosten vielleicht in CH vielleicht noch 30% höher sind.
 
Schnitzelsemmel schrieb:
Oder aber Richtung Produktion in der Industrie, also Zusammenspiel ERP und MES Systeme. Hatte in meinem Wirtschaftsinformatik Studium zb viel richtung Production Management, Logistik usw.

Ich kann nur über SAP sprechen: Glaube mit SAP Logistik = SAP EWM/TM wärst du ziemlich gut aufgestellt. Gerade EWM ist zurzeit (bei uns jedenfalls) sehr gefragt, auch mit dem Hintergund dass viele Unternehmen, die noch SAP ECC/R3 mit WM am laufen haben in der nächsten Zeit auf S4HANA und somit EWM switchen müssen und somit die Nachfrage nach EWMlern auch noch steigen wird in den nächsten Jahren.
 
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