Zu ein paar Antworten auf meine Beiträge:
Natürlich wird auch für die Herstellung eines stromfressenden PCs grundsätzlich genauso viel Energie verbraucht. Mir ging es dabei aber darum, dass es bei der Anschaffung eines PCs Entscheidungen gibt, die einen viel größeren Einfluss auf die... wie sagt man so schön... Energiebílanz haben, als der Verbrauch der Komponenten im Betrieb. Z.B. was für eine Gehäuse man auswählt (Stahl+Plastik oder Alu) oder was für einen Kühler (kleiner Kühlkörper mit (lautem) Lüfter oder kiloschweres, (semi-)passives Monster aus Unmengen Aluminium und Kupfer) usw.
Das scheint den Wattzählern nicht wirklich klar zu sein.
Und das alles erstmal nur auf die Energie bezogen. Wenn man alle wichtigen Umweltaspekte berücksichtigen will, z.B. welche und wie viele schädliche Stoffe bei der Herstellung und Entsorgung anfallen usw., wird es zu einer echten komplexen Wissenschaft und ich gebe ehrlich zu, dass ich das nicht beurteilen könnte.
Was die PS bei den Autos angeht. Natürlich bin ich mir bewusst, dass man die nicht direkt mit dem Verbrauch oder gar mit der Effizienz als Beförderungsmittels gleichsetzen kann. Mir ging es nur darum, die Größenordnungen deutlich zu machen, also wie die paar Watt, die man bei einem PC einsparen könnte, sich zu den riesigen Energiemengen verhalten, die wir Tag für Tag verbrauchen.
Für die, die es vielleicht interessiert, warum ich so auf den Größenordnungen herumreite ein paar Beispiele (für TL;DR habe ich volles Verständnis

).
Als ich Maschinenbau studiert habe, hingen in einigen Hörsälen Sinnsprüche an den Wänden. Eine guter, der mir im Gedächtnis geblieben ist, ging ungefähr so:
"Durch nichts zeigt sich mangelndes technisches Verständnis so, wie durch übertriebene Genauigkeit beim Zahlenrechnen."
Das bedeutet, ein Student macht eine Berechnung, nimmt dafür z.B. geschätzte Maximalbelastungen, schlägt vielleicht da schon einen Faktor 2 oder 3 als Sicherheit oben drauf und zieht dann aber durch die komplette Berechnung 5 oder 10 Nachkommastellen durch.
Dank Computer und Taschenrechner kann man das heutzutage problemlos machen und er kommt genauso schnell zum (richtigen) Ergebnis wie ein Student, der von Anfang an sinnvoll rundet. Aber der Nachkommarechner zeigt einfach, dass er gar kein Gefühl für die Größenordnungen hat, mit denen er zu tun hat. Wenn ihm durch einen Flüchtigkeitsfehler (z.B weil er aus einer Tabelle einen Wert mit falscher Einheit übernommen hat) die Dezimalstellen um ein paar Zähler verschieben, wird er das gar nicht bemerken. Er wird nicht misstrauisch, wenn er statt 500 plötzlich 500.000 heraus bekommt und das ist sehr gefährlich.
Oder ein Beispiel aus meiner täglichen Arbeit.
Ich bekomme öfter Konstruktionszeichnungen von externen Ingenieurbüros auf den Tisch. Bei denen findet man dann oft sowas wie z.B. eine Fase an einer Werkstückkante mit 0,5mm Kantenlänge, deren Winkel mit 32,725° angegeben ist.
Dann entfährt mir immer ein langer, tiefer Seufzer, vor meinem inneren Auge sehe ich jemanden vor einem 30"-Monitor sitzen, der darauf diese winzige Fase bildschirmfüllend vergrößert hat und ich denke für mich "Mal wieder ein typischer Fall von praxisfernem CAD-Konstrukteur.".
Und der Facharbeiter an der Fräsmaschine wird den gleichen Seufzer ausstoßen und der Mann an der Messmaschine auch. Und deren Gedanken sind wahrscheinlich noch etwas weniger freundlich. Etwas in der Richtung: "Warum verdient diese ahnungslose Pappnase, die diese Zeichnung verbrochen hat, so viel mehr Geld als ich?".
Versteht ihr, was ich meine?
Ich sehe im Verbrauch einer High-End-Grafikkarte nicht deshalb kein Problem, weil ich meine Stromrechnung nicht selbst bezahlen müsste. (Das tue ich seit über 10 Jahren und die paar Euro mehr ist mir mein Hobby einfach wert.) Ich bin mir nur der Größenordnungen bewusst, in der wir uns bewegen.
Ob eine Grafikkarte im Betrieb 10, 50 oder 300W verbaucht, ist aus Umweltschutzaspekten völlig irrelevant. Wir bewegen uns damit im uninteressanten Nachkommabereich des Gesamtenergieverbrauchs. Wer darauf herum reitet, der hat das eigentliche Problem bzw. dessen Dimensionen einfach nicht erkannt. Der betrachtet es aus einem falschen, völlig verzerrenden Blickwinkel.
Das geht mir (wohl auch berufsbedingt) mächtig gegen den Strich.
Und wenn ich dann noch lesen muss, wie hier ernsthaft gefordert wird, dass der Gesetzgeber per Verbot den Verbrauch von PC-Komponenten reglementieren soll...

Das Schlimme ist, dass so ein Quatsch unseren "Volksvertretern" in ihrer Wahnvorstellung von allumfassender Kompetenz wirklich zuzutrauen wäre. Heraus käme dabei mal wieder eines dieser sinnlosen udn schädlichen Gesetze, bei denen sich jeder Mensch mit Sinn für die Realität nur verzweifelt die Haare raufen kann.