Streik im öffentlichen Dienst

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Original erstellt von Daria
Och Kriterium...das Post war nu aber wirklich verschwendung von Bandbreite. Machst du das immer wenn dir kein richtiges Argument mehr einfällt?

Es kann niemand bestreiten das auch von Vorständen und Arbeitgebern viel Geld abgezogen wird, was eigentlich nicht rechtens gewesen wäre. Allerdings muss man auch sagen das der normale Busfahrer, Fabrikarbeiter oder sonst was leider keine Ahnung hat von hochkomplexen wirtschaftlichen Zusammenhängen. Das ist keine Beleidigung, sondern lediglich eine Natur der Sache. Nur da's hier ums eigene Geld geht will natürlich jeder mitreden, ob er nun Ahnung hat oder nicht. Das wär so als würde ich dem Strassenbahnfahrer auf dem Weg zur Arbeit ständig Tips geben wir er seine Gondel zu fahren hat. Genau dasselbe ist es nämlich wenn wieder irgendwelche Leute a la Bsirske mit ihren Bild-Parolen versuchen ihre Forderungen durchzudrücken.

Dein erster Satz ist falsch, bei uns wird bei den Arbeitern gespart, bei den Vorständen wurde es immer weiter erhöht. Da liegst du also daneben, erst wirklich wissen, dann Klappa aufmachen.

Zweiter Satz, also willst du behaupten du wärst der Allwissende? Ja, dein Eigenlob stinkt bis hierhin.

Dritter Satz, siehe letzten Satz meines Kommentars zum zweiten.

Vierter Satz, siehe nochmals Ende 2 und unterhalte mal deinen eigenen Lebensunterhalt. Und verzichte immer weiter auf immer mehr Kohlen und Kollegen und Sonderleistungen bis gar nichts mehr übrig bleibt. Willkommen im Leben. Geh erst mal arbeiten.

Fünfter Satz, siehe letzter Satz des Kommentars zum zweiten (Eigenlob).

Letzter Satz, siehe vierter.
 
Ich kann Daria und Tiguar hier in weiten Teilen nur recht geben.
Was viele nicht sehen, sind die Kosten der Arbeitgeber. Uns interessiert nur das, was letzlich auf dem Lohnzettel unter "Auszuzahlender Betrag" steht.

Wenn ein Arbeitnehmer 25 Euro netto mehr im Monat haben möchte, so kostet dies den Arbeitgeber monatlich 60 Euro.
Die Differenz von 35 Euro kassiert der Staat in Form von Steuern und Sozialabgaben.

So, nun hat das Unternehmen höhere Lohnkosten und damit verbunden höhere Stückkosten. Wer zahlt die? Wir, und zwar beim Einkauf. Die Kosten werden doch eh an den Endverbraucher weitergereicht. So, nun hat er seine 25 Euro netto in der Tasche die er dann wenig später wirklich braucht um die gestiegenen Kosten wieder wett zu machen. Höhere Kosten bedeuten mehr Mehrwertsteuereinnahmen für den Staat.

Fazit. Bei jeder Lohnerhöhung in der Freien Wirtschaft ist der einzige Gewinner der Staat und die Sozialkassen.

@ Das Kriterium

Die wenigsten Unternehmen haben einen Vorstand!
 
Den ersten Satz hast du falsch verstanden, lag aber auch an meiner umständlichen Ausdrucksweise. Ich meinte das Vorstände etc. Geld aus dem Unternehmen abziehen im Sinne von sich bereichern, also mehr Geld bekommen. Der erste Satz war durchaus negativ gemeint im Hinblick auf die "Vorstandsetage".

Der zweite Satz war nicht auf mich selbst bezogen, das Wort "Ich" kommt da auch nicht drin vor. Von daher kann hier kaum von Eigenlob gesprochen werden.

Zu deinem Kommentar mit dem arbeiten: Ich hab es bereits in diesem Thread schon einmal erwähnt allerdings scheint das entweder überlesen oder ignoriert worden zu sein: Ich studiere UND arbeite momentan gleichzeitig, was bestimmt auch kein Zuckerschlecken ist und eine große zeitliche Belastung darstellt. Wochenende gibts auch nur wenn's hochkommt einmal im Monat, die Zeit geht meistens fürs Studium und Analysen für die Arbeit drauf.

Die Sprüche mit "Willkommen im Leben" könnt ihr euch hier getrost schenken, Booster hatte ja auch schon sowas in die Richtung abgelassen. Meine produktive Arbeitszeit pro Woche (das Studium eingerechnet) übersteigt locker die Soll-Zeit eines jeden normalen Angestellten also kommt mir bitte nicht auf diese Tour.

So und nu noch was zu Fairy:
Ja es stimmt das diese Zahlen berücksichtigt werden müssen. Das verkompliziert die Situation allerdings erheblich; Mein Beispiel sollte nur die grundlegende Logik erläutern. Wenn man allerdings die von dir angesprochenen Zahlen mit berücksichtigt, muss auch noch eine ganz andere Sache in die Rechnung einbezogen werden: Und zwar die generelle Wirtschaftslage. Momentan ist die nächste Boom-Phase noch lange nicht in Sicht und speziell in Deutschland ist die Lage momentan wirklich nicht gut.

Es ist ja generell so, das ein bestimmter Anteil des Gewinns den eine Firma erwirtschaftet an die Belegschaft geht (die Gehälter halt). Dieser Anteil liegt z.b. in den USA bei ca. 70% und ist auch über mehrere Dekaden hinweg konstant da geblieben. Wenn man nun einmal davon ausgeht das die Belegschaft einer Firma einen gewissen Teil des Profits in Form von Gehältern erhält dann ist es nur logisch das sich dieser Teil reduziert sobald die Firma weniger Gewinn erwirtschaftet. Das wird aber in Deutschland durch Tarifverträge und Kündigungsschutz verhindert. Folglicherweise ist die "Mehrbelastung" die in den letzen Jahren zu verspüren war nur eine Folge der rezessiven Bewegung bei den Unternehmensgewinnen: Die Firma erwirtschaftet weniger Gewinn, muss aber immer noch den selben absoluten Anteil an Lohn zahlen. Um das zu kompensieren werden Arbeitskräfte eingespart, bzw. in gewissem Maß halt auch irgendwann der Lohn gesenkt.

Wenn Ver.di aber nun eine Erhöhung des Lohns fordert dann würde das der momentanen bewegung völlig entgegenlaufen und die Situation nur noch schlimmer machen; der prozentuale Lohn-Anteil am Gewinn würde sich weit über das Normal-Maß hinaus erhöhen.
 
Danke Daria! Du hast meine Erwartungen in dich weit übertroffen, da sieht man mal wieder den Unterschied zwischen IM und IB!:D Ihr Jungs, habt's Economics-technisch einfach drauf.

@Graka0815: Du hast so recht! Die meisten Gwerkschaftsführer vergessen das auch Arbeitgeber Kosten haben und etwas verdienen möchten.

Warum verdient ein Arbeitgeber mehr als ein einfacher Fabrikarbeiter? Ziemlich einfach: weil er ein höheres Risiko eingeht und der Mehrverdienst Ausgleich für das hohe Riskio ist das er trägt. Darüberhinaus ist handelt jeder Arbeitgeber per se erstmal sozial-verantwortlich: er gibt Leuten Arbeit und bezahlt sie dafür. Ein Mehrverdienst ist okönomisch eine Belohnung für die soziale Verantowrtung und das hohe persönliche Risiko das er trägt!

Gruß
Golfproll

P.S.: War jetzt kurz gefasst, aber ich habe im Moment keine Lust meiner Neigung zur Weitschweifigkeit nachzugeben.;)
 
Nachtrag:

Der Anteil der Arbeitnehmer am Gesamteinkommen lag 1990 bei 69,8%

2001 lag er bei 73,1 %.

Das ist eine Steigerung von über 3%. Und jetzt will Ver.di nochmal 3% oben drauf ? ah ja.....

(Quelle Statistisches Bundesamt)
 
Oh Daria, du Gott und allwissender Master vom internationalen Management und Economics, dein Reich komme (oder besser nicht?) - dein Wille geschehe - aber gib uns lohnabhänig Beschäftigten im öffentl. Dienst unser täglich Brot auch heute und morgen! Und führe uns mit deinen von der Realität etwas fernen, rein wissenschaftlichen Thesen nicht in Versuchung! - Sondern erlöse uns von deinem abgehobenen Managementgeschwafel indem du endlich mal ECHTE und REALISIEBARE Lösungsmöglichkeiten statt nur Theorie aufzeigst! Dann soll das Reich auch dein sein -
in Ewigkeit
Economics






Greets
Booster88
 
Zuletzt bearbeitet:
Du willst ne realisierbare Lösung ? Ganz einfach: ES GIBT KEINE. Es wäre schonmal ein Ansatz wenn die Leute ganz einfach kapieren würden das von nix auch nix zu holen ist. Die wirtschaftliche Lage ist nunmal SCHEISSE und das wirkt sich eben auch auf die Löhne aus. Und wenn die Situation nun einmal wie im moment WIRKLICH SCHEISSE ist, dann wirkt sich das auch nicht über nur ne einmalige Lohnerhöhung von 2% anstatt 5%, sondern über einen längerfristigen Einschitt aus. Und wenn dann obendrauf noch eine völlig desorientierte Politik kommt - wo soll da bitte ne realisierbare Lösung herkommen? Die Situation ist nunmal so, die kann man auch nicht verbessern, das einzige was man kurzfristig ändern kann, ist sie noch schlimmer zu machen.

Halt, mir ist ne realisierbare Lösung eingefallen: Wander doch in ein Land aus was von der wirtschaftlichen Situation stärker da steht. Ist zwar momentan eher rar gesät, gibts aber trotzdem noch.
 
@Daria
Wie schon gesagt: Ich halte das meiste, was du sagst, für richtig.
Aber nach dem Economics-Modell, das du hier entwirfst, müßte es im öffentlichen Dienst durch den Strukturwandel der letzten Jahre deutliche Einsparungen gegeben haben, was bei dem gleich gebliebenen Leistungsniveau zu ebenso deutlichen Mehreinnahmen (oder Minderausgaben bei gleichen Einnahmen) geführt haben sollte. Wohin ist dieses Geld also verschwunden? Wenigstens ein Teil davon stünde doch denen zu, die diese Mehrleistungen erbracht haben - und das sind die Angestellten. Diese Angestellten können auch rechnen und haben festgestellt, daß sie für ihre Anstrengungen nicht mehr angemessen entlohnt werden. Sie fragen sich, wohin die höheren Gewinnmargen gewandert sind, die es (nach deinem Modell!) ja offensichtlich geben müßte. Und weil sie darauf keine zufriedenstellenden Antworten bekommen, fordern sie ihr Recht über eine Tariferhöhung ein. Daran sehe ich nichts Verwerfliches.

Es ist wahr, daß Tariferhöhungen zu diesem Zeitpunkt einen gesamtwirtschaftlichen Irrsinn darstellen. Aber die Arbeitnehmer interessiert nicht, was gesamtwirtschaftlich klug wäre oder nicht. Sie fühlen sich von den Arbeitgebern übers Ohr gehauen, weil sie über Jahre hinweg Beschränkungen hinnehmen mußten, eben im Namen der Wirtschaftlichkeit. Sie meinen zu Recht, daß sie einen Ausgleich verdienen. Das ist die ganze Motivation hinter der verdi-Aktion.

Ich persönlich halte diese Forderungen momentan auch für unklug - ich sehe ja die wirtschaftlichen Realitäten. Aber in deinem Modell fehlt imo etwas Entscheidendes. Was ist denn, wenn die Arbeitgeber die Angestellten tatsächlich übers Ohr gehauen haben und das womöglich noch tun? Wie soll in diesem Szenario noch Gerechtigkeit in irgendeiner Form (wieder-)hergestellt werden? Und genau dafür sind die Gewerkschaften da.

Ich will hier keine antiquierten Grabenkämpfe austragen. Die Arbeitgeber sind nicht die bösen Geldgeier, die ihre Angestellten betrügen, wo es nur geht. Genau so wie die Arbeitnehmer nicht die stets unzufriedenen, faulen und verwöhnten Einzelkinder sind. Das sind Feindbilder, die wir in diesem Jahrhundert eigentlich überwunden haben sollten. Bleibt das Problem, daß Fleiß nicht mehr angemessen entlohnt wird. Und dagegen hat niemand ein Konzept.
 
@kwuteg: Ein Anfang immerhin wäre die Einführung von leistungsbezogenen Verträgen wie sie ab der, nicht-tarifgebundenen, mittleren Managementebene üblich sind. Also vergleichsweise niedriges Grundgehalt mit "Erfolgsprämien", das wird in den meisten anderen Volkswirtschaften so praktiziert und funktioniert auch wunderbar, weil die die viel leisten auch mehr verdienen und das ist, zumindest meiner Meinung nach, gerecht und richtig. Die Gleichmacherei die mit den Tarifverträgen betrieben wird ist im volkswirtschaftlichen Sinne eine "Wettbewerbsverzerrung".

Schöne Grüße vom
Golfproll

P.S: Schön das Du wieder da bist!
 
Man merkt vielleicht, daß ich politisch eher links stehe, aber ein großer Fan der Gewerkschaften war ich nie. Ich gebe bei all der Kritik an den Verbänden nur zu bedenken, daß die Arbeitnehmer in unserer Lobby-Gesellschaft eine Lobby nötig haben.
Darüber hinaus sympathisiere ich in der Tat eher mit den Ökonomen hier. Leistung muß sich auszahlen, Mehrleistung muß sich lohnen - genau wie Minderleistung geringer entlohnt werden muß. Es ist leider sehr schwer, von diesem Grundsatz ausgehend wirklich faire Lohn-Modelle zu schaffen. Denn letzlich gilt in der Marktwirtschaft, daß jeder sich selbst der nächste ist und zuallererst auf seinen persönlichen Vorteil schielt.

[OFF-TOPIC]
Allmählich gewinne ich den Eindruck, daß eine menschenfreundliche Marktwirtschaft dem Kommunismus sehr ähnlich ist... sie setzt den guten Menschen voraus, der seinen persönlichen Vorteil nicht um jeden Preis seinen Mitmenschen/Kollegen abzuringen versucht. ;)
[/OFF-TOPIC]
 
Leistung muß sich auszahlen, Mehrleistung muß sich lohnen - genau wie Minderleistung geringer entlohnt werden muß. Es ist leider sehr schwer, von diesem Grundsatz ausgehend wirklich faire Lohn-Modelle zu schaffen
Das dürfte aber ein problem sein,welches nicht nur den öffentlichen Dienst betrifft,oder?
Grüße hunny:)
 
ich bin erst neu hier ich arbeite auch im öffendlichem dienst als azubi bei der bundeswehr bin aber kein soldat .....

was ist das für ne scheisse

ich habe erfahren das ich meine heimfahrtstage (zusatzurlaub ) vielleicht nicht mehr bekomme ...... was soll tuen :( ich bin aus brandenburg und hab ne freundin ! ! ! !
 
Erstmal willkommen auf FB.

Es ehrt Dich wirklich, als sozuschreiben Neuling im Forum, unsere SuFu bravourös benutzt zu haben.:)

Doch dieser ausgebuddelte thread ist nunmehr fast 3 Jahre alt.

Wenn Dir etwas am Thema liegt, denke Dir ein aussagekräftiges topic aus und mach einen neuen thread draus:)

Btw., ein ! langt;)

GRuß

olly3052
 
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